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OMI 02-04-2004 17:17

Ja, der Abschlag ist richtig satt.... :rolleyes:

Switch 02-04-2004 17:20

Hallo,

die aktuellen Daten zur USA:


Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,7 %. Erwartet wurden 5,5 bis 5,6 % nach zuvor 5,6 %.

Die Zahl der Beschäftigten (ohne Landwirtschaft) ist um 308.000 gestiegen. Erwartet wurden 120.000 bis 123.000 neue Arbeitsplätze nach zuvor 46.000 (revidiert von 21.000).

Die durchschnittlichen Stundenlöhne sind um 0,02 US-Dollar bzw. 0,1 % auf 15,54 US-Dollar gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,1 bis 0,2 % nach zuvor 0,2 %.

Die Zahl der durchschnittlichen Wochenstunden liegt bei 33,7. Erwartet wurden 33,8 bis 33,9 Wochenstunden nach zuvor 33,8.


Also bei den Beschäftigen ex Agrar dachte ich im ersten Moment, die haben da eine "Null" reingemogelt!!! 38.000 wäre ok. gewesen.... :confused:

Switch 02-04-2004 23:10

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Hallo allerseits,

charttechnisch gesehen befindet sich der Eur/USD noch immer im Aufwärtstrend:











Switch 02-04-2004 23:16

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Fundamental betrachtet wird der Dollar sicher wieder schwächer werden. Die Arbeitsmarktzahlen kommen mir sehr „dubios“ vor.. Andererseits kann es durchaus sein, dass viele neue Arbeitsstellen gerade im Bausektor und Einzelhandel (?) geschaffen wurden. Im Hinblick auf die Wahlen und die Terroranschläge für Bush gerade recht.....Die Arbeitslosenqote dagegen lag um 0.1% über der Erwartung – also schlechter.


Hier noch ein Tageschart:

Benjamin 03-04-2004 09:36

Hi,
EUR/USD ist im Moment eine harte Nuß für die Analyse, wenn man die nächsten Wochen prognostizieren will. Die positiven US-Arbeitsmarktdaten geben für diese Periode eher eine Richtung zu tieferen Kursen vor. Längerfristig herrscht jedoch unter Ökonomen eine Mehrheitsmeinung vor, die einen Kursanstieg des Euros vorsieht. Irgendwo sollte da also ein Boden sein/kommen.

Elliott hilft im Momet wenig, da zu mehrdeutig.

Fibronacci ist ein Ansatz, der "Verdachtszonen" definieren kann. Die im Chart softwareberechneten Level sind populär, weil sie so einfach verfügbar sind und man die Ergebnisse nur im Chart ablesen muß. Das bekommt jeder hin, der lesen kann, daher die hohe Verbreitung. Die Wellen halten sich aber oft nur ungefähr an diese berechneten Level, das muß man einfach im Hinterkopf haben, wenn man diese Methode nutzt. Interessanter weil zuverlässiger sind da schon Fibro-Kursverhältnisse der Wellen untereinander; die müssen aber händisch berechnet werden, das macht keine Software für einen. Bedingung: Man muß eine Analyse haben, welche Wellen wie zusammenpassen. Wenn das auch nicht so recht vorliegt, ja dann bleibt nur der Blindenstock dieser simplen Fibro-Level aus der Software.

Wenn man sowohl die mutmaßliche Welle 3 als auch die Summe aus den Wellen 1 - 3 heranzieht, ergeben sich in Summe diese "Verdachtszonen":
1,2080
1,1960 "Mehrfachnennung" dieses Bereiches 1,1960 - 1,1990 liegt vor, z. B. wenn man den ganzen mehrjährigen Impuls auch noch heranzieht.
----------------------------------------------------------------------
1,1830 (Kurse unter 1,1860 sagen, dass der mehrjährige Impuls am 12.1.04 beendet wurde, wir also gerade die große a-Welle einer Korrektur vor uns haben, deren Ende wir suchen.)
1,1740
1,1580
1,1380
1,1270
1,0760
etc.

