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Alt 17-03-2004, 10:06   #2
cade
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Weitere Fortschritte bei mg-Neuausrichtung
Verschmelzung der GEA auf die mg - Squeeze Out bei GEA eingeleitet - Zusammenlegung mg- und GEA-Holdings in Prüfung / Vorläufiges Konzernergebnis durch hohe Einmalkosten und Sonderbelastungen im Großanlagenbau erheblich beein-flusst / Restrukturierung und Portfoliooptimierung des Großanlagenbaus / Verkauf der Chemieaktivitäten im Plan / Zuversicht für 2004
Frankfurt am Main, 24. Februar 2004 - Der Vorstand der mg technologies ag hat heute die zweite Stufe der in 2003 begonnenen strategischen Neuausrichtung des Konzerns bekannt gegeben. Hierbei stehen insbesondere die weitere Verschlankung der Konzernstrukturen und die Restrukturierung des Großanlagenbaus mit den Teilkonzernen Lurgi und Lurgi Lentjes im Mittelpunkt.

Verschmelzung der GEA auf die mg - Squeeze out bei GEA eingeleitet - Zusammenlegung mg- und GEA-Holdings
Zur Vereinfachung der Konzernstrukturen soll die GEA AG mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2005 auf die mg verschmolzen werden. In Vorbereitung dieser Maßnahme hat die mg den Vorstand der GEA gebeten, ein Verfahren zum Ausschluss der außen stehenden GEA-Aktionäre (Squeeze Out) nach § 327 a AktG einzuleiten. Die mg hält derzeit mehr als 98 Prozent des in Stamm- und Vorzugsaktien eingeteilten Grundkapitals der GEA. Sie kann deshalb verlangen, dass die Hauptversammlung der GEA die Übertragung der Aktien der übrigen Aktionäre (Minderheitsaktionäre) auf die mg gegen Zahlung einer angemessenen Barabfindung beschließt.

Parallel dazu wird die Zusammenführung der Zentralbereiche von mg und GEA vorbereitet. Eine Standortalternative ist Bochum. In der neuen Aufstellung wird es eine zusammengefasste einheitliche Konzernleitung geben. Die neue Holding wird auf weniger als 100 Mitarbeiter begrenzt sein. Insgesamt hat die mg dann die Zahl der Konzernholdings binnen eines Jahres von sechs auf eine reduziert. Die Holdingkosten werden damit von ursprünglich rund 170 Millionen Euro auf weniger als 50 Millionen Euro gesenkt.

Die mg leitet nunmehr erste Schritte zur Verzahnung der Führung beider Gesellschaften ein. Nach Vorlage der GEA-Bilanz für das Jahr 2003 wird der neue Finanzvorstand der mg, Peter Steiner, auch in den GEA-Vorstand eintreten, um dort das Finanzressort zu übernehmen. Der bisherige Stelleninhaber, Joachim Janssen, bleibt im mg-Konzern und übernimmt in der Position eines Generalbevollmächtigten die konzernweite Verantwortung für Rechnungswesen, Controlling und Steuern. Ebenso wird der bisherige Arbeitsdirektor im GEA-Vorstand, Ferdinand Steves, aus dieser Position ausscheiden und - gleichfalls in der Position eines Generalbevollmächtigten - konzernweit das Personalwesen leiten.


Vorläufiges Konzernergebnis durch hohe Einmalkosten und Sonderbelastungen erheblich beeinflusst
Im Geschäftsjahr 2003 musste die mg technologies ag im Großanlagenbau erhebliche Verluste hinnehmen. In der Bilanzierung für 2003 addieren sich bei Anwendung vorsichtigerer Bewertungsmaßstäbe die operativen Verluste und die enormen Bereinigungskosten auf rund 350 Millionen Euro. Diese umfassen auch die Stahlbau Plauen GmbH, einen früheren Verlustbringer der mg, von dem sich das Unternehmen in 2003 getrennt hat.

