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Alt 30-03-2004, 19:13   #247
Switch
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zum Thema Zinssenkung noch eine "Abendlektüre":

Euroland: Kommt die Zinssenkung?
15:42 30.03.04



Ein Grund für die aktuelle Schwäche des Euro waren Spekulationen über eine bevorstehende Zinssenkung in Euroland. Der Rat der EZB tritt am 1. April zusammen, um über die weitere Geldpolitik zu entscheiden. Es war EZB-Chef Trichet höchstpersönlich, der den Spekulationen neue Nahrung gab: Er erklärte, dass die EZB ihre geldpolitische Grundhaltung durchaus ändern könnte, wenn sich Konsum und Nachfrage nicht wie prognostiziert entwickeln würden.

Dass diese Äußerung bereits als Indiz für eine baldige Zinserhöhung gesehen wird, zeigt die aktuelle gegen den Euro gerichtete Stimmung. Hauptursache dafür, dass sich die Stimmungslage in den letzten Wochen so grundlegend verändert hat, ist die Erwartung einer sich wieder verringernden Zinsdifferenz zwischen den USA und Euroland. Zwar steht eine Zinserhöhung in den USA nicht unmittelbar bevor, aber die Devisenmärkte nehmen solche Entwicklungen mehrere Monate vorweg. Die Schärfe des Kursrutsches ist schließlich darauf zurückzuführen, dass institutionelle Anleger weiterhin dabei sind, Long-Positionen in Euro/US-Dollar aufzulösen.

Doch zurück zur EZB-Entscheidung in der kommenden Woche: Eine Zinssenkung ist aktuell nicht zu erwarten. Die EZB hat bereits in den letzten Monaten unter Führung von Duisenberg ihre Kommunikation mit dem Kapitalmarkt verbessert und Trichet ist noch mehr dafür bekannt, dass er die Wirkung einer guten Kommunikation hoch einschätzt. Eine Zinssenkung in der kommenden Woche käme jedoch überraschend und unvorbereitet. Es gibt für die EZB aber keinen Grund hektisch zu werden. Zudem entledigt der wieder etwas schwächere Euro der EZB einiger Konjunktursorgen. Dennoch zeigen z.B. die Stimmungsindikatoren wie das ifo-Geschäftsklima für Deutschland wieder nach unten.

Bei der Presseerklärung, welche der Entscheidung im EZB-Rat folgt, dürfte daher der gestiegenen Skepsis über die Konjunkturentwicklung in Euroland Ausdruck verliehen werden. Das würde die Zinssenkungsspekulationen im Markt halten – ohne tatsächliche Aktion.
Wie der Devisenmarkt auf die Zinsentscheidung reagieren wird, lässt sich allerdings nicht vorhersagen. Das hängt auch davon ab, welche Erwartungen sich im Vorfeld verfestigen. Eines ist jedoch klar: Der Wechselkurs des Euro zum US-Dollar nähert sich immer mehr einem Niveau, an dem viele wieder über eine Positionierung auf der Long-Seite nachdenken werden. Wie Sie sich dafür wappnen erfahren Sie im Devisen-Trader Börsenbrief unter http://www.devisen-trader.de

Weiterhin viel Erfolg wünscht

Ihre
Devisen-Trader Redaktion
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Grüsse Switch

„Es ist oft produktiver, einen Tag lang über sein Geld nachzudenken, als einen ganzen Monat für Geld zu arbeiten.“ (Heinz Brestel, dt. Finanzpublizist)
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