Hart aber fair, die Sendung im WDR.
Hart aber fair: Wohlstandsjugend im Saufkoma
Faktencheck: Aussagen auf dem Prüfstand. Sie prügeln und saufen sich ins Koma, sie daddeln sich dumm am Computer, verpennen Schule und Ausbildung. Zerrbild oder Krisenbeschreibung? Mehr Härte, mehr Führung in der Erziehung fordern Pädagogen und Politiker. Aber taugt Großvaters Drill für die Erziehung von heute? Wohlstandsjugend im Saufkoma [Hart aber fair (21.03.07); 1:31'25] Eine politische Talkshow ist turbulent. Auch in 90 Minuten bleibt oft keine Zeit, Aussagen der Gäste gründlich zu prüfen. Deshalb hakt "Hart aber fair" nach und lässt einige Behauptungen von Experten unter die Lupe nehmen. Die Antworten gibt es am Tag nach der Sendung, hier im Faktencheck. Claude-Oliver Rudolph über Jugend früher und heute Claude-Oliver Rudolph Claude Oliver Rudolph, Schauspieler, sagt, in qualitativer Hinsicht haben Jugendliche in den siebziger Jahren genauso Alkohol und Drogen konsumiert wie heute. Lediglich in Bezug auf die Menge sei es heute unter Umständen mehr. Stimmt das? Christian Palentien: Ja und nein. Entscheidend ist nicht die Menge, sondern die Motivation Jugendlicher, Alkohol zu konsumieren. In den siebziger Jahren wurden zwar auch Drogen eingenommen, jedoch waren die Hintergründe andere: Jugendliche haben Alkohol getrunken, da sich ihre Perspektiven verschlechterten. Die Jugendlichen, die heute Alkohol trinken oder Drogen konsumieren, sind völlig perspektivlos: Sie haben mit 16 Jahren einen schlechten Hauptschulabschluss oder gar keinen Schulabschluss, die Chancen auf einen Ausbildungsplatz sind mehr als schlecht, auf den Wunschausbildungsplatz noch schlechter. Am Ende bleibt diesen Jugendlichen nur - aus ihrer Sicht - sich "frei zu machen" von all diesen Problemen, Ängsten und Sorgen. Rufus Beck über die Gewaltbereitschaft von Jugendlichen Rufus Beck Rufus Beck, Schauspieler und Buchautor, sagt, bei Jugendlichen sei die Hemmschwelle zur Gewalt früher wesentlich höher gewesen als heute. Stimmt das? Christian Lüders: Alle Daten der polizeilichen Kriminalstatistik belegen, dass in den letzten zehn Jahren junge Menschen deutlich häufiger als gewalttätig ermittelt wurden. Diesen Trend bestätigen auch die Daten der Verurteiltenstatistik sowie Dunkelfeldstudien. Allerdings gibt es zwischen den unterschiedlichen Altersgruppen, den Geschlechtern bzw. den unterschiedlichen Gruppen von Jugendlichen (deutsch - nicht-deutsch) wichtige Unterschiede. Jungen sind z.B. deutlich höher belastetet als Mädchen. Volker Bouffier über Gewalt und Alkohol Volker Bouffier Volker Bouffier, Innenminister in Hessen, sagt, die Gewalt Jugendlicher in Zusammenhang mit Alkohol sei heute wesentlich stärker verbreitet, als dies früher der Fall war. Stimmt das? Christian Lüders: Es gibt keine verlässlichen Daten, die diese Aussage für die letzten 30 Jahren bestätigen könnten. Zahlreiche Studien und Praxiserfahrungen weisen darauf hin, dass bei Gewalttaten Jugendlicher Alkohol als ein enthemmender Faktor eine wichtige Rolle spielt. Einzelstudien machen deutlich, dass es zwischen den Gruppen von Jugendlichen Unterschiede gibt und die Entwicklungen nicht eindeutig sind. Christian Palentien: Nein, dies stimmt nicht. Insgesamt ist unser Zusammenleben wesentlich friedvoller geworden, also das Gewaltvolumen hat abgenommen. Natürlich gibt es einige Szenen, die weiterhin viel Alkohol trinken, um dann gewalttätig aufzufallen. Es handelt sich aber nur um bestimmte Jugendszenen. Der Großteil Jugendlicher, der abends Alkohol konsumiert, wird dann ins Bett gehen, um morgens das Trinken zu bereuen. Nur ein kleiner Anteil wird gewalttätig. Hier löst der Alkohol aber nur eine Hemmschwelle - man muss sich also um die dahinter liegenden Phänomene Gedanken machen. Rufus Beck über Vorraussetzungen für Kinder deutsch zu lernen Rufus Beck Rufus Beck sagt, Kinder mit Migrationshintergrund müssten zunächst einmal in der eigenen Sprache standfest sein. Nur wenn dies der Fall ist, könnten sie auch eine Fremdsprache lernen. Stimmt das? Christian Lüders: Es ist sicherlich richtig, dass Kinder ein grundlegendes Sprachverständnis entwickeln müssen. Dies betrifft sowohl die Zuordnung und Benennung von Dingen und Sachverhalten als auch ein Grundverständnis der sprachlichen Strukturen. Dies erfolgt in den ersten Lebensjahren beiläufig und selbstverständlich. Alle weitere Sprachentwicklung baut darauf auf. Der entscheidende Unterschied bei Mehrsprachigkeit besteht darin, in welcher