Bank Austria Squeeze Out
habe mal wieder eine interessante analyse gefunden. das kursrisko ist bis auf den abfindungspreis von 129,4 sowie 4,-- euro begrenzt. ich rechne schon auf der hauptversammlung am 3. Mai 2007 mit einer erhoehung des abfindungspreises.
Key Date Share Price 137,5 Target Price 184 Upside 33,82% 2007e 2008e 2009e EPS 9,13 11,63 12,48 DPS 4,5 6,5 9 P/E 12,87 10,10 9,42 Tier 1-Ratio 7,20% 7,30% 7,40% Minerva Investments zu BA-CA: Buy mit Kursziel 205€ Seite 1 von 10 BA-CA: Buying Growth at a Discount Seit unserem letzten Report zur BA-CA hat sich einiges getan. Einerseits liegt mittlerweile das Bewertungsgutachten für den Squeeze Out vor, was tiefere Einblicke in die Sonderfaktoren des Unternehmens ermöglicht, die wir bislang nicht bewerten konnten und im Kursziel daher nicht berücksichtigt hatten, andererseits bekommt man mittlerweile einen tiefen Einblick in die neue Gruppenstruktur der Unicredit-Group mit der BA-CA als Sub-Holding für das CEEBusiness. Vor allem hat Unicredit in der Zwischenzeit in einem Conference Call damit aufhorchen lassen, dass man sich (wieder) am M&A-Markt zeigen könnte, was man auch als Ankündigung für Akquisitionen im CEE-Raum interpretieren kann. Den announcten Squeeze Out-Preis für die BA-CA in der Höhe von 129,40€ werten wir jedenfalls nicht als ernst gemeinten Preis für das Delisting, sondern als „eine Zahl in den Raum stellen“ die Basis für Gespräche mit den Minderheitenaktionären ist. Dass die Zahl nicht ernst gemeint sein dürfte zeigt auch, dass selbst zu den Unicredit-Planzahlen die BA-CA als wachstumsund ertragsstärkster Teil der Unicredit-Group mit einem Discount zum Gesamtgesamtkonzern von der Börse genommen werden würde – das kann einfach nicht gehen. Wir stufen die BA-CAAktie weiterhin mit Kaufen ein, erhöhen das Kursziel aber von 155 Euro auf 205 Euro (184€ fair value plus 21 € Entschädigung für die massive Verwässungerung aus der Kapitalerhöhung März 2007). Der fair value impliziert eine Prämie im Vergleich zum Gesamtkonzern von mehr als 20 Prozent, wir werden in der Analyse aufzeigen, wieso in der BA-CA Sonderfaktoren existieren, die diese Prämie rechtfertigen. Company Report on BA-CA Minerva Investments zu BA-CA: Buy mit Kursziel 205€ Seite 2 von 10 Mehrere Sonderfaktoren in der BA-CA Die Bewertung der BA-CA wird durch einige Sonderfaktoren erschwert, der gewichtigste dabei ist die grosse Kriegskasse des Unternehmens. Wenn man die Aussagen der Unicredit, dass Wachstum neben der offiziellen Planungen auch anorganisch stattfinden werde, mit der Überkapitalisierung der BA-CA kombiniert, erkennt man rasch, dass man in Mailand wohl auch deswegen die Einbringung des CEE-Geschäftes gegen Barkapitalerhöhung und nicht gegen Cash betrieben hat, weil für das excess capital noch Verwendung im Sinne grosser Akquisitionen in den kommenden 24 Monaten gefunden wird. Wir trauen dem Management – gerade im Hinblick auf die Erfolge mit Akquisitionen in den vergangenen Jahren – zwar absolut zu über anorganisches Wachstum signifikanten Shareholder Value zu generieren, allerdings können wir Akquisitionen, die noch nicht einmal angekündigt sind und vielleicht nicht einmal im Verhandlungsstadium sind, natürlich nicht in unser Bewertungsmodell integrieren. Wir sind daher darauf angewiesen in einem Sum-of-the-Parts-Bewertungsmodell die konservativste aller Bewertungsansätze zu wählen und das Kapital, dass über die Kapitalanforderungen nach Konzernvorgabe aus Mailand hinausgeht, mit dem Cashbetrag in das Bewertungsmodell einfliessen zu lassen. Ein weiterer Sonderfaktor in der BA-CA stellen die historisch bedingten nichtbetriebsnotwendigen und nicht konsolidierten (bzw. teilweise at-equity-konsolidierten) Beteiligungen dar. Die wichtigsten Faktoren in diesem Zusammenhang sind die B&C Holding mit den Industriebeteiligungen an u.a. Lenzing, Semperit und Porr, sowie die Immobilienholding und die Kernaktionärseigenschaft in der Dreibanken-Gruppen. Wir haben diese nichtbetriebsnotwendigen Beteiligungen separat bewertet und in die SOTP-Analyse einfliessen lassen. Zusätzlich zum Excess Capital und dem Wert der nichtbetriebsnotwendigen Beteiligungen wird dann der in einer DCF-Analyse ermittelte Wert des Bankgeschäftes addiert um damit den fair value der BA-CA zu erhalten. Company Report on BA-CA Minerva Investments zu BA-CA: Buy mit Kursziel 205€ Seite 3 von 10 Hohe stille Reserven: B&C Holding Die BA-CA-Group hat vor Jahren die B&C Stiftung gründen lassen, die die B&C Holding gegründet hat. Die B&C Holding hat in der Folge wesentliche Industriebeteiligungen der BA-CAGroup übernommen und mit einem Genussrecht bezahlt. Der BA-CAGroup stehen über diese Konstruktion 95% der Erträge der B&C Holding zu, man konnte die Industriebeteiligungen allerdings entkonsolidieren. Leider konnten wir nicht letztgültig klären, wer als Begünstigter der B&C Stiftung, der Alleingesellschafterin der B&C Holding, eingetragen ist, wir gehen aber davon aus, dass man um zum Thema Konsolidierungsverpflichtung Fakten zu schaffen, nicht die BACA selbst als Siftungsbegünstigte eingetragen hat, um gleichzeitig „kein Geld zu verschenken“ aber die „Aktionäre der BA-CA“ als Stiftungsbegünstigte eingetragen wurden. Wir gehen daher in der Bewertung davon aus, dass 100% der B&C Holding wirtschaftlich den Aktionären der BA-CA zu Gute kommen und daher der gesamte Wert der B&C Holding als Bewertungsbestandteil in die SOTP-Analyse zur Ermittlung des Wertes der BA-CA eingesetzt werden kann. In der Ermittlung des Wertes der B&C Holding unterteilen wir die Beteiligungen der Gesellschaft in drei Gruppen: a) börsegehandelte Beteiligungen und b) nicht börsegehandelte Beteiligungen. Die börsegehandelten Beteiligungen haben einen Börsewert von auf die Beteiligungsquote der B&C Holding durchgerechnet 1,74 mrd Euro, wobei die Beteiligung an Lenzing mit mehr als einer mrd Euro den Hauptteil des Wertes ausmacht. Zur Ermittlung des Bewertungsansatzes für die nichtbörsegehandelten Werte gingen wir nach folgendem Schema vor: Basierend auf der Konzernbilanz der B&C Holding 2005 (2006er Zahlen liegen noch nicht vor) weist die Gruppe ein Eigenkapital von 1,5 mrd Euro aus. Wir haben von diesem Konzerneigenkapital die Eigenkapitalanteile der börsegehandelten Beteiligungen abgezogen, wobei wir bei Porr (diese Beteiligung wird at-equity und nicht vollkonsolidiert) nicht das Gesamteigenkapital, sondern das at-equity durchgerechnete Eigenkapital herangezogen haben. Das verbleibende Konzerneigenkapital haben wir mit einem kalkulatorischen Zinssatz von 8,5% p.a. auf den aktuellen Zeitpunkt aufgezinst. Wir haben somit einen Wert der nichbörsegehandelten Beteiligungen in der Höhe von 665,5 mio Euro ermittelt. Die Addition von börsegehandeltem Wert und nichtbörsegehandelten Wert ergibt den Wert der B&C Holding mit Company Report on BA-CA Minerva Investments zu BA-CA: Buy mit Kursziel 205€ Seite 4 von 10 2,4 mrd. Euro. Da wir die Aufteilung des Wertes der B&C auf BA-CA und BA-CA-Aktionäre als entbehrlich ansehen setzen wir den gesamten Wert in die SOTP-Analyse ein. Sonderfaktor Immobilien-Holding Die Immobilien Holding GmbH ist das Pendant zur B&C Holding für die ehemaligen nichtbetriebsnotwendigen Immobilienbeteiligungen der BA-CA. Die Bewertung der Beteiligung ist allerdings ungleich schwieriger, da die Beteiligungen in Immobiliengesellschaften