Manche Ökonomen sagen, dass im Sommer die fiskalpolitischen Maßnahmen der USA ihre Wirkung verlieren werden. Der US-Aktienmarkt dürfte keine deutlich höheren Hochs mehr zustande bringen. Die US-Anleihen werden darunter leiden, dass die BoJ etwas weniger interveniert und also weniger Dollars in Treasuries anlegt. Zudem denken andere asiatische Zentralbanken darüber nach, ihre Interventionsdollars in eigenen asiatischen Anleihefonds anzulegen, nicht mehr am US-Markt. Kurzum, die Attraktivität US-amerikanischer Assetts dürfte für Anleger außerhalb der USA mittelfristig abnehmen. Kurzfristig ist ein "Überzeugungseffekt" der gestrigen US-Arbeitsmarktdaten gut möglich, also z. B. ein neues Herauflaufen des S&P 500 auf das alte Top, evtl. sogar ein leichtes Überschreiten jenes Tops. Aber es dürfte keine wirklich bedeutende, nachhaltige Überschreitung des alten Tops mehr geben, es wird da irgendwo ein letztes (Zwischen-?)Top geben bis zum Sommer diesen Jahres, wie auch immer die Wellenstruktur im Detail aussehen mag. Für den Rest von 2004 dürfte es dann abwärts gehen am US-Aktienmärkten und beim Dollar. Spannend wird dann sein, ob Japan, Korea, etc. sich dann hinsichtlich ihrer lokalen Aktienmärkte dann von der Bewegung in den USA bereits werden abkoppeln können oder noch nicht. Denn irgendwann wird diese Abkopplung kommen, die Frage ist nur noch, wann.

Ein Symptom dafür war imo der prozentual recht geringe Anstieg des S&P 500 gestern auf die US-Arbeitsmarkt-Meldung: +0,87% waren glaube ich das Maximum, das die SPX-Futures angezogen waren, danach fielen sie sogar wieder ab. Wenn jetzt wirklich die Leute mit ihren Millionen pro Tag gelaufen kommen, weil sie nur auf diese US-Arbeitsmarktbestätigung gewartet haben, dann wäre der Anstieg viel höher ausgefallen. Ich entnehme aus diesem Verhalten des Index, dass die Leute zwar kurzfristig noch einen gewisses Indexanstieg ins Kalkül ziehen, aber die Furcht haben, dass das Spiel wohl bald (mittelfristig) vorbei sein wird und der labende Geldsegen der US-Fed sich "demnächst" verteuern dürfte. Dann fallen US-Aktien u. Anleihen u. der Dollar. Nur, wann genau das passieren wird, weiß ich auch nicht, sorry.

Versuchsweise kann man eine kurzfristige Strategie fahren, den Euro zu shorten, mit engem SL. Aber hohes Risiko: Der SL wurde zu eng gewählt, man fliegt wegen dem aktuellen breitbandigen Gedaddel raus, obwohl evtl. die Richtung kurzfristig schon richtig war. Oder man spekuliert bereits jetzt auf die mittelfristige Aufwärtsrichtung und kauft in bestimmten Zeitabständen kleinere Long-Anteile mit ganz niedrigem Hebel (unter 10!) und langer Laufzeit, um so in der Periode mit den Einzelkäufen auch Käufe nahe dem Low zu tätigen, die Bankberater sprechen vom cost averaging effekt. Die gekauften Longs werden dann gehalten, selbst wenn zwischenzeitlich der Euro weiter fällt. Entweder, die mittelfristige Strategie bestätigt sich später, dann werden die Oma-Longs bei halbwegs sicherer Gelegenheit in heißere Produkte umgetauscht, oder alle Ökonomen haben sich doch geirrt, dann muß halt irgendwann die Reißleine gezogen werden.

Im Moment mangelt es imo an vernünftigen Anhaltspunkten für die Prognose der nächsten Wochen, da mögen die professionellen Analysten auch noch so ihren Brustton der Überzeugung verwenden in der Darstellung ihrer munteren Raterei (sprich: Tagesanalysen).

Mein persönlicher Rat: When in doubt, stay out. Unter Umständen über Wochen. Ich brauche entweder einen Bruch der 1,1860 oder einen vernünftigen Beginn einer Aufwärtsbewegung. Dazwischen wird nur geraten und gezockt. Wer das machen will, soll das tun, mit dem Wissen des erheblichen Risikos, dabei Geld zu verlieren.

Sorry, leider Kenne ich den Königsweg auch nicht. Daher warte ich bei EUR/USD ab und schaue mir andere Anlageobjekte an. Werde aber schon auch hier regelmäßig reinschauen. :)

Karl 03-04-2004 16:30

when in doubt stay out
 
Hallo,

da hat Benjamin recht.
M.E. ändert sich an der Dollarschwäche nichts, die wird ja auch von offiziellen Stellen in den USA gewollt.
Kurzfristig beeinflußen natürlich Zahlen wie gestern die vom Arbeitsmarkt den Trend.
Ich bin weiterhin long eingestellt.
Noch ein schönes Wochenende,

Karl.

