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Starlight 20-09-2004 20:38

Inside Wall Street -- Hintergründe und Analysen
 
http://icf.som.yale.edu/nyse/images/TradingFloor3.jpg


Die Tabakbranche kämpft ihre schwierigste Schlacht

Dass die Wall Street vor den Präsidentschaftswahlen im November fast geschlossen hinter George W. Bush steht, hat gute Gründe: Drei Jahre lang durften Öl- und Automobilindustrie, Pharmakonzerne und Versicherungen weitgehend tun und lassen was sie wollten. Nur einer Branche geht es auch unter Bush an den Kragen: der Tabakindustrie.

Dass die Tabakbranche ab dem morgigen Dienstag erneut vor Gericht steht und diesmal die schwerste und gefährlichste Schlacht ihrer Geschichte fechten muss, hätte Bush gerne umgangen. Der Mann braucht schließlich alle Stimmen, die er bis November kriegen kann, und seine größten Fans hat er bei den Bossen. Allein, der öffentliche Aufschrei war allzu laut, nachdem die Regierung die unter Bill Clinton begonnene Klage hatte stoppen wollen.

Jetzt heißt es eben Bush, pardon: USA gegen die Tabakindustrie, und so scheint doch noch etwas für den kleinen Mann getan zu werden. Bush persönlich ist von den Tabaksorgen der kleinen Bürger ja nicht betroffen: Der Präsident ist nach früheren Eskapaden längst Nichtraucher, seine Ärzte weisen ihn als kerngesund und sogar sportlich aus.

Anders geht es Millionen von Amerikanern, die seit Jahren oder bereits Jahrzehnten rauchen und von denen viele schwer krank oder bereits gestorben sind. Sie bekommen hin und wieder Schadenersatz in Millionenhöhe zugesprochen, und doch sollen die nicht genug Buße getan haben. Denn: Laut eines Gesetzes aus den Siebzigerjahren, das eigentlich als juristische Waffe gegen die Mafia geplant war, hat die Industrie als verschwärerisches Komplott sämtliche Umsätze illegal getätigt – 280 Milliarden Dollar soll man nun abtreten.

Die Zahl hat es in sich: 280 Milliarden Dollar sind mehr als das Doppelte des Börsenwertes aller beteiligten Unternehmen – und darunter sind neben dem Branchengigant Philip Morris, a.k.a. Altria Group auch Konkurrenten wie Reynolds American und Loews, Carolina Group und British American Tobacco. Und auch ein anderer Vergleich zeigt zudem, dass eine Prozessniederlage durchaus das Ende der Industrie bringen könnte. 280 Milliarden Dollar sind auch mehr als das dreifache des aktuellen jahresumsatzes der Branche.

Doch ist die Industrie nicht nur aufgrund der unabschätzbaren Folgen eines Schuldspruchs entsetzt über die laufende Klage. Vielmehr geht es der Branche ums Prinzip. Erst 1998 hatte man sich schließlich mit der Regierung auf einen Vergleich geeinigt, der die Firmen damals schon 206 Milliarden Dollar kostete. Diesen Schock konnte man absorbieren, ein weiterer aber wäre zuviel.

Vor allem aber sei ein weiterer Schlag gegen die Industrie ungerecht – zumal unter dem Mafia-Paragraphen. Der sollte nämlich vor allem vorbeugen, dass sich sträfliches Verhalten wiederhole. Und das ist in der Tabakbranche so nun wirklich nicht passiert. Im Gegenteil: Die Industrie warnt auffällig wie nie zuvor vor den Risiken des Tabakkonsums. Die Warnschilder auf den Päckchen sind größer denn je, und die Firmen sponsern Millionen schwere Aufklärungskampagnen, die vor allem Jugendliche abschrecken sollen.

Zudem ist die Werbung für Tabakwaren deutlich zurückgegangen. Lediglich an den Verkaufsstellen in Läden und Tankstellen sowie in Magazinen wird für die Kippe geworben, im Kino und Fernsehen laufen längst keine Filme mehr.

Entsprechend siegessicher gibt sich die Industrie vor Prozessbeginn am morgigen Dienstag, zumal von vier Anklagepunkten auch nur noch zwei übrig geblieben sind. Man geht davon aus, auf der Basis der noch jungen Einigung zu triumphieren. Alles andere wäre wohl auch das Ende der Branche, aus der sich die größten Firmen nach einem Schuldspruch zunächst einmal verabschieden könnten.

Markus Koch - © Wall Street Correspondents Inc.



Klick it ... ;)


Wann kommt der Aktienboom?



Chipaktien zwischen Strohfeuer und Realität



Auch im September wartet die Wall Street auf alles mögliche




Begrenztes Potential




Die Optimisten haben die Oberhand

Starlight 20-09-2004 20:45

GOLDMAN SACHS

Magere Zeiten für Aktionäre




Wer für die kommenden Monate mit satten Gewinnen am Aktienmarkt rechnet, könnte bitter enttäuscht werden. Die Investmentprofis von Goldman Sachs erwarten zumindest mittelfristig keine Kurssprünge. Danach stehen wieder turbulente Börsenzeiten an.


...


http://www.manager-magazin.de/finanz.../a-318961.html

Starlight 20-09-2004 21:17

die neuesten Weekend-Daten vom Market Sentiment

die Bullen nehmen wieder rapide zu ....

Bullish Advisors: 50.0% Bearish Advisors: 24.5%




http://www.market-harmonics.com/imag...timent/ii1.gif


http://www.market-harmonics.com/imag...timent/ii2.gif
http://www.market-harmonics.com/imag...timent/ii3.gif

http://www.market-harmonics.com/imag...timent/ii4.gif

Starlight 20-09-2004 23:51

Nasdaq 100 -- Who´s hot , who´s not ;)


http://www.series7class.com/nasdaq.JPG


heute nehemn wir uns wieder mal den Nasdaq 100 mit seinen dort gelisteten Unternehmen genauer unter die Lupe , welche Performance sie auf Jahressicht hingelegt haben , hier fällt auf das Nasdaq 100 Neu-Einsteiger KMart der eindeutige Gewinner ist und sogat RIMM locker abgehängt hat , die grossen Verlierer befinden sich hauptsächlich im Software und Chipsektor , wie immer sehr solide unterwegs waren bislang Ebay, Symantec, Research in Motion, Qualcomm Yahoo und Apple :top:


KMRT KMART HLDG CP 85.90 -1.85 -2.11% +258.66%
RIMM RSCH IN MOTION 74.61 +1.30 +1.77% +123.28%
AAPL APPLE COMP INC 37.71 +0.57 +1.53% +76.46%
BIIB BIOGEN IDEC 61.54 -0.18 -0.29% +67.68%
SYMC SYMANTEC CORP 52.06 -0.09 -0.17% +50.90%
YHOO YAHOO INC 33.26 -0.20 -0.60% +47.72%
QCOM QUALCOMM INC 38.42 -0.41 -1.06% +42.48%
MRVL MARVELL TECH GP 26.95 +0.61 +2.32% +42.10%
EBAY EBAY INC 91.39 -1.71 -1.84% +41.45%
SBUX STARBUCKS CORP 45.60 -0.45 -0.98% +37.52%
EXPD EXPEDITORS 50.88 -0.04 -0.08% +35.10%
JNPR JUNIPER NTWKS 24.58 +0.44 +1.82% +31.58%
BMET BIOMET INC 46.90 -0.57 -1.20% +29.49%
WFMI WHOLE FOODS MKT 85.86 -0.38 -0.44% +27.90%
GILD GILEAD SCI 36.68 -0.21 -0.57% +25.88%
PETM PETSMART 29.71 -0.07 -0.24% +24.83%
ADBE ADOBE SYS 47.95 -0.19 -0.39% +22.70%
CHRW CH ROBINSON WW 45.46 +0.26 +0.58% +19.92%
VRSN VERISIGN INC 19.50 -0.35 -1.76% +19.63%
PDCO PATTERSON COS 74.93 unch unch% +17.10%
FAST FASTENAL CO 58.11 -0.90 -1.53% +16.80%
PCAR PACCAR INC 66.23 +1.28 +1.97% +16.71%
PTEN PATTERSON-UTI 18.93 -0.02 -0.11% +14.97%
PIXR PIXAR 79.42 -0.55 -0.69% +14.62%
TLAB TELLABS INC 9.60 -0.10 -1.03% +14.15%
XRAY DENTSPLY INTL 51.21 -0.26 -0.51% +13.37%
CHKP CHECK PT SFTWRE 18.91 -0.05 -0.26% +12.16%
NTAP NETWK APPLIANCE 22.92 -0.05 -0.22% +12.13%
APOL APOLLO GROUP 75.82 -2.53 -3.23% +11.81%
LAMR LAMAR ADVERTS A 41.43 -0.57 -1.36% +11.01%
COST COSTCO WHOLESAL 41.01 -0.25 -0.61% +10.30%
GENZ GENZYME GEN 54.28 -0.38 -0.70% +10.12%
SPLS STAPLES INC 29.13 -0.11 -0.38% +6.70%
CMVT COMVERSE TECH 18.68 +0.14 +0.76% +6.20%
ATYT ATI TECHNOLS 15.90 +0.43 +2.78% +5.16%
DELL DELL INC 35.63 +0.09 +0.25% +4.86%
CDWC CDW CORP 59.26 -0.24 -0.40% +2.60%
ERTS ELECTRONIC ART 48.40 +0.15 +0.31% +1.51%
SIAL SIGMA ALDRICH 57.76 +0.01 +0.02% +1.01%
MSFT MICROSOFT CP 27.51 unch unch% +0.51%



VRTS VERITAS SOFTWARE 17.51 -0.33 -1.85%
LNCR LINCARE HOLD 29.87 -0.31 -1.03% -0.70%
CEPH CEPHALON INC 47.74 -0.61 -1.26% -1.38%
SSCC SMURFIT-STONE 18.06 -0.34 -1.85% -2.75%
TEVA TEVA PHARM 27.34 -0.64 -2.29% -3.58%
ESRX EXPRESS SCRIPTS 63.93 +0.39 +0.61% -3.76%
JDSU JDS UNIPHASE 3.47 -0.02 -0.57% -4.67%
MEDI MEDIMMUNE INC 23.90 -0.11 -0.46% -5.83%
AMGN AMGEN 57.90 -0.17 -0.29% -6.30%
HSIC HENRY SCHEIN 61.75 -0.22 -0.36% -8.63%
DLTR DOLLAR TREE STR 27.29 +0.04 +0.15% -9.25%
DISH ECHOSTAR COMM A 30.81 -0.48 -1.53% -9.36%
ALTR ALTERA CORP 20.47 +0.59 +2.97% -9.62%
BBBY BED BATH BEYOND 39.18 -0.07 -0.18% -9.62%
LLTC LINEAR TECH 38.02 +0.92 +2.48% -9.63%
FISV FISERV INC 35.28 -0.17 -0.48% -10.77%
SNDK SANDISK CORP 27.22 +0.92 +3.50% -11.05%
MXIM MAXIM INTEGRTD 44.10 +1.70 +4.01% -11.05%
SUNW SUN MICROSYS 3.94 unch unch% -11.86%
ROST ROSS STORES 23.12 -0.07 -0.30% -12.62%
CMCSA COMCAST CORP A 28.42 +0.06 +0.21% -13.33%
CTAS CINTAS CORP 43.42 -0.61 -1.39% -13.33%
MOLX MOLEX INC 30.17 +0.06 +0.20% -13.53%
BRCM BROADCOM CORP 29.35 +0.49 +1.70% -13.73%
FLEX FLEXTRONICS 12.76 -0.15 -1.16% -13.78%
ORCL ORACLE CORP 11.40 -0.11 -0.96% -13.83%
PSFT PEOPLESOFT INC 19.32 -0.40 -2.03% -15.23%
MCHP MICROCHIP TECH 28.22 +0.87 +3.18% -15.43%
PAYX PAYCHEX INC 31.22 -0.19 -0.60% -16.08%
INTU INTUIT INC 44.34 -0.21 -0.47% -16.12%
CTXS CITRIX SYSTEMS 17.75 -0.45 -2.47% -16.12%
IVGN INVITROGEN CORP 58.06 +0.72 +1.26% -16.95%
FHCC FIRST HEALTH 16.08 -0.22 -1.35% -17.62%
AMZN AMAZON COM 43.27 +0.31 +0.72% -17.77%
NXTL NEXTEL COMMS 23.06 -0.89 -3.72% -17.82%
CHIR CHIRON CORP 45.50 +0.20 +0.44% -20.15%
CPWR COMPUWARE CORP 4.82 -0.13 -2.63% -20.20%
CSCO CISCO SYSTEMS 19.30 +0.14 +0.73% -20.35%
AMAT APPLIED MATL 17.59 +0.69 +4.08% -21.61%
GNTX GENTEX CORP 34.54 -1.12 -3.14% -21.78%
XLNX XILINX INC 29.65 +1.11 +3.89% -23.25%
MERQ MERCURY INTRACT 36.72 -0.16 -0.43% -24.51%
GRMN GARMIN LTD 40.62 -0.48 -1.17% -25.44%
MLNM MILLENN PHARM 13.83 -0.03 -0.22% -25.84%
CECO CAREER EDU CORP 29.54 -0.96 -3.15% -26.61%
APCC AMER POWR CONV 17.58 -0.12 -0.68% -28.24%
LRCX LAM RESEARCH 23.03 +0.56 +2.49% -28.70%
KLAC KLA TENCOR 41.54 +1.65 +4.14% -29.04%
ISIL INTERSIL CORP 16.90 +0.81 +5.03% -31.99%
IACI IAC INTERACTVCRP 22.82 -0.68 -2.89% -32.74%
INTC INTEL CORP 20.92 +0.33 +1.60% -34.73%
NVLS NOVELLUS SYS 27.04 +1.16 +4.48% -35.70%
NVDA NVIDIA CORP 14.67 -0.02 -0.14% -36.77%
QLGC QLOGIC CORP 31.09 +0.73 +2.40% -39.71%
RYAAY RYANAIR HLDGS 29.98 -0.18 -0.60% -40.82%
BEAS BEA SYSTEMS 7.17 -0.10 -1.38% -41.71%
SEBL SIEBEL SYSTEMS 7.96 -0.14 -1.73% -42.82%
SANM SANMINA-SCI CP 7.01 -0.06 -0.85% -44.37%
SNPS SYNOPSYS INC 16.72 -0.29 -1.70% -50.62%
LVLT LEVEL 3 COMMS 2.69 -0.12 -4.27% -52.81%

