Wochenvorschau 7. bis 11.November -- Ausblick auf die Börse
Denn sie wissen nicht, was sie tun...
Von Tietz, Volker Der deutsche Blue-Chip-Index hat sich in den vergangenen Tagen zwar erholt, aber es verlief nach einem alten Muster. Der DAX ist der Schwanz, die Wall Street der Hund, der sagt, wann freudig gewedelt wird. Nachdem der deutsche Leitindex unter die Marke von 4800 Punkten gepurzelt war, sorgte vor allem der S&P 500 dafür, dass es zu einer Bärenfalle kam. Jetzt scheinen wir wieder im Sägezahnmarkt gefangen. Beim DAX-Sentiment zeigt sich auf den ersten Blick Überraschendes: Die Zahl der Optimisten hat um zwölf Prozentpunkte auf 57 Prozent zugenommen. Das Bärenlager ist dagegen auf 19 Prozent und damit den niedrigsten Stand seit Juli geschrumpft. Daraus lässt sich aber ableiten, dass eine Mehrzahl der befragten Teilnehmer die optisch günstigen Kurse zum Anlass genommen hat, Aktien zu kaufen. Und das trotz der ganzen Negativfaktoren wie Inflationssorgen oder einer erneuten Zinsanhebung durch die US-Notenbank - sie scheinen auf die viel beschworene Jahresendrally zu setzen. Ob es dazu kommt, ist allerdings fraglich. Die Begrenzungen des Seitwärtstrends laufen zwischen 4760 und dem Jahreshoch bei 5140 Punkten - innerhalb dieser Range passiert nichts entscheidendes. Wichtig für die langfristige Verfassung des Marktes ist aber, dass die 200-Tage-Linie weiterhin steigt. Mein Fazit: Durch die DAX-Rally der vergangenen Tage hat sich die Situation zwar deutlich entspannt. Aber Euphorie ist fehl am Platz. Bis zum Jahreshoch sind es nur noch gut zwei Prozent. Erst ein nachhaltiges Klettern darüber schafft wieder neue Phantasie. Ansonsten besteht die Gefahr von Gewinnmitnahmen, die einen Verbleib im Seitwärtstrend wahrscheinlicher machen. Ein kurzer Ausblick auf die bedeutendsten Termine der Woche: Unternehmen: Montag: 7. November: Deutsche Börse QZ (nachbörslich) Montag: 7. November: Münchener Rück QZ Montag: 7. November: Qiagen QZ (nachbörslich) Montag: 7. November: Singulus QZ Dienstag, 8. November: Conergy QZ Dienstag, 8. November: freenet.de QZ Dienstag, 8. November: mobilcom QZ Dienstag, 8. November: MTU Aero Engines Holdings QZ Dienstag, 8. November: Loewe QZ Dienstag, 8. November: Pfeiffer Vacuum QZ Dienstag, 8. November: Rational QZ Dienstag, 8. November: Sanofi-Aventis QZ Dienstag, 8. November: T-Online QZ Mittwoch, 9. November: Bayer QZ Mittwoch, 9. November: Cisco QZ Mittwoch, 9. November: Deutsche Telekom QZ Mittwoch, 9. November: Deutsche Postbank QZ Mittwoch, 9. November: EADS QZ Mittwoch, 9. November: Fraport QZ Mittwoch, 9. November: GEA Group QZ Mittwoch, 9. November: IWKA QZ Mittwoch, 9. November: United Internet QZ Donnerstag, 10. November: Aegon QZ Donnerstag, 10. November: BayWa QZ Donnerstag, 10. November: Beiersdorf QZ Donnerstag, 10. November: Dell QZ Donnerstag, 10. November: Deutsche Post QZ Donnerstag, 10. November: Drägerwerk QZ Donnerstag, 10. November: E.ON QZ Donnerstag, 10. November: Hannover Rück QZ Donnerstag, 10. November: HypoVereinsbank QZ Donnerstag, 10. November: Krones QZ Donnerstag, 10. November: Lufthansa QZ Donnerstag, 10. November: ING Group QZ Donnerstag, 10. November: Medion QZ Donnerstag, 10. November: Stada Arzneimittel QZ Donnerstag, 10. November: Siemens QZ Donnerstag, 10. November: TUI QZ Freitag, 11. November: Aareal Bank QZ Freitag, 11. November: Allianz QZ Freitag, 11. November: IKB Bank QZ Freitag, 11. November: Telefonica QZ Konjunktur: Mittwoch, 9. November (16 Uhr): US-Großhandelsumsätze für September Mittwoch, 9. November (16.30 Uhr): Rohöl- und Benzinlagerbestände in den USA Donnerstag, 10. November (14.30 Uhr): US-Handelsbilanz für September Donnerstag, 10. November (14.30 Uhr): US-Import- und Exportpreise für Oktober Donnerstag, 10. November (14.30 Uhr): Wöchentliche US-Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung Freitag, 11. November (15.45 Uhr): US-Verbrauchervertrauen der Uni Michigan für November Sonstiges: Donnerstag: 10. November: Verkürzte Sitzung am US-Anleihemarkt (bis 20 Uhr MEZ) Freitag: 11. November: Feiertag in den USA ("Veterans Day") - Anleihemarkt geschlossen Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Woche! Volker.Tietz @boerse-online.de |
Vorhang auf!