simplify 03-04-2004 16:38

man sollte aber bedenken, wenn die us-wirtschaft wirklich in diesem tempo wächst und sich der aufschwung als nachhaltig herausstellt, dann sind die zinsen mit 1% von der FED nicht mehr lange zu halten.
ich kann mir gut vorstellen, dass in diesem fall eine baldige zinserhöhung auf das niveu von euroland ansteht.
der us-dollar dürfte gegen den euro dann einen gewaltigen satz machen, denn bei uns ist eher mit einer senkung durch die EZB zu rechnen.

simplify 05-04-2004 07:31

der euro kämpft heute mit dem märz-tief bei 1.2085. sollte es darunter gehen, wird es weiter richtung 1.18 gehen.
derzeit steht der euro genau bei 1.210

OMI 05-04-2004 16:52

upps, die Marke hat er schon nach unten durchbrochen - derzeit gehts um die 1,20...

http://isht.comdirect.de/charts/smal...ym=DUSDEUR.TGT

Switch 05-04-2004 17:02

er notiert zwar noch bei 1,20xx, aber tatsächlich ist die Marke auch schon gefallen.... :(

OMI 05-04-2004 17:22

Ohja, drunter ..... also doch Richtung 1,18.....

Soweit wäre es ja noch konform mit der Wellentheorie von Benjamin

Switch 05-04-2004 17:35

ja genau, bei 1,186x ist die nächste Unterstützung. Aber ich glaube nicht, dass die Marke hält. Diese Woche wird ruhig verlaufen- es gibt keine Veröffentlichungen, die einen mächtigen Impuls auslösen...

OMI 06-04-2004 09:11

06.04.2004 08:38
Devisen: Eurokurs stabilisiert sich über 1,20 USD - Weitere Verluste möglich

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat sich am Dienstag über der Marke von 1,20 US-Dollar stabilisiert. Die Gemeinschaftswährung kostete am Morgen 1,2018 Dollar. Ein Euro war damit 0,8316 Euro wert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,2058 (Freitag: 1,2318) Dollar festgesetzt.

Der Euro könnte nach Einschätzung von Helaba Trust bis auf 1,18 Dollar fallen. An diesem Dienstag werde sich die Gemeinschaftswährung voraussichtlich in einer Spanne zwischen 1,1960 und 1,2050 Dollar bewegen./he/rw/kro


Quelle: DPA-AFX

simplify 07-04-2004 14:02

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es sieht für unseren euro wieder besser aus, ich kann mir gut eine erholung bis 1.23 -1.24 jetzt vorstellen.

OMI 07-04-2004 14:54

Keine Sorge, dass er nach unten wegbricht? :rolleyes:

http://isht.comdirect.de/charts/smal...ym=DUSDEUR.TGT

simplify 07-04-2004 15:54

wir bewegen uns seit einiger zeit in einer bandbreite 1.2058 - 1.2140.
ich denke in dem derzeitigen umfeld ist die tendenz mehr nach oben gerichtet.

simplify 07-04-2004 16:12

es gibt tage, da läuft es wirklich wie erwartet :rolleyes: :D

OMI 07-04-2004 16:19

Jo, neben dem Dax nun Dein Treffer beim Euro! :cool: :top:

simplify 07-04-2004 18:26

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die 1.22 sind jetzt natürlich ein dicker widerstand, sollten wir den schaffen, dann ist eigentlichluft bis 1.2380
mal schaun was die asiaten heute nacht zu dem ganzen spiel sagen?

Switch 08-04-2004 08:55

Hallo allerseits,

ein lesenswerter Artikel:

http://www.wiwo.de/pswiwo/fn/ww2/sfn.../SH/0/depot/0/

simplify 08-04-2004 09:24

hi switch,
das sind 4 szenarien von vielen.
die usa ist mit weitem abstand die grösste wirtschafts- u. politische macht auf diesem planeten. ob china, euroland o. japan alle sind von den usa abhängig (zumindest wirtschaftlich)
die OPEC ist zwar leider wieder ein wichtiger spieler geworden, aber die ölversorgung wird heute auch von nicht OPEC staaten bestimmt.

der springende punkt dürfte die zinsentwicklung bleiben. erhöht greenspan die zinsen, weil eventuell inflation droht und die wirtschaft überschäumt, dann wird der dollar steigen
die frage wird also sein, haben wir es in den usa mit einer künstlich aufgeblähten konjunktur zu tun, die nur bis zu den wahlen im november laufen wird?
geht die konjunktur nach den wahlen den bach runter, dann müsste die FED erneute den markt mit frischgedruckten dollars fluten, was dann wirklich zu einem massiven verfall führen dürfte.

kurzfristig sehe ich für den dollar mehr gefahren durch die entwicklung im irak. man kann von hier die sache etwas schwer übersehen, aber wenn es stimmt, dass die amis gegen einen volksaufstand kämpfen müssen, dann dürfte das bald auch in der psyche der us-verbraucher ankommen.
übrigens sollte man auch mal fragen, wo die aufständischen ihre waffen herbekommen?