Starlight 21-09-2004 00:31

Dow Jones INDU 30 -- Blue Chips im Check


eher ruhig gehts hingegen bei den Blue Chips auf Jahressicht im Dow zu, wer den "Mumm" hatte in Boeing zu investieren der wurde belohnt und konnte schon einen beträchtlichen Gewinn einstreifen , meine bevorzugten Unternehmen im Dow 30 sind hingegen Verizon, United Technologies und JNJ die andere Schwergewichte locker abhängen konnten , arg Federn lassen musste nicht zuletzt wegen eines schwachen Quarter Ausblickes Intel Corp. , da könnte man ..... ;)



http://axave.com/magazine/2003/33/Wallstreet.jpg

BA BOEING CO 54.74 -0.41 -0.74% +29.90%
XOM EXXON MOBIL 48.21 -0.16 -0.33% +17.59%
VZ VERIZON COMMS 40.19 -0.38 -0.94% +14.57%
JNJ JOHNSON& JOHNSON 57.92 -0.60 -1.03% +12.12%
MCD MCDONALDS CORP 27.47 -0.20 -0.72% +10.63%
GE GENERAL ELEC CO 34.21 -0.01 -0.03% +10.43%
HON HONEYWELL INTL 36.58 -0.16 -0.44% +9.42%
PG PROCTER & GAMBLE 54.46 -1.80 -3.20% +9.05%
HD HOME DEPOT INC 38.46 +0.15 +0.39% +8.37%
AIG AMER INTL GROUP 71.24 -0.44 -0.61% +7.48%
JPM JPMORGAN CHASE 39.38 -0.27 -0.68% +7.21%
AXP AMER EXPRESS CO 51.16 -0.24 -0.47% +6.08%
SBC SBC COMMS 26.44 -0.04 -0.15% +1.42%
MSFT MICROSOFT CP 27.51 unch unch% +0.51%
UTX UNITED TECH CP 95.05 -0.60 -0.63% +0.30%



DIS WALT DISNEY CO 23.13 -0.29 -1.24% -0.86%
WMT WAL-MART STORES 52.20 -0.28 -0.53% -1.60%
MRK MERCK & CO 44.67 -0.30 -0.67% -3.31%
MMM 3M COMPANY 80.94 -1.38 -1.68% -4.81%
C CITIGROUP 45.40 -1.55 -3.30% -6.47%
DD DU PONT CO 42.54 -0.12 -0.28% -7.30%
IBM INTL BUS MACHINE 85.70 -0.04 -0.05% -7.53%
CAT CATERPILLAR INC 75.88 -0.24 -0.32% -8.60%
PFE PFIZER INC 30.99 -0.73 -2.30% -12.28%
MO ALTRIA GROUP 47.08 -1.40 -2.89% -13.49%
AA ALCOA INC 30.83 +0.18 +0.59% -18.87%
HPQ HEWLETT-PACKARD 18.41 +0.30 +1.66% -19.85%
KO COCA COLA CO 40.44 +0.14 +0.35% -20.32%
GM GENERAL MOTORS 41.84 -0.21 -0.50% -21.65%
INTC INTEL CORP 20.92 +0.33 +1.60% -34.73%

Starlight 21-09-2004 18:35

Vor der Fed-Sitzung wird noch einmal abgewogen

Die Wall Street hat ihre Ziele für die heutige Fed-Sitzung gesetzt. Man rechnet allgemein mit einer Zinsanhebung um weitere 25 Basispunkte – zum dritten Mal in Folge – auf dann 1,75 Prozent. Darauf deuten die Futures hin, und auf dem Parkett ist man sicher. Doch gibt es auch Gründe, warum die Notenbank diesmal eine Runde aussetzen könnte.

Zum einen bleibt die Frage ungeklärt, ob die Fed das Ohr ganz nah am Markt hat, oder ob sie eine eigene, festgeschriebene Agenda verfolgt. Janet Yellen, die Präsidentin der lokalen Notenbank von San Francisco, hat erst in der vergangenen Woche angedeutet, dass der Offenmarktausschuss den Leitzins bis Ende des nächsten Jahres gerne wieder in der Nähe von 4 Prozent sehen würde.

Hält nun die Notenbank an ihrem – am Markt eigentlich sehr geschätzten – Plan fest, die Zinsen nur „schrittweise“ und „messbar“ zu erhöhen, dann spräche das eigentlich für eine Zinsanhebung bei jedem Treffen um 25 Basispunkte. Aussetzer kann man sich angesichts eines recht dichten Fahrplanes nicht erlauben, und damit wäre die Frage auch für diesen Nachmittag geklärt.

Doch hat die Fed auch lange genug betont, wie wichtig es den Zinspolitikern sei, den Markt zu unterstützen. Durch niedrige Zinsraten. Die jüngsten Konjunkturdaten lassen nun nicht ohne Zweifel darauf schließen, dass die Wirtschaft wächst. Sicher, die Produktivität hat über die vergangenen anderthalb Jahre in fast allen Sektoren zugenommen. Zuletzt jedoch haben die Wachstumsraten schwer nachgelassen.

Ein schwacher Arbeitsmarkt belastet zudem den Konsumenten. Dass am Montag die Zahl der verkauften Häuser zugenommen hat, wird relativiert durch einen rapiden Einbruch bei den Bauanträgen und den erteilten Genehmigungen. Platzt jetzt doch die Häuser-Blase, die sowohl für Alan Greenspan als auch für George W. Bush immer das wichtigste Vorzeige-Argument für Konjunktur-Wachstum war?

Apropos Bush: Auch die im November anstehenden Präsidentschaftswahlen dürften für die Notenbanker in ihre Entscheidungsfindung eine Rolle spielen. Nur noch zweimal trifft sich das Gremium um Alan Greenspan vor den Wahlen. Dabei ist den Währungshütern durchaus bewusst, wie wichtig der Faktor Wirtschaft für den Wähler ist, und was ein weiterer Einbruch der Märkte durch zu hohe Zinsen für Bush bedeuten könnte.

Einfach aussetzen geht indes auch nicht. Sollte der demokratische Herausforderer John F. Kerry die Wahl gewinnen, kann Alan Greenspan zwar wieder an der Zinsschraube drehen. Dann dürfte er aber schnell in den Verdacht kommen, mit einer ruhigen Zinspolitik den Amtsinhaber mehr gestützt zu haben als die Konjunktur – und damit wäre es um seine eigene Zukunft schlecht bestellt.

Wenn die Fed an diesem Dienstag den Zinssatz anhebt, dann dürfte es in jedem Fall der letzte Schritt vor der Wahl sein. Obwohl die Fed-Futures auch auf eine weitere Anhebung im Oktober tippen, wäre ein solcher Schritt ohne einen deutlich sichtbaren Aufschwung nicht wirklich vorstellbar.

Um 14.15 Uhr (Ortszeit, 20.15 Uhr MESZ) wird die Wall Street klüger sein. Doch die Erfahrung der vergangenen Monate zeigt, dass der bis zum Mittag recht unbewegte Markt auch nach einer Entscheidung kaum nachhaltig ausbrechen dürfte. Auf Tagessicht dürften die Aktienbarometer zwar ausschlagen, schon ab Mittwoch wird die Wall Street sich aber an neuen Faktoren orientieren, die in den nächsten Tagen und Wochen anstehen.

Lars Halter - © Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 21-09-2004 19:07

Wo steht der Markt?
 
Wo steht der Markt?


Von Jochen Steffens
Heute Abend ist, wie gesagt, Zinsentscheidung in den USA. Höchst interessant sind die Bewegungen der Märkte im Vorfeld. Der Dax zeigt sich erstaunlich stabil, drückt sich aber etwas um die 4000er Marke, an der mit 3998,50 Punkten zunächst vorbeischrabbelte. Der Euro hingegen zeigt sich stärker und klettert auf Werte um die 1,2266 Dollar. Das beeinflusst wiederum den Goldpreis, der auch leicht auf 409 Dollar zulegen konnte.

Wissen die Devisenhändler etwas, das wir nicht wissen? Nein, aber die Zinserhöhung um 25 Basispunkten ist bereits im Markt eingepreist. Die Devisenhändler gehen davon aus, dass diese Zinserhöhung den Dollar nicht sonderlich stärken wird. Dafür sind die schwächenden Faktoren, wie das US-Handelsbilanzdefizit und die US-Staatsverschuldung zu gravierend.

Sie wissen, ich liebäugele damit, dass die Fed die Zinsen unverändert lässt. Es wäre angesichts der deflationären Tendenz der vernünftigste Schritt. Das Problem: Sollte die Fed die Zinsen nicht senken, könnte der Markt das als Eingeständnis in die wirtschaftliche Schwäche auffassen – je nach dem, welche Äußerungen Alan Greenspan im Anschluss von sich gibt.

Damit wären wir bei Old Greeny, der die Geschicke der Weltwirtschaft seit so vielen Jahren in seinen Händen hält. Wir alles wissen, dass die wahrscheinlichste Variante eine weitere Zinserhöhung ist, gefolgt von mehr oder weniger undurchsichtigen Statements, die von den Analysten mehr oder weniger eindeutig interpretiert werden.

In letzter Zeit führten die Statements von Alan Greenspan häufig zu einem kurzen Kursrückgang, der ebenso schnell wieder aufgekauft wurde. Das kann auch diesmal wieder so sein.

Auch der Ölpreis, der durch die Yukos Krise und die beginnende Unsicherheit im Iran gerade mal wieder seine letzten Hochs anpeilt, kann den Markt weiter in der aktuellen Konsolidierungsphase halten. Generell kann ich jedoch immer nur feststellen, dass der Markt trotz dieser Faktoren ausgesprochen stabil bleibt! Und das ist insoweit ein bullishes Zeichen.