gehalten werden, die grossteils nach öHGB bilanzieren. Unser Bewertungsansatz kann daher nur eine grobe Annäherung an den Wert sein. Wir haben das Konzerneigenkapital laut Bilanz 2005 herangezogen und den at-equity konsolidierten EK-Anteil der UBM herausgerechnet. Wir nun den verbleibenden EK-Anteil mit einem kalkulatorischen Zinssatz von 8,5% auf den aktuellen Zeitpunkt aufgezinst und den fair value mit 1,2 mal Book Value definiert. Zu diesem Wert haben wir den geschätzten Verkaufserlös der UBM (der Anteil wurde im Herbst 2006 an die CA Immo-Group veräussert) addiert und kommen so auf einen Wert in der Höhe von 435 mio Euro. Auf eine Unterteilung des Wertes in Anteil der BA-CA und Anteil der BA-CA-Aktionäre als Stiftungsbegünstigte haben wir verzichtet, sodass der volle Wert in die SOTP-Analyse einfliesst. Die sonstigen nichtbetriebsnotwendigen Beteiligungen Bei den sonstigen nichtbetriebsnotwendigen Beteiligungen haben wir zunächst eine Unterteilung in Banken (+Beteiligung an der CA Immobilien Anlagen AG) und sonstige Beteiligungen unternommen. Die sonstigen Beteiligungen haben wir analog mit der Vorgehensweise bei der B&C Holding mit durchgerechneten Eigenkapital gemäss aktuellem Geschäftsbericht (de facto ausschliesslich 2005er Geschäftsberichte) aufgezinst auf den aktuellen Zeitpunkt berechnet und kommen damit auf einen Wert von 572,4 mio Euro. Bei den Bankbeteiligungen unterteilen wir weiters in nichtkonsolidierte und at-equity-konsolidierte (3- Bankengruppe). Die nichtkonsolidierten Bankbeteiligungen (der wesentliche Anteil entstammt der Beteiligung an Europay Zahlungsverkehrssysteme) haben wir mit einem 2005er EPSMultiple von 15 bewertet. Wir sind uns im Klaren darüber, dass hier noch stille Reserven stecken, da die EU-Rechtslage den Druck auf eine Umgliederung der Europay-Aktionärsstruktur massiv erhöht und auf Sicht zwei Jahre der Anteil entweder auf eine konsolidierungspflichtige Mehrheit aufgestockt wird, die der Division Retail einen hübschen Earningsschub bringen würde oder ein Verkauf der Anteile kommen wird. Ein Verkauf dieser Company Report on BA-CA Minerva Investments zu BA-CA: Buy mit Kursziel 205€ Seite 5 von 10 Ertragsperle – immerhin eine Bank in Österreich die stark wächst und hohe Returns on Equity erwirtschaftet plus weitere Wachstumsphantasie weil neben der Mastercard-Lizenz für Österreich nun auch eine Lizenz für Visakarten beantragt wird – würde aber sicherlich deutlich mehr einbringen als unser Bewertungsansatz. Die Beteiligung an der CA Immobilien Anlagen AG haben wir zum aktuellen Börsenkurs bewertet. Die at-equitykonsolidierte Beteiligung an den Banken der 3-Bankengruppe haben wir mit dem aktuellen Börsenkurs zuzüglich einer Kontrollprämie von 25 Prozent bewertet. Die Summe der nichtbetriebsnotwendigen Bankbeteiligungen (plus CA Immobilien Anlagen AG) beträgt 1,43 mrd Euro. Die Summe der nichtbetriebsnotwendigen und nichtkonsolidierten Beteiligungen fliesst damit in der Höhe von 2,005 mrd Euro die SOTPBewertung ein. Die Bewertung des eigentlichen Bankgeschäftes Bei der Bewertung des eigentlichen Bankgeschäftes haben wir eine Discounted Cashflow-Berechnung durchgeführt. Da das Bewertungsobjekt ein Einlagenkreditinstitut darstellt ist in der DCF-Analyse auch noch gesondert darauf einzugehen, dass gesetzliche Auflagen an die Eigenmittelausstattung einzuhalten sind, sodass der generierte Cashflow zumindest teilweise zu thesaurisieren sein wird und nicht zur Gänze ausschüttungsfähig ist. Wir haben in der DCF-Analyse darüberhin unterstellt, dass die BA-CA im Hinblick auf das erwartete Wachstum die Eigenmittelausstattung auch nicht am gesetzlich erlaubten Ausmass orientieren