Switch 08-04-2004 10:26

Hallo simplify,

da hast Du vollkommen Recht, dass dies nur ein paar Möglichkeiten von vielen sind. Momentan steht sicherlich der Irak und seine Folgen im Vordergrund. Alles in allem sollte man die anderen Szenarien nicht vergessen.

Sollte die Machtübergabe zum 30.06. gelingen, wird das sicher förderlich für Bush sein. Unklar ist jedoch noch immer, wer die Macht dort übernehmen soll.
Ganz egal ob das Thema Irak vor oder nach den Wahlen gelöst wird, ob Bush wiedergewählt wird oder nicht - USA hat mehrere Probleme zu lösen als nur dieses. Wird das eine gelöst, tritt ein anderes in den Vordergrund - da können die Amerikaner so euphorisch sein wie sie möchten....

Switch 08-04-2004 11:41

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Hallo,

hier noch ein Chart erstellt von Godmode:

simplify 08-04-2004 12:47

warum nicht 1.10 oder 1.00?? es ist immer das gleiche, noch vor ein paar wochen sahen alle den euro bei 1.35 oder gar 1.40 und heute kommen dieselben an mit der übertreibung nach unten :D

Switch 08-04-2004 13:32

alte Weisheit: Was rauf geht kommt auch wieder runter - was unten ist muss auch wieder rauf! ;)

OMI 08-04-2004 16:22

Zumindest heute ist die Richtung völlig klar: Runter!

http://isht.comdirect.de/charts/smal...ym=DUSDEUR.TGT

Benjamin 08-04-2004 18:08

Hi,
immer noch die "muntere Raterei" der letzten Tage imo.
Die paar Stimmen von Ökonomen, die ich gehört bzw. gelesen habe, sind sich uneins.

Herr Redeker aus dem Hause BNP Paribas und andere vertreten die These, dass die letzten US-Arbeitsmarktzahlen sich bei der nächsten Veröffentlichung nicht so hoch wiederholen werden, die entsprechenden Zahlen also enttäuschen werden. Zudem zweifeln sie an, dass die EZB die Zinsen senken und die US-Fed die Zinsen erhöhen wird und verweisen u. a. darauf, dass die Marktstimmung so Euro-nagativ sei wie schon seit "ewigen Zeiten" nicht mehr, also es in den nächsten Wochen an der Zeit sei, die ganzen Euro-Shorts im Markt aufzuräumen. Beide o. g. Zinsänderungen seine heute bereits voll im EUR/USD-Kurs eingepreist, die Märkte seien in dieser Hinsicht wieder einmal weit vorausgeeilt, man sei also extrem anfällig für konjunkturenttäuschende Daten. Zitat: "Es gibt keine Alternative zu einem schwachen Dollar", sagte Hans Gunter Redeker, Chef der Devisenstrategie von BNP Paribas. "Zugrunde liegen ein riesiges US-Außenhandelsdefizit und ein Wirtschaftswachstum auf Pump. Bald müssen die Amerikaner ihren Haushalt konsolidieren", sagte Redeker. "Und es gibt nicht mehr viel, mit dem sie die Wirtschaft dann noch stimulieren können." Kurzfristig erwartet er jedoch einen Euro-Kurs von 1,1950 $. Zitatende.
Redeker's Kursziel deckt sich ziemlich gut mit meiner Fibro-Abschätzung, siehe unter http://www.traderboersenboard.de/sho...313#post111313
Bei rund 1,198 waren wir doch erst am 6. 4. 04. War's das bereits gewesen?
http://isht.comdirect.de/charts/larg...UR.TGT&hcmask=
Mein Fazit daraus: Bottom für Euro evtl. unmittelbar nach Veröffentlichung der kommenden US-Arbeitsmarktzahlen in ca. 3 Wochen - falls diese tatsächlich unter etwa 150000 liegen sollten. Vermutlich oberhalb der 1,1860. Davor läuft ohnehin das nächste G7-Treffen, wo die USA den Dollar werden - indirekt - abschwächen wollen. Die US-Aktien würden voraussichtlich im April oder Mai ihr Top für 2004 sehen, falls dies nicht schon gesehen wurde; US-Anleihen seien auch unattraktiv, also warum sollten die für eine Dollarkonstanz notwendigen 1,5 Mrd US-$ täglich in die USA fließen, wenn die Asiaten (vor allem die BoJ) das Ausmaß ihrer Interventionen allmählich herunterfahren und also weniger US-Anleihen kaufen?

