Argentinien-Anleihen
18. Juli 2002, 02:06, Neue Zürcher Zeitung
Geduldsprobe für Argentinien-Obligationäre In Deutschland und Italien bilden sich Gruppierungen http://www.nzz.ch/article8AF4V-1.409925 |
BUENOS AIRES (dpa-AFX) - Die Sperrung privater Giro- und Sparkonten könnte
nach den Worten des argentinischen Zentralbank-Direktors Guillermo Lesniewier aufgehoben werden. Die Vereinigung argentinischer Banken habe einem Plan zur schrittweisen Freigabe von Guthaben zugestimmt, sagte der Direktor der Tageszeitung "Clarin" (Freitagausgabe). Der Vereinigung gehören die meisten der ausländischen Banken an. Der Plan sehe vor, in drei Raten Einlagen bis zu einer Höhe von 10.000 brasilianischen Pesos wieder freizugeben. Dies würde der Zeitung zufolge zu einer Freigabe von 70 Prozent der derzeit gesperrten Gelder führen. Die Regierung sei gegen die Aufhebung der im Dezember 2001 eingeführten Beschränkungen ohne eine entsprechende Gerichtsentscheidung./FX/he/ar/av Quelle: News (c) dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH |
BUENOS AIRES (dpa-AFX) - Der argentinische Notenbankchef Aldo Pignanelli
steht einem Zeitungsbericht zufolge vor dem Rücktritt. Dieser Schritt sei unvermeidlich, nachdem sich Präsident Eduardo Duhalde auf die Seite seines Wirtschaftsministers Roberto Lavagna und damit gegen die Geldpolitik Pignanellis gestellt habe, schreibt die Tageszeitung "Clarin" in ihrer Montagausgabe unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen. Der Notenbankchef werde möglicherweise schon auf der Ratssitzung an diesem Montag seinen Rücktritt einreichen. Anderen Quellen zufolge werde Pignanelli auf der Sitzung zunächst Unterstützung für seinen Kurs suchen. Auch Wirtschaftsminister Lavagna rechnet nicht mit dem Rücktritt des Notenbankchefs. Auf die Frage, ob Pignanelli bleiben werde, sagte Lavagna dem Radiosender "Radio America": "So weit ich weiß, ja." Die beiden Kontrahenten waren in den vergangenen Wochen mehrfach wegen Differenzen über die eingefrorenen Bankguthaben aneinander geraten. Pignanelli hatte gesagt, der im vergangenen Dezember gefasste Beschluss könne im nächsten Jahr weitgehend wieder aufgehoben werden. Nach Ansicht Lavagnas würde damit das Bankensystem des Landes zerstört./FX/rw/jh/zb Quelle: News (c) dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH |
BUENOS AIRES (dpa-AFX) - Argentinien wird nach Informationen der Zeitung "O
Globo" möglicherweise noch bis nach den Präsidentschaftswahlen im März 2003 auf Finanzhilfen des Internationalen Währungsfonds (IWF) warten müssen. Dies berichtet die Tageszeitung am Mittwoch unter Berufung auf Regierungs- und Marktkreise. Der IWF betrachte Eduardo Duhalde als schwachen Präsidenten, der in seiner achtmonatigen Regierungszeit kein tragfähiges Abkommen mit den Banken, der eigenen Partei oder der Justiz zustande gebracht habe, schreibt die Zeitung. Das einst wohlhabende Argentinien hat in den vergangenen Jahren einen beispiellosen Niedergang hinter sich. Im Dezember erklärte sich das Land unfähig, seine Auslandsschulden von mehr als 140 Milliarden Dollar noch länger zu bedienen. Die Armutsrate schnellte auf 53 Prozent der Bevölkerung empor, das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte rapide. Von einem Aufschwung ist bisher nichts zu spüren./FX/jh/rw/zb Quelle: News (c) dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH |
FRANKFURT (dpa-AFX) - Argentinien ist nach Ansicht des ehemaligen