Entwicklungsphase die Zweitsprache erworben wird. Kinder, die bereits im Elternhaus mit zwei oder auch mehr Sprachen parallel aufwachsen, zeigen deutlich, dass Mehrsprachigkeit erworben wird. Erfolgt der Zweitspracherwerb zeitlich versetzt, so sind bis etwa zum fünften Lebensjahr die Bedingungen günstig, denn die Zweitsprache wird in vergleichbarer beiläufiger Weise gelernt wie die Erstsprache (z.B. im Kindergarten). Christian Palentien: Diese Ansicht wurde noch vor einigen Jahren von der Lehr- und Lernforschung vertreten. Heute wissen wir - auf der Grundlage vieler unterschiedlicher wissenschaftlicher Studien - dass Kinder, die zweisprachig aufwachsen, ein überdurchschnittliches Potenzial haben, wenn sie entsprechend gefordert und gefördert werden, und zwar in beiden Sprachen. Volker Bouffier über Jugend und Sportvereine Volker Bouffier Volker Bouffier sagt, nirgendwo sonst erreiche man so viele Jugendliche, wie in Sportvereinen. Daher seien sie so enorm wichtig. Stimmt das? Christian Lüders: Das stimmt! Zu bedenken sind aber auch Selektionseffekte: Es werden nämlich eher männliche, einheimische, in den alten Bundesländern lebende und mit höheren kulturellen und sozialem Kapital ausgestattete Jugendliche erreicht. Christian Palentien: Die meisten Jugendlichen erreicht man in der Schule. Dann folgen die Sportvereine, in der Tat. In Bremen sind zum Beispiel viele Jugendliche Werder-Bremen-Fans - und spielen Fußball. Schaut man genau hin, dann sind es aber vor allem die Jungen, bestimmte Schichten und bestimmte Altersgruppen. Wir müssen dringend klären, wo die Jugendlichen bleiben - und dies ist der überwiegende Anteil - die sich nicht im Verein organisieren, um dann zu fragen, wie man diese für Vereine gewinnen kann und welche sinnstiftenden Aktivitäten man dort anbieten kann. Die Einbindung Jugendlicher in Sportvereine ist zwar zunächst einmal positiv, man muss aber auch schauen, was dort konkret geschieht. In vielen Vereinen haben Jugendliche erstmals Kontakt mit Alkohol. Also auch in den Vereinen muss eine konsequente Fort- und Weiterbildung stattfinden. Reinhart Wolff über Eigenschaften von Erziehern Reinhart Wolff Reinhart Wolff, Erziehungswissenschaftler, sagt, nicht Regeln, sondern Selbstdisziplin sei das wichtigste, das ein Erzieher heute mitbringen müsse. Nur hierdurch könne man Kindern und Jugendlichen auch vorleben, wie sie sich in der Welt verhalten sollen. Stimmt das? Christian Lüders: Die zunächst von Erwachsenen gesetzten Regeln dürfen nicht starr sein, sondern müssen von Kindern und Jugendlichen mit wachsendem Alter zunehmend hinterfragt werden darauf, ob sie für die eigene Entwicklung und die Verwirklichung eigener Ziele sinnvoll und wichtig erscheinen. Kinder und Jugendliche müssen zunehmend mitbestimmen dürfen über Regeln, die sie selbst betreffen. Wenn Regeln als sinnvoll vermittelt werden können und wenn Pädagogen als bedeutsame Bezugspersonen akzeptiert werden, deren Verhalten und Bewältigungsstrategien den Kinder und Jugendliche nachahmenswert erscheinen, kommt deren Selbstdisziplin eine wichtige Rolle zu, da die Pädagogen dann Vorbildfunktion haben. Ihr Vorbild ist dann sehr wichtig, um Verbindlichkeit und Bedeutsamkeit der Regeleinhaltung zu erhöhen. Verstoßen sie gegen die Regeln, unterhöhlen sie dagegen deren Bedeutung und verlieren als Pädagogen an Glaubwürdigkeit. Christian Palentien: Richtig ist: Die Vorbildfunktion Erwachsener zu ignorieren, wäre sträflich. Jedoch: Jugendliche informieren und orientieren sich nicht nur an den Eltern, sondern auch medial, in der Schule, in der Freizeit oder in Sportvereinen. Jugendliche wählen aus einer Vielzahl an Angeboten aus. Selbstdisziplin ist aus pädagogischer - und erwachsener - Perspektive zwar wichtig, zuviel (Selbst-)Disziplin führt aber dazu, dass sich Jugendliche von Erwachsenen abwenden. Und genau dies darf nicht passieren. : WDR.de http://www.wdr.de/themen/politik/1/h...21/index.jhtml ..................... Wenn ich darf, würde ich gern hier die Wahrheitsüberprüfung der Aussagen der Gäste, Politiker in der wirklich spannenden Sendung im WDR "Hart aber fair" hier einbringen. Ich selbst sehe die Sendung sehr gern, Blasberger macht einen guten Job und immerwieder vergeht die Sendezeit wie im Fluge. Wenn es nicht erwünscht wird oder kein Interesse besteht, dann lasst es mich mittels einer pm wissen und ich lasse es sein. Ich wünsche euch eine schöne Woche und noch einen vorfrühlingshaften Sonntag. :top: |
Alkohol früher und heute?