Die andere Ökonomenschule sagt, nach der letzten US-Arbeitsmarktzahl muss von einer Trendwende ausgegangen werden, die US-Ökonomie entwickelt gerade noch rechtzeitig eine selbsttragende Dynamik, die längerfristig anlageattraktiv ist, also sie gehen von EUR/USD-Kurszielen von ca. 1,10 (u. U. tiefer) aus. Danach dann langer Euroaufstieg auf 1,35 und darüber, wohl in 2005.

Also, falls die 1,1860 brechen, dann haben wir voraussichtlich ein Trendwende nach Elliott - es sei denn, die ganze Aufwärtsbewegung seit 1,07xx (Beginn der übergeortneten Welle 5 des mehrjährigen Impulses) war nur die dreiwellige a-Welle eines riesigen Ending Diagonal Triangles, dessen b-Welle (in der wären wir gerade) unter die 1,1860 gehen darf, ohne das Muster zu gefährden, dass in einer endlosen Wackellei über mehrere Monate grundsätzlich nach oben zeigen würde. Mein Problem damit: Die Zeit für diese Welle 5 wäre voraussichtlich arg lang im Verhältnis der übrigen Wellen-Zeiten. Also insgesamt möglich, aber unwahrscheinlich, weil unharmonisch - imo.

Mich verwirrt derzeit auch der Gold-Kurs, der kriesenbedingt sich schon seit einer Weile vom Dollarkurs abgekoppelt hat und gerade in den letzten Zügen seiner Welle 5 liegt. Dort sehe ich jetzt nach Elliott 2 Möglichkeiten:
Entweder ist die langfristige Impulsbewegung jetzt - jedenfalls recht bald - vorbei. Dann ginge es langfristig - wohl über Jahre - in eine Korrektur und deflationären Zeiten entgegen.
Oder wir erleben gerade nur das Ende der Unterwelle 1 einer sich künftig dehnenden übergeortneten Welle 5. Letzteres ist bei Rohstoffen häufig zu beobachten. In dem Fall gäbe es demnächst nur eine begrenzte Korrektur (Welle 2 der 5), und dann würden wir eine um so heftigere Aufwärtsbewegung sehen (Welle 3 der 5); die Leute mit Gold-Long-Hebelprodukten würden über viele Monate jubeln. Vermutlich sähen wir parallel eine Mischung aus weltpolitischen Kriesen und Furcht vor künftiger Inflation.

Der Punkt: In beiden Fällen sollte es nach dem unmittelbar anstehenden Top erst einmal wieder tüchtig herunter (die o. g. Subwelle 2 der 5; z. B. weil die Irak-Situation sich nicht räumlich ausdehnt). Ist diese absehbare Abwärtsbewegung des Goldes nach einem Top (irgendwann in den nächsten Tagen/Wochen) dann als Vorbote einer Dollaraufwertung zu sehen? Oder bleiben Gold und Dollar entkoppelt? :confused:

Also, mein Gold-Long ist gestern verkauft worden (weil ich das Top der 5 bzw. der 1 der 5 nach Elliott recht nahe sehe; leider kann auch diese Welle sich in ihrer Subwave 5 dehnen (eine Leidenschaft bei Rohstoffen!!!), dann wäre ich blöderweise viel zu früh ausgestiegen und hätte zusätzlichen Gewinn verpaßt), EUR/USD bin ich nicht engagiert, derzeit versuche ich mein Glück eher mit anderen Währungspaaren (Euro-Yen, Euro-Pfund) und mit asiatischen Aktien, bei denen viele - imo - in ihrer letzten Welle 5 sind. Also man muß sich darauf einstellen, dass Ende April/irgendwann im Mai bei vielen Aktien ein mittelfristiges Top erreicht sein wird (Elliott deckt sich hier mit "Sell in May and go away!"). Na, dann dürfte wohl für den Rest von 2004 auch einiges mit Aktien- bzw. Index-Shorts zu verdienen sein. Das muss sich aber erst noch weiter entwickeln und bestätigen und nicht vorschnell übers Knie gebrochen werden.