Bundesbankpräsidenten Hans Tietmeyer in die Bedeutungslosigkeit abgerutscht. Für die Zukunft Lateinamerikas seien nur noch Brasilien und Mexiko entscheidend, sagte Tietmeyer der Zeitung "Die Welt" (Dienstagausgabe). In Argentinien scheine die Politik nicht bereit zu entscheidenden Reformen, die großen Parteien seien zutiefst zerstritten. Das Land sei "ohne jede Führung", sagte Tietmeyer. Diese Lage sei "selbstverschuldet und wahrscheinlich für immer". Deshalb lehne er definitiv jede finanzielle Hilfe des Internationalen Währungsfonds (IWF) für Argentinien ab, während er den Milliardenkredit für Brasilien als Mittel zur Stabilisierung des Landes rechtfertigte. Allerdings nehme die Lage in Argentinien keine bedrohlichen Dimensionen für den Rest des Kontinents ein, da dort eine Abkoppelung von der Argentinien-Krise stattgefunden habe. "Absolut falsch und irreführend" sei es, Argentinien mit Brasilien in einen Topf zu werfen. Beide Länder benötigten allerdings dringend unabhängige Zentralbanken. Für Brasilien werde von entscheidender Bedeutung sein, ob die im Oktober zu wählende brasilianische Regierung den Kurs von Präsident Fernando Cardoso beibehalte. Unter diesen Umständen seien die wirtschaftlichen Fundamentaldaten nicht so schlecht, wie sie häufig dargestellt würden, sagte Tietmeyer. Entscheidenden Anteil an der Überwindung der Krise habe nach Tietmeyers Ansicht die Abkoppelung vom US-Dollar und somit die Einführung flexibler Wechselkurse gehabt./dlu/rw/sh Quelle: News (c) dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH |
BUENOS AIRES (dpa-AFX) - Das krisengeschüttelte Argentinien hat im zweiten
Quartal ein leichtes Wirtschaftswachstum verzeichnet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) erhöhte sich gemessen an den ersten drei Monaten des Jahres saisonbereinigt um 0,9 Prozent, teilte die amtliche Statistikbehörde INDEC in Buenos Aires mit. Die Bank of America hatte dagegen mit einem Minus von 1,5 Prozent gerechnet. Im ersten Quartal war die Wirtschaft noch um 5,9 Prozent zum Vorquartal geschrumpft. Nach Einschätzung der Investmentbank Lehman Brothers könnte der Abschwung ein Ende gefunden haben, auch wenn das BIP gemessen am Vorjahr bereits zum 15. Mal in Folge gesunken sei. Im Jahresvergleich war das BIP um 13,6 Prozent geschrumpft nach minus 16,3 Prozent im ersten Quartal. Das Wirtschaftsministerium rechnet für das Gesamtjahr mit einem Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Leistung um 11 Prozent./FX/rw/sh Quelle: News (c) dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH |
Der Internationale Währungsfonds (IWF) akzeptiert einen erneuten Besuch einer
argentinischen Delegation zu Verhandlungen über eine Hilfszahlung. Deshalb wird eine Delegation unter Finanzminister Guillermo Nielsen in der nächsten Woche nach Washington reisen. Die seit langem andauernden Verhandlungen scheiterten bisher an der Weigerung des Landes, für eine am 14. November fällige Rate über 800,0 Mio. Dollar an die Weltbank auf seine Zentralbank-Reserven zurückzugreifen. Zudem widersetzt sich die Regierung den Forderungen des IWF nach Steuererhöhungen und höheren Energiepreisen. Argentinien schuldet internationalen Kreditgebern etwa 14,5 Mrd. Dollar. Insgesamt ist das Land mit 140,0 Mrd. Dollar im Ausland verschuldet. Quelle: News (c) finanzen.net |
WASHINGTON/BUENOS AIRES (dpa-AFX) - Die Stundung von Milliardenschulden
Argentiniens durch den Internationalen Währungsfonds (IWF) ist unter Dach und Fach. IWF-Generaldirektor Horst Köhler hat dem Gouverneursrat der Organisation die Zustimmung zu einer entsprechenden Initiative empfohlen. Köhler erklärte am Freitag in Washington, er habe sich als "Demonstration des guten Willens der internationalen Gemeinschaft" dafür entschieden. Er hoffe, dass die Maßnahme zu einer umfassenden Umsetzung eines wirtschafts- und finanzpolitischen Programms in Argentinien führen werde. Die Zustimmung des Rats war nur noch Formsache. Damit ziehen Argentinien und der IWF erstmals seit mehr als einem Jahr wieder an einem Strang, um die schwere Finanzkrise des Landes zu lösen. Die Regierung in Buenos Aires unterzeichnete bereits am Donnerstagabend eine Selbstverpflichtung über die Wirtschafts- und Finanzpolitik. Die Absichtserklärung war Voraussetzung für eine Stundung der Schulden in Höhe von rund 6,6 Milliarden Dollar (6,2 Milliarden Euro), die von Januar bis August fällig