wird, sondern sind vielmehr von den Eigenkapitalintensiveren Vorgaben der Konzernleitung der Unicredit ausgegangen, die für ihre Teil- Konzerne eine Mindest-Tier 1-Ratio von 6,8 Prozent ansteuert. Durch die Planung mit einer Tier 1-Ratio von ziemlich konstant 6,8% wird zwar einerseits der Wert in der DCF-Analyse geschmälert, andererseits erhält man allerdings mehr Planungssicherheit, da negative Planabweichungen oder kleinere Akquisitionen nicht sofort mit einer die Aktionäre verwässernden Kapitalerhöhung beantwortet werden müssten. Für die DCF-Analyse sind wir von einem Vier-Phasen-Modell ausgegangen: In Phase I wird basierend auf den Planungen der Unicredit- Group für die Geschäftsfelder Austria und CEE eine Segmentplanung für die Jahre 2007 und 2008 erstellt. Die Segmente unterteilen sich in Austria Retail, Austria Private Banking & Asset Management, Austria Markets&Investment Banking und Austria Corporate, sowie die einzelnen Länder der CEECompany Report on BA-CA |
hat nicht ganz reingepasst hier die fortsetzung:
Minerva Investments zu BA-CA: Buy mit Kursziel 205€ Seite 6 von 10 Sparte als Ergebnis pro Land. Die konsolidierungspflichtigen Beteiligungen der BA-CA-Group an der Pioneer Investments Austria, der AMG Asset Management, der BankPrivat sowie der Schoellerbank wurden dabei der Division Austria Private Banking & Asset Management zugeordnet. Die Erträge dieser Sparte resultieren in erster Linie auch aus der Konsolidierung dieser Beteiligungen. In Phase II wird dem Umstand Rechnung getragen, dass uns einerseits keine Guidance der Unicreditgroup für den 2008 übersteigenden Zeitraum vorliegt und dieser wohl erst im Zuge des Capital Market Days 2007 den Analysten vorgestellt wird, andererseits nimmt die Planungsgenauigkeit mit der Zeitachse ab, was dafür spricht keine Detailplanung auf die Segmente heruntergebrochen durchzuführen. Wir unterstellen in Phase II für die Jahre 2009 bis 2011 daher dass der Jahresüberschuss pro Land mit dem jeweiligen BIP wachsen wird, wobei wir auf die BIP-Schützung der European Intelligence Unit zurückgreifen. In Phase III unterstellen wir schliesslich, dass der Konvergenzprozess sich dem Ende nähert. Wir haben Länder bei denen das geschätzte BIP pro Kopf 2011 unter 30% des österreichischen Niveaus liegen wird und die geschätzten BIPWachstumsraten 2009 bis 2011 über 8 Prozent in jedem einzelnen Jahr liegen mit einem linear absteigenden Wachstum von 8 Prozent für 2012 auf zwei Prozent für 2016 angesetzt. CEELänder die eine der beiden Bedingungen nicht erfüllen, hauptsächlich die Österreich angrenzenden klassischen CEELänder, wurden mit einem linear abnehmenden Wachstum von 4 Prozent für 2012 auf 2 Prozent 2016 berücksichtigt. Das Österreich-Geschäft wurde in Phase III mit einer Flat- Wachstumsrate in der Höhe von 1,8 Prozent p.a. angesetzt, was im Wesentlichen einem „Wachstum mit der Inflation“ entspricht. In Phase IV wurde schliesslich eine ewige Rente unter der Prämisse berechnet, dass es ein „ewiges Wachstum“ um 1,8 Prozent p.a. geben wird, also im Wesentlichen ein „Wachstum mit der Inflation“. In der Phase IV wird die Ausschüttungsquote auf rund 92% des Jahresüberschusses angehoben, also unterstellt dass 8% des Jahresüberschusses reinvestiert werden müssen um ein Wachstum um 1,8% p.a. (also im Wesentlichen Wachstum mit der Inflation) wahrnehmen zu können. Company Report on BA-CA Minerva Investments zu BA-CA: Buy mit Kursziel 205€ Seite 7 von 10 Segmentanalyse Segmentanalyse 2008e 2009e 2010e 2011e 2012e Austria 981,4 1019,5 1047,5 1087,9 1107,5 Retail 149 Corporate 427 Private Banking & Asset Management 102,4 Markets&Investmentbanking 303 CEE 1305,0 1471,9 1626,2 1791,5 