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Starlight 06-01-2005 20:43

In der Wall Street steckt der Wurm
Selbst nach den drei Eigentoren des Börsenjahres 2005 herrscht an der Wall Street Unentschlossenheit. Der überraschend starke Anstieg der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung bringt selbst die größten Optimisten ins wanken. Kann der am Freitag anstehende Arbeitsmarktbericht die rosigen Erwartungen einhalten? Im Dezember sollen 186 000 Jobs geschaffen worden sein. Die Strategen von Morgan Stanley rechnen sogar mit bis zu 240.000 neuen Stellen.

Vorausgesetzt die Börse startet in den nächsten 48 Stunden noch kräftig durch, fällt die Bilanz der ersten Handelswoche enttäuschend aus. Ein möglicherweise alamierendes Signal für das anbrechende Börsenjahr. Seit 1950 folgte einem freundlichen Startschuss fast immer ein ebenso freundliches Börsenjahr. Der Indikator ging nur in vier Fällen nicht auf. Schieben Investoren allerdings ihre Gewinnmitnahmen aus steuerlichen Gründen ins neue Jahr, folgen oft Bärenmärkte.

In jedem neuen Jahr schenkt die Wall Street dem dritten Tag auf dem Parkett besonders große Beachtung. Aktienfonds verzeichnen zum Jahresauftakt die größten Kapitalzuflüsse. Wie robust die Geldströme ausfallen wird oft durch die Trends bei den Handelsvolumen signalisiert.

Weshalb nun ausgerechnet der dritte Handelstag so wichtig sein soll basiert auf einer eher merkwürdigen Theorie. Am ersten Handelstag des neuen Jahres wird festgestellt wieviel frisches Kapital zum investieren bereit steht. Am Folgetag besprechen die Fondsmanager dann die Portfolio-Stratgie des neuen Jahres und schreiten dann am dritten Tag zur Tat.

Wie von Geisterhand zog das Handeslvolumen dann am Mittwoch auch tatsächlich an. Knapp 1,7 Milliarden Aktien wurden an der New Yorker Aktienbörse umgesetzt. Und warum soll uns Investoren all der Affentanz nun interessieren?

Niemand, selbst nicht die Bären an der Wall Street, rechneten zum Jahresauftakt mit gleich drei schwachen Tagen – und schon wären wir beim Handelsvolumen angelangt.

Die im Wochenverlauf anziehenden Handelsvolumen signalisieren gesunde Kapitalflüsse in Aktienfonds. Die Kursschwäche kann folglich kaum mit einem Käuferstreik begründet werden.

Es scheint als hätten die Verkäufer nur darauf gewartet, dass das saisonal bedingte Kaufinteresse wieder zunimmt. Ignorieren einige Investoren etwa die euphorischen Jahresendziele für den Aktienmarkt? Es scheint so, auch wenn der Zeitpunkt einer eindeutigen Antwort sicher noch längst nicht gekommen ist.


Markus Koch - © Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 06-01-2005 21:04

Wie der Dow auf den Hund kommt

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http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...t-1210960.html

Starlight 07-01-2005 22:03

Die Kunst der guten Laune

Nichts ist so unschlagbar wie der Optimismus der Amerikaner. Der Arbeitsmarkt schlittert im Dezember an den Erwartungen der Börsianer vorbei, auf dem Parkett der New Yorker Aktienbörse wird aber trotzdem gefeiert.

Auch wenn nur 157 000 neue Jobs geschaffen wurden stimmt doch schließlich wenigstens die Richtung. Corporate Amerika stellt Personal ein, alles andere ist unwichtig. Im vergangenen Jahr wurden immerhin 2,2 Millionen Arbeitsstellen geschaffen. So viele Jobs wie schon seit 1999 nicht mehr.

„Der Dezember fiel zwar nicht sonderlich robust aus, wohlgemerkt hat sich aber der Trend gebessert“, erklärt ein Analyst von FAO Economics. Wenn die Revidierungen des Vormonats berücksichtigt werden, fällt die Bilanz verträglich aus. Die Ziele für den Dezember werden um rund 20 000 Stellen verfehlt und die ursprünglichen Daten vom November um 25 000 Jobs angehoben.

Was die Trefferquote bei den Prognosen des Arbeitsmarktes betrifft, haben sich die Volkswirte an der Wall Street ohnehin keinen Blumenstrauß verdient. In den letzten sechs Monaten lagen die Orakel nicht einmal richtig. Immer wieder schlitterten die Daten an die rosigen Zielen vorbei. Dass das Job-Wachstum auch im Dezember enttäuscht, ist so gesehen alles andere als überraschend.