Die Konsolidierungsphase gibt uns die Gelegenheit, uns einmal einen idealtypischen Trendverlauf anzusehen.


Idealtypischerweise verläuft ein Aufwärtstrend in 3 Phasen:

In der ersten Phase kaufen die starken Hände gegen die allgemeine Marktunsicherheit den Markt. Die Kurse steigen. Die häufigste Frage, die sich ein geneigter Laie in dieser Phase stellt, ist: "Wieso steigen die Märkte, bei solch schlechten Nachrichten?"

Diese Phase haben wir gerade hinter uns!

In der zweiten Phase begreift der breite Marktkonsens der Großanleger (Fonds, Institutionellen, Vermögensverwalter), dass sich der Markt stabilisiert hat. Sie steigen ein. Die häufigste Frage, die sich der geneigte Laie in dieser Phase stellt, ist: "Wo finde ich sichere Anlagen in die ich vorsichtig einsteigen kann?"

Diese Phase haben wir sozusagen noch vor uns.

Die dritte Phase ist die Übertreibungsphase. Diese Phase ist davon gekennzeichnet, dass wirklich jedem so langsam aufgeht, dass sich der Markt in einem Aufwärtstrend befindet. Kaum einer redet noch von Gefahren, der Markt und das Umfeld haben sich deutlich verbessert. Der geneigte Laie fragt jeden, den er kennt oder nicht kennt: Wo gibt es Aktien, die noch Potential haben, so kleiner desto besser und wer gibt mir noch etwas Kredit (passend zu Übertreibungsphase etwas übertrieben formuliert).


Diese Phase ist noch weit entfernt. Aber ich schreibe es schon einmal, vielleicht nehme ich Ende des Jahres noch einmal Bezug auf diese Phase. Die jeweiligen Phasen werden von kürzeren oder längeren Konsolidierungsphasen voneinander getrennt.

Natürlich ist das der idealtypische Verlauf und selten verläuft an den Börsen etwas idealtypisch. Trotzdem ist dieses Phasenmodell eine gute Landkarte, an der Sie ersehen können, wo sich ein Markt befindet: Aktuell in der Konsolidierungsphase zwischen Phase eins und Phase zwei.

Noch eins zum Umsatz: In der ersten Phase ist der Umsatz dürftig, in der zweiten Phase nimmt er stetig zu, die Ordergrößen steigen und in der letzten Phase steigt er dramatisch an, obwohl hier gerne die umgesetzten Ordergrößen wieder etwas sinken (Hier kaufen die Kleinanleger, während die starken Hände anfangen zu verkaufen).

Der Dow hat nun mit seiner Konsolidierung die 10200er Marke erreicht, das ist soweit erwartet. Hier wird sich nun entscheiden, ob es weiter geht oder nicht. Sollte der Dow (nachhaltig) unter die 10.000er Marke fallen, dann wird es bearisher. In diesem Fall müsste die bullishe Einschätzung überdacht werden. Bis dahin gilt jedoch: Es geht weiter!

Und so fallen die Worte unseres alten Grünspans, im Englischen auch "verdigris" genannt, wieder einmal in eine marktentscheidende Phase ... wie so oft ... hm – seltsam ...


Quelle: Instock

Starlight 22-09-2004 20:34

Die Wall Street akzeptiert ihren Abwärtstrend

Am Mittwoch ist Bewegung im Markt. Nach einer ganzen Reihe von Handelstagen, an denen sich die Börsen nur im Zehntelprozentbereich bewegen wollten, kracht der Dow zur Mittagsstunde um satte 120 Punkte nach unten – und die Zeichen stehen nicht auf eine baldige Trendwende.

Im Gegenteil: Die minimalen Kursgewinne der letzten Tage hatte die Wall Street wohl einem gewissen Fed-Optimismus zu verdanken. Anleger hatten sich seit geraumer Zeit darauf gefreut, dass Greenspan & Co. wohl irgend etwas Positives über die neuesten Konjunkturtrends sagen würden. Das ist dann auch geschehen, war aber eingepreist.

Jetzt, einen Tag nach der Notenbanksitzung, geht es an die Grundlagenforschung. Dass Alan Greenspan die US-Konjunktur wieder in einer kräftigeren Position sieht als zuletzt vor wenigen Wochen, ist nicht leicht nachzuvollziehen. Seine positive Bewertung des Arbeitsmarktes ist in den letzten Monaten nicht belegt worden, und auch für den September ist kein Job-Boom zu erwarten.

Dass die Arbeitslosenquote in den vergangenen zwölf Monaten drastisch gesunken ist, stimmt zwar. Doch wurden kaum Stellen geschaffen, dafür viele Amerikaner ohne Job aus der Statistik gedrängt. Manche Experten hielten und halten sich an der Annahme fest, dass der Arbeitsmarkt die Börse nicht belastet, solange die Mehrheit der Verbraucher an die Statistik glaubt – doch diese Annahme ist falsch. Der Durchschnittsamerikaner versteht vielleicht die Statistik nicht, allein, er sieht, dass mehr und mehr seiner Nachbarn tagsüber zuhause sitzen, anstatt zu arbeiten.

Dass der Verbraucher zurzeit geschwächt ist, zeigen zahlreiche Konjunktur- und Unternehmensdaten. Die Fed kann sich optimistisch geben wie sie will, dass nach den Automobilherstellern und den Einzelhändlern mittlerweile auch die Konsumriesen schwache Zahlen vorlegen, spricht eine andere Sprache.

Für die nächsten sechs bis acht Wochen dürfte die Wall Street – darauf deutet auch ein Blick auf den Jahres-Chart – in einen Abwärtstrend fallen, der bis auf 9600 Punkte reichen könnte. Dann wiederum stehen die Präsidentschaftswahlen an, und die Börse hat über neue Probleme zu grübeln.

Markus Koch - © Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 23-09-2004 20:25

Bizarre Geschichten beleben einen tristen Handelstag

Der Donnerstag ist kein spannender Handelstag für die US-Börsen. Schwache Konjunkturdaten und ein hoher Ölpreis drücken auf die Kurse, dazu gibt es ein paar Auf- und Abstufungen, die nicht einmal die jeweiligen Sektoren bewegen. Gott sei Dank produziert die Wall Street aber auch ein paar groteske Geschichten, bei denen sich ein zweiter Blick lohnt.

Eine der bizarren Geschichten kommt von Martha Stewart. Deren Unternehmen Martha Stewart Living Omnimedia legt schon seit Wochen wieder an Wert zu – weil die einstige TV-Diva endlich in den Knast geht. Das macht zwar bedingt Sinn. Denn zumindest wird die Chefin ihrem Unternehmen in zehn Monaten wieder mit ganzer Kraft – und frisch erholt – zur Verfügung stehen.

Trotzdem lädt nach allgemeinem Verständnis ein Umzug hinter schwedische Gardinen nicht unbedingt zu hohen Aktien-Investitionen ein. Und auch die Tatsache, dass der erfolgreiche Reality-Produzent Mark Burnett, der hinter „Survivor“ und „The Apprentice“ steht, nach Martha Stewarts Knasterfahrung eine Doku über die gefallene Diva plant, müsste den Kurs eigentlich nicht gleich in die Höhe treiben.

Apropos „The Apprentice”: Auch Reality-Superstar Donald Trump macht am Donnerstag wieder Schlagzeilen. Wenige Wochen nach seiner Ankündigung, in New York die “nobelste Eisdiele der Welt” zu eröffnen, bringt der Besitzer der “besten Hochhäuser der Welt” und der “glamourösesten Kasinos der Welt“ auch gleich das „wohlriechendste Duftwasser der Welt“ auf den Markt. Die bis dahin recht ernsthafte Firma Estee Lauder steht hinter dem Produkt, dass künftig exklusiv bei Bloomingdale’s und Macy’s, den Aushängeschildern von Federated Department Stores erworben werden kann. Motto: Der Duft des großen weiten Gelds?

In den Accessoire-Bereich steigt in dieser Woche auch die Millionenerbin Paris Hilton ein. Neben ihrer rosarot gefassten Biographie vertreibt sie exklusiv über Amazon.com ihre eigene Schmuck-Kollektion. Vom Bauchnabelstecker für 15 Dollar über den Herzchenanhänger für 35 Dollar bis hin zur Bauchkette ab 90 Dollar ist alles zu haben, was das kitschbedürftige Herz begehrt. Es ist nur zu hoffen, dass das kleine Plus für die Amazon-Aktie handfestere Gründe hat als das Engagement des unwissenden Blondchens.

Lars Halter - © Wall Street Correspondents Inc.

crazy_coco 24-09-2004 20:26

Neues vom Club der Milliardäre

Am Anfang steht doch immer ein Traum, und an der Wall Street ist es der vom großen Geld. Am Ende soll der Kontoauszug stehen, am besten mit einem neun- oder zehnstelligen Saldo... das wünscht sich ein jeder auf dem Parkett. Zum Wochenschluss schürt das Magazin „Forbes“ die Sehnsucht, man legt die neue Liste der reichsten Amerikaner vor.

Ein erster Blick auf die Liste indes enttäuscht. Dass Microsoft-Chef Bill Gates zum elften Mal in Folge die Liste anführt – aktuell wird sein Vermögen mit 48 Milliarden Dollar angegeben – überrascht ebenso wenig wie der Rest der Top Ten. Da steht hinter dem Finanzguru Warren Buffet (41 Milliarden Dollar) der nächste Microsoft-Kopf: Mitbegründer Paul Allen, der es bis dato auf 20 Milliarden Dollar gebracht hat.

Die nächsten fünf Namen sind, wie immer, die fünf Waltons. Helen Walton, der Witwe von Wal-Mart-Gründer Sam Walton, und ihren Kindern Alice, Jim, John und Robson macht der zurzeit lustlose Handel ihrer Einzelhandelsaktie scheinbar wenig aus: Jeder von ihnen steht immer noch mit einem Vermögen von 18 Milliarden Dollar da.

Die Plätze neun und zehn bringen die erste (kleine) Veränderung gegenüber dem Vorjahr: Computerbauer Michael Dell hat seinen Software-Kollegen Larry Ellison von Oracle überholt.

Erstaunlicher als die Besetzung der Liste ist eine Bilanz derselben. Die 400 reichsten Amerikaner bringen es aktuell auf etwa eine Billion Dollar und haben damit ihr Vermögen in zwölf Monaten um 45 Milliarden Dollar gemehrt. Keine schlechte Rendite angesichts eines nicht eben starken konjunkturellen Umfelds. Mit steigenden Werten ist es auch schwieriger geworden, überhaupt in die Liste einzusteigen. Dazu ist zurzeit ein Nettowert von 750 Millionen Dollar erforderlich, 78 Prozent der genannten – also 313 Amerikaner – dürfen sich als Milliardäre feiern.

Das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auch unter den Reichsten einige Verlierer gibt. Ganz schön abgestürzt ist beispielsweise Amazon-Chef Jeff Bezos, dessen Konto in einem Jahr um 800 Millionen Dollar auf nur noch 4,3 Milliarden Dollar abgenommen hat. Ganz von der Liste gerutscht ist Disney-Chef Michael Eisner. Doch wird er sich daran gewöhnen müssen, wie böse Zungen an der Wall Street meinen, denn bald wird er auch noch aus Amt und Ehren rutschen und danach vielleicht gar in Vergessenheit geraten.

Ob Eisner darüber wirklich traurig ist, ist natürlich unklar. Er hat ja auch keinen Grund, sich zu beschweren: Wie eine konjunkturell und sozialpolitisch deutlich wichtigere Studie erst vor ein paar Wochen ergab, sind ja nicht nur ein paar Millionäre aus der Forbes-Liste gerutscht, sondern auch 45 Millionen Amerikaner unter die Armutsgrenze. Doch davon will man auf dem Parkett ebenso wenig wissen wie an der Wall Street.