Zu meiner Jugend gab es auch in Discos oder Pubs Bierpartys, ein Bier eine Mark. Da haben wir auch die eine oder andere Sause hingelegt. Heute heißt es neudeutsch Flatrate-Saufen, ob es einen Unterschied macht? Vieles wird heutzutage genauer unter die Lupe genommen, durch Medien der Öffentlichkeit auch zugänglicher gemacht als damals, als wir 3 Programme hatten. Hemmschwelle bei Gewalt / Schlägereien? Früher war alles besser... :D Quatsch, aber früher hat man sich was in die Fresse gehauen und danach an der Theke zusammen ein Bier getrunken. Klar gab es da auch Ausnahmen. Aber die Leute wurden vor 30 Jahren schon genauso "zusammen getreten" wie heute, das ist keine Modeerscheinung. Was auch wieder einen Unterschied macht: niemand wäre im Traum auf die Idee gekommen, eine Anzeige zu erstatten. Ein früherer Freund hat einem anderen bei einer Schlägerei einen Zahn rausgehauen (nicht absichtlich), die beiden haben sich am nächsten Tag an einen Tisch gesetzt und das über die Haftpflichtversicherung geregelt. Wir waren damals bestimmt nicht gerade "Kinder von Traurigkeit", wie man so schön sagt, aber Anzeigen oder Vorstrafen? Gar nix. Und da spielte es keine Rolle, ob man "Opfer oder Täter" war, es war eigentlich schon fast eher ein Tabu, die Bullen zu rufen. Und wenn, dann höchstens von Aussenstehenden, was uns auch mal die "Ehre" einbrachte, einen Platz auf der ersten Seite der BILD einzunehmen. Aber trotzdem wurde es nicht so aufgebauscht wie heute. Und heute? Jede kleine Ohrfeige zieht eine Anzeige und einen Rechtsstreit nach sich, beschäftigt Anwälte und Gerichte. Jede noch so kleine Klopperei wird von irgendeinem Depp via Handy mitgefilmt und bei Youtube & Co eingestellt. Wir hatten sowas damals ja nicht, vielleicht hätten wir es auch gemacht, wer weiß? Dann die "BILD-Zeitung im TV", Explosiv, Akte und wie diese ganzen Sendungen heißen, die jedes noch so kleine Thema aufgreifen und dramatisieren, als würde die Welt davon untergehen. Wo jedoch schon eine niedrigere Hemmschwelle zu beobachten ist, das sind (leider) größtenteils die Ausländer, da ist immer sofort von "Ehre" und son Scheixx die Rede, und dann werden die Messer gezückt. Da gehört es wohl zum guten Ton, ein Messer in der Tasche zu haben und bei Bedarf auch mal zuzustechen. Und sowas gab es früher definitiv nicht, ich kann mich nicht an eine einzige Messer- stecherei erinnern, und wenn, dann hat man darüber in der Zeitung gelesen, auf der Reepeerbahn oder sonstwo. Und selbst da hat sich einiges geändert. Ein Bekannter, der auf der Reeperbahn "zu tun" hat, hat es mir gegenüber mal knapp in Worte gefasst: Früher hat man sich bis aufs Blut geprügelt, und dann waren die Fronten geklärt. Das war wie eine große Familie, jeder hatte eine bestimmte Rangstellung, an die er sich auch gehalten hat. Heutzutage kommt es nicht mehr dazu, da wird sofort geschossen. Die Konkurrenz aus dem Ostblock hat da überhaupt keine Hemmschwelle. Und derjenige, der geschossen hat, ist am nächsten Tag wieder in seiner Heimat. Gibt es neue Probleme, wird halt wieder ein neuer Angefordert. |
Naja, wenn es um die Reperbahn etc. geht gilt doch der Grundsatz das die ganzen Ausländer das geschäft erst den richtigen proffessionellen Schliff gegeben haben.
Aus meiner Sicht sollen sie das auch ruhig tuen - wer Frauen für sich anschaffen geht undordentlich daran abverdient und sich im Prinzip am Leid anderer menschen eine goldene Nase verdient(sei es kurzfristig oder langfristig)der soll meinetwegen auch ruhig mit Angst leben müssen, das der böse Russe/türke oder Albaner kommt und ihn absticht. Was dieses merkwürdige "Ehrgefühl"angeht nicht die Polizei zu rufen im Falle dessen, das man sich schlägt, kommt es mir persöhnlich zumindest so vor als wenn solch eine "Regelung"nur in einem kleinen Rahmen funktionieren kann. Ich denke das man in einem modernen Staat zurecht das Gewaltmonopol an die Polizei abgibt und ich glaube auch an den Rechtsstaat indem Gewalt geahndet werden sollte und auch wird. Ich meine damit natürlich nicht jede Ohrfeige oder schlägerei, aber gar keine Anzeige zu erstatten halte ich nicht für ratsam. Was dieses Flatratesaufen angeht - ich sehe das auch ein wenig als medien aufgepeitscht! Vielleict ist das auch ein Teil vom "Erwachsenwerden" - das man seine Grenzen austestet. Und es gehört natürlich auch in die Obhut der Eltern das diese sich ein wenig um ihre Kinder kümmern. Und wie man - leider - an vielen erwachsenen sieht praktizieren die "Flatrate-saufen"jeden Abend bei ihrem Wirt des Vertrauens. Das ist auch eine Frage der Reife, bzw. der sozialen Schicht und vielleicht auch einfach mit der Frage ob man etwas mit seinem Leben anzufangen weiss. ich erlebe die Welt ganz gerne noch "real"und nicht völlig zugedämmert! Aber ich weiss auch das ich mit 18,19 wirklich richtige Filmrisse in manchen Clubs und Discos hatte. Getreu nach dem Motto"Mein Filmriss war länger als deine ganze Party"! :cool: |
Zitat:
ein wirt, der zum flatratsaufen befragt wurde (er bot diese selbst an), sagte auch, daß die jugendlichen, die JETZT zu ihm kommen, seine späteren stammgäste sein werden. |
das mag mit Sicherheit stimmen, aber die Frage ist doch ob das je eh anders war.
Oder ob es nur mehr ins Bewusssein gerückt ist! Wenn ich immer höre wieviel diese alten Generationen trinken konnten. ODer das früher bei geschäftlichen Verhandlungen immer getrunekn wurde - und Trinkfestigkeit somit ein wirtschaftlicher Faktor ist-----ich nur das sich die Menschen anders bewusst darüber geworden sind - aber so etwas gab es schon immer! |
naja marc, hast ja recht, "gesoffen" wurde schon immer, aber trinken, bis zum umfallen und das absichtlich ist schon neu.
zudem war früher jemand mit 4‰ schon fast tot, heute liest man von 8‰ und die leben! :eek: (zwar die ausnahme, gibt es aber). |
Wie gesagt - es ist eine Frage ob es als Beispiel die 8% nicht auch früher gab - es nur nicht von den Medien so aufgegriffen wurde.