Ob die bei der Notenbank aufkommende Angst vor Inflation wirklich gerechtfertigt ist, muss nach den jüngsten Daten wohl in Frage gestellt werden. Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen im Dezember nur um magere 0,1 Prozent. Das Jahr 2004 schließt mit einer Lohninflation von 2,7 Prozent. In den zwölf Monaten bis zum November hatte das Wachstum noch bei 3,5 Prozent gelegen.

Trotz des expandierenden Arbeitsmarktes hält sich das Lohnwachstum in Grenzen, was für die Kapitalmärkte ein erfreulicher Trend sei, so die Volkswirte von J.P. Morgan.

Es könne durchaus sein, dass Alan Greenspan mit den Zinsschritten bald am Ende angekommen sei, fügt ein Investment-Stratege von Pimco hinzu. Der weltgrößte Rentenfond rechnet mit womöglich nur noch einer Zinsanhebung. Schließlich geht es Greenspan nicht um die Abkühlung der Konjunktur, sondern um die Vermeidung aufkommender Inflation.


Markus Koch - © Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 07-01-2005 22:17

Die Tops und Flops 2004 von US-Stocks findet ihr hier ...


http://www.traderboersenboard.de/sho...&threadid=9297

Starlight 10-01-2005 18:14

Amerikaner werden immer pessimistischer

Man mag einmal über die alten Börsenregeln hinwegsehen. Denn der Handelstrend der ersten Januarwoche muss natürlich nicht den Trend für den Monat vorwegnehmen, und aus dem Januar lässt sich auch nicht unbedingt auf das ganze Jahr schließen. Dennoch: Die Bilanz der ersten Börsenwoche im neuen Jahr fällt katastrophal aus, und die Wall Street tut sich schwer damit.

Dabei hatte alles so gut angefangen: Eine stattliche Dezember-Rallye hatten viele Anleger und Analysten gedanklich schon in den Januar verlängert – dann brachen die Kurse nach Neujahr ein. Die Bilanz nach wenigen Handelstagen: Der Dow-Jones-Index notiert mit einem Abschlag von 1,7 Prozent, der marktbreite S&P-500-Index hat 2 Prozent verloren und die Hightech-lastige Nasdaq satte 4 Prozent.

Damit hat die erste Handelswoche des neuen Jahres sämtliche Dezembergewinne ausradiert und dazu einen Großteil der Rallye im vierten Quartal. Nun ist guter Rat teuer: Vor Beginn der Ertragssaison – außer Alcoa und drei Hightech-Riesen legen die wichtigen Unternehmen aus Corporate America erst ab nächster Woche Zahlen vor – traut sich kaum Kapital auf das glatte Börsenparkett. Ein Mangel an wirklich wichtigen Wirtschaftsdaten in dieser Woche verschlechtert die Situation noch einmal.

Darüber hinaus legt das Meinungsforschungs-Institut Gallup am Montagmorgen eine niederschmetternde Umfrage vor: Danach sind die Amerikaner zurzeit alles andere als zufrieden, wenn sie auf die Lage der Nation und die Aussichten für Amerika blicken.

Auf einer Skala von null bis zehn bewerten mit 49 Prozent weniger als die Hälfte der Amerikaner die aktuelle Lage positiv, mit den Aussichten geben sich nur 46 Prozent zufrieden. Ganze 53 Prozent der Amerikaner sind mit den Aussichten unzufrieden.

Ganz neu ist dieser Trend nicht: In zwanzig der letzten 25 Monate waren mehr Amerikaner unzufrieden als zufrieden, und auch in den viel beachteten Januar-Umfragen hatten die Pessimisten seit 2003 stets die Oberhand. Nun aber deuten die aktuellen Daten auf eine neuerliche Verschlechterung der Stimmung, und Experten trauern der „guten, alten Zeit“ hinterher. Noch 2001 und 2002 – immerhin im Schatten der Attentate des 11. September – blickten die Amerikaner mehrheitlich zufrieden auf ihr Land und die Zukunft.