Schnell zurück zur Liste und zu den guten Nachrichten. Einige Abgänger schaffen logischerweise Platz für neue Namen. Auf Rang 43 finden sich – auch nicht ganz überraschend – die Google-Gründer Sergey Brin und Larry Paige mit jeweils 4 Milliarden Dollar Vermögen. Der Bond-Guru William Gross hat es erstmals auf die Liste geschafft, ebenso wie Kenneth Hendricks. Der nur in Fachkreisen bekannte Unternehmer hat sich in dem wenig spektakulären, aber dauerhaft boomenden Sektor Bau-Materialien ein Vermögen geschaffen.

Eine geographische Überraschung beinhaltet die Forbes-Liste auch: Die meisten Reichen wohnen längst nicht mehr an der Ostküste. Während die Finanzmetropole New York nur noch 49 superreiche Bürger aufweisen kann, wohnen mit 98 genau doppelt so viele im Sonnenstaat Kalifornien. Für viele gehörte das vielleicht schon von vorne herein zum Traum vom großen Geld.

© Wall Street Correspondents

Starlight 26-09-2004 22:12

Dow Jones Industrial Average


5-Day RSI: 23.2 - Oversold
5-Week RSI: 38.8 - Neutral MTD: -1.2% YTD: -3.9%


Monthly-TD: -1.2% Year-TD: -3.9%



http://www.vtoreport.com/charts/djia-w.gif



Dow Jones + S&P 500

Very Overbought -- Greater than or equal to 80.0

Overbought -- Greater than or equal to 70.0

Neutral -- Between 30.0 and 70.0

Oversold --Less than or equal to 30.0

Very Oversold --Less than or equal to 20.0




Starlight 26-09-2004 22:25

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S&P 500

5-Day RSI: 35.4 - Neutral
5-Week RSI: 50.2 - Neutral


MTD: +0.5% YTD: -0,2%

Starlight 26-09-2004 22:27

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Nasdaq Composite

5-Day RSI: 36.4 - Neutral
5-Week RSI: 51.2 - Neutral



MTD: +2.3% YTD: -6.2%


Nasdaq Composite

Very Overbought-- Greater than or equal to 85.0

Overbought --Greater than or equal to 75.0

Neutral -- Between 30.0 and 75.0

Oversold -- Less than or equal to 30.0

Very Oversold -- Less than or equal to 20.0

Starlight 27-09-2004 20:39

Bei den Investoren sinkt das Interesse an der Wahl

Zwei Monate vor der Präsidentschaftswahl im November beginnt in dieser Woche der härteste Teil des Wahlkampfes: Amtsinhaber George W. Bush und sein Herausforderer John F. Kerry treten zu drei Rededuelles an. Vorher ist klar: Zumindest die Wall Street steht geschlossen hinter... moment: so einfach ist die Sache nicht.

Eine neue Wahlstudie der UBS und des Gallup Institutes bringt Zahlen aus einer verkehrten Welt. Ausgerechnet an der Wall Street scheint Bush zurzeit auf gerade einmal 50 Prozent. 36 Prozent der Investoren stellen sich hinter Kerry und immerhin 14 Prozent scheinen sich noch nicht entschieden zu haben.

Für den Amtsinhaber ist das ein Schlag ins Gesicht. Immerhin: Die ungerechteste Steuer- und Sozialpolitik der letzten Jahrehnte hat vor allem die Reichen begünstigt, und zum Dank hätte Bush gerne zumindest auf diese Wählergruppe gebaut. Zahlreiche prominente Wall Streetler und die Vorstände der wichtigsten Unternehmen – darunter Dow-Giganten wie Citigroup und Wal-Mart – stehen natürlich auf der Buddy List des Präsidenten.

Andere hingegen haben sich sehr von Bush entfernt, und das beschränkt sich offensichtlich nicht auf einige wenige Ausnahmen wie den Investment-Guru Warrenn Buffett, der zwar jüngst in Kalifornien hinter Arnold Schwarzenegger, sonst aber hinter den Demokraten steht.

Die Demoskopen zeigen sich von ihrer neuesten Untersuchung selbst überrascht. Die Zustimmung für den Präsidenten liegt an der Wall Street mit 55 Prozent nur um 3 Zähler über der beim breiten Volk. Mit Bushs Wirtschaftspolitik geben sich nur 50 Prozent der Anleger zufrieden – damit lässt sich noch keine Wahl gewinnen. Die Außenpolitik des Weißen Hauses finden ebenfalls nur 50 Prozent der Befragten okay.

Die Gründe, die man an der Wall Street für eine gewisse Unzufriedenheit anführt, sind fast alle fachbezogen. Und sie erklären, warum Bush trotz einer großzügigen Haltung gegenüber Corporate America nicht ganz so leicht punkten kann wie erhofft. 56 Prozent der Investoren halten die zu Bush-Zeiten gestiegenen Energiepreise für gefährlich, ebenfalls 56 Prozent erkennen in der Verschiebung von Arbeitsplätzen ins Ausland einen konjunkturellen Schwachpunkt. 50 Prozent der Anleger sagen, dass die Lage im Irak die Wirtschaft hemmt, und nur knapp unter 50 Prozent sagen dies von Rekord-Defizit und den immer noch undurchsichtigen Bilanzen in den Unternehmen.

In einem Satz: Die Wall Street hat Bush durchschaut. Mit großzügigen Steuergeschenken konnte sich der Amtsinhaber nicht so viel Zustimmung erkaufen wie es zunächst schien. Im Gegenteil: Manch ein Schuss könnte nach hinten losgegangen sein. Zum Beispiel, dass der Kongress in der vergangenen Woche Bushs Steuererleichterungen um weitere fünf Jahre verlängert und das Defizit damit weiter strapaziert hat.

Nun ist es keineswegs so, dass der Demokrat Kerry mit Siegerlächeln über das Parkett streichen dürfte. Zwar scheint er an der Wall Street mehr Stimmen gewinnen zu können als zunächst möglich schien, doch kommt er zunächst auf unzureichende 37 Prozent

Allzu große politische Posen scheinen im aktuellen politischen Umfeld zudem nicht gefragt zu sein, die Wall Street hat nämlich nur bedingt Interesse an der ganzen Chose. Gerade mal ein Drittel der Bush-Wähler sagen, sie wären bestürzt, wenn Kerry die Wahl gewinnen würde. Noch ein paar weniger sind es unter den Kerry-Fans, die sich wirklich über einen Bush-Sieg ärgern würden. Der breiten Masse scheint der Wahlausgang mittlerweile recht egal zu sein.

Vielleicht können die Rededuelle noch etwas an der Apathie ändern. Am Donnerstag treffen Bush und Kerry in Miami zum ersten von drei Malen aufeinander, und nach den Debatten dürften die Zahlen noch einmal ganz neu gemessen werden.

Lars Halter - © Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 28-09-2004 20:08

Ein Blick auf Bush- und Kerry-Zertifikate

Der Brite wettet, der Amerikaner investiert. So wird das an der Wall Street betont. Da es aber auch den konservativsten Ami in den Fingern juckt, wenn Präsidenten gewählt und Baseball-Meisterschaften entschieden werden, können im Internet Kontrakte gekauft werden, die in der Grauzone zwischen Börse und Wettbüro anzusiedeln sind.

Eines der Online-Wettbüros, das sich viel lieber als elektronische Handelsplattform begreift, ist Intrade.com. Dorthin blicken an diesem Dienstag einige Analysten, die sich über die Auswirkungen einiger politischer Umfragen informieren wollen. Bei Intrade.com werden Zertifikate angeboten auf einen Wahlsieg für George W. Bush und einen Wahlsieg für John F. Kerry. Investoren schlagen sich zurzeit deutlich auf die Seite des Amtsinhabers.

Jüngste Umfragen von Gallup und ABC sehen Bush in dieser Woche mit einem Vorsprung zwischen 6 und 8 Punkten vor dem demokratischen Konkurrenten. An der Intrade-Börse schlägt sich das sofort nieder. Das Bush-Papier ist am Morgen um satte 3,5 Prozent auf 68,90 Dollar geklettert, die Kerry-Aktie gibt um 1,2 Prozent auf 32,90 Dollar nach.

Der Handel mit den Papieren ist leicht zu verstehen. Die Zertifikate werden gekauft wie Aktien – inklusive der Kommission für Intrade-com als Plattform – und werden mit Gewinn und Verlust täglich umgeschlagen. Gewinnt Bush die Wahl im November endet die Bush-Aktie bei 100 Punkten, die Kerry-Aktie bei null. Gewinnt Kerry die Wahl im November endet die Kerry-Aktie bei 100 Punkten, die Bush-Aktie bei null.

Anleger bleiben nicht unbedingt bis zum Auslaufen der Papiere im Spiel, im Gegenteil: Erfolgreiche Zertifikate-Händler wechseln das Pferd abhängig jeweils von Umfrageergebnissen und politischen Ereignissen. Bewegung dürfte ab Mittwoch in die Polit-Papiere kommen, wenn sich die Kandidaten beim ertsen von drei Rededuellen gegenüber stehen.

Fast ein wenig ironisch wirkt ein Zertifikat, das Intrade.com neben der Wahlsieg-Aktie anbietet: den Vertrag auf die absolute Stimmenmehrheit. Wie die Wahl vor vier Jahren gezeigt hat, muss schließlich nicht derjenige ins Weiße Haus einziehen, der letztlich die meisten Stimmen hat.

Wer auf mehr als nur Bush und Kerry setzen will kann bei Intrade auf eine Ergreifung von Osama bin Laden investieren. Der September-Kontrakt – allzu viel Zeit bleibt nicht – notiert am Dienstag bei nur noch 3 Dollar. Doch auch für die weitere Zukunft halten sich Investoren bedeckt. Der Oktober-Kontrakt steht bei 9 Dollar, die Zertifikate für November und Dezember notieren bei 14 und 18 Dollar.

Auch außerhalb der Politik kann wild investiert werden. Zum Beispiel in Verträge auf die genaue Höhe des Wirtschaftswachstums oder den Dow-Schlusskurs eines x-beliebigen Tages. Ob Michael Jackson in seinem laufenden Verfahren schuldig gesprochen wird, kann ebenso gehandelt werden wie der Austragungsort für die Olympischen Spiele 2012, wo es laut Intrade-Investoren für New York nicht allzu gut aussieht. Anleger geben dem Papier nur 12 Punkte.

© Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 29-09-2004 20:29

Warum Martha Stewart nicht nach Florida darf

Es ist ruhig geworden um Martha Stewart. Die T-Shirts, auf denen die Anhänger der TV-Diva während des Prozesses „Free Martha“ forderten, sind in der Altkleidersammlung verschwunden und liegen dort neben den Hemdchen, auf denen schadenfrohe Stewart-Gegner die Designerin beim Verschönern ihrer Zelle zeigten.

Der Prozess gegen die einstige Sauberfrau des amerikanischen Fernsehens, die Design und Geschmack in Millionen von Haushalte brachte, ist schon lange abgehakt. Stewart ist vor Monaten schuldig gesprochen worden. Sie hat einerseits Aktien des Biotech-Herstellers ImClone nach Insider-Informationen gekauft, und andererseits die Transaktion mit ihrem Broker Peter Baganovich vertuscht. Beide werden nun für sechs Monate hinter Gitter ziehen und danach sechs Monate im Hausarrest verbringen.

Zumindest für Martha Stewart ist seit Mittwochmittag klar, wo die nächsten sechs Monate stattfinden werden: Die TV-Frau wird in der Frauen-Haftanstalt Alderson im Bundesstaat West Virginia untergebrachte werden und muss sich dort bis Ende nächster Woche melden.

Damit wurden die beiden eigentlichen Wünsche von Stewart nicht erfüllt. Sie wollte nämlich zunächst in Danbury, Connecticut, einsitzen und damit nur ein paar Minuten von ihrer Villa entfernt, und andernfalls höchstens noch in einem Gefängnis-Camp im Sonnenstaat Florida. Vielleicht war es dieser Wunsch, gekoppelt mit der kecken Aussage, sie wäre gerne rechtzeitig auf freiem Fuß um einen Frühjahrsgarten zu pflanzen, der Stewart diese Option verdorben hat.

Hinter den Argumenten, das Camp in Florida wäre näher an einem Flughafen und damit für Stewarts Anwalt und die kranke Mutter leichter erreichbar, erkannten die Behörden wohl vorgeschobene Tatsachen. Und dass die Diva, die im Prozess schon mit der absoluten Mindeststrafe davongekommen war, nun auch noch den Winter im Süden verbringen würde, ging ihnen wohl zu weit.

