Wochenvorschau 10. bis 14.Oktober-- Ausblick auf die Börse
Ein Solar-DAX wäre nicht schlecht
Von Volker Tietz Das ging ja wirklich schnell. Wir sehen die 5000er-Marke beim DAX wieder von unten. Eine Umbenennung in Solar-DAX würde wahrscheinlich schon helfen, um ihn wieder deutlich darüber zu ziehen. Was in den vergangenen Tagen bei den Neuemissionen ablief, erinnerte wirklich stark an die Jahrtausendwende. Der Name Solar muss nur irgendwo im Prospekt vorkommen und schon läuft der Börsengang wie von selbst. Q-Cells, ErSol und jetzt auch noch Sunline - die Sonne lacht. Auch Interhyp konnte stattliche Gewinne verbuchen, profitierte allerdings auch vom starken Gesamtmarkt. Einen unglücklichen Zeitpunkt erwischte HCI, weil die Wall Street einen Tag vor Börsendebüt auf Grund von Inflations- und Zinsängsten mächtig in die Knie ging. Obwohl der Emissionspreis nicht ausgereizt wurde, eröffnete HCI auf dem Ausgabepreis und rutschte dann ab. Das wäre 1999/2000 nicht passiert. Ärgerlich dabei die Verzögerungen bei gewissen Online-Banken. Mir ist ein Fall bekannt, bei dem die Bank erst um 10 Uhr die Mitteilung erhielt, welcher Kunde eine Zuteilung der HCI-Aktien bekommen hat. Wenige Minuten später wurden die Depots aktualisiert, aber wer dann direkt verkaufen wollte, bekam maximal noch 19,30 Euro - die 20,50 Euro zur Eröffnung wurden nicht mehr erreicht. Ärgerlich für die Betroffenen und ein Schelm, wer Böses bei den Emissionsbanken denkt... Fazit: Wer zeichnet, sollte dies nicht blind machen, sondern sich auch mit der Story beschäftigen. Nur bei Solar-Aktien scheint dies zurzeit nicht zu gelten, wenn man auf schnelle Gewinne aus ist. Aber auch diese Party wird irgendwann zu Ende gehen. Nach den Neuemissionen und der Politik noch ein Blick auf den deutschen Leitindex: Aus charttechnischer Sicht ist noch nichts Schlimmes passiert. Bei 4960 Punkten findet sich eine mittelstarke horizontale Unterstützung, bei 4850/60 Zählern verläuft der mittelfristige Aufwärtstrend. Dann sollte der DAX seine Kletterpartie aus heutiger Sicht wieder aufnehmen - ein erstes Anzeichen wäre gegeben, wenn der Index wieder über die ehemalige Unterstützung bei 5060 Zählern steigt. Entscheidend für die nächste Woche wird aber auch sein, inwieweit sich die Wall Street wieder erholt. Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq sehen bei weitem nicht so gut aus wie der DAX. Insbesondere der S&P 500 steht kurz vor einer wichtigen Haltezone, die er nicht durchbrechen sollte. Wenig Auswirkungen hat zurzeit der sinkende Ölpreis, denn jetzt wird in Amerika die Argumentation umgekehrt: Dow-Schwergewichte wie Exxon Mobil (das teuerste Unternehmen der Welt) geben stark nach, weil die Anleger sinkende Gewinne erwarten. Paradoxe Börse, wieder einmal. Auch die Diskussion um die Inflation wird zurzeit sehr hitzig geführt. Kritisch wird es, wenn die Energiepreise weiter steigen, denn dagegen ist kein Zinserhöhungskraut gewachsen. Derzeit beruhigt der sinkende Ölpreis die Lage wieder, deshalb verwundert es ein wenig, dass so viele Fed-Mitglieder mit Inflationswarnungen an die Öffentlichkeit drängen. Nicht zu Unrecht wird von Wenigen spekuliert, dass die Fed die Zinsen am langen Ende erhöhen möchte. Da sie aber keinen geldpolitischen Spielraum hat, muss sie es auf argumentativer Ebene versuchen, um eventuell ein Platzen der Immobilienblase zu verhindern Ein kurzer Ausblick auf die wichtigsten Termine der Woche: Unternehmen: Montag: 10. Oktober: Alcoa QZ Montag: 10. Oktober: Genentech QZ Dienstag, 11. Oktober: 3M QZ Dienstag, 11. Oktober: AMD QZ Dienstag, 11. Oktober: Apple QZ Dienstag, 11. Oktober: Merrill Lynch QZ Dienstag, 11. Oktober: Micronas QZ Mittwoch, 12. Oktober: Harley Davidson QZ Donnerstag, 13. Oktober: Südzucker QZ Freitag, 14. Oktober: General Electric QZ Freitag, 14. Oktober: Samsung Electronics QZ Konjunktur: Donnerstag, 13. Oktober (14.30 Uhr): US-Handelsbilanz für August Donnerstag, 13. Oktober (14.30 Uhr): US-Import- und Exportpreise für September Donnerstag, 13. Oktober (14.30 Uhr): Wöchentliche US-Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung Donnerstag, 13. Oktober (16.30 Uhr): Rohöl- und Benzinlagerbestände in den USA Freitag, 14. Oktober (14.30 Uhr): US-Einzelhandelsumsatz für September Freitag, 14. Oktober (14.30 Uhr): US-Verbraucherpreise für September Freitag, 14. Oktober (15.15 Uhr): US-Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung für September Freitag, 14. Oktober (15.45 Uhr): US-Index Verbrauchervertrauen der Uni Michigan für Oktober Sonstiges: Montag: 10. Oktober: Feiertag in den USA ("Columbus Day"), Anleihemärkte geschlossen, Aktienmärkte geöffnet Montag: 10. Oktober: Feiertag in Japan ("Tag des Sports") Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Woche! Volker.Tietz @BörseOnline |
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