Und was das saufen bis zum umkippen angeht - also ich möchte nicht gesehen haben wie die Leute in den 50,60er Jahren ihre Scheunenpartys gefeiert haben. Ein Problem sehe ich inden Alko Pops - das ist wirklich etwas was den Jugendlichen völlig das Gefühl für die Menge nimmt. Aber das Trinken als solches hat sich glaube ich zumindest nicht sooo verändert wie die Medien jetzt "ein Fass aufmachen"(Man beachte das Wortspiel - wahnsinn) |
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Die "alten" Wirte hättet ihr mal hören sollen, wenn sie von den Umsätzen aus früheren Zeiten berichteten. Vor Allem, wenn Lohntag war und die Leute ihre Kohle bekommen haben. Die wurden dann abends von ihren Frauen aus den Kneipen gezogen, damit diese noch etwas aus der Lohntüte retten konnten. Und das nicht nur in Einzelfällen... Aber Marc hat recht, früher sind die Leute in die Klinik gekommen, wenn sie nicht sogar zu Hause ihren Rausch ausgeschlafen haben. Und hatte wirklich jemand eine üble Alkoholvergiftung, wurde der wohl behandelt, aber niemand hat einen Alkoholtest gemacht. |
Hi
heut habe ich mir Hart aber fair im Netz angesehen und fand das behandelte Thema recht spannend. Auch hier soll einiges auf den Prüfstand gebracht werden, doch nun lassen wir die Experten agieren: -------------------------------- Hart aber fair: Deutschland in der Fressfalle! Faktencheck: Aussagen auf dem Prüfstand Unsere Models werden immer dünner, unsere Köche immer prominenter, unsere Vorbilder immer fitter. Und wir selber? Wir essen Chips beim Koch-Show-Gucken, schieben dann das Fertiggericht in den Ofen und wundern uns über dicke Kinder. Mahlzeit Deutschland! Warum geben wir lieber Geld für Diätdrinks aus als für gute Lebensmittel? Deutschland in der Fressfalle [Hart aber fair (28.03.07); 1:33'35] Eine politische Talkshow ist turbulent. Auch in 90 Minuten bleibt oft keine Zeit, Aussagen der Gäste gründlich zu prüfen. Deshalb hakt "Hart aber fair" nach und lässt einige Behauptungen von Experten unter die Lupe nehmen. Die Antworten gibt es am Tag nach der Sendung, hier im Faktencheck. Stefan Frädrich über Verzicht und Gewohnheiten Stefan Frädrich, Arzt und Ernährungsberater, sagt, gesunde Verhaltensweisen hätten nicht zwangsläufig etwas mit Verzicht zu tun. Wenn man sich diese Verhaltensweisen zur Gewohnheit machte, fielen sie uns auch nicht mehr schwer. Stimmt das? Rudolf Brüse: "Tendenziell" richtig. Aber was bedeutet zwangsläufig? Je mehr ein Mensch Schönheitsideale seiner Kultur verinnerlicht, desto mehr werden sie mit seinen inneren Bedürfnissen zusammenwachsen und schließlich ununterscheidbar sein Handeln bestimmen und somit zur Gewohnheit. Sein Verhalten und seine Gewohnheiten gesund oder gesünder zu leben orientieren sich an Handlungsanweisungen, die durch Sanktionen abgesichert werden. Je mehr diese Konsumnormen verinnerlicht sind, desto weniger erscheinen sie als äußerer Zwang. Ulrike Gonder: Da ist natürlich was dran. Schon die Einstellung eines Menschen beeinflusst, ob er etwas als Verzicht oder als normal empfindet. Wer an regelmäßige körperliche Bewegung gewöhnt ist, dem wird sie sogar fehlen, wenn er mal nicht dazu kommt. Wer an frisches Obst und Gemüse gewöhnt ist, wird es als unangenehm empfinden, bei mehreren Mahlzeiten ohne auszukommen. Horst Lichter über zu dicke und zu dünne Menschen Der Koch Horst Lichter sagt, zu dünne Menschen sind mindestens genauso krank, wie es zu dicke Menschen seien. Stimmt das? Rudolf Brüse: Grundsätzlich ja: Das generelle Gesundheitsrisiko steigt durchschnittlich etwa mit einem Body-Mass-Index (BMI)von größer 30-35 oder einem BMI kleiner 17 kontinuierlich an. Ulrike Gonder: Die meisten Studien zu diesem Thema zeigen in der Tat, dass beispielsweise die Sterblichkeit sowohl bei massivem Übergewicht als auch bei Untergewicht ansteigt. Die geringste Sterblichkeit und die beste Gesundheit findet sich meist in einem recht breiten Korridor zwischen Normalgewicht und leichtem Übergewicht. Schon daran sieht man, dass es unsinnig ist, ein besonders dünnes Körperbild anzustreben und dass ein paar Pfunde zu viel nicht weiter schlimm sein müssen. Manfred Lütz über Schönheitsideale und deren Folgen Manfred Lütz, Psychiater und Theologe, sagt, die Schaffung von Schönheitsidealen, denen man hinterher eifere, produziere Depressionen und Essstörungen. Stimmt das? Rudolf Brüse: Ja! Immer dann, wenn das persönliche Schönheitsideal weit oder zu weit von der persönlichen Realität entfernt sind und ihre Realisierung faktisch unerreichbar erscheint, können unter bestimmten Konstellationen (etwa wie psychische Labilität, hohe Verletzbarkeit und soziokulturellen Handicaps) die Entstehung oder Verschärfung von Depressionen und somit auch Essstörungen wie Binge Eating Disorder (Fressanfälle) und Bulimie (Ess-Brechsucht) begünstigt werden. Ulrike Gonder: Da ist etwas dran. Je weiter man sich vom Schönheitsideal entfernt, desto größer wird der Druck und damit können auch Missstimmungen zunehmen, zumindest bei Menschen, die nicht gelernt haben, ein von allzu vielen Äußerlichkeiten unabhängiges Selbstbewusstsein