Die Behörden haben richtig entschieden. Sicher ist auch ihr Argument vorgeschoben, wonach man Martha Stewart in West Virginia besser vor Paparazzi schützen könne – das wird wohl auch in anderen Anstalten möglich sein! Doch hat man aus Fehlern der Vergangenheit gelernt, als zahlreiche Wirtschaftskriminelle mit milden Strafen kaum getroffen wurden und Haftstrafen auch noch in nahezu noblen Herbergen absitzen durften, die im Jargon „Club Fed“ genannt wurden.

Wäre Martha Stewart auch noch in einem jener Clubs gelandet, in den der Freigang großzügig geregelt ist und wo großzügige Pools zum Sonnenbad einladen, wäre das ganzy System wieder einmal unter Beschuss geraten. Stewart sitzt nun nich im dunkelsten kerker, genießt aller Voraussicht nach aber auch keine bevorzugte Behandlung. Damit dürfte das Thema zunächst einmal vom Tisch sein, was nicht zuletzt der Aktie von Stewarts Medien-Imperium gut tun dürfte.

Das an der NYSE notierte Papier zittert seit Wochen höchst volatil zwische 8 und 20 Dollar umher, und es wird höchste Zeit, dass im Unternehmen wieder Ruhe einkehrt. In sechs Monaten wird die Chefin in ihr Haus verlegt, kann sich dort in Ruhe ihrer kreativen Arbeit widmen, und der Firma samt Aktie stehen wieder bessere Zeiten bevor.

Lars Halter - © Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 30-09-2004 21:09

Sorgen und Nöte zum Quartalsende

Die New Yorker Börsen haben einen ereignisreichen Donnerstag, und sie nehmen die neuesten Nachrichten nicht gut auf. Die Indizes notieren reihum tief rot, die Quartalsbilanz ist schwach, die Unsicherheit vor einem Rededuell der Präsidentschaftskandidaten und vor dem Arbeitsmarktbericht ist hoch.

Schon das Hauptthema des Tages ist eine kleine Sensation – im negativen Sinne, wohlgemerkt. Experten auf dem Parkett können sich nicht daran erinnern, wann ein Dow-Wert zuletzt an einem Tag 25 Prozent seines Marktwertes verloren hat. Der Pharmazeut Merck schafft das heute nach dem überraschenden Rückruf seines erfolgreichsten Präparates. Dass Vioxx zwar manchen Arthritiskranken hilft, andere aber in einen frühen Herztod treibt, macht Unternehmen und Anlegern zu schaffen.

Und doch spiegelt die Katastrophe bei einem Blue Chip nicht das Ausmaß der Unsicherheit wieder, dass den Markt dieser Tage umtreibt. Ein Blick auf das konjunkturelle Umfeld fällt am Donnerstag wieder einmal recht nichts sagend aus. Höhere durchschnittliche Einkommen stehen erneut mehr Arbeitslosen gegenüber – ein Blick auf den großen Arbeitsmarkbericht am morgigen Freitag dürfte Klarheit bringen. Die Zahlen der vergangenen Wochen lassen indes nicht auf allzu gute Berichte hoffen.

Das wiederum dürfte es erneut für Präsident George W. Bush schwierig machen, die Wähler von seiner Wirtschafts- und Steuerpolitik zu überzeugen. Zunächst ist dies aber auch nicht notwendig, an diesem Donnerstagabend wird sich der Präsident im ersten von drei Rededuellen mit seinem demokratischen Herausforderer John F. Kerry in Sachen Außenpolitik messen.

Die Debatte in Miami gehört zu den Schlüsselstunden des laufenden Wahlkampfes. Nachdem ein äußerst schwach organisierter demokratischer Wahlkampf zahlreiche Chancen ausgelassen hat, den Kandidaten Kerry zu positionieren, dürfte am Abend die letzte Stunde schlagen. Schafft es Kerry in dem hart umkämpften Sonnenstaat, mit kurzen und prägnanten Antworten eine klare politische Linie aufzuzeigen, dann dürfte er in den Umfragen zwei Monate vor dem Stichtag noch einmal Boden gut machen. Kann er sich hingegen in Miami nicht profilieren, steigen die Chancen auf eine Wiederwahl von George W. Bush beträchtlich.

Die Wall Street schaut gespannt auf die Debatte, wenngleich für zahlreiche Anleger der zweite Schlagabtausch viel wichtiger sein dürfte: In wenigen Tagen treffen sich Bush und Kerry erneut, um über die Wirtschaftspolitik zu debattieren und damit über die Krise an der Heimatfront.

Die spiegelt sich an diesem Donnerstag erneut in der Quartalsbilanz nieder. Während Dow und S&P-500 auf Sicht der letzten drei Monate fast 4 Prozent verloren haben und damit so schlecht dastehen wie seit anderthalb Jahren nicht mehr, hat es die Hightechs zuletzt noch heftiger getroffen: Die Nasdaq ist im dritten Quartal um fast 8 Prozent eingebrochen, das haben Anleger seit zwei Jahren nicht mehr gesehen.

Die Stimmung auf dem Parkett ist zum Quartalsende angespannt, umso mehr, als es zum Wochenschluss noch einmal darum geht, ob der Dow vier- oder fünfstellig schließen wird. Bei 10 000 Punkten liegt eine wichtige psychologische Grenze für den Index. Wird sie vor dem Wochenende nach unten durchbrochen, drohen weitere Einbußen gleich zu Beginn des vierten Quartals. Dieses steht ohnehin unter einem schlechten Stern, technische Indikatoren zeigen die Möglichkeit auf, dass der Dow wieder bis auf 9600 Punkte stürzen kann.

Der Startschuss ins letzte Viertel des laufenden Jahres fällt am Freitag mit dem Arbeitsmarktbericht. An der Wall Street bleibt es spannend.

Markus Koch - © Wall Street Correspondents Inc.

crazy_coco 01-10-2004 20:33

Ganz Amerika hat einen Sieger. Ganz Amerika...?

Trotz des Merck-Desasters am Vortag und einiger Konjunkturdaten (Verbrauchervertrauen schwach, Bau-Ausgaben gut) gibt es zum Wochenschluss auf dem Parkett nur ein Thema: das Fernsehduell der Präsidentschaftskandidaten. Amerika scheint sich weitgehend auf einen Gewinner geeinigt zu haben – es gibt nur eine Ausnahme.

Es ist nicht überraschend, dass am Freitagmittag nicht alle Umfragen zum TV-Duell von George W. Bush und John F. Kerry zum selben Ergebnis kommen. Es ist noch viel weniger überraschend zu sehen, welche Zeitung und welches Umfrage-Institut, welcher Fernsehsender und welcher Internet-Provider die Antworten beider Politiker auf 15 Fragen werten. Ein Überblick, wer in Amerika wen wo sieht:

Der Nachrichtensender CNN, der in den USA und weltweit gerne als seriöse Quelle zitiert wird, kommt in einer Umfrage wenige Stunden nach der Debatte in Miami auf ein klares Ergebnis für Kerry. Der Senator aus Massachusetts hat für 71 Prozent der Leser die erste Schlacht gewonnen, nur 21 Prozent sahen den Amtsinhaber vorne.

Ähnlich in der Tendenz, aber weniger deutlich sieht das der Internet-Riese AOL, der zum gleichen Mutterkonzern gehört wie der Nachrichtensender, nämlich zu Time Warner. AOL lädt auf seiner Startseite zur Umfrage per Mausklick ein: 53 Prozent der User fanden Kerry stärker, 47 Prozent den Mann aus Texas, der im Duell eine andere Strategie wählte und wählen musste: Buch wiederholte seine Vorwürfe gegen den angeblich unsoliden und wankelmütigen Gegenkandidaten bis zum Abwinken – viele haben das offensichtlich auch getan.

Mit ähnlichen Zahlen kommt das Gallup-Institut, das in Amerika als angesehenstes Umfrage-Institut gilt. 53 Prozent von mehr als 600 kurzfristig Befragten hätten sich für Kerry als TV-Sieger entschieden, nur 37 Prozent für George W. Bush.

Dass deutliche Zahlen – fast wie bei AOL – ausgerechnet beim Börsensender CNBC aufkamen, darf Kerry als echte Chance begreifen. Bis Mittag haben in einer noch laufenden Umfrage 75 Prozent der Zuschauer für Kerry gestimmt und 25 Prozent für Bush. Dabei gehört der Sender nicht nur zum Wall-Street-Riesen General Electric mit besten Verbindungen nach Washington, sondern hat seine Zuschauer fast ausschließlich in Chefetagen und in der Finanzwelt, wo bislang Bush favorisiert worden war.

Ganz erstaunlich deutlich ist das Umfrage-Ergebnis auf dem Fernsehsender CBS, der zur Viacom-Familie gehört und mit Bush ein wenig auf Kriegsfuss steht. 89 Prozent des dennoch nicht gerade linkslastigen Netzwerks sahen am Donnerstagabend Senator Kerry vorne, nur 10 Prozent sahen Bush am längeren Hebel. Wie zuverlässig diese Zahl ist, sei einmal dahingestellt: CBS hat nach einer Rekordstrafe für Janet Jacksons Nippel-Show allen Grund, sauer auf die konservative Regierung zu sein.

Dabei dürfte CBS immer noch näher an der Wahrheit liegen als der Haussender des Weißen Hauses. Fox News, der TV-Arm von Rupert Murdochs News-Corp-Imperium, sieht die Kandidaten nach anderthalbstündigem Schlagabtausch fast auf einer Höhe – mit einem leichten Vorteil für Bush. Der Präsident soll 40 Prozent der Zuschauer begeistert haben, Herausforderer Kerry nur 39 Prozent.

Dabei – und das ist das einzig wirklich überraschende an der Fox-Berichterstattung – gingen die Moderatoren gleich nach dem Rededuell ungewöhnlich harsch mit dem Präsidenten um. Der habe nicht nur „genervt“ ausgesehen bei mancher Kerry-Aussage, wie Moderator Brit Hume erklärte, sondern hätte, nach Ansicht von Kommentatorin Ceci Conolly, „schon nach zwei Dritteln sein Pulver verschossen“ gehabt. Kerry hingegen, so Conolly, habe den Bildschirm besser gefüllt als der Präsident.

Man mag sich denken, wem der nächste Anruf aus dem Weißen Haus gelten wird. Wenn es schon im Irak nicht gelingt, dürfte George W. Bush wenigstens beim Mediengeneral an der Heimatfront versuchen, Kommentatoren und Schreiberlinge in Reih’ und Glied zu bringen. Eine Woche hat er Zeit, dann geht es zum nächsten Schlagabtausch: Am Freitag nächster Woche geht es in Arizona um die Innenpolitik, vorher treffen sich die Vize-Kandidaten Cheney und Edwards in Cleveland zu ihrer eigenen Debatte.

Markus Koch - © Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 01-10-2004 21:47

September - eher stark!



Die oft zu beobachtende Septemberschwäche ist in 2004 ausgefallen. Die Märkte tendierten eher fest.

Die Angst vor dem historisch schwächsten Börsenmonat September war vor einigen Wochen das beherrschende Thema in der Wirtschaftspresse und Kernpunkt vieler Diskussionen unter Anlegern. Was sagt die Statistik?


Befinden wir uns noch im Bärenmarkt oder ist ein neuer Bullenmarkt bereits gestartet? Meine Antworten werden Sie überraschen! Die Prognose bis zum Jahresende 2004 können Sie sich hier kostenlos anfordern.


