Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 26-03-2004, 21:22   #2
cade
TBB Family
 
Benutzerbild von cade
 
Registriert seit: Sep 2002
Beiträge: 2.438
diesen beitrag hab ich noch im wo-board gefunden:

Auf der Suche nach versteckten Perlen im Kurszettel bin ich auf die 210.000 Aktien der Schlossgartenbau (WKN 730 600) gestoßen. Wer kennt den Wert? In einschlägigen Foren (siehe w:o) keine threads. Das soll sich nun mal ändern. Vielleicht hat der ein oder andere Schwabe ein paar aktuelle Informationen. Mein Stand der Dinge ist dieser:

Schlossgartenbau ist eine der drei sogenannten Stuttgarter Bahnhofplatzgesellschaften und verwaltet in dieser Lage Büro-, Geschäftsgebäude und Tiefgaragen. Zwei der drei Aktiengesellschaften sind schon vom Kurszettel verschwunden und werden außerbörslich von der Valora Effekten Handel AG gehandelt. Bei der dritten AG, der Schlossgartenbau, fanden 2003 Änderungen in der Gesellschafterstruktur statt, die einen baldigen Squeeze out m.E. wahrscheinlich erscheinen lässt.

Das Unternehmen wurde 1921 gegründet. Kennzahlen wie folgt:



Per 31.12.2002 hatte diese Gesellschafterstruktur Bestand:

LBBW Immobilien-Holding GmbH: 65,13 %
Stadt Stuttgart: 30,00 %
Streubesitz: 4,87 %

Zum 1.1.2004 gestaltet sich die Gesellschafterstruktur so:

Landesentwicklungsgesellschaft Baden-Württemberg (LEG): 85,13 %
LBBW Immobilien-Holding GmbH: 10,00 %
Streubesitz: 4,87 %.

Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) ist mit 65 % an der LEG beteiligt.

Nachdem sich Stadt und LBBW schon bei der Übertragung an die LEG einig wurden, stellt sich die Frage, wie lange der Streubesitz noch Bestand hat.

Die gleichen Änderungen wurden auch in den beiden anderen Aktiengesellschaften vollzogen, so dass die LEG nun bei allen Bahnhofplatzgesellschaften die Mehrheit hält.

Die bislang unangetastete Gesellschafterstruktur ist in Bewegung.

Dieses dürfte vor dem Hintergrund einer geplanten Umgestaltung des Stuttgarter Bahnhofs für Stadt und Land von Bedeutung sein und zielgerichtet erfolgt sein. Der Vertrag über die bauliche Verlängerung des der Schlossgartenbau gehörenden Gebäudes Königstr. 1 zum Bahnhof mit der Absicht ein städtebauliches „U“ zu gestalten ist offenbar schon abgeschlossen.

Bei jahrzehntelangen Abschreibungen darf wohl vermutet werden, dass die stillen Reserven der eigenen Immobilien in 1a-Lage (der Immobilienbestand wird bilanziell mit gut 22 Mio. Euro ausgewiesen) immens sind (Vermietungsfläche 12.663 qm).

Da der Aktienkurs im Vorfeld der Hauptversammlungen (Termin dieses Jahr: 13. Mai) regelmäßig in Bewegung kommt, dürfte ein genaueres Hinschauen lohnen.



Für alle, die bei der Abfindung eines ebenso alten Unternehmens (z.B. Hapag-Lloyd) schon mal richtig saniert worden sind, m.E. vielversprechend.

Bitte mal um Eure Meinung!
__________________
viele grüsse

cade
cade ist offline   Mit Zitat antworten