aufzubauen. Die Jagd nach einem sehr schlanken Körperideal und die damit verbundenen Diäten stehen eindeutig im Verdacht, das Risiko für Essstörungen zu erhöhen. Mit jeder Diät steigt das Risiko, in eine Essstörung zu rutschen, oder anders herum, bei vielen Essgestörten wurde die Krankheit durch eine Diät ausgelöst. Stefan Frädrich über richtige Ernährung und Bewegung Stefan Frädrich sagt, nicht Pillen oder Spritzen helfen Übergewichtigen, sondern die richtige Ernährung und Bewegung. Stimmt das? Ulrike Gonder: Es gibt keine einfache Möglichkeit für stark Übergewichtige. Pillen, Spritzen und OPs sind riskant und teilweise unwirksam, Diäten und Bewegung versagen meist auf lange Sicht. Man kann mit jeder Schrott-Diät abnehmen, aber das Gewicht dann zu halten, ist unglaublich schwer und gelingt nur den allerwenigsten, wobei regelmäßige Bewegung das Gewichthalten besser fördert als das Abnehmen. Daraus folgt, dass nicht jeder Dicke dünn werden kann und dass es am besten wäre, man könnte die Entstehung von Übergewicht von vornherein verhindern. Manfred Lütz über die Ursachen von Essstörungen Manfred Lütz sagt, die Ursachen für Essstörungen liegen zumeist in seelischen Problemen begründet, die durch Essen kompensiert würden. Stimmt das? Rudolf Brüse: Stimmt teilweise. Wenn mit seelischen vor allem psychische Probleme gemeint sind, werden hier die wichtigen sozialen Faktoren, die bekanntlich die Entstehung von Essstörungen erklären, ignoriert. Richtig ist ohne Zweifel, dass manifeste Essstörungen, besondern Magersucht, Ess-Brechsucht aber auch ein sehr hohes Übergewicht ursächlich nicht auf eine falsche Ernährung zurückgeführt werden kann sondern die Fehlernährung als Anzeichen für massive Störungen im pyscho-sozialen Bereich gedeutet werden muss. Ulrike Gonder: Essen eignet sich hervorragend zur Kompensation sowohl von schlechter Laune als auch von seelischen Problemen. Umgekehrt haben Essgestörte häufig auch seelische Probleme. Wie groß deren Anteil am Entstehen der Störung ist, vermag ich aber nicht einzuschätzen. Allerdings dürfen auch Diäten und das übermäßige Beschäftigen mit gesunder Ernährung nicht als Ursache für Essstörungen vergessen werden. Harry Wijnvoord über die Resignation beim Abnehmen Harry Wijnvoord, TV-Moderator, sagt, viele Menschen resignieren beim Abnehmen schon alleine deshalb, weil sie bereits zu weit weg vom "Ideal" seien und dieses ohnehin für unerreichbar halten. Stimmt das? Rudolf Brüse: Stimmt. Wer sein Gewicht von 120 kg auf 80 kg reduzieren will, hat einen wesentlich weiteren und schwierigen Weg vor sich, als jemand, der nur zwei bis drei Kilogramm abnehmen möchte. In der Tat ist dies ein großes Dilemma. Aus der Ernährungsverhaltensforschung wissen wir recht zuverlässig, dass ein dauerhaft erfolgreiches Abnehmen nur möglich ist, wenn man über längere Zeit wenig (nicht mehr als ein Kilogramm pro Woche) abnimmt und dazu seine Bewegungs- und Essgewohnheiten umstellt. Crashdiäten und FdH schaden bekanntlich. Sie sind häufig die Einstiegsdroge für eine lebenslange Diätkarriere. Gleichzeitig ist es aber für die Motivation weiter abzunehmen bedeutsam, gerade bei Beginn einer Diät einen raschen Erfolg sichtbar und fühlbar zu erreichen. Hier muss jeder Übergewichte eine individuelle Lösung finden. Ulrike Gonder: Das ist gut möglich. Allerdings würden seriöse Berater einem stark Übergewichtigen keineswegs empfehlen, bis zum Normal- oder gar Idealgewicht abzuspecken. Denn es ist in den meisten Fällen völlig unrealistisch, dass dieser Bereich erreicht und gehalten werden kann. Was aber viele Dicke nicht wissen: Bereits geringe Gewichtsverluste von fünf bis zehn Prozent des Ausgangsgewichtes führen zu messbaren Verbesserungen der Gesundheit (gemessen etwa an Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen) und des Wohlbefindens. Es wäre also geradezu falsch, eine unrealistisch hohe Abnahme anzustreben. WWW.WDR.de .... :) |
ach woh - wir haben früher genauso gesoffen. die weiber waren genauso blöd.... z.B.
eine tusi die ich kenne wollte einen rekord aufstellen das sie sich von 50 jungs hintereinander durch... sie hat sich vast tod gesoffen vorher.... aber beim 10 war schluss.... früher goings genauso zu.... sogar vielleicht noch schlimmer nur wusste es keiner... |
Warst du denn wenisgtens unter den ersten 10????
Oder warst du letzter in der Schlange?? |
war leider nicht dabei ! :D :D :D :(
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Zitat:
endlich dran zu sein. Da brauchste ja Gummistiefel mit dickem Profil, um nicht auszurutschen... :xkotz: |
Warum sauft man sich zu? Um den tristen Alltag zu vergessen? Denk schon dass da was dran ist. Ich wage zu behaupten die Jugend von heute hat es nicht mehr so leicht wie die Jugend in den 70ern, schon alleine der Faktor Arbeit - damals Wirtschaftswunder, heute muss man 2 Jobs machen um überhaupt über die Runden zu kommen ...
Soll das Motivation für die jungen Wilden sein? |
:top:
Sehe ich ganz genauso Romko! Und dann rückblickend alles als mit harter Arbeit zu erklären ist entweder sehr naiv oder sehr heuchlerisch! |
Was is n Abriet ?