Aktienindizes mehrheitlich positiv

Nach den statistisch "zu schwachen" Monaten Juli und August, hat der September den Trend umgedreht. Nach dem Tiefpunkt Mitte August konnten die Aktienindizes weltweit zulegen. Die Septemberbilanz weist lediglich den Dow Jones mit Minus 0,92% aus. Der marktbreite S&P 500 legte um 0,94% zu, der Nasdaq 100 schaffte ein Plus von 3,22%.
Die europäischen Indizes konnten im EuroStoxx50 um 2,08%, im Dax um 2,85%, im TecDax um 6,41% und im MDAX um 2,87% zulegen.


http://www.stockstreet.de/imga/1096631244png


Wahljahr-Statistik getroffen

Der September 2004 hat im S&P 500 seine historisch gesehene Durchschnitts-Performance (+0,49%) recht genau (+0,94%) getroffen. Die Monate Juli und August waren jedoch mit -3,43% und +0,23% eindeutig zu schwach.


http://www.stockstreet.de/imga/1096631274png



Fazit

Der bisherige Verlauf hält sich recht genau an unsere Erwartungen. Die "Rückstände" aus den schwachen Sommermonaten sollten bis zum Jahresende aufgeholt werden. Der extreme Ölpreisanstieg um über 60% hat die meisten Marktteilnehmer negativ überrascht und die Aktienmärkte belastet. Die Korrektur an den Aktienmärkten verlief jedoch im Verhältnis zum Anstieg des Ölpreises äußerst moderat. Wir werten diese beeindruckende relative Stärke klar positiv!

Quelle: Stockworld , Autor Thomas Grüner,

Starlight 03-10-2004 07:25


Vorsicht bei amerikanischen Sicherheitsaktien

Von John Dorfman, Dorfman Investments/Bloomberg News

...

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...n-1175087.html

Starlight 03-10-2004 07:32

S&P-Studie
Im dritten Bullenjahr wird es enger an der Wall Street


...

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...t-1176163.html

Starlight 03-10-2004 08:04

Getränke
Durststrecke bei Coca-Cola-Aktie hält an


...

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...n-1173260.html

Starlight 03-10-2004 20:16

Finanzmarkt
Gewinnzuwachs amerikanischer Unternehmen schrumpft


...

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...t-1196896.html

Starlight 03-10-2004 20:27

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
die neuesten Weekend-Daten vom Market Sentiment



Market Sentiment

Bullish Advisors: 51.0% Bearish Advisors: 22.9%

Starlight 03-10-2004 23:55

US-Tops & Flops der vergangenen Woche an der Frankfurter Börse....


Wochen-Gewinner im Dow Jones


Alcoa Inc. +2,02€ +8,03%

Caterpillar Inc. +3,94 +6,35%

Altria Group Inc. +1,90 +5,18%

Hewlett-Packard Co. +0,51 +3,41%

General Motors +0,84 +2,48%

Pfizer Inc. +0,58 +2,38%

Intel Corp. +0,37 +2,26%

Home Depot Inc. , +0,70 +2,24%

Intl Business Machines +1,38 +2,01%

Jp Morgan Chase & Co. +0,63 +1,95%




Wochen- Verlierer im Dow Jones



Merck & Co. Inc. -9,04€ -24,98%

American International Grp -5,03 -8,41%

Disney Co. -1,10 -5,79%

3M -3,42 -5,13%

DU Pont -1,21 -3,38%

Honeywell -0,59 -2,01%

Boeing Co. -0,85 -2,00%

Johnson & Johnson -0,90 -1,96%

SBC Communications -0,36 -1,68%

Verizon Communications -0,10 -0,30%

Starlight 04-10-2004 00:04

US-Tops & Flops (Nasdaq 100) der vergangenen Woche an der Frankfurter Börse....


Wochen-Gewinner im Nasdaq 100


Paccar Inc. +11,30€ +26,39%

C. H. Robinson Worldwide +6,66 $ +25,06%

Citrix Systems +2,39 +18,66%

Express Scripts Inc. +9,81 +18,03%

Whole Foods Market +10,49 +17,48%

Intuit +5,20 +17,33%

Cintas Corp.+4,88 +14,09%

Qlogic Corp. +2,91 +13,53%

Network Appliance +2,19 +13,43%

Biomet Inc. +4,46 +12,86%




Wochen-Verlierer im Nasdaq 100


American Power Conversion -7,42€ -36,92%

Ross Stores Inc. -7,36$ -28,38%

Echostar Communications -7,59 -25,87%

Gentex Corp. -9,17 -25,07%

Invitrogen Corp. -13,00 -23,59%

Dollar Tree Stores Inc. -4,70 -19,22%

Intersil Corp. -3,10 -18,79%

Career Education Corp -5,30 -18,15%

Nextel Communications Inc. -3,64 -17,14%

LAM Research Corp. -3,14 -15,41%

Starlight 04-10-2004 00:33

ich hoffe ich nerve euch nicht zu sehr mit meiner Statistik , ist aber recht interessant wie sich manche Unternehmen entwickelt haben ;)

anbei die September- Performance der Hightechs im Nasdaq 100


Gewinner im Nasdaq 100 (Gesamtmonat September) an der Frankfurter Börse....



Marvell Technology +10,40€ +102,97% :top:

Fastenal Co. +16,56 +55,87%

Whole Foods Market +23,84 +51,10%

Staples Inc. +6,12 +35,01%

Panamsat Corp. +4,82 +33,75%

Sandisk Corp. +6,06 +32,95%

Biomet Inc. +9,45 +31,82%

Flextronics International +2,55 +30,72%

Gilead Sciences +6,48 +26,95%

Express Scripts +13,61 +26,90%





Verlierer im Nasdaq 100 (Gesamtmonat September) an der Frankfurter Börse


Career Education Corp. -30,86€ -56,36% :flop:

Synopsys Inc. -11,10 -47,03%

Xilinx Inc. -13,48 -39,42%

Compuware Corp. -2,19 -34,22%

Broadcom Corp. -10,30 -32,80%

Level 3 Communications -1,00 -32,79%

KLA-Tencor -16,24 -32,74%

Dollar Tree Stores -7,72 -28,09%

Echostar Communications -8,25 -27,50%

Qlogic Corp. -9,17 -27,31%

Starlight 04-10-2004 20:28

Kommt der nächste Crash? :eek: :D :rolleyes:

Im Oktober fallen für gewöhnlich nicht nur die Blätter von den Bäumen, sondern auch die Aktienkurse von den Dächern. Kaum ein Monat wird an der Wall Street derart gefürchtet. Aber hat der Oktober seinen frostigen Ruf wirklich verdient?

Obwohl historisch betrachtet der September weitaus schlechter ausfällt, steckt einigen Investoren wohl noch der gigantische Crash von 1929 in den Knochen. Dann wäre da noch der 508-Punkte Crash am 19. Oktober 1987, was den Dow Jones Index knapp 23 Prozent kostete. Unerwähnt sollen auch die relativ kleinen Oktober-Massaker der Jahre 1978, 1979, 1989 und 1997 nicht bleiben. Ob nun an einem Montag, Dienstag, Donnerstag oder Freitag, der Oktober hat uns Börsianern manch schwarzen Tag beschert.

Glücklickerweise können wir all diesen schmerzhaften Geschehnissen die „September-Theorie“ entgegensetzen. Je schwächer der jüngst abgelaufene Monat, desto freundlicher der Oktober – und umgekehrt. Mit den Indexständen in dieser Zeitspanne aber kaum verändert, bleibt diese überaus wichtige Frage dennoch unbeantwortet: Steht uns nun ein Crash bevor oder nicht? Anfang November werden wir es mit Sicherheit wissen. Bis dahin lohnt es sich die Sonnenseite zu betrachten. Schliesslich gilt der angebrochene Herbstmonat auch als Bärentöter.

Seit dem Ende des zweiten Weltkriegs wurde neun langfristigen Abwärtstrends das Ende gesetzt. Stellt sich nur die Frage, von welchem Niveau ausgehend. Anleger die auf Nummer sicher gehen wollen, warten mit dem Einstieg bis Anfang November. Wiederholt sich nämlich die Vergangenheit, stehen der Wall Street sechs besonders fruchtbare Monate bevor. Wer 1950 mit einem Kapital von 10.000 Dollar an den Start ging, und nur zwischen November und April investiert blieb, verügt nun über knapp 457.000 Dollar. Die gleiche Strategie, aber auf den Mai bis Oktober angewandt, führte wiederum zu Kursverlusten von 77 Dollar. So einfach kann Börse sein. Wäre da nur ein Haken: Die Vergangenheit wiederholt sich zwar, aber oft anders als man denkt.


WSC - © Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 05-10-2004 19:19

Die Macht des Schwarzen Goldes

So schnell kann’s gehen: Gerade noch zitterte die Wall Street vor der Fünfzig-Dollar-Marke, am Dienstag nun klettert Öl noch höher und binnen weniger Stunden könnte der nächste Dollar fallen. Dass Analysten schon die Sechzig-Dollar-Marke in Gefahr sehen, ist mehr eine Frage der Zeit als eine Wahnvorstellung.

Der hohe Ölpreis alleine scheint nun ausreichend Grund dafür zu sein, dass die Aktien erneut auf den absteigenden Ast kommen. Das ist nicht mehr als angemessen, denn der Ölpreis bestimmt Erfolg und Misserfolg zahlreicher Branchen und hat zudem noch gewaltige Auswirkungen auf den Verbraucher und damit auch auf die Konjunktur.

Schon die konjunkturellen Auswirkungen, die ein Preisanstieg beim Schwarzen Gold mit sich bringt, haben es in sich: Sie reichen von höheren Rohstoff- und Transportkosten bei den Herstellern direkt bis zu niedrigeren Gewinnmargen und geringerer Bereitschaft zu Investitionen. Das wiederum schlägt sich auf Zulieferindustrien ebenso durch wie auf den Arbeitsmarkt.

Der Verbraucher wiederum leidet nicht nur unter dem schwachen Arbeitsmarkt, sondern unter den höheren Preisen an der Zapfsäule, die das verfügbare Einkommen schmälern und die Konsumausgaben zügeln. Während eine Gallone Sprit im vergangenen Jahr noch 1,57 Dollar kostete, zahlen Autofahrer heute zwischen 1,85 und 2,05 Dollar – Tendenz weiter steigend. Vor allem im stark von Konsum abhängigen vierten Quartal mit dem bevorstehenden Weihnachtsfest könnte dies dramatische Ausgaben haben.

Das vierte Quartal steht indes nur für einige Anleger in Zusammenhang mit Weihnachten. Die Beobachter anderer Branchen haben weniger festliche Assoziationen mit dem angebrochenen Vierteljahr: Der Winter steht bevor, und mit den ersten kalten Tagen – zu Wochenbeginn fiel das Thermometer in Pennsylvania bereits auf 5 Grad Celsius – steigen die Heizkosten. Kunden, die im vergangenen Jahr noch 1,20 Dollar für die Gallone zahlten, konnten in diesem Jahr froh sein, bei 1,50 einen Vertrag zu ergattern. Der Tagespreis ist schon jetzt deutlich höher und dürfte mit der Nachfrage steigen.

Doch sind nicht nur Benzin und Heizöl teurer geworden. Dass Kunden im Supermarkt immer mehr für Milch hinblättern müssen, hängt direkt mit den höheren Transportkosten zusammen. Die sind für Güter genauso gestiegen wie für den Personenverkehr, und damit werden natürlich auch Dienst- und Urlaubsreisen teurer. Letztere Mehrkosten dürften indes nur minimal an den Verbaucher gehen, der harte Konkurrenzkampf unter den Airlines verbietet dramatische Preiserhöhungen.

Diese Tendenz spiegelt sich auf ähnliche Weise übrigens in allen Sektoren wieder. Güterpreise werden nicht ganz so steil steigen wie die damit verbundenen Kosten – die schwache Tendenz der Löhne ist dafür verantwortlich. Da die Stundenlöhne zuletzt nur schwach zulegten, schließen Konjunkturbeobachter zumindest eine Inflation zunächst aus.

Darauf indes achtet auch die Fed mit Argusaugen. Sobald die Preise zu stark anziehen würden, droht die Fed mit stärkeren Zinsschritten.

Die Börse bleibt nahe an all diesen Trends. Immerhin: Eine engere Verbindung als die zwischen Ölpreis und Aktienkursen lässt sich kaum ziehen. Öl klettert und zieht Folgen in allen Sektoren der US-Wirtschaft nach sich. Auf dem Parkett achtet man auf einzelne Papiere als Indikatoren für einen Trend. Eine der wichtigsten Aktien ist Wal-Mart, wo Umsatz und Gewinn seit geraumer Zeit kaum wachsen – aus gutem Grund.