1920,8 Czech Republic 113 120,7 127,1 133,5 138,9 Hungaria 58 63,5 69,7 74,0 76,9 Slovakia 58 62,4 67,5 73,8 76,8 Slovenia 24 25,5 27,0 28,8 29,9 Croatia 166 177,2 188,9 200,6 208,6 Bulgaria 124 135,5 148,8 163,1 177,0 Rumania 70 79,0 86,3 96,1 104,3 Serbia 18 19,5 20,9 22,7 24,6 Bosnia&Herzegowina 11 11,8 12,7 13,6 14,7 Russia & Baltic 294 341,6 387,9 439,5 476,8 Turkey 369 435,3 489,6 545,9 592,3 Corporate Center -53,37 -58,16 -62,42 -67,22 -70,72 Jahresüberschuss nach Steuern 2233 2433 2611 2812 2958 EPS 11,05 12,05 12,93 13,92 14,64 risikogewichtete Aktiva 145,26 158,28 169,87 182,94 192,40 Tier 1-Ratio 6,80% 6,80% 6,80% 6,80% 6,80% benötigtes Eigenkapial 9,88 10,76 11,55 12,44 13,08 Ausschüttungsfähiges Kapital 0,13 1,55 1,82 1,92 2,31 Anm.: Die Differenz EPS zum EPS in „Key Figures“ auf Seite 1 entsteht, da für die DCF-Analyse als Teil der SOTP-Analyse keine Erträge aus Beteiligungen einkalkuliert werden. Der Diskontierungszinssatz Wir haben den Diskontierungssatz (Anm.: also die kalkulatorischen Kosten des Eigenkapitals) mit 9,2% p.a. angesetzt. Die Berechnung basiert auf folgenden Paramentern: Der risiolose Basiszinssatz für EURO-Anlagen liegt bei 4,13%, der Risikoaufschlag für Riskassets in developed markets wird üblicherweise mit rund 4,35% angesetzt, die Berechnung des Beta für Banken setzen wir mit 0,90 an, da gerade Banken tendenziell ein niedrigeres Risiko aufweisen als der Gesamtmarkt und auch die Peergroup ungefähr ein Beta in dieser Höhe aufweist. Damit kommt man auf die Cost of Equity von 8,1% p.a., allerdings für developed countries und BA-CA macht einen guten Teil der Erträge in CEE und vor allem der Wachstumsmotor ist ganz klar CEE. Ein einheitlicher Satz für einen Sonderrisikozuschlag für Emerging Markets konnte von uns in Company Report on BA-CA Minerva Investments zu BA-CA: Buy mit Kursziel 205€ Seite 8 von 10 der Literatur nicht gefunden werden, sodass wir uns an den Cost of Equity für die Unternehmen Raiffeisen International, Wiener Städtische und Erste Bank orientieren, die in den Analysen der Research-Reports von Goldman Sachs, UBS und Erste Bank angesetzt werden. In Summe kann man fest halten, dass so ziemlich alles in einer Bandbreite 8,25% bis 9,75% für die Cost of Equity angesetzt werden können, ohne dass irgendeiner dieser Werte wirklich „falsch“ wäre. Unser Ansatz die Cost of Equity mit 9,2% anzusetzen liegt also in der oberen Hälfte der Anwendungen und ist daher als konservativ einzuschätzen. Festzuhalten bleibt auch, dass Goldman Sachs in seiner Analyse zur Unicredit die Cost of Equity der Unicredit mit 7,6% ansetzt. 30 Prozent Upside Diskontiert man die ausschüttungsfähigen Gewinne auf den derzeitigen Zeitpunkt errechnet sich ein Wert in der Höhe von 27,85 mrd Euro für das Bankgeschäft der BA-CA-Group. Die Ausschüttungsquote steigt dabei von rund 10 bis 20 Prozent des Jahresüberschusses nach Steuern 2007 und 2008 bis auf eine Quote von rund 92 Prozent im Jahr 2016 (Berechnung der ewigen Rente). Der faire Wert der BA-CA-Aktie errechnet sich daher aus den Faktoren Wert des Bankgeschäftes (27,85 mrd €) + Excess Capital (4,5 mrd €) + B&C Holding (2,4 mrd €) + nichtbetriebsnotwendige Beteiligungen (2,0 mrd €) Immobilien Holding (435 mio €) = 37,19 mrd €. Der Wert je Aktie entspricht damit 184,11 Euro. Company Report on BA-CA Minerva Investments zu BA-CA: Buy mit Kursziel 205€ Seite 9 von 10 Plausibilisierung der DCF-Analyse Der fair value stellt eine Upside von rund 34 Prozent zum aktuellen Aktienkurs dar. Wir plausibilisieren unsere DCFAnalyse daher zusätzlich durch einen „Mini-Peer-Group- Vergleich“ basierend auf den P/E-Ratios 2008e der BA-CA im Vergleich zur Mutter