Das vorläufige Konzernergebnis vor Steuern wurde durch Einmalkosten und Sonderbelastungen in Höhe von insgesamt 437 Millionen Euro belastet. Diese lassen sich wie folgt aufschlüsseln: Für Restrukturierung und Neuausrichtung (zum Beispiel bei den Holdings und für Kapazitätsanpassungen im Großanlagenbau) fallen Aufwendungen in Höhe von 130 Millionen Euro an; die Bereinigungskosten für Auftragsrisiken und die Beendigung langjähriger Rechtsstreitigkeiten im Großanlagenbau belaufen sich auf 127 Millionen Euro; die Kosten für die Aufgabe von Geschäftsaktivitäten (unter anderem Stahlbau Plauen) betragen 104 Millionen Euro; sonstige Einmal- und Sonderbelastungen summieren sich auf 76 Millionen Euro.

Auf Grund dieser Belastungen ergibt sich für 2003 statt des im letzten Oktober absehbaren Fehlbetrages in Höhe von rund 170 Millionen Euro nun ein Vorsteuerverlust von 241 Millionen Euro. Ursächlich für die Abweichung ist zum überwiegenden Teil der Großanla-genbau mit höheren Einmalkosten und der Berücksichtigung von Auftragsverschlechterungen.

Ohne Einmalkosten und Sonderbelastungen hätte das vorläufige Konzernergebnis vor Steuern in 2003 rund 196 Millionen Euro betragen. Dabei haben GEA und Dynamit Nobel dank guter Geschäftsentwicklungen ein bereinigtes Ergebnis von jeweils mehr als 200 Millionen Euro erzielt.

Der Konzerumsatz der mg belief sich 2003 auf rund 8,2 Milliarden Euro.


Restrukturierung und Portfoliooptimierung im Großanlagenbau
Die im Zuge der Neuausrichtung des mg-Konzerns im Oktober 2003 bekannt gegebene Straffung der zum Großanlagenbau gehörenden Gesellschaften Lurgi und Lurgi Lentjes wurde eingeleitet. Mit der Auflösung der Holdings beider Gesellschaften wurde begonnen. Zur Portfoliooptimierung werden Bereiche mit niedriger Rentabilität und schwacher Marktposition aufgegeben, da sich der mg-Großanlagenbau unter neuer Managementführung künftig stärker auf profitable, risikoarme Eigentechnologien und Exklusivlizenzen sowie Arbeitsgebiete mit nachhaltigem Marktpotenzial konzentrieren wird. Bis 2006 wird der Abbau von rund 500 Stellen im Großanlagenbau planmäßig durchgeführt. Dies wird zu einer deutlichen Senkung der Gewinnschwelle führen.

Bei Lurgi liegt der Fokus auf dem Ausbau der Markt- und Technologieführerschaft in den Bereichen Methanol, Gas-to-Chemicals und Food, zu dem die Arbeitsgebiete Biokraftstoffe und Nachwachsende Rohstoffe gehören. Gleichzeitig wird sich die Gesellschaft von Positionen in den Bereichen Raffinerietechnik, Chemie und Pharma trennen. Diese Bereinigungen betreffen vor allem den ehemaligen Bereich Life Sciences. Dagegen ist Lurgi bei der Lieferung von Technologien zur Methanolproduktion bereits heute weltweiter Markt und Technologieführer. Knapp 60 Prozent der weltweiten Methanolproduktion basieren auf Lurgi-Technologie.

Der Schwerpunkt von Lurgi Lentjes wird nach der Portfoliooptimierung auf den Bereichen Müllverbrennung sowie Kraftwerkstechnik liegen.

Bereits in den letzten Monaten profitierte der mg-Großanlagenbau von der sich langsam abzeichnenden konjunkturellen Erholung. So konnte der Teilkonzern Lurgi Lentjes seit Anfang Oktober 2003 Großaufträge im Wert von rund 480 Millionen Euro vermelden.