Schöne Ostern! :sonne:

simplify 13-04-2004 08:55

heute geht es dem euro an den kragen, der steht mit einem schlag bei 1.20. :eek:

OMI 13-04-2004 09:24

Na los - rausch endlich runter bis 1,18 - dann kann man sich neu orientieren... :D :rolleyes:

http://isht.comdirect.de/charts/smal...ym=DUSDEUR.TGT

OMI 13-04-2004 11:34

13.04.2004 11:13
Euro sinkt auf neues Jahrestief

Der Euro fiel im heutigen Handel unter die psychologisch wichtige Marke von 1,20 Dollar und erreichte ein neues Jahrestief. Nachdem der Referenzkurs des Euro zeitweise auf 1,1974 Dollar absank, steht der Kurs derzeit bei 1,1998 Dollar, nach 1,2082 Dollar am letzten Handelstag.

Händler machen die verstärkten Anzeichen einer anhaltenden US-Konjunkturerholung für den Kursrückgang verantwortlich. Vor Ostern war die Zahl der wöchentlichen US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend deutlich gesunken. Auch die heute zur Veröffentlichung anstehenden US-Einzelhandelsumsätze könnten den Dollar weiter stützen.

Mitte Februar erreichte die europäische Gemeinschaftswährung ihr Rekordhoch von 1,2927 Dollar. Währungsexperten machten das Haushalts- und Außenhandelsdefizit der USA für die jüngste Schwäche des Dollars verantwortlich.

Quelle: FINANZEN.NET

simplify 13-04-2004 15:05

der dollar gewinnt auch gegenüber dem yen deutlich, kann gut sein, dass da viele jetzt auf dem falschen fuss erwischt werden und shortpositionen glatt stellen.
sollte der euro unter 1.1910 fallen, dann sind wir unter der 200 GD und dürften mit einem knall ordentlich stop-loss freisetzen,was die erwarteten 1.18 bedeutet.

OMI 13-04-2004 15:30

viel fehlt dahin nicht mehr ....

... und dann wird die nächste Frage sein, ob die 1,18 halten werden...

Benjamin 13-04-2004 16:49

Eine analoge Situation gibt es übrigens beim Pfund gegenüber dem Euro: Die entscheidende Marke dort ist die 0,6525 (entspricht der 1,1860 bei EUR/USD).
http://isht.comdirect.de/charts/big....VS.FX1&hcmask=

Und es gibt sie etwas abgewandelt beim Gold: Wenn dort Kurse unter 406,15 (= [nach comdirect] intraday-Zwischentop am 9.3.04) bzw. unter 403,16 [gemäß anderer Datenbank] bzw. 402,50 (gemäß comdirect, Schlußkursbasis) beobachtet werden, dann kann sich imo die letzte Aufwärtswelle beim Gold nicht mehr verlängern: Es wäre entweder die ganze mittelfristige Welle 5 bereits abgeschlossen, oder deren Unterwelle 1 einer in diesem Falle gedehnten mittelfristigen Welle 5, die selber mittelfristig noch viel weiter hoch gehen würde. Manche Elliott-Leute sehen allerdings das letzte Top sogar als eine b-Welle einer bereits länger laufenden Korrektur an, sozusagen ein vollzogenes Doppeltop, nun mehrjährig abwärts
http://isht.comdirect.de/charts/larg...LD.FX1&hcmask=

Im übrigen muß man sich klarmachen, dass das 38,2%-RT des mehrjährigen Impulses bei EUR/USD (Annahme bei Bruch der 1,1860: Dieser mehrjährige Impuls wurde bei 1,2925 vor einigen Wochen abgeschlossen) bei ca. 1,10 liegt. Man liest öfters etwas von 1,16 als Kursziel nach unten; ich halte dies in dem Fall für viel zu harmlos.

Ich vermute, die 1,1860 werden halten. Aber bevor ich das nicht sehe, werde ich nicht auf den weiteren Verlauf bei EURO/USD wetten.

simplify 13-04-2004 19:46

es sind die zinsen, die den dollar steigen lassen und die aktien fallen.
man muss schaun, was die FED nun wirklich beschließt, der dollar kann von der spekulation getrieben tatsächlich auch unter die 1.18 und viel tiefer abrutschen.
auf der anderen seite, dürften aber zinserhöhungen in den usa neue probleme aufwerfen. bis jetzt konnten die us-bürger schnell von den niedrigen zinse profitieren, wenn die zinsen steigen, merken sie das aber genauso schnell.

es könnte somit jetzt ein loch nach unten geben um im sommer oder herbst wieder in richtung norden zu wechseln?

Benjamin 13-04-2004 20:53

Tja,
finde es heute schwierig, die kommende Richtung auch nur einigermaßen sicher zu analysieren.
Die 1,1904 heute könnten einerseits ein Low gewesen sein, aber will man darauf Geld wetten, wenn derartig viele Leute den Dollar künftig steigen sehen? Für die von mir errechneten Fibros sind die 1,1904 schon recht tief.