Nun, diese Zeiten sind vorbei. Nur noch 41 Prozent der Amerikaner sehen den wirtschaftlichen Kurs des Landes positiv, und in anderen Bereichen sind die Zustimmungsraten dramatisch zurückgegangen: Sorgen machen sich die Befragten vor allem um die militärische Stärke der letzten verbliebenen Weltmacht, um den Schutz vor Terrorismus, aber auch um Energie- und Gesundheitspolitik, den zunehmenden Einfluss religiöser Gruppen auf die Politik und – nicht zuletzt – um den amerikanischen Traum an sich: Immer weniger Amerikaner glauben, dass es der gemeine Mann durch harte Arbeit zu großem Erfolg bringen kann. Vielleicht haben vor allem die zahlreichen Skandale im Umfeld der Wall Street diesem Glauben ein Ende gesetzt.

© Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 11-01-2005 22:32

S&P 500 Index, DOW Jones und Nasdaq100 fielen heute auf neue Jahrestiefs ab. Seit Beginn des Jahres wird der breite Gesamtmarkt verkauft.

In den vergangenen Handelstagen gab es im S&P eine Pullbackbewegung an die Chartmarke von 1.190 Punkten, die derzeit als Kreuzwiderstand fungiert. Bei 1.190 Punkten verläuft eine horizontale Trendlinie und die Unterkante eines mehrmonatigen seit November 2004 bestehenden sogenannten "Broadening Tops". Der Kursverfall konnte heute auf dem EMA50 bei 1.181 Punkten aufgefangen werden. Bei 1.176 Punkten liegt eine weitere relevante Unterstützung. In den ultrakurzfristigen Chartzeiteinstellungen sind bisher keine kurzfristigen Bodentendenzen sondierbar.

http://www.godmode-charts.de/chart/c...op/ugo1383.gif


Auch der DOW Jones konnte heute auf dem EMA50 bei 10.546 Punkten aufsetzen. Sollte er in den kommenden Handelstagen nicht halten können, dürfte es weitere schnelle Kursabschläge bis 10.425 Punkte geben.

http://www.godmode-charts.de/chart/c...op/ugo1384.gif


Der Nasdaq100 hat in den vergangenen Tagen seinen EMA 50 bei 1.566 Punkten bereits unterschritten. Es gab bereits eine bärische Pullbackbewegug an diesen wichtigen gleitenden Durchschnitt. Heute konnte der Nasdaq100 auf einer Unterstützung bei 1.544 Punkten zum Stehen kommen. Hier hat der Index eine Chance auf kurzfristige Stabilisierung. Bei 1.523,50 Punkten ist eine weitere Unterstützung lokalisiert.

http://www.godmode-charts.de/chart/c...op/ugo1385.gif


Quelle: Godmodetrader

After hours Screenshot

http://www.godmode-charts.de/chart/c...op/ugo1382.gif


P.K. nach den heutigen positiven Intel Zahlen in der Nachbörse wird für morgen ein freundlicher Anfangshandel an der Wallstreet erwartet

Starlight 12-01-2005 20:10

Wie Apple mit zwei Mini-Geräten Erfolg haben will

So sensationell Apple’s Präsentation von zwei neuen Hightech-Geräten am Dienstag auch schien, fanden Analysten doch auch faule Äpfel in der Kiste. Die Apple-Aktie verlor mehr als vier Prozent, dürfte sich aber wieder erholen, wenn sich die Hightech-Kolumnisten über „Mac mini“ und den „iPod Shuffler“ ausgelassen haben.

Die beiden Geräte, die Apple-CEO Steve Jobs auf der MacWorld-Messe in San Francisco vorstellte, stehen wie kaum ein anderes für die Erfolgsgeschichte des Unternehmens – die bisherige, aber vor allem die zukünftige.

Der bisherige Erfolg von Apple hat schließlich vor allem mit Design zu tun. Während PC-Hersteller wie Dell und Hewlett-Packard bis heute auf globige Rechner setzen, die sperrig und grau – im besten Design-Fall auch einmal schwarz – daherkommen, hat sich Apple schon früh von der Konkurrenz distanziert: Die Mac-Rechner sahen stets besser aus, von der besseren Software einmal ganz zu schweigen. OS – das Betriebssystem von Apple – gilt dem Microsoft-Pendant Windows seit Jahren als überlegen.

Was Apple bislang den Durchbruch verwehrte, war vor allem der Preis für die Rechner. Auch nachdem das Unternehmen die Kompatibiltät aller Datenformate an Dos-Rechner verbessert hatte, waren Windows-Nutzer nicht zum Wechsel bereit – für den schicken iMac hätten sie einfach zu tief in die Tasche greifen müssen.