Verkauf der Chemieaktivitäten im Plan
Der Verkaufsprozess der Chemiesparte mit den Unternehmen Dynamit Nobel und solvadis verläuft nach Plan. Nach wie vor besteht ein sehr hohes Interesse bei Finanz- und strategischen Investoren. Derzeit läuft die zweite Bieterrunde. Der Veräußerungsprozess soll wie angekündigt im Lauf des Geschäftsjahres 2004 abgeschlossen sein. Der erwartet hohe Verkaufserlös wird dazu beitragen, die mg einerseits zu entschulden und ihr andererseits den Finanzierungsspielraum zu eröffnen, stärker zu expandieren. Mit dem Verkauf von Safic-Alcan konnte die mg technologies ag die erforderlichen Maßnahmen im Bereich des Chemiehandels bereits im Dezember 2003 umsetzen.

Ausblick: Abschluss der strategischen Neuausrichtung, operatives Wachstum und Steigerung der Profitabilität
Das laufende Geschäftsjahr 2004 wird für den mg-Konzern das Jahr der Umsetzung. Neben dem Verkauf der Chemiesparte werden die zuvor erwähnten zahlreichen strukturellen Maßnahmen realisiert. Die sich abzeichnende konjunkturelle Belebung lässt trotz der weiterhin ungünstigen Währungsrelationen eine Verbesserung des operativen Geschäfts erhoffen. Neben den hohen Erträgen durch die Unternehmensverkäufe sind daher auch Verbesserungen der operativen Profitabilität zu erwarten. Die Nettoverschuldung wird zu einer Netto-Cash Position.

Spätestens in 2005, wenn die Neuausrichtung des mg-Konzerns abgeschlossen ist, wird das Unternehmen wieder auf Wachstums- und Expansionskurs sein. Auf Basis der jetzt veranlassten umfangreichen Anpassungen erwartet die Gesellschaft den Turnaround im Großanlagenbau 2004/2005. Nach der Fokussierung auf die GEA und den Großanlagenbau wird der Konzernumsatz ohne mögliche Akquisitionen rund fünf Milliarden Euro betragen. Die Profitabilität wird dabei deutlich steigen. Neben der stabilen Ergebnisentwicklung der GEA wirken sich darauf die Verbesserung der Finanzstruktur und die stark verringerten Holdingaufwendungen positiv aus. So soll die Umsatzrendite vor Steuern unter der Voraussetzung verbesserter konjunktureller Rahmenbedingungen auf fünf Prozent erhöht werden. Parallel dazu wird die mg technologies ag sich auf die Steigerung des Free Cash Flow konzentrieren, um die finanzielle Flexibilität des Konzerns weiter zu steigern.

Udo Stark, Vorstandsvorsitzender der mg technologies ag: “Die Neuausrichtung der mg war notwendig, um aus der Gesellschaft wieder ein dynamisches Unternehmen zu machen. Mit dem Fokus auf profitables organisches Wachstum wird die neue mg auf Grund der erwarteten finanziellen Freiheiten auch wieder auf Expansion durch Akquisitionen setzen. Oberste Priorität hat die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts.“


Vorläufige Konzernkennzahlen*


Umsatz 8,2 Mrd. EUR

Konzernergebnis vor Steuern in 2003 von -241 Mio. EUR



Einmalkosten und Sonderbelastungen:

- Kosten der Restrukturierung und Neuausrichtung 130 Mio. EUR

- Bereinigung von Auftragsrisiken und Beendigung von Altfällen 127 Mio. EUR

- Aufgabe von Geschäftsaktivitäten 104 Mio. EUR

- Sonstige Einmal- und Sonderbelastungen 76 Mio. EUR

Insgesamt 437 Mio. EUR



Ohne Einmalkosten und Sonderbelastungen:

Positives Konzernergebnis vor Steuern 2003 196 Mio. EUR
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viele grüsse

cade
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