Wochenvorschau 8.August bis 12.August -- Ausblick auf die Börse
Kurz vor dem Ziel versagt
Von Volker Tietz DAX steigt auf 5000 Punkte - die Schlagzeile war zum Greifen nah. Aber kurz vor dem Ziel sieht es so aus, als müsste die anvisierte Marke erst einmal vertagt werden. Die Konsolidierung ist überfällig und auch gesund. Der hohe Ölpreis und erneute Terrorwarnungen sorgen dafür, dass die Investoren ihre Gewinne erst einmal absichern. Eine durchaus verständliche Reaktion, denn ein Blick auf den Chart zeigt eine so genannte "Fahnenstange". Als gebe es kein Morgen mehr, kauften die Anleger Aktien nach dem Motto "Der Preis ist egal". Diese Aufwärtsbewegung ist ungesund und nicht dauerhaft durchzuhalten. Jetzt kommt es darauf an, inwieweit der deutsche Leitindex konsolidiert. Wie schnell steigt die "Buy on dips"-Gilde wieder ein - also diejenigen, die noch in den Markt wollen und auf Rücksetzer hoffen. Kursbewegende Faktoren gab es in dieser Woche mehr als genug: Solarwold legte zu Beginn der Woche nach Zahlen mehr als sechs Prozent zu - die Branche ist auch durch die bevorstehende Bundestagswahl und einer Richtungsänderung einer neuen Regierung, die eher Atomstrom "fördert", nicht zu beeindrucken. Altana überrascht die Märkte damit, die Chemiesparte abspalten zu wollen - das Vorbild Bayer mit Lanxess lässt schön grüßen. Aber die Anleger lieben solche Stories. Interessant auch die Entwicklung bei DaimlerChrysler: Jürgen Schrempp wird den Konzern ohne Abfindung verlassen und auch nicht in den Aufsichtsrat einziehen. Durch den Kurssprung nach dieser Nachricht kletterte die Aktiennotiz des Autokonzerns zweistellig und hochrangige Manager nutzten die Gunst der Stunde, um Kasse zu machen. Allen voran Eckard Cordes, der Mercedes-Chef, der im Kampf um den Vorstandsvorsitz von DaimlerChrysler an Dieter Zetsche gescheitert ist und nun scheinbar seinen Abgang vorbereitet und versilbert. Aber ist es zu kritisieren, wenn die Optionen eingelöst werden? Vielleicht ist die Vergabepraktik zu überdenken, aber doch nicht die Ausübung. Ein kurzer Ausblick auf die wichtigsten Termine der Woche: Unternehmen: Montag: 8. August: Degussa QZ Montag: 8. August: Dyckerhoff QZ Montag: 8. August: freenet.de QZ Montag: 8. August: mobilcom QZ Montag: 8. August: Qiagen QZ Montag: 8. August: Rheinmetall QZ Dienstag, 9. August: BayWa QZ Dienstag, 9. August: Beiersdorf QZ Dienstag, 9. August: Cisco Systems QZ Dienstag, 9. August: Conergy QZ Dienstag, 9. August: FraPort QZ Dienstag, 9. August: IWKA QZ Dienstag, 9. August: Premiere QZ Dienstag, 9. August: UBS QZ Mittwoch, 10. August: AMB Generali QZ Mittwoch, 10. August: Bayer QZ Mittwoch, 10. August: Deutsche Lufthansa QZ Mittwoch, 10. August: E.ON QZ Mittwoch, 10. August: Hypo Real Estate QZ Mittwoch, 10. August: Jenoptik QZ Mittwoch, 10. August: K+S QZ Mittwoch, 10. August: T-Online QZ Donnerstag, 11. August: Aareal Bank QZ Donnerstag, 11. August: Aegon QZ Donnerstag, 11. August: BilfingerBerger QZ Donnerstag, 11. August: Celesio QZ Donnerstag, 11. August: Dell QZ Donnerstag, 11. August: Deutsche Telekom QZ Donnerstag, 11. August: Drägerwerk QZ Donnerstag, 11. August: Dürr QZ Donnerstag, 11. August: Evotec QZ Donnerstag, 11. August: Fuchs Petrolub QZ Donnerstag, 11. August: Funkwerk QZ Donnerstag, 11. August: GEA Group (vormals mg technologies) QZ Donnerstag, 11. August: IVG Immobilien QZ Donnerstag, 11. August: Hannover Rück QZ Donnerstag, 11. August: MAN QZ Donnerstag, 11. August: Medion QZ Donnerstag, 11. August: RWE QZ Donnerstag, 11. August: Stada QZ Donnerstag, 11. August: Thiel Logistik QZ Donnerstag, 11. August: TUI QZ Freitag, 12. August: Allianz QZ Freitag, 12. August: BHW Holding QZ Freitag, 12. August: GfK QZ Freitag, 12. August: Klöckner-Werke QZ Freitag, 12. August: König & Bauer QZ Freitag, 12. August: Salzgitter QZ Freitag, 12. August: Sixt QZ Freitag, 12. August: SolarWorld QZ Freitag, 12. August: ThyssenKrupp QZ Freitag, 12. August: United Internet QZ Konjunktur: Dienstag, 9. August (14.30 Uhr): US-Produktivität Dienstag, 9. August: Offenmarktausschuss der US-Notenbank Mittwoch, 10. August: Rohöl- und Benzinlagerbestände in den USA Mittwoch, 10. August: US-Handelsbilanz für März Donnerstag, 11. August (14.30 Uhr): US-Einzelhandelsumsätze für Juli Donnerstag, 11. August (14.30 Uhr): Wöchentliche US-Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung Donnerstag, 11. August (16.00 Uhr): US-Lagerbestände für Juli Freitag, 12. August (14.30 Uhr): US-Handelsbilanz für Juni Freitag, 12. August (14.30 Uhr): US-Import- und Exportpreise für Juli Freitag, 12. August (15.45 Uhr): US-Verbrauchervertrauen der Uni Michigan für August Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Woche! Volker.Tietz @BoerseOnline |