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Wo hast du das denn gelesen ;)
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Spätestens nun wird es klar, hier geht es um unterschiedliche Themen bei Hart aber fair des WDR.
Der Sommer ist vorbei und gestern abend konnte ich wieder eine spannende Diskussionsrunde erleben ; der Inhalt: Die Pflege der alten Menschen in den Heimen. Doch lest selbst: -- Hart aber fair: Glücksspiel Pflege Faktencheck: Aussagen auf dem Prüfstand Zu wenig zu trinken, zu wenig gefüttert, wund gelegen - alte Menschen leiden bei der Pflege viel zu oft, egal ob im Heim oder bei ambulanten Diensten. Auch der neueste Prüfbericht zeigt: Wer seine Eltern ins Heim gibt, spielt russisches Roulette mit ihrer Gesundheit. Was läuft schief bei der Pflege? Wer ist schuld? Wie geht es besser? Eine politische Talkshow ist turbulent. Auch in 90 Minuten bleibt oft keine Zeit, Aussagen der Gäste gründlich zu prüfen. Deshalb hakt "Hart aber fair" nach und lässt einige Behauptungen von Experten unter die Lupe nehmen. Die Antworten gibt es am Tag nach der Sendung hier im Faktencheck. Jürgen Fliege über mangelnde Zuwendung Jürgen Fliege Jürgen Fliege, TV-Moderator und evangelischer Pfarrer, sagt, neben den Mängeln in der körperlichen Pflege vermissten die meisten alten Menschen in Pflegeheimen die Zuwendung durch andere Menschen. Diese Zuwendung komme in Heimen, auch wegen mangelnder Zeit des Personals, viel zu kurz. Stimmt das? Stefan Görres: Das stimmt! Häufig sind die Pflegenden in Heimen deshalb frustriert, weil sie aufgrund einer engen Personalsituation, einer hohen Arbeitsintensität und mangelnder Ressourcen nur bedingt auf die Wünsche der Bewohner eingehen können. Dabei kommt es nicht auf die Häufigkeit an, sondern die subjektiv erlebte Qualität der Kontakte. Viele ausgebildete Altenpfleger/innen haben in ihrer Ausbildung gelernt, dass vor allem die Zuwendung enorm wichtig ist, um die Lebensqualität älterer Menschen im Heim zu gewährleisten. Da die Praxis oft anders ist und dem Anspruch der Pflegenden nicht gerecht wird, führt dies nicht nur zu Frustrationen, sondern auch zum Burnout und schließlich im Extremfall auch zum Berufsausstieg. Allerdings muss dabei berücksichtigt werden, dass es sich bei den heutigen Heimbewohnern ganz überwiegend um schwer- und schwerstpflegebedürftige Personen mit einem Durchschnittsalter über 80 Jahren handelt und immer häufiger finden sich bei diesem Personenkreis auch demenzielle Erkrankungen, psychische Problemlagen und Verhaltensauffälligkeiten. Das Problem der mangelnden Zuwendung ist auch ein Ausdruck dafür, dass die strukturellen, konzeptionellen und fachlichen Rahmenbedingungen der Heimversorgung mit diesen Veränderungen nicht Schritt gehalten haben. Doris Schiemann: Es ist richtig, dass bei der derzeitigen Personalsituation in Pflegeheimen neben fachlichen Mängeln in der Pflege häufig auch zu wenig Zeit für die persönliche Betreuung bleibt. Hier besteht ein enger Zusammenhang. Eine individuelle und therapeutisch wirksame Pflege setzt einen kontinuierlichen persönlichen Austausch zwischen der verantwortlichen Pflegekraft und den Bewohner/innen - möglichst auch ihren Angehörigen - voraus, um flexibel auf das aktuelle Befinden und veränderte Bedürfnisse reagieren zu können. Individuelle Pflege setzt ein geeignetes Organisationssystem voraus. In guten Einrichtungen besteht der Trend, das so genannte Primary Nursing oder Bezugspflegesystem einzuführen. In diesem Pflegesystem wird den Pflegebedürftigen ein/e persönliche/r Ansprechpartner/in und verantwortliche Pflegefachkraft zugeordnet. Karl Lauterbach über geplante Verbesserungen in der Pflege Karl Lauterbach Karl Lauterbach, SPD-Gesundheitsexperte im Bundestag, sagt, die Pflegereform, deren Eckpunkte bereits vorliegen und die im zweiten Halbjahr 2008 in Kraft treten soll, bringe eine wesentliche Verbesserung der Pflegequalität. Stimmt das? Stefan Görres: Ob das stimmt, wird sich erweisen müssen! Jedenfalls werden durch die Pflegereform tatsächlich wichtige Veränderungen auf den Weg gebracht, von denen eine Qualitätsverbesserung erwartet werden kann: Dies sind unter anderem: Anreize für aktivierende Pflege durch eine Einmalzahlung von ca. 1.500 Euro stufenweise Anhebung der stationären Sachleistungsbeiträge für Pflegestufen III und III mit Härtefall Stärkung der ambulanten Versorgung z.B. durch Förderung betreuter Wohnformen/Wohngemeinschaften Anhebung von zusätzlichen Leistungsbeträgen für Menschen mit erheblich eingeschränkten Alltagskompetenzen (z.B. bei Demenz) Inwieweit eine Verbesserung der Pflegequalität eintritt, muss dann nach dem Inkrafttreten der Pflegereform überprüft werden. Spätestens der nächste Qualitätsbericht des MDS wird dazu Zahlen vorlegen können. Doris Schiemann: Das Eckpunktepapier des Bundesgesundheitsministeriums enthält begrüßenswerte Ansätze zur besseren Ausgestaltung der Prävention und Rehabilitation in der Pflege und zum Ausbau der Qualitätssicherung in der Pflege. Die Ausführungen sind in diesem Papier im Hinblick auf den Ausbau von Strukturen und Maßnahmen zur Qualitätsförderung und -sicherung aber noch zu allgemein formuliert, um