Markus Koch - © Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 05-10-2004 19:27

Wall Street
Star-Analystin traut dem Dow Jones zehn Jahre nichts zu


...

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...u-1193362.html

Starlight 05-10-2004 19:30

Charttechnik
Anlegern könnten noch mehr Qualen bevorstehen

Von Mark Arbeter, technischer Chefanalyst bei S&P

...

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...n-1193435.html

Starlight 07-10-2004 20:25

Die Crux mit Vioxx und Celebrex

Pharma-Aktien haben an der Börse einen besonderen Status. Sie sind nicht nur eine gute (oder schlechte) Geldanlage, sondern die Unternehmen umgibt eine Aura zwischen Leben rettenden Pillen und Abzocke in der Apotheke. Der weltweite Rückruf eines Arthritis-Medikaments in der vergangenen Woche wirft ein neues Licht auf die Branche.

Anleger schlugen die Hände über dem Kopf zusammen, als Merck in der vergangenen Woche völlig überraschend das Arthritis- und Schmerzmittel Vioxx weltweit vom Markt nahm. Doch für die Dow-Aktie und die Investoren war alles zu spät: Noch bevor der Handel eröffnete, hatte das Papier etwa ein Viertel seines Wertes abgegeben und es erholte sich nicht mehr.

Seit dem Rückruf von Vioxx ist die Stimmung im Pharmasektor flau. Große Sorgen macht man sich im Hauptquartier von Merck in Whitehouse Station im US-Bundesstaat New Jersey. Etwa eine Autostunde von New York entfernt werden zwar keine Medikamente hergestellt, hier laufen aber Forschung, Produktion, Vertrieb und Marketing zusammen und zwischen Labor und Werbepostern hängen eine Menge Merck-Jobs direkt an Vioxx.

Mitarbeiter zittern nun um ihren Gehaltsscheck, das Management hingegen um noch viel mehr. Dass Merck Vioxx nach ausführlicher Lektüre einer verhängnisvollen Studie – das Mittel erhöht die Gefahr von Kreislauf-Problemen bis hin zu Herzinfarkt und Schlaganfall – unverzüglich vom Markt nahm, dürfte die Anwälte einer Klage-freudigen Nation nämlich nicht davon abhalten, in Kürze Sammelklagen in Milliardenhöhe einzureichen. Der Merck-Aktie stehen auch nach den dramatischen Kursverlusten der letzten Woche noch schwere Zeiten bevor.

Umso schöner hätte das Leben für Pfizer-Aktionäre sein können. Der New Yorker Pharmazeut hat mit Celebrex das einzige große Konkurrenz-Präparat zu Vioxx auf dem Markt, man rechnete mit Millionen neuer Kunden. Doch die Aktie spiegelt diese Vorfreude nicht wieder – aus gutem Grund. Neue Studien belegen, was kritischen Beobachtern schon in der vergangenen Woche auffiel: Es könnte durchaus sein, dass die Herzinfarkt-Probleme nicht Vioxx-spezifisch sind, sondern auch andere Medikamente der so genannten COX-2-Reihe betreffen, also auch Celebrex.

Sicher ist das wohlgemerkt nicht, doch sieht der Herspezialist Dr. Garret FitzGerald die Beweislast bei Pfizer. „Dass es keinen Beweis für die Gefahr gibt, beweist nicht, dass es keine Gefahr gibt“, urteilt der Experte in einem Kommentar in der New York Times. Und seinem Urteil schließen sich andere Mediziner an. Pfizer-Aktionäre riechen den Braten und werfen die Aktie aus dem Portfolio, am Donnerstag notiert das Papier mit einem Abschlag von 5 Prozent.

Diskutiert werden auf dem Parkett aber nicht ausschließlich die börsenpolitischen Folgen der Vioxx- und Celebrex-Geschichte. Wann immer ein Unternehmen in der Krise ist, melden sich Fans und Gegner der Branche, um Sympathie und Antipathie beizusteuern – bei den Pharmawerten wird heftiger gestritten als sonst.

Da möchte einer gerne sagen, dass es nicht fair sei, Merck zu verklagen. Immerhin hat das Unternehmen sein Bestes getan, Patienten zu helfen. Und als die Hilfe neue Gefahren offenbarte, reagierte das Management unverzüglich und ohne Rücksicht auf eigene Verluste und Folgen für das Unternehmen. Das ist nobel. Doch lässt sich Merck – ebenso wie der Rest der Branche – seine Hilfe am Patienten auch fürstlich bezahlen. Nicht zuletzt dank der Industrie-freundlichen Politik von George W. Bush sind Medikamentenpreise in den USA so dramatische gestiegen, dass viele Senioren abwägen müssen, ob auf Arznei oder Essen leichter zu verzichten sei.

Mitleid mit der Pharma-Industrie zu haben ist also nicht leicht. Mancher schafft es trotzdem. Auf einem Radiosender in New Jersey mahnte am Tag der Vioxx-Panne eine besorgte Hörerin, Amerika müsse wieder einmal zusammenstehen und für die Pharmazeuten eintreten. Es gehe nicht an, so die besorgte Anruferin, dass Amerikaner ihre Medikamente günstiger in Kanada kaufen. Das schade den Unternehmen und bringe hohe Risiken mit: Immerhin entsprächen kanadische Medikamente nicht den hohen Sicherheitsstandards in den USA.

Das ist natürlich kompletter Quatsch, und umso schwieriger ist es, ein gutes Wort für Merck, Pfizer und Co. zu finden. Denn die Firmen und Bush belügen das Volk seit Jahren in Bezug auf Sicherheitsbedenken. Dabei sind die Medikamente auf dem kanadischen Markt dieselben Präparate wie auf dem US-Markt. Nördlich der Grenze wird lediglich besser verhandelt, und Patienten wehren sich nach den Prinzipien einer freien Marktwirtschaft gegen zu hohe Preise.

Die Pharma-Branche taugt in den USA nicht zum Sympathieträger, und das macht ein Investment in die Aktie nicht leichter. Denn der Unmut gegenüber den Konzernen ist es, der Merck – und im Falle eines Problems bei Celebrex – auch dem Konkurrenten Pfizer vernichtende Klagen einbringen kann. Wenn die Schadenersatz leisten müssen, dürfte die Aktie über eine lange Zeit im Keller sein.

Markus Koch © Wall Street Correspondents

Starlight 08-10-2004 23:22

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GE-Aktie dürfte Anleger nur bedingt begeistern


...

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...n-1193836.html

Starlight 08-10-2004 23:46

US-Tops & Flops (Nasdaq 100) der vergangenen Woche an der Frankfurter Börse....


Wochen-Gewinner im Nasdaq 100


Marvell Technology +6,28 +38,01%

Paccar Inc.+11,30 +26,39%

c. h. Robinson Worldwide +6,66 +25,06%

Comverse Technology +2,86 +22,68%

Staples Inc. +4,43 +21,56%

Qlogic Corp. +3,69 +18,18%

Express Scripts Inc. +9,81 +18,03%

Whole Foods Market Inc. +10,49 +17,48%

Intuit +5,20 +17,33%

Veritas Software +2,49 +17,04%






Wochen-Gewinner im Dow Jones



Disney Co. +2,11 +11,79%

Caterpillar Inc. +5,26 +8,66%

3M Co. +2,62 +4,22%

SBC Communications +0,89 +4,22%

American Express Co +1,53 +3,63%

Home Depot Inc. , +1,06 +3,41%

Exxon Mobil Corp. +0,72 +1,81%

WAL-Mart Stores Inc. +0,70 +1,62%

Verizon Communications +0,52 +1,61%

Alcoa Inc. +0,33 +1,21%

Starlight 08-10-2004 23:55

Wochen-Verlierer im Nasdaq 100


American Power Conversion -7,42€ -36,92%

Ross Stores Inc. -7,36 -28,38%

Echostar Communications -7,59 -25,87%

Gentex Corp. -9,17 -25,07%

Chiron Corp. -8,27 -21,63%

Dollar Tree Stores -4,70 -19,22%

Intersil Corp. -3,10 -18,79%

Invitrogen Corp. -9,43 -17,90%

LAM Research Corp. -3,14 -15,41%

Molex Inc. -3,67 -13,98%





Wochen- Verlierer im Dow Jones 30



Merck & Co. Inc. -3,13€ -11,22%

Johnson & Johnson -2,25 -4,78%

Pfizer Inc. -1,14 -4,47%

JP Morgan Chase & Co. -1,45 -4,39%

Hewlett-Packard Co. -0,58 -3,70%

Altria Group Inc. -1,06 -2,72%

Intel Corp. -0,44 -2,54%

General Electric Co. -0,63 -2,26%

Honeywell International -0,59 -2,01%

Citigroup Inc. -0,70 -1,91%

Goldfisch 09-10-2004 10:38

Die große Illusion
Von Bill Bonner

http://mdb.instock.de/files/1320.jpg

Der "Economist" nennt es "die große Illusion". Es gibt nichts, das mehr schmeichelt, als wenn man sieht, wie die Mainstream-Presse die Erkenntnisse aufgreift, die ich Ihnen schon vor mehr als einem Jahr präsentiert hatte. Aber das macht mir auch Sorgen. Denn sobald eine Idee die Massenmedien erreicht, ist sie normalerweise aufgebraucht.

Aber der "Economist" ist keine USA TODAY, keine amerikanische Bild-Zeitung, ... und die Bemerkung, dass Amerikas großer Reichtum größtenteils eine "Illusion" ist, hat immer noch die Kraft, zu schocken. Wenn die Amerikaner das selbst herausfinden, dann werden sie einen ziemlichen Schrecken bekommen.

"Präsident Bush hat damit geprahlt, dass Amerika den höchsten Zuwachs an Reichtum seit Jahrzehnten genießt", so der Economist. "Aber ein Teil dieses 'Reichtums', der von den Haushalten aufgebaut wird, ist nur Schein." Ich habe das schon seit Monaten gesagt.

Der Artikel teilt weiter mit: "Seit dem Ende der Rezession im November 2001 sind die Löhne und Gehälter im privaten Sektor um nur 2,8 % (inflationsbereinigt) gestiegen, verglichen mit einem Zuwachs von durchschnittlich 10,6 % bei den vorigen 6 Wirtschaftserholungen. Und dennoch sind die Konsumausgaben im gleichen Zeitraum um 9 % gestiegen."

Die Amerikaner erhöhen ihren Konsum drei Mal so schnell, wie ihr Einkommen steigt. Das hört sich nicht nach einem Weg an, wie man reich werden kann.

Wie die Amerikaner das schaffen? Die Immobilienpreise sind real gesehen seit 1995 um 40 % gestiegen. In anderen angelsächsischen Ländern war der Zuwachs noch größer: +120 % in Großbritannien und +80 % in Australien. Die Amerikaner glauben, dass die Preise weiter steigen können: Eine aktuelle Studie von Shiller & Case hat herausgefunden, dass die durchschnittliche Erwartung – was die Zuwächse betrifft – bei 12-16 % pro Jahr liegt. Das wäre drei bis vier Mal so viel wie das wahrscheinliche Wirtschaftswachstum.

Der Economist schreibt außerdem: "Häuser sind nicht nur einfach Vermögensanlagen, sie sind auch ein großer Teil der Lebenshaltungskosten. Der Kapitalgewinn für Hausbesitzer bei steigenden Immobilienpreisen wird durch die erhöhten zukünftigen Wohnkosten für Nicht-Hausbesitzer ausgeglichen. Der Gesellschaft insgesamt geht es deshalb bei steigenden Immobilienpreisen nicht besser. Steigende Immobilienpreise schaffen keinen Reichtum; sie verteilen ihn nur um. Und die Preise können auch fallen. Die Schulden hingegen sind im Wert fixiert."

Nicht gerade eine brillante Erkenntnis, aber eine wichtige.