Viele Aktien sind nahe einem Wendepunkt. Also, ich vermehre meinen Cashanteil wieder.

Wenn die genannten Meilensteinmarken nach unten gebrochen werden, dann herrscht Klarheit beim Euro.

Nur, wenn das nicht pasiert: Ab wann sagt man, dass der Euro wieder ziemlich sicher den Trend nach oben gefunden hat? Ideen dazu?

simplify 13-04-2004 22:17

ich denke morgen wird die sache schon etwas klarer werden. die FED tagt und die meinung geht dahin, dass die zinsen wohl jetzt angehoben werden könnten.
es gibt analysten die sich 75 punkte vorstellen können, das wäre natürlich ein hammer für die märkte.
sollte die anhebung aber im rahmen bleiben und dann nicht gleich ein ausblick auf die nächste erhöhung, dann dürfte es nicht so schlimm werden.
man muss mal drauf achten, was die FED zur inflation sagt. ich kann mir vorstellen, dass die hohen rohstoffpreise doch da druck aufgebaut haben.

Starlight 14-04-2004 11:46

EURO/US $: Kurzfristig bald aufwärts


Euro/ US$: 1,1916

Aktueller Tageschart (log) seit 25.12.2003 (1 Kerze = 1 Tag).
Aktueller Wochenchart (log) seit 10.02.2002(1 Kerze = 1 Woche).

Kurz-Kommentierung: Das Kursverhältnis ist kurzfristig erneut an der Pullbacklinie angekommen, die die aktuelle Abwärtsbewegung schon mehrfach eingegrenzt hatte (siehe grün gestrichelte Linie). Demzufolgle ist eine kurzfristige Erholung bis 1,205 oder sogar bis knapp 1,23 möglich. Die mittelfristigen Ziele bei 1,158 bzw. 1,126-1,113 sollten aber im Auge behalten werden, insbesondere, wenn der Aufwärtstrend im Wochenchart nach unten verlassen wird. Dieser verläuft aktuell bei genau 1,180. Bei 1,18 verläuft ein massiver dreifacher Kreuzsupport der ein direktes mittelfristiges Verkaufssignal im ersten Anlauf verhindern dürfte.

Fazit: Jede Erholung bietet sich aus jetziger Sicht für neue Puts an, wobei das aktuelle Kurslevel (1,18-1,19) kurzfristig für Gewinnmitnahmen auf Puts spricht.


http://www.godmode-charts.de/os-trad...0414eurod1.GIF

© Godmode-Trader

simplify 14-04-2004 15:00

1.11 sind natürlich möglich :rolleyes: was mich etwas stört, es scheinen die gleichen analysten zu sein, die noch vor 1 monat den euro bei 1.45 sahen.

ich glaube aber, ganz so einfach ist das nicht. die zinsen werden in den usa wohl erhöht, am langen ende sind sie seit gestern schon deutlich gestiegen.
wer jetzt us-anleihen mit coupon 1-2% auf 30 jahre hat ist eine arme sau, die papiere werden sich vom kurs her im nichts auflösen.
also sollte man sie schleunigst an die asiaten weiterreichen, denn die sammeln sowas.

ich kann mir vorstellen, dass bei einem knapper werdenden geldangebot (nichts anderes ist ja eine zinserhöhung) sich die ersten probleme bei den us-häuslebauern zeigen.
ich bin daher noch nicht so von den 1.11 überzeugt :rolleyes:

aber am devisenmarkt sind soviele hedgefonds aktiv, da ist eigentlich alles möglich.

Benjamin 14-04-2004 19:11

Zitat:

1.11 sind natürlich möglich was mich etwas stört, es scheinen die gleichen analysten zu sein, die noch vor 1 monat den euro bei 1.45 sahen.
Hallo simplify,
das kann ich gut nachvollziehen, insbesondere bei Godmode, aber diese Praxis haben sie alle drauf. Daher ist es so wichtig, sich aus all dem, was man da so vernimmt, eine eigene Meinung zu machen. Meine ist leider im Moment nicht eindeutig, so etwa 60% Euro-Long, 40% Euro-Short. Das gleiche Verhältnis gilt übrigens für Gold.

Warum? Weil

- Die US-Fed im Zeitfenster "Sommer" den Zinsschritt machen müßte, da sie sonst zu dicht an die US-Wahlen herankommt. Bis dahin darf dann aber keine US-Monatsstatistik mehr daneben gehen, sonst bleibt die Fed mit dem Fuß voll durchgedrückt auf dem Geldhahn. Und eingepreist ist ein tolles Konjunkturbild, da darf nicht viel danebengehen, sonst "kippt" der Markt. Ist das realistisch? Außerdem: Wir sehen ja bereits jetzt, was allein die Furcht vor dem Beginn einer Zinserhöhung auslöst bei den Aktien. So etwas will die Fed bestimmt nicht real vor den US-Wahlen riskieren.