einen großen Qualitätssprung für die stationäre Pflege prognostizieren zu können. Peer Juhnke über falsche Anreize im Pflegesystem Peer Juhnke Peer Juhnke, Arzt und Sohn von Harald Juhnke, sagt, das derzeitige Pflegesystem belohne keine Anstrengungen, die dazu führen, dass Pflegeheim-Bewohner in eine niedrigere Pflegestufe kommen. Vielmehr würden Heime belohnt, wenn der zu Pflegende in eine höhere Pflegestufe gelangt, da das Heim dann mehr Geld erhält. Heime hätten somit überhaupt keinen finanziellen Anreiz für eine höhere Qualität in der Pflege zu sorgen. Stimmt das? Stefan Görres: Das stimmt! Wenn Heime durch aktivierende Pflege und rehabilitative Maßnahmen sich bemühen, die Selbstständigkeit der Bewohner zu fördern, erfordert dies zunächst einmal höhere Anstrengungen, Zeit und personelle Ressourcen. Untersuchungen zeigen aber, dass Pflegende häufig unter dem Zwang stehen, die Selbstständigkeit der Bewohner nicht zu fördern und ihnen durch die Abnahme vieler Tätigkeiten eher ein passives Verhalten antrainieren. Das geht oft schneller und ist daher oft mit weniger Zeitaufwand verbunden. Hat ein Heim durch aktivierende Pflege eine Verbesserung im Gesundheitszustand der Bewohner dennoch erreicht, wird es anschließend mit einem geringeren Entgelt durch die Pflegekassen (Herabsetzung der Pflegestufe) "belohnt". Neben besseren Rahmenbedingungen fehlen also tatsächlich Anreize, eine Verbesserung der Selbstständigkeit der Pflegebedürftigen zu erreichen. Doris Schiemann: Es trifft zu, dass es im derzeitigen System keinen finanziellen Anreiz gibt, so gut zu pflegen, dass Bewohner/innen in eine geringere Pflegestufe gelangen. Hier soll im Rahmen der Pflegereform eine andere Dynamik geschaffen werden. Es zahlt sich aber auch bereits heute aus, wenn Pflegeheime ein hohes Qualitätsniveau anbieten. Diese Einrichtungen haben keine Nachfrageprobleme und eine geringe Personalfluktuation. Christa Müller über fehlende Sanktionen gegen schlechte Heime Christa Müller Christa Müller, familienpolitische Sprecherin der Saar-Linken, sagt, es mangele an Sanktionen gegen Heime, die durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) als qualitativ schlecht bewertet werden. Stimmt das? Stefan Görres: Das stimmt teilweise! Sanktionen gegen Heime sind zwar durchaus möglich, jedoch nicht durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK), sondern durch die Heimaufsicht und die Pflegekassen. MDK und Heimaufsicht überprüfen zunehmend gemeinsam die Qualität der Heime. Werden Mängel festgestellt, so erfüllen MDK und Heimaufsicht in erster Linie ihren Beratungsauftrag. Mit den Heimen wird die Beseitigung der Mängel vereinbart und deren Beseitigung durch einen weiteren Besuch überprüft. Bei gravierenden Mängeln können Heime geschlossen werden. Jedoch wird von diesem Recht selten Gebrauch gemacht. Dies nicht zuletzt deshalb, weil sich die Schließung eines schlechten Heimes derzeit als schwierig gestaltet und juristisch betrachtet ein langwieriger Prozess ist. Aufgrund der Tatsache, dass die Heime nur in großen Abständen kontrolliert werden können, werden Missstände oft erst spät aufgedeckt. Zudem dürfen Heime mit schlechter Qualität der Öffentlichkeit bisher nicht bekannt gemacht werden. Die Pflegereform beabsichtigt, dies zu ändern. Karl Lauterbach über Pflegequalität in teuren und preiswerten Einrichtungen Karl Lauterbach Karl Lauterbach sagt, mangelhafte Pflegequalität liege nicht am fehlenden Geld der Einrichtungen. Mangelnde Pflegequalität gebe es in teuren Heimen ebenso, wie in preiswerten. Stimmt das? Stefan Görres: Das stimmt wahrscheinlich! Vom MDK werden als Strukturdaten keine Zahlen über die Pflegesätze erhoben. Daher können auch keine statistischen Zusammenhänge zwischen Pflegekosten und Pflegequalität erhoben werden. Studien zu dieser Fragestellung sind aus Deutschland nicht bekannt. Untersuchungen aus den USA zeigen jedoch, dass es keine statistischen Zusammenhänge zwischen Preis und Qualität gibt. Also: Teuer ist nicht gleich gute Qualität. Dies bestätigt für Deutschland der Geschäftsführer des MDS, Dr. Peter Pick. Auch teure Heime seien nicht automatisch besser als billigere. Ein Zusammenhang zwischen Kosten und Qualität gebe es nicht. Der Standard einer Einrichtung hänge vielmehr vom Managementgeschick seiner Leitung ab. Doris Schiemann: Dem stimme ich zu. Mangelhafte Pflegequalität ist das Resultat unzureichender Fachlichkeit und die ist auch in teuren Heimen anzutreffen. Pflegeheime, die ein gutes Qualitätsniveau in der Pflege nachweisen können, verfügen vom Management bis zur Pflegekraft am Bett über qualifiziertes Personal auf aktuellem Wissensstand. Es mangelt in Deutschland weder an hochqualifiziertem Personal noch an wissenschaftsbasierten Pflegekonzepten und -standards. Aus Kostenerwägungen wird in vielen Einrichtungen aber darauf verzichtet, die Schlüsselpositionen in der Pflege mit den Bestqualifizierten zu besetzen und wissenschaftlich ausgebildetes Personal für das Qualitätsmanagement und die Pflegeentwicklung einzustellen. Stand: 04.09.2007, 11:59 Uhr |
So nun habe ich es gefunden die Sendung da, die heut abend wieder Spannendes brachte im Ersten 21:45.