geworden wären. Argentinien gab eine Rückzahlung von 1,056 Milliarden Dollar (996 Mio Euro) an den IWF frei, die an diesem Freitag fällig wurde. Im letzten Augenblick wurde damit der Zahlungsausfall auch im Verhältnis zum IWF abgewendet. GESAMTVOLUMEN REFINANZIERUNG: 11,71 MRD US-DOLLAR Zusammen mit bereits im vergangenen Jahr vom IWF gestundeten Beträgen in Höhe von 5,11 Milliarden Dollar habe die internationale Finanzorganisation dem überschuldeten südamerikanischen Land damit insgesamt 11,71 Milliarden Dollar refinanziert, teilte das argentinische Wirtschaftsministerium mit. Argentinien erhält damit zwar keine neuen Gelder, aber eine Atempause, bis nach der Präsidentenwahl am 27. April eine neue Regierung ihr Amt angetreten hat. Nach einer Einigung mit dem IWF wurde davon ausgegangen, dass Argentinien den Zahlungsverpflichtungen bei der Interamerikanischen Entwicklungsbank (BID) sowie bei der Weltbank wieder nachkommt.rh/hw/DP/af Quelle: News (c) dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH |
BUENOS AIRES (dpa-AFX) - Argentinien hat ausstehende Zahlungen bei der
Weltbank und der Interamerikanischen Entwicklungsbank beglichen. An die Weltbank seien 760 US-Millionen Dollar (709 Millionen Euro) und an die Entwicklungsbank 680 Millionen Dollar überwiesen worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Telam am Mittwoch (Ortszeit) unter Berufung auf die Regierung. Damit werden umfangreiche Hilfen der beiden Finanzinstitutionen für das Not leidende Land wieder frei. Die Zahlungen erfolgten, nachdem der Internationale Währungsfonds (IWF) die Refinanzierung argentinischer Zahlungsverpflichtungen bis August im Umfang von insgesamt 11,712 Milliarden Dollar angekündigt hatte./ro/DP/ck Quelle: News (c) dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH |
SPIEGEL ONLINE - 15. Mai 2003, 8:21
URL: http://www.spiegel.de/politik/auslan...248674,00.html Argentinien Nestor Kirchner wird Präsident Nach katastrophalen Umfrageergebnissen hat Carlos Menem aufgegeben und seine Präsidentschaftskandidatur zurückgezogen. Damit wird der Peronist Nestor Kirchner ohne Stichwahl neues argentinisches Staatsoberhaupt. ______________________________ da sieht es erstmal schlecht aus für die argentinien-anleihen ! :rolleyes: das wird sich also weiter hinziehen ! |
ROM (dpa-AFX) - Über die argentinische Finanzkrise gestolperte Anleger aus
Deutschland und Italien werden ihre Interessen künftig gemeinsam vertreten. Die von der HypoVereinsbank ins Leben gerufene Organisation ABRA und ihre italienische Schwesterorganisation TFA haben sich jetzt offiziell zu der Interessengemeinschaft IGOR (International Group of Rome for Argentina Bondholders) zusammengeschlossen. Gemeinsam wolle man versuchen, Argentinien zu einer Auszahlung von 100 Prozent des Nominalwertes der Anlagen zu bewegen, hieß es am Donnerstag auf einer Pressekonferenz der IGOR in Rom. Hunderttausende Anleger hatten Anleihen im Gesamtwert von rund 20 Milliarden Euro in dem teilweise zahlungsunfähigen Argentinien gezeichnet. "Bei früheren Krisen, wie etwa in Brasilien oder Mexiko, waren die Gläubiger meistens nicht mehr als 500 Banken. Jetzt sind aber mehr als 500.000 Einzelanleger betroffen", sagte ehemalige mexikanische Finanzminister Angel Gurria, einer der Leiter der ABRA. Bei den Forderungen an Argentinien gehe es um die Lebensersparnisse kleiner Anleger: "Das allein verdeutlicht schon die soziale Dimension des Problems", hieß es. Bei den zukünftigen Verhandlungen mit Argentinien solle vor allem die Gleichbehandlung der Kleinanleger mit den institutionellen Gläubigern - die zumeist aus den USA kommen - im Vordergrund stehen. Auch weil ein verstärkter Druck der amerikanischen Großinvestoren auf die argentinische Regierung befürchtet wurde, hätten sich ABRA und TFA zu einer gemeinsamen Strategie entschlossen: "Wir wollen den Amerikanern eine starke Organisation für die europäischen Investoren entgegensetzen", betonte TFA-Chef Nicola Stock. Bei den Anleihen handelt es sich um 200.000 Depots in Deutschland und 600.000 Depots in Italien. Sie hatten in der Niedrigzinsphase Traumrenditen von zehn Prozent versprochen, waren aber nach der Finanzkrise Argentiniens auf einen Bruchteil ihres Nominalwertes geschrumpft. IGOR rechne damit, bis Anfang 2004 erste konkrete Vorschläge für eine Rückzahlung in der Hand zu haben, hieß es./cf/dm/DP/zb Quelle: News (c) dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH |
Buenos Aires (dpa-AFX) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat im Fall
Argentinien eine Kehrtwende vollzogen und sozialen Belangen erstmals Vorfahrt vor fiskalpolitischen Forderungen eingeräumt. Nach zähen Verhandlungen einigten sich die Regierung in Buenos Aires und der Fonds am Mittwoch nach Angaben von Präsident Néstor Kirchner auf ein Umschuldungsprogramm über insgesamt 21 Milliarden Dollar (19 Milliarden Euro) für die nächsten drei Jahre. Statt dem Hilfeempfänger aber wie früher Daumenschrauben anzulegen, geht der Fonds jetzt behutsamer mit seinem drittgrößten "Kunden" um. Der Sturz von Kirchners Vorgänger Fernando de la Rua inmitten blutiger sozialer Proteste ist noch allzu sehr in Erinnerung. Die argentinische Presse feierte die Einigung als "Sieg Kirchners". "Erstmals orientiert sich der Fonds an der sozialen Lage eines Landes", stellte der Präsident zufrieden fest. VERZICHT AUF STARRE VORGABEN Nach den vorliegenden Informationen verzichtete der IWF darauf, starre Vorgaben für den zu erreichenden Haushaltsüberschuss zwischen 2004 und 2006 zu machen. Stattdessen seien drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für das kommende Jahr ins Auge gefasst worden, sagte Kirchner. Diese Zusage stehe aber unter dem Vorbehalt, dass sich die prekäre soziale Lage in dem überschuldeten Land verbessere und die Wirtschaft ausreichend wachse. Zurzeit leben etwa 60 Prozent der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Die Frage der Haushaltsüberschüsse ist keine akademische Spielerei. Mit den Beträgen sollen die Schulden bei den privaten Gläubigern Argentiniens bedient werden und damit die Kreditwürdigkeit des Landes wieder hergestellt werden. Die Inhaber von Bonds im Werte von fast 80 Milliarden Dollar bekommen schon seit der Erklärung des Staatsbankrotts Anfang 2002 keinen Cent mehr. Die Einigung mit dem IWF könnte nun aber auch den Weg für Verhandlungen über eine Umschuldung dieser Verpflichtungen ebnen. WEICHE LINIE Auch bei der Forderung der privatisierten Unternehmen für öffentliche Versorgungsleistungen wie Wasser, Strom und Telefon nach höheren Gebühren ließ sich der IWF auf eine weiche Linie ein. Argentinien sagte nur zu, Erhöhungen zu diskutieren. Derzeit sind die Preise auf dem Stand von Ende 2001 vor der Abwertung des Peso um 60 Prozent eingefroren. Auch die Entschädigung der Banken für Verluste wegen der Abwertung wurden nicht verbindlich zugesagt. Der IWF hatte zunächst noch eine harte Haltung eingenommen, aber Kirchner gab nicht nach. Am Dienstag ließ der unorthodox auftretende Staatschef sogar die Frist zur Zahlung einer Rate von 2,9 Milliarden Dollar verstreichen. Argentinien befindet sich seither erstmals auch mit Zahlungsverpflichtungen beim IWF in Verzug. Da Argentinien schon als schwarzes Schaf der internationalen Finanzwelt gilt, konnte er sich das leisten. Ein Land, dass vom Kredit- und Kapitalmarkt abgeschnitten wurde, ist kaum noch unter Druck zu setzen. Die Vereinbarung und die neue Linie des IWF steht und fällt jedoch mit dem wirtschaftspolitischen Erfolg Kirchners. Luft dafür hat er nun bekommen./ro/DP/sit Quelle: News (c) dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH |
BUENOS AIRES (AFX) - Argentinien wird an diesem Montag beim Treffen des