Es bleibt rutschig
von Henrietta Rumberger Die jüngste Klettertour war etwas zuviel für den Dax. Bereits in der vergangenen Woche legte er eine Verschnaufpause ein. Weitere Korrekturen dürften in den nächsten Tagen folgen. Darin sind sich die Experten relativ einig. Durch die Bank weg glauben sie, dass der Dax in der kommenden Woche weiter pausieren wird. Von den zahlreichen Quartalsberichten erwarten sie überwiegend positive Impulse. Allerdings werden sich diese eher auf Einzelwerte als den Gesamtmarkt auswirken. "Zwar legen nächste Woche auch ein paar Schwergewichte Zahlen vor. Es ist aber fraglich ob einer das Potenzial hat, den Gesamtmarkt nach oben zu ziehen", sagte Steffen Neumann von der Landesbank Rheinland-Pfalz (LPR) der Nachrichtenagentur Reuters. Ähnlich äußerte sich Gerhard Schwarz, Aktienstratege bei der HypoVereinsbank. Er sagte im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa-AFX: "Ich erwarte zwar überwiegend gute Ergebnisse, aber die dürften sich eher in Einzelwerten niederschlagen." Am vergangenen Freitag hatte der Chartexperte Marcus Metz im Gespräch mit boerse.ARD.de erklärt, er erwarte weitere Kursverluste. Die kurzfristigen charttechnischen Indikatoren lieferten derzeit vorwiegend Verkaufssignale. Die Wahrscheinlichkeit einer ausgedehnteren Verschnaufpause sei jetzt so groß wie seit Wochen nicht mehr, so der Experte. Die Mischung wird bunter In der vergangenen Woche dominierten Dax-Werte wie Continental, Metro, BMW und BASF das Marktgeschehen. Beim Sportartikelhersteller Adidas rückten die Quartalszahlen nach der angekündigten Übernahme des US-Konkurrenten Reebok dagegen eher in den Hintergrund. In der bevorstehenden Woche erwartet die Marktteilnehmer eine bunte Mischung. Neben den noch ausstehenden zehn Dax-Werten berichten vor allem zahlreiche Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe über das abgelaufene Quartal. Hohe Erwartungen Unter den Schwergewichten befinden sich Unternehmen wie die Deutsche Börse, Bayer, E.ON, RWE, ThyssenKrupp, Lufthansa, die Telekom und die Allianz. Den Auftakt bildet am Montagabend die Deutsche Börse. Sie informierte nach Handelsschluss über die jüngste Geschäftsentwicklung. Dank der Hausse an den Kapitalmärkten dürfte die Börsenbetreiberin nach Ansicht der Analysten gut verdient haben. Einige Experten rechnen sogar damit, dass die Deutsche Börse ihre Jahresprognose anheben wird. Aus Branchenkreisen erfuhr die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung", dass der Chemie- und Pharmakonzern Bayer am kommenden Mittwoch seine Gewinnprognose anheben wird. Dann legen die Leverkusener ihren Halbjahresbericht vor. Die bisherigen Ziele des Konzerns seien eher konservativ. Bayer stellt für 2005 einen Gewinnanstieg vor Zinsen und Steuern (Ebit) und Sondereinflüssen von rund 20 Prozent in Aussicht. Wie sehr leidet die Lufthansa? Bei der Lufthansa wird dagegen der drastisch gestiegene Ölpreis seine Spuren in der Bilanz hinterlassen haben. Um so brennender werden sich die Börsianer für nähere Informationen zum Thema Absicherung des Kerosinbedarfs interessieren. Aufmerksamkeit verschiebt sich allmählich Außerdem rücken in den kommenden Wochen zunehmend MDax- und TecDax-Unternehmen in den Vordergrund. "Die Aufmerksamkeit wird sich nun immer mehr in den Small- und Midcap-Bereich verschieben", kündigte Schwarz an. Neben dem Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport melden sich aus dem MDax noch HeidelbergCement, Premiere, K+S und Stada zu Wort. Den TecDax präsentieren Werte wie Mobilcom, Freenet, Conergy und Jenoptik. Alan gibt den Ton an Bleibt noch der Blick auf die bevorstehenden Konjunkturtermine. Die wichtigsten Daten kommen aus den USA. Dabei markiert die Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank Fed am Dienstag den Höhepunkt. Experten rechnen mit einer weiteren Leitzinsanhebung um 25 Basispunkte auf nunmehr 3,5 Prozent. Bis zum Jahresende rechnen Volkswirte mit weiteren Zinsschritten auf vier Prozent. Sollte diese Annahme durch Äußerungen von Notenbankchef Alan Greenspan neue Nahrung erhalten, könnte das die Stimmung an den Aktienmärkten trüben. Denn steigende Zinsen wirken sich in der Regel negativ auf die Kursentwicklung an den Börsen aus, da sie die Kosten der Unternehmen steigen lassen und den Konsum dämpfen. Gespannt werden die Marktteilnehmer auch auf den wöchentlichen Ölmarktbericht warten. Zu Wochenschluss pendelte der Preis für US-Leichtöl um die Marke von 62 Dollar je Barrel und drückte damit auf die Gemüter. ARD online |
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