Unicredit. Unicredit notiert aktuell bei 7,26 Euro je Aktie und damit auf einem P/E-Multiple von 11,17. BA-CA zu unserem Kursziel 180€ (abzüglich 20€ Excess Capital) notiert zu einem P/E-Multiple von 13,76. Zu unserem Kursziel wird BA-CA also mit einem Aufschlag von 23% zur Unicredit bewertet. Angesichts der Tatsache, dass die BA-CA der wachstumsstärkste Teil des Unicredit-Konzerns ist und gleichzeitig auch der ertragsstärkste gemessen am Return on Equity erscheint der Aufschlag gerechtfertigt. Die Sonderfaktoren in den nichtbetriebsnotwendigen Beteiligungen wirken dabei nur noch als zusätzliche Draufgabe. Company Report on BA-CA Minerva Investments zu BA-CA: Buy mit Kursziel 205€ Seite 10 von 10 Sonderfaktor Kapitalerhöhung Im Zuge des Squeeze Out der BA-CA wird aber neben der fundamentalen Situation der Bank noch ein weiterer Faktor eine Rolle spielen: Unicredit hat mit Eintrag 17. März 2007, also vor nicht einmal einem Monat, eine Kapitalerhöhung bei der BACA unter Ausschluss des Bezugsrechtes vorgenommen und zwar zu einem Preis von 105,33 Euro je Aktie. Damit wurde der fair value für die vom Bezugsrecht ausgeschlossenen Streubesitzaktionäre von rund 212 Euro je Aktie auf 184 Euro verwässert. Wir gehen davon aus, dass diese massive Verwässerung noch ein juristisches Nachspiel haben wird, so die Unicredit nicht bereit ist einen Abfindungspreis zu bezahlen, der über dem fair value liegt und eine Entschädigung für die Verwässerung beinhaltet. Minerva Investments-Fazit: Kaufen mit Kursziel 205 Euro Wir stufen die Aktie auf Kaufen mit einem Kursziel von 205 Euro, der sich aus dem fair value von 184 Euro plus einer „Wiedergutmachung“ der massiven Verwässerung vom März 2007 zusammensetzt. Anm.: Wir rechnen mit den kommunizierten Planzahlen der Unicredit-Group von 65 Cent EPS 2008e und berücksichtigen vorerst keine positiven Effekte durch die Squeeze Out-Verfahren bei BA-CA und HVB. Weiters reduzieren wir das Excess Capital der BACA auf 20€ je Aktie und harmonisieren damti die Capital Base von BA-CA und Unicredit, ausserdem agieren wir damit analog zu Goldman Sachs. Die EPS-Schätzung 2008 für BA-CA entnehmen wir dem Business Plkan der BA-CA, wobei wir eine kleine Änderungen vorgenommen haben. Der Business Plan rechnet mit einem Effektivsteuersatz von 21%, da die BA-CA grossteils in Ländern mit niedrigerem Effektivsteuersatz agiert und auch in der Vergangenheit niedrigere Effektivsteuersätze angefallen sind, reduzieren wir den Effektivsteuersatz für 2008 auf 17,5%. Impressum: Minerva Investments-Research Industriestrasse 2; Bendern - Fürstentum Liechtenstein research@minerva-investments.com Andreas Wölfl (Head) a.woelfl@minerva-investments.com Jürgen Richter j.richter@minerva-investments.com Disclaimer: Der Verfasser der Analyse legt gemäß § 48f Abs 5 BörseG bzw. § 34 WPHG offen, dass er selbst sowie Unternehmen der Minerva Investments-Group an einzelnen Finanzinstrumenten, die Gegenstand der verfassten Analysen sind, ein nennenswertes finanzielles Interesse hat |
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Bank-Austria-Eigner begehren auf
von Christian Höller (Wien) Zwischen dem britischen Hedge-Fonds Polygon und der Unicredit-Tochter Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) droht ein jahrelanger Rechtsstreit. Polygon - einer der größten Minderheitsaktionäre - drohte in Wien auf der äußerst turbulenten Hauptversammlung mit Anfechtungsklagen. Zum einen fordert der Fonds ähnlich wie viele Privatanlager eine deutlich höhere Abfindung für die Minderheitsaktionäre, über deren Herausdrängen am Donnerstag beschlossen werden sollte. Zum anderen wurde aus dem Umfeld von Polygon sogar der Verdacht der