Internationalen Währungsfonds (IWF) in Dubai seine Pläne für die Restrukturierung der Schulden bei den privaten Gläubigern vorlegen. Dies kündigte der argentinische Wirtschaftsminister Roberto Lavagna am Donnerstag in Buenos Aires an. Es sei eine Auswahl sehr klarer und konkreter Optionen. Anfang 2002 hatte sich das mit insgesamt fast 170 Milliarden US-Dollar hoch verschuldete Land gegenüber den privaten Gläubigern als zahlungsunfähig erklärt und die Zins- und Tilgungszahlungen eingestellt. Davon betroffen sind insbesondere Anleger in Italien und Deutschland. Mit dem IWF ist jüngst ein neues Abkommen geschlossen worden./FX/jha/sk Quelle: News (c) dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH |
BUENOS AIRES (dpa-AFX) - Argentinien will an diesem Montag bei der
IWF-Tagung in Dubai das von weltweit hunderttausenden privaten Anlegern mit Spannung erwartete Programm zur Teilrückzahlung seiner Schulden in Höhe von 103 Milliarden Dollar (92 Milliarden Euro) vorlegen. Finanzminister Roberto Lavagna reiste bereits am Wochenende an den Golf, um den Vorschlag zum Auftakt der auf Monate angelegten Verhandlungen über die Umschuldung bei privaten Gläubigern vorzustellen. Das überschuldete südamerikanische Land bedient diese Schulden seit Anfang 2002 nicht mehr. Betroffen sind auch vor allem deutsche und italienische Anleger. Die von der HypoVereinsbank <HVM.ETR> ins Leben gerufene Organisation ABRA und ihre italienische Schwesterorganisation TFA hatten sich vor kurzem zu der Interessengemeinschaft IGOR (International Group of Rome for Argentina Bondholders) zusammengeschlossen. Anleger aus beiden Ländern haben Anleihen im Gesamtwert von rund 20 Milliarden Euro in Argentinien gezeichnet. Sie gelten seit langem als riskant und waren mit Traumrenditen verbunden. PRESSE: GLÄUBIGER SOLLEN WAHLMÖGLICHKEITEN HABEN Nach unbestätigten argentinischen Presseberichten sollen den Inhabern solcher Schuldpapiere verschiedene Wahlmöglichkeiten angeboten werden. An Stelle der 154 verschiedenen alten Bonds werde es neue in Dollar, Euro und Yen geben. Einige werden nach diesen Angaben eine relative kurze und andere eine längere Laufzeit haben, mit zinsfreier Zeit von drei Jahren versehen sein und auf einen Verzicht der Gläubiger auf 50 bis 70 Prozent ihrer Forderungen hinauslaufen. "Es ist klar, dass es bei den Inhabern der Bonds lange Gesichter geben wird", sagte Lavagna. Argentinien sei guten Willens, werde aber seine wirtschaftliche Erholung nicht aufs Spiel setzen, fügte der Minister hinzu. Eine von der IGOR angestrebte Auszahlung von 100 Prozent des Nominalwertes erschien ausgeschlossen. Ende 2001 war die Regierung von Präsident Fernando de la Rua in einem Strudel sozialer Proteste und blutiger Straßenkämpfe gestürzt. Kurz danach wurden Zins- und Tilgungszahlungen an private Gläubiger eingestellt. In den fast 21 Monaten seither seien Forderungen von 20 Milliarden Dollar und nicht gezahlte Zinsen in Höhe von 10 Milliarden Dollar aufgelaufen, meldete die Nachrichtenagentur DyN. Am Samstag hatte der Direktorenrat des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Dubai das vor knapp zwei Wochen in Buenos Aires ausgehandelte Umschuldungspaket für Außenstände beim Fonds abgesegnet. Die Vereinbarung sieht einen Stand-By-Kredit von 12,5 Milliarden Dollar über drei Jahre vor. Damit soll Argentinien geholfen werden, die Raten für alte Verbindlichkeiten zu begleichen. IWF-Chef Horst Köhler legte am Sonntag in Dubai zudem Vorschläge für eine bessere Überwachung des internationalen Finanzsystems vor. Bei Finanzkrisen wie in Argentinien müsse stärker geprüft werden, ob die Länder ihre Schulden überhaupt noch bedienen können./ro/DP/ari Quelle: News (c) dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH |
in dubai finden derzeit die verhandlungen statt.
demnach soll der erste vorschlag der argentienier bei 75% abschlag liegen ! :eek: dies ist bislang aber nur eine erste verhandlungsbasis und, gemäß meldungen, noch kein entgültiges verfahren ! |
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