[ Freitag, 08.10.2004, 21:45 ]

Quelle: instock

Starlight 11-10-2004 19:18

Nur ein Thema an einem ruhigen Handelstag

Es ist ruhig auf dem Parkett an diesem Montagmorgen. Amerika feiert „Columbus Day“ und damit den berühmten Entdecker, und zahlreiche Broker haben sich den Tag frei genommen. Sie sehen sich die Parade an, deren Namenspatron sich seinerzeit nicht denken konnte, wie seine Entdeckung die Welt verändern sollte.

Doch genau darüber wird auf dem Parkett wieder einmal diskutiert: Wie Amerika die Welt verändert – politisch, wohlgemerkt –, und wie die Lage nach den Präsidentschaftswahlen in etwas mehr als drei Wochen aussehen könnte.

Der Wahlkampf ist mittlerweile in die heißeste Phase gegangen – und es wird immer schmutziger. Bei den Fernsehduellen, das zweite am vergangenen Freitag soll etwa unentschieden ausgegangen sein, werfen sich die Kandidaten falsche Vorwürfe um die Ohren. Vor allem das Team hinter dem amtiertenden Präsidenten wühlt tief in der Trickkiste, um den Herausforderer John F. Kerry unglaubwürdig zu machen.

Der sieht sich mittlerweile zwar immer besseren Wahlumfragen gegenüber, aber vor allem auch immer ärgeren Vorwürfen ausgesetzt. Neuester Schlag gegen den Senator aus Massachussetts ist ein propagandistischer Film mit dem Titel „Stolen Honor“, den die amerikanische Sendergruppe Sinclair während der nächsten zwei Wochen ausstrahlen will. Täglich im Abendprogramm soll dabei erklärt werden, wie Kerry amerikanische Kriegsgefangene in Vietnam entehrt hätte – allem Anschein nach dürfte sich der Film weit über alle journalistischen Grundregeln hinwegsetzen.

Auch legal ist die Sache nicht ganz einfach: Ob der Sendereigner, der zu den großen Spendern der Bush-Kampagne gehört, einfach so Filme als „Nachrichten“ deklarieren und seiner Pflicht zu ausgewogener Berichterstattung entgehen kann, ist noch nicht geklärt.

Die Linke ist indes nicht untätig. Ebenfalls im Fernsehen zu sehen sein wird Michael Moores erfolgreiches Anti-Bush-Epos „Fahrenheit 9/11“, das am Vorabend der Wahl allerdings nur zahlungskräftigen Kunden im Privatfernsehen vorbehalten sein wird. Für 9,95 Dollar kommt der Film, der wohl auch nicht als Musterbeispiel journalistischer Schlichtheit gelten darf, der Wahlrheit aber wohl näher kommt als die Anti-Kerry-Hetze.

Die scheint aber das allgemein beliebte Mittel der Bush-Fraktion geworden zu sein. In den täglichen Wahlkampfauftritten verurteilt der amtierende Präsident seinen Herausforderer immer schärfer für Dinge, die Kerry teilweise nie gesagt hat und teilweise vor dreißig Jahren. Abstimmungsergebnisse werden verzerrt, die – oft mit Kerry deckungsgleichen – Stimmen der Republikaner jeweils verschwiegen.

Der Wahlkampf beschäftigt Amerika, und der Wahlkampf beschäftigt die Wall Street. Gerade an einem handelsschwachen Tag wie diesem Montag. Andere Themen wie Öl, Pharma und die anstehenden Quartalszahlen dürften später in der Woche wieder Schlagzeilen machen.

Lars Halter - © Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 12-10-2004 19:45

Der Wind, der Wind…

Der „Old Farmers Almanac“ ist ein gut 250 Seiten starkes Büchlein im Kleinformat. Es erscheint jedes Jahr und enthält neben groben Wetterberichten und Sternenkonstellationen jede Menge anderer nützlicher Informationen für Farmer. Fast 60 Prozent der 18 Millionen Exemplare werden allerdings von Kunden gekauft, die nicht mehr als einen kleinen Garten haben – es scheint, nicht nur für Landwirte ist frühzeitige Kenntnis des Wetters interessant.

An der Wall Street wird häufig über das Wetter gesprochen. Manchmal nur im Rahmen eines freundlichen Small-Talks, schließlich kennt man sich auf dem Parkett. Manchmal müssen Regen und Sonnenschein aber auch zur Begründung aller möglichen konjunkturellen Trends oder als Rechtfertigung für gute und schlechte Absatzzahlen in Corporate America herhalten.

Das macht nicht immer Sinn. Der darbende amerikanische Einzelhandel beispielsweise beruft sich auffallend oft auf ungünstige Witterung, wenn schwache Umsatzzahlen zu entschuldigen sind. Mal ist es zu heiß und die Kunden zieht es in Scharen an den Strand, und mal regnet es so stark, dass Familien sich nicht aus dem Haus und schon gar nicht in die nächste Mall trauen. Besonders letzterer Punkt ist natürlich Quatsch – bei Regen sind die Ladenzeilen voll, und noch etwas gilt es zu beachten: Ein Unternehmen, dass seine Umsatzprognosen auf trockenes Wetter, ein leichtes Lüftchen und Außentemparaturen zwischen 18 und 25 Grad Celsius baut, ist vielleicht kein gutes Investment.

Hin und wieder wirken sich Wetter und Unwetter aber doch auf den Markt aus, und in der jüngsten Vergangenheit hat die Wall Street das gleich mehrfach zu spüren bekommen. Da waren einerseits die Wirbelstürme, die im Süden der USA Milliardenschäden an Häusern, Fabriken, Straßen und Autos angerichtet haben. Die Versicherungen müssen tief in die Tasche greifen, und auch Telefon- und Kabelbetreiber haben alle Hände voll zu tun, ihre Netze wieder zu reparieren.

Dass sich die Wirbelstürme von „Charley“ über „Ivan“ bis zu „Jeanne“ jeweils über Karibik und Golf von Mexiko ausbreiteten, hat Folgen auch für den Öl-Sektor. Die Produktion vor der südlichen Küste der USA ist nach wie vor stark eingeschränkt, neueste Erkenntnisse lassen eine Rückkehr auf volle Auslastung nicht vor dem Winter erwarten. Somit steigt wiederum der Preis von Öl, der sich letztlich – darüber ist bereits berichtet worden – auf nahezu alle Branchen niederschlägt.

Was wiederum den Farmer und den Anleger interessiert, sind die direkten Folgen der Wirbelstürme für die Plantagen im Süden. Den Zitrusbauern habe es in den letzten Wochen 66 Millionen Kisten Orangen verhagelt, heißt es im Erntebericht des Landwirtschaftsministeriums. Damit dürfte Orangensaft, der seit Sommer bereits einen Preisanstieg um 40 Prozent erfahren hat, noch einmal teurer werden – im Winter dürften nur noch Wohlbetuchte genügend Calcium zu sich nehmen.

Unklar ist, ob die Orangenernte bei frühem Wissen um die Wirbelstürme hätte gerettet werden können – allein, die Investoren an den Warenmärkten sind für frühe Indikatoren auf alle Fäller dankbar. In diesem Sinne: Der Almanach für 2005 rechnet mit einem Hurrikan Anfang September.

Lars Halter - © Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 12-10-2004 19:50

Charttechnik
Der Markt legt eine Atempause ein
Von Mark Arbeter, technischer Chefanalyst bei S&P


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http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...n-1196091.html

Starlight 13-10-2004 20:25

Wie Anleger in die Präsidentschaftswahl gehen

Mag sein, dass die Quartalszahlen von Intel und Yahoo aussagekräftig sind in bezug auf den ganzen Hightech- und Mediensektor. Mag sein, dass die Zahlen von McDonald’s Anleger überrascht haben, und dass man auf weitere Daten wartet. Aber trotzdem gibt es auf dem Parkett weiter nur ein Thema: Die bevorstehende Wahl am 2. November.

Weniger als drei Wochen vor der Präsidentschaftswahl ist der Wahlkampf so erbittert wie nie zuvor. Die Umfragen liefern den Grund: Präsident George W. Bush und sein demokratischer Herausforderer John F. Kerry liefern sich ein so enges Kopf-an-Kopf-Rennen, dass Experten keinen Wahlsieger vorhersagen wollen.

Dazu kommt die Unklarheit über den Wahl-Modus in manchen Staaten: Colorado will – das ist sinnvoll aber neu! – die Stimmen der Wahlmänner erstmals entsprechend dem Wachausgang teilen. Hätte man das vor vier Jahren schon getan, säße jetzt Al Gore im Weißen Haus, der mittlerweils weitgehend vergessene Vize von Bill Clinton.

Zwei große Faktoren werden das Rennen in dieser Spätphase wohl noch entscheiden können: Zum einen die Mobilisierung der Massen, die beide Parteien für die letzten Wochen vor der Wahl geplant haben. Millionen Freiwilliger ziehen zurzeit von Haus zu Haus und schalten Telefonanrufe, um Bürger zur Urne zu bewegen. Die Basis will nicht nur bezirzt, sondern vor allem zum Wahlgang bewegt werden.

Der andere Faktor ist die dritte TV-Debatte zwischen Bush und Kerry an diesem Mittwochabend. Obwohl es eigentlich ausschließlich um innerpolitische Themen gehen soll, hat Bush einen rethorischen Ausflug in den Irak und den Kampf gegen den Terror angekündigt. Ob er mit der Wiederholung der immergleichen Sätze noch punkten kann, sei dahingestellt.

An der Börse fragen sich indes die Experten weiter: Welcher Präsident ist besser für die Märkte? Man kommt auf ein gespaltenes Ergebnis. Bush sei für die Börse besser, meinen die meisten, denn dessen Steuersenkungen helfen den Unternehmen, und vor allem der Öl-, Finanz- und Pharmaindustrie. Kerry hingegen dürfte dem Bondmarkt besser gefallen. Die haushaltspolitische Zurückhaltung, die der Demokrat predigt, passt den Anlegern in Staatsanleihen.

Kleinanleger haben indes ein neues Spiel entdeckt. Schließlich lässt sich nicht nur an der Börse oder mit den bekannten Bush- und Kerry-Verträgen auf Intrade.com Kasse machen. Auch Sammler kennen satte Renditen, und in einem harten Wahlkampf lässt sich allerlei sammeln, was einmal an Wert gewinnen könnte. Souvenirjäger kämpfen besonders hart um jeden Pin und Button. Anstecknadeln aus früheren Wahlkampfen sind für manchen zur Goldgrube geworden: Ein Button mit der Aufschrift „John Davis for President”, den eine Sammlerin von ihrer Mutter erbte, wechselte jüngst für 56 000 Dollar den Besitzer – der hat jetzt eine Erinnerung an den Wahlkampf 1924.

Heutige Anstecknadeln dürften angesichts ihrer unüberschaubaren Masse kaum solche Quoten sehen. Bush und Kerry sollen ihrew Konterfeis auf jeweils bis zu 3000 verschiedenen Stickern haben, schätzen Sammler – teuer könnte da nur werden, was schon hete besonders kreativ und ausgefallen ist. Ein beliebter Bush-Sticker zeigt beispielsweise die viel zitierten Kerry-Flip-Flops, die dessen Wankelmütigkeit stilisieren sollen.

Buttons sind indes nach wie vor die beste Anlage im Souvenirgeschäft. Ein Bush-Gartenzwerg oder das Kerry-Hundehalsband – beide Artikel gibt es wirklich! – dürften angesichts geringer Nachfrage keine großen Kurszuwächse erfahren.

Sicher ist die Anlage – wie auch an der Börse – indes nicht, warnen Experten. Selbst die kreativsten Anstecker, die sich eigentlich satter Gewinne erfreuen dürften, sind vorab schwer einzuschätzen, weil ihre Auflage nicht kontrolliert ist und leicht manipuliert werden kann. Im Wahlkampf von Jimmy Carter hätten Sammler bis zu 700 Dollar für einen seltenen Pin bezahlt, von dem der Hersteller später immer mehr nachdruckte. Heute ist das kleine Ding nur noch 50 Dollar wert.

Nur einen Vorteil hat die Anlage in Souvenirs: Im Gegenmsatz zum Aktien-Investment bieten die in der Vitrine ausgestellten Stücke Gesprächsstoff. Und zwar weit über den 2. November hinaus.

Markus Koch - © Wall Street Correspondents Inc.


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