- Die EZB laut Marktmeinung wohl nicht erhöhen wird in 2004.

- US-Anlagewerte derzeit im internationalen Vergleich kaum attraktiv sind, es sei denn, man glaubt wirklich noch an eine nicht abreißende Kette von Übererfüllungen von Analystenerwartungen bei der laufenden Berichtssaison. Realistisch?

- Inflation steigt. Hier stehe ich auf dem Schlauch, weil ich die Marktreaktion nicht verstehe. Gold fällt auf ca. 400, könnte also eine Unterwelle 2 einer mittelfristigen Welle 5 sein (solange die 387,6 nicht unterschritten werden. Die Variante Unterwelle 1 der Welle 5 hat sich bei den heutigen Tiefstkursen heute erledigt. Die Variante "abgeschlossene Welle 5, also mehrjährig abwärts" gefällt mir nicht, weil das für einen Rohstoff ganz untypisch wäre; oder ist Gold eine Währung und kein Rohstoff? Manche Elliott-Leute sehen das letzte Top sogar als eine b-Welle einer bereits länger laufenden Korrektur an, sozusagen ein vollzogenes Doppeltop, nun mehrjährig abwärts). Gold sollte bei Inflation steigen, letzteres ist neben Krieg DIE Hauptmotivation für einen Goldkauf. Heute fiel Gold bei steigender Inflation, offenbar nur wegen der Dollar-Bindung, die als dominierender Einflußfaktor gewertet wird. Nachhaltig?

- Warum sollte eine Währung unter Inflationseinfluß im Wert steigen? Das Gegenteil macht doch Sinn! Da verstehe ich den Markt heute auch nicht, alles schaut nur mit Tunnelblick auf diese ominöse Fed-Entscheidung, die da im Sommer kommen soll.

-Charttechnik: Die 1,1860 hielten - zumindest im 1. Anlauf! Ich kenne kein Elliott-Muster, dass erlaubt, diesen Kurs nachhaltig zu brechen, ohne damit den mehrjährigen Aufwärtstrend zu zerstören. Ein Kurs darunter würde bedeuten, im Laufe von Monaten/Quartalen Kurse im Bereich 1,10 (und US-Aktien deutlich tiefer als heute) zu erwarten, was derzeit sich keiner der sog. Analysten auszusprechen traut. U. a. wohl auch deshalb, weil das die USA vor den Wahlen ganz gewiss nicht wollen. Andererseits ist der "Trend" klar negativ (The Trend is your friend...), u. a. weil das Wachstumsargument klar sticht: In Euroland ist im Vergleich zu Asien, USA und Japan wenig los, die Strukturen ändern sich langsamer als in den USA, aber evtl. etwa gleich langsam wie in Japan.

Fazit:
Risikobereite Leute werden bereits ab ca. 1,1900 im Euro long sein.
Risikoaverse Leute plazieren einen Euro-Short unterhalb der 1,1800 und warten mindestens die Zahlen dieser Woche ab. Entweder, die sind alle toll, dann purzelt die 1,1860 "nachhaltig" (=über ca. 24 Stunden unterhalb, also nicht nur kurz intraday gestreift), die Shorts werden gekauft und wir wissen, was mittelfristig läuft: Abwärts, also Shorts nur noch mit SL sichern.
Oder es bleibt der Eiertanz: Der Markt eiert weiter oberhalb der 1,1860. Dann warten wir auf ca. 1,2200 - 1,2250. Darüber Long-Kauf, mit noch recht engem SL und der verbleibenden Ungewißheit, ob irgend eine Marktmeldung die Kurse doch wieder Richtung 1,18xx schickt. Die Ungewißheit würde wohl erst dann gemindert, wenn die nächste US-Arbeitsmarktmonatsstatistik deutlich unter 150000 liegen sollte; dann würde alle US-Zinsanhebungsphantasie sich in Luft auflösen und der Euro wie eine Rakete nach oben fliegen, so schnell könnte man den €-Long gar nicht kaufen.

simplify 16-04-2004 09:14

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der himmel über dem euro scheint sich aufzuhellen.
die 1.20 sind eine dicke widerstandslinie und die nimmt der euro jetzt in angriff.
kann er sich nach einem test darüber halten, wäre durchaus luft bis 1.23


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