Heut in der Sendung die gerade im Ersten zu Ende ging lag der Schwerpunkt in der Leiharbeit. Die Gäste gingen durch alle Reihen, von denen die es taten, über H4- Empfängern, denen die es kritisieren bis hin zu den Befürwörtern. Die Leiharbeit in D. nimmt dramatisch zu und Unternehmen nutzen die schamlos. Es werden Löhne bezahlt die sich schon an der Illigalität bewegen und der Lauterbach sagte heute abend, es gäbe schon Unternehmen, die ganze Belegschaften umschichten in die Leiharbeit! ja auch bei mir auf den Baustellen gibt es Leiharbeit und ich muss denen die miesseste Arbeit zuteilen. Einer von denen ist so alt wie ich, er war mal Filialeleiter einer Kaufhalle, nun muss er bei mir Gerüste schleppen und umbauen. Mein Problem mit den Leuten ist doch, ich muss sie in die neue Tätigkeit einweisen und beobachten das nix passiert; auf Baustellen ist doch die Unfallgefahr relativ hoch und der Staatsanwalt dann auch schnell da und man fragt mich..... Bei Opel schaut es anders aus, habe ich gelernt, dort bekommen die Leiharbeiter eine andere Kleidung, damit man die schnell schon von weiten erkennt, dort verdienen die für die gleiche Leistung die hälfte Lohn, in der Kantine zahlen sie aber den doppelten Preis für das Essen dort. Ist das nicht ein Zeichen einer Diskriminierung derer denen es nicht gelingt einen geregelten Job zu bekommen? An anderer Stelle habe ich auch gehört, bitte nur gehört, dass wenn die Zunahme hier im Lande der Leiharbeit in D. weiterhin so rasant zunimmt mit Billigung der Politik, diese Menschen also keinen gesellschaftlichen Schutz vor Willkür haben, die Gefahr besteht, dass die mal auferstehen, die Ausbeutung sich nicht mehr gefallen lassen......! Naja, den Faktencheck bekomme ich so oprtimal hier nicht rein, im anderem Forum schon, dort kommt er dann o.c. ins Netz. Nur so am Rande, wer wie ich mit Leiharbeit so kontaktiert ist, kann Argumente der Politik, der Volksvertretung, überhaupt nicht verstehen, der denkt nur an die reale Basisverlorenheit der Volksvertretung. |
Absolute NIX checker waren dort ...vorallem die CDU und die Arbeitgeberseite
Mindestlohn muss her .... Es hat viele vorteile |
Zitat Franki:
"Bei Opel schaut es anders aus, habe ich gelernt, dort bekommen die Leiharbeiter eine andere Kleidung, damit man die schnell schon von weiten erkennt, dort verdienen die für die gleiche Leistung die hälfte Lohn, in der Kantine zahlen sie aber den doppelten Preis für das Essen dort. Ist das nicht ein Zeichen einer Diskriminierung derer denen es nicht gelingt einen geregelten Job zu bekommen?" --------------------------- So nun scheint es schon los zu gehen. Gerade in den Nachrichten vom ORF 1 wurde gerade gesagt, der grösste Autobauer Europas, VW, entlässt bis zu 25 000 Leiharbeiter ! :flop: :flop: |
Zitat:
ich sag schon immer vergiss die autobranche |
Es wird noch schlimmer kommen, wird ablaufen wie eine Kettenreaktion,leider :rolleyes:
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Heute morgen an den Börsen kann man es schon sehen. :eek:
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Ich glaube ja, dass wir schon seit einiger Zeit in einer fetten Rezzesion stecken und es einfach die Börse nicht gesehen hat.... bzw. die Anlöeger.
Das Geld wurde massiv vom Markt gezogen, sodass ein Kollaps unausweichlich war. Man bedenke Ölpreis der den Automobilmasrkt nicht gerade beflügelt... da wurden ja Jeeps entwickelt die 15l auf 100 km brauchen !!! na ja .-.. das ist nun die quittung... wir dürfen uns nicht beschweren |
Hart aber fair
http://www.wdr.de/bilder/mediendb/ha...end-hd-256.jpg Hoeneß - wem kann man jetzt noch trauen?Moderation: Frank Plasberg Die Gäste u.a.: Carsten Kühl (SPD, Finanzminister Rheinland-Pfalz) Erwin Huber (CSU, ehem. CSU-Parteivorsitzender, ehem. Bayerischer Finanzminister) Hans Leyendecker (Leiter Investigativ-Ressort „Süddeutsche Zeitung", Buchautor „Die große Gier") Roger Köppel (Chefredakteur der Schweizer Wochenzeitung Weltwoche) Manfred Breuckmann (Sportjournalist und Autor, kommentierte über 30 Jahre lang Fußballspiele im Radio, hat gemeinsam mit Uli Hoeneß das Buch „Fußballgipfel" veröffentlicht) Im Einzelgespräch: Holger Alich (Handelsblatt-Korrespondent in der Schweiz) Der Steuer-Skandal um Bayern-Präsident Uli Hoeneß schockiert Deutschland. Er predigte Anstand und steht jetzt als Steuerbetrüger da. Was passiert mit uns, wenn Vorbilder so versagen? Zersetzt die Gier unsere Gesellschaft? Interessierte können sich auch während der Sendung per Telefon und Fax an der Diskussion beteiligen und schon jetzt über die aktuelle Internet-Seite (www.hart-aber-fair.de) ihre Meinung, Fragen, Ängste und Sorgen an die Redaktion übermitteln. „hart aber fair" ist immer erreichbar unter Tel.: 0800/5678-678, Fax: 0800/5678-679, E-Mail: hart-aber-fair@wdr.de. ------------------ Könnte spannend werden, unbedingt gucken und schmunzeln...;) Kommt auf ARD, 21.00 Uhr. :Prost: |
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