Untreue in den Raum gestellt. Österreichs größte Bank wies die Vorwürfe zurück. Bank-Austria-Aufsichtsratschef Alessandro Profumo (l.) und Vorstandschef Erich Hampel verteidigten die geplante ZwangsabfindungDie italienische Mutter Unicredit bietet den verbliebenen Aktionären von BA-CA und der HypoVereinsbank (HVB) eine Zwangsabfindung von 129,4 Euro je Aktie. Polygon - nach eigenen Angaben mit einem dreistelligen Millionenbetrag bei Ba-Ca investiert - fordert dagegen mindestens 170 Euro. Auch andere Aktionäre halten das Angebot der Italiener für viel zu niedrig. Wüste Schreiduelle Stundenlang lieferten sich empörte Kleinaktionäre in der überfüllten Wiener Stadthalle mit dem Vorstand der BA-CA wüste Schreiduelle. Von "Banküberfall" über "Rausschmiss" bis zur "kalten Enteignung" war die Rede. Unicredit-Chef Alessandro Profumo stellte schon zu Beginn der Debatte klar, dass er nicht daran denke, die Barofferte zu erhöhen, sie sei "angemessen". Zudem verwies die Bank auf ein unabhängiges Gutachten, das den Wert der Bank Austria festgestellt habe. Deren Generaldirektor Erich Hampel warnte zudem vor den Folgen von Anfechtungsklagen. Ein solches Verfahren könnte drei bis fünf Jahre dauern. So lange müssten dann alle auf ihr Geld warten. Womöglich bekämen sie auch gar keine Abfindung mehr. "Sollte wider Erwarten eine Anfechtungsklage erfolgreich sein, würde der Gesellschafterausschluss nicht wirksam werden. Daher würde in diesem Fall auch kein Aktionär eine Barabfindung erhalten", sagte Hampel. Der Stuttgarter Professor und Kleinaktionärsschützer Ekkehard Wenger prangerte die in seinen Augen willkürliche Bewertungspraxis der Italiener an. Er erinnerte daran, dass die HVB Ende 2006 die BA-CA an Unicredit habe verkaufen müssen. "Unicredit hatte der HVB damals 109,80 Euro pro BA-CA-Aktie bezahlt. Nur wenige Monate später wird den Minderheitsaktionären der BA-CA deutlich mehr geboten", kritisierte Wenger. "Die Art und Weise, wie Unicredit ihre Töchter von der Börse nimmt, lässt starke Zweifel aufkommen. Unicredit hat die Töchter zuerst entbeint, um sie später billig ganz zu übernehmen." Der Sprecher des österreichischen Anlegerverbands Wilhelm Rasinger sprach von einer "Machtdemonstration eines ausländischen Großaktionärs". Hart an der Grenze des Strafrechts Aus dem Umfeld von Polygon hieß es sogar, im Zuge der Wortmeldungen auf der Hauptversammlung seien Dinge ans Tageslicht gekommen, die hart an der Grenze des Strafrechts lägen. Es wurde der Verdacht auf "systematische Fehlbewertungen" von Vermögen geäußert. Sollte sich der Verdacht der "systematischen Herunterbewertungen" bewahrheiten, verlagere sich der Fokus vom Aktienrecht zum Strafrecht, hieß es. Die BA-CA hingegen wies sämtliche Anschuldigungen zurück. Die Hauptversammlung, dauerte bei Redaktionsschluss noch an. Sie galt als Probelauf für das für zwei Tage angesetzte Aktionärstreffen der HVB, das am 26. Juni beginnt. quelle: ftd |
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Home | Politik | Wirtschaft | Panorama | Kultur & Medien | Tech & Science Vollansicht -------------------------------------------------------------------------------- Artikel drucken -------------------------------------------------------------------------------- Konzentration: BA-CA heißt im Osten bald überall UniCredit 10.07.2007 | 18:14 | JOSEF URSCHITZ (Die Presse) Das „Backoffice“ geht nach Rumänien, das Treasury nach München und London. Die BA-CA in Wien ist nur noch für das Osteuropageschäft letztverantwortlich. wien.Die Integration der UniCredit-Bankengruppe läuft wesentlich schneller als geplant. Nach der Divisionalisierung der aus UniCredit, HVB und Bank Austria-Creditanstalt (BA-CA) bestehenden Gruppe bildet nun die Verlagerung von IT-Aktivitäten nach Rumänien einen der nächsten Schwerpunkte. Konkret wird das konzernweite „Backoffice“ für Konsumentenkredite und Kreditkarten nach Rumänien verlagert. Gedacht ist auch, für derartige Produkte konzernweite „Produktfabriken“ zu schaffen. UniCredit-Chef Alessandro Profumo hat kürzlich beim UniCredit „Capital Markets Day“ in Mailand erklärt, die „Redimensionierung“ der HVB und der BA-CA sei „im Plan“, die Divisionalisierung praktisch abgeschlossen. Wie berichtet wird das österreichische Privatkunden- und Kleinbetriebegeschäft künftig von Mailand aus gesteuert, für das Geschäft mit großen Industriekunden ist die HVB in München zuständig. Konzernfunktionen gestrafft Die BA-CA in Wien ist nur noch für das Osteuropageschäft (das allerdings einen wesentlichen und schnell wachsenden Teil der UniCredit-Gruppe ausmacht) letztverantwortlich. Freilich bald nicht mehr unter ihrem alten Namen: Das „Rebranding“, also die Umbenennung auf UniCredit, sei in Osteuropa eines der wichtigeren Konzernziele, sagte Profumo. Man wolle einen einheitlichen Auftritt. Aus Kostengründen werden Konzernfunktionen gestrafft, was weitere „Abwanderungen“ unter anderem auch aus Wien bedeutet. So wird etwa, wie der Chef der Global Banking Division der Gruppe, Paolo Fiorintino, beim „Capital Markets Day“ sagte, Rumänien zu einem Konzern-IT-Zentrum ausgebaut. Hier wird, wie erwähnt, das konzernweite „Backoffice-Kompetenzzentrum“ für Kreditkarten und Konsumkredite angesiedelt. Aus Kostengründen: Ein IT-Mitarbeiter der Gruppe kostet in Rumänien im Schnitt 13.000 Euro im Jahr, in Österreich und Deutschland mehr als 60.000. Konzentriert werden im Konzern aber auch andere Bereiche. So wird die Abwicklung von Treasury-Produkten (Liquiditäts-, Zins- und Währungsmanagement) künftig in den „Treasury Hubs“ München und Singapur konzentriert. Auch Wien muss seine Aktivitäten dorthin abtreten. Die Abwicklung von strukturierten Finanzierungen (Structured Loans, das sind relativ komplizierte Finanzkonstruktionen für Unternehmensfinanzierungen) wandert in die beiden „Hubs“ London und New York, auch hier muss Wien seine entsprechenden Aktivitäten abtreten. Im Vorjahr hat die Gruppe schon Synergien im Ausmaß von 150 Mio. Euro gehoben, davon nur ein Zehntel im Backoffice-Bereich. Das wird sich durch die Verlagerungen nach Rumänien aber dramatisch ändern: Fiorentino gab die erwarteten Einsparungen im IT- und Backoffice-Bereich mit 350 Mio. Euro an, das wären 45 Prozent aller erwarteten Einsparungen. Weitere 160 Mio. Euro soll die Divisionalisierung bringen, die viele Doppelgleisigkeiten beseitigt. Störende Kleinaktionäre Die ist laut Profumo zwar bereits voll in Kraft, es gibt allerdings noch ein Problem: Die beiden Töchter in Deutschland und Österreich, HVB und BA-CA, sind noch eigenständige börsenotierte Aktiengesellschaften, was zumindest in der Theorie das Durchgriffsrecht der Konzerndivisionen begrenzt. Experten meinen, das sei einer der Hauptgründe, wieso UniCredit mit solcher Verve versucht, die letzten verbliebenen Kleinaktionäre hinaus zu drängen. Der Schwung, den die UniCredit bei der Integration von HVB und BA-CA gezeigt hat, soll nun in die bevorstehende Integration der italienischen Capitalia mitgenommen werden. Dort schlummern ebenfalls gewaltige Synergiepotenziale. Die ähnlich wie bei der BA-CA gehoben werden könnten: Laut UniCredit-Unterlagen sind 34 Prozent der Capitalia-Mitarbeiter über 50 Jahre alt. Sie sind Kandidaten für die Frühpensionierung. ("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.07.2007) |
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