Die Berichtssaison in Deutschland steuert mit der kommenden Börsenwoche auf ihren Höhepunkt zu. Zahlreiche Dax-Schwergewichte und namenhafte Vertreter der zweiten und dritten Reihe legen ihre Quartalsberichte vor. Überwiegend positive Quartalszahlen hatten den Dax bereits in der vergangenen Woche zeitweise wieder über die 5.000er Marke gehievt. Wie Steffen Neumann, Marktstratege bei der Landesbank Rheinland-Pfalz gegenüber Reuters zusammenfasste: "Die bisherigen Bilanzen waren allesamt ziemlich gut. 14 von 16 Unternehmen haben bisher beim Umsatz die Erwartungen des Marktes übertroffen, beim Gewinn waren es 13 von 16." Zu den positiven Ausreißern gehörten in den vergangenen Tagen Henkel, Continental und die Commerzbank. Enttäuscht reagierten die Marktteilnehmer dagegen auf die Zahlen von BASF und Metro. Stress-Faktor nimmt zu In puncto Stress kann in der kommenden Woche von Entwarnung keine Rede sein. Im Gegenteil: Zu den insgesamt elf Dax-Unternehmen gesellen sich in den nächsten Tagen noch zahlreiche wichtige Konzerne aus der zweiten und dritten Reihe und informieren über das abgelaufene Quartal. Ein sicherer Rahmen Eingerahmt wird die Börsenwoche von den Versicherern. Der weltweit größte Rückversicherer Münchener Rück gewährt am Montag und die Allianz am kommenden Freitag Einblick in die Quartalsbilanz. Trotz der Wirbelstürme in den USA und der Flut in den Alpen rechnen die Experten mit höheren Quartalsergebnissen. Bei der Münchener Rück dürfte vor allem die Frage interessieren, ob der Konzern an dem Ziel einer Eigenkapitalrendite von zwölf Prozent festhält. Bei der Allianz erwarten die Analysten ein "robustes" Quartalsergebnis. Bei der Hannover Rück, die sich am Donnerstag zu Wort melden wird, steht bereits jetzt fest, dass die Quartalszahlen nicht sehr angenehm sein werden. Erst Mitte vergangener Woche hatte das MDax-Unternehmen seine Gewinnprognose für das dritte Geschäftsquartal 2005 noch einmal nach unten angepasst. Grund seien die Schäden, die der Wirbelsturm "Wilma" angerichtet hat. Wilma habe auf jeden Fall einen "Großschaden" verursacht, so das Unternehmen am Mittwoch. Damit werden Belastungen von mehr als fünf Millionen Euro deklariert. Donnerstag wird zur Nerven-Probe Im weiteren Wochenverlauf folgen noch die Deutsche Börse, Bayer und die Deutsche Telekom. Ein Härtetest für die Nerven von Händlern, Analysten und Anlegern stellt erneut der kommende Donnerstag dar. Um nur die Schwergewichte zu nennen: Die Deutsche Post, E.ON, Siemens, TUI, die HypoVereinsbank und die Deutsche Lufthansa legen ihre Quartalsberichte vor. Conergy und IWKA im Blick Aus den hinteren Reihen werden die Marktteilnehmer ein waches Auge auf den Zwischenbericht vom Solar-Konzern Conergy haben, nachdem Konkurrenten zuletzt positiv überraschten. Wenn der Maschinen- und Anlagenbauer IWKA am Dienstag seinen Zwischenbericht präsentiert, werden sich die Börsianer auch für die Ereignisse hinter den Kulissen interessieren. Zuletzt hatte IWKA-Aktionär Guy Wyser-Pratte die Zerschlagungsfantasie geschürt. Überraschungen bei Rational? Die erfolgsverwöhnten Rational-Aktionäre hatten zuletzt einen leichten Dämpfer bekommen. Der Küchengerätekonzern hatte im ersten Halbjahr zwar kräftig zugelegt, blieb aber dennoch hinter den Analystenerwartungen zurück. Gespannt werden sie also auf die Zwischenbilanz am Dienstag warten. Dax-Aspiranten nach vorne, bitte! Die Papiere der Hypo Real Estate werden am Donnerstag die Aufmerksamkeit der Anleger fordern. Immerhin gilt der Konzern als potenzieller Dax-Aufsteiger, so dass der Zwischenbericht auf gesteigertes Interesse stoßen dürfte. Mobilfunk treibt die Telekom Die Deutsche Telekom wird dann am kommenden Mittwoch voraussichtlich mitbestimmen, in welche Richtung sich der Dax bewegen wird. Experten schätzen, dass der Konzern im dritten Quartal vor allem von einer guten Entwicklung im Mobilfunkgeschäft profitieren konnte. Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke hatte vor wenigen Tagen angekündigt, in den kommenden drei Jahren 26.000 Stellen abzubauen. Börsenkandidaten liefern Details Neben den zahlreichen Zwischenberichten veröffentlichen noch drei Börsenaspiranten die Details zu ihren geplanten Listings. Die Metro-Tochter Praktiker und das Finanzhaus Rothmann werden voraussichtlich am Montag über die Einzelheiten informieren. Beim Flugzeugmotorenbauer Thielert beginnt hingegen am Montag die Zeichnungsfrist. Experten glauben an die Jahresendrally Trotz, oder gerade wegen der bevorstehenden Zahlenflut zeigten sich die Experten zuletzt optimistisch was eine Jahresendrally an der Börse betrifft. Die Experten der Commerzbank etwa glauben, dass die Anleger aufgrund der vielen guten Quartalszahlen aus Deutschland, Europa und den USA Hoffnung geschöpft haben. Bei der Landesbank Baden-Württemberg zeigte man sich zuversichtlich, dass der Dax aus dem Jahr 2005 mit einem deutlichen Kursplus verabschieden wird. Einen kleinen Trost gibt es für Börsianer in den nächsten Tagen: Es stehen nur wenige Konjunkturtermine auf dem Plan. Die größte Bedeutung dürfte das Verbrauchervertrauen der Universität Michigan am kommenden Donnerstag haben. Quelle: ARD online |
Es ist jetzt 13:32 Uhr. |
Powered by vBulletin® Version 3.8.4 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.