Der Billig-Mac könnte Apple nun zum endgültigen Durchbruch verhelfen und dafür sorgen, dass das Unternehmen des visionären Steve Jobs nicht weiter im einstelligen Prozentbereich verharren muss, wenn es um Marktanteile im Computergeschäft geht. Nur noch 499 Dollar kostet der „Mac mini“, der ein weiterer Design-Höhepunkt für die Branche ist. Knapp fünf Zentimeter hoch hat die silbrig polierte Box die Grundfläche eines Taschenbuchs, kommt aber mit 40 Gigabyte Speicher, mit sämtlichen Audio- und Videokarten, Modem und CD-Laufwerk samt Brenner.

Auf unnötige Accesoires hingegen hat man verzichtet – Bildschirm, Tastatur und Maus muss der Kunde selbst beisteuern. Doch hat man die Peripherie-Geräte üblicherweise ohnehin schon, und der neue Apple akzeptiert sämtliche industrieüblichen Anschlüsse.

Wer je den Schritt von Microsoft zu Apple tun wollte, der wird ihn wohl jetzt tun – günstiger war der Transfer nie. Und dass es weltweit jede Menge Wechselwilliger geben dürfte, das liegt wiederum am riesigen Erfolg des iPod, der demnächst ebenfalls in einer Mini-Version erhältlich sein wird: Der simple „iPod Shuffler“ soll nur 99 Dollar kosten und ist so groß wie ein Päckchen Kaugummi.

Der mp3-Spieler, der sich in den letzten zwei Jahren sensationell verkauft hat, dürfte noch lange als Geniestreich von Steve Jobs und Co. angesehen werden. Denn das Gerät hat Apple nicht nur den Weg in die Unterhaltungselektronik gebahnt, wo es Milliarden umsetzt, es dürfte auch seine Aufgabe als Trojanisches Pferd erfüllt haben. Jobs hatte schon bei der ersten Vorstellung des iPod kein Geheimnis daraus gemacht, dass man den kleinen Spieler als Köder nutze. „Wer den iPod mag und seine einfache Bedienung schätzt, der wird vielleicht in zwei oder drei Jahren auch andere Geräte bei Apple kaufen wollen“, mutmaßte der CEO seinerzeit. „Vielleicht auch unsere Computer.“

Allein im Weihnachtsgeschäft wurden nun 4,5 Millionen iPod abgesetzt, die meisten Kunden sind bislang zufrieden. Der iPod ist nicht nur qualitativ hervorragend, er hat dank starkem Marketing auch noch ein hippes Image. Die Hemmschwelle neuer Kunden zu den Apple-Produkten ist deutlich gesunken, und vor allem der „Mac mini“ könnte darauf nun aufbauen.

Dass die Apple-Aktie am Dienstag so steil verloren hat, lässt sich im Nachhinein nur als eine Laune des Marktes abtun. Langfristig stehe Apple wieder eine Rallye bevor – obwohl die Aktie schon in den letzten zwölf Monaten deutlich stärker gelaufen ist als die Konkurrenten Microsoft, HP und Dell –, und die Quartalskonferenz an diesem Mittwochabend könnte einen Startschuss geben.

© Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 12-01-2005 20:20

S&P rechnet mit dem Rückgang der Gewinndynamik

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http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...k-1210724.html

Starlight 12-01-2005 20:23

Aktienmarkt Amerika
2005 bisher ohne berühmten Januar-Effekt

Von John Dorfman, Bloomberg News

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http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...t-1208988.html

Starlight 13-01-2005 18:06

Taser schockt Verbrecher und Anleger

Trotz sensationeller Zahlen ist am Donnerstag nicht die Aktie mit dem Apfel der größte Gewinner des Tages, sondern das an der Nasdaq notierte Papier von Taser. Das gehört schon seit Monaten zu den besten Performern auf dem US-Markt. Doch langsam aber sicher zeigt sich, dass die Erfolgsgeschichte zu schön war um wahr zu sein.

Der Aufstieg der Taser-Aktie liest sich wie ein Börsen-Märchen: Quasi aus dem Nichts kam vor anderthalb Jahren die Aktie eines Vater-Sohn-Gespanns und schwang sich – dank der allgemeinen Angst vor Terror und der schier unendlichen Nachfrage nach angemessener Verbrechensbekämpfung – von einem Dollar bis in den dreistelligen Bereich auf. Nach einem Aktien-Split kam das Papier zwar nominal wieder auf ein nachvollziehbares Niveau, dann begann das Kartenhaus jedoch einzubrechen.

Denn die Familie Smith – Vater Phillips ist Chairman von Taser, die Söhne Patrick und Thomas teilen sich die Jobs von CEO und Präsident – hatten den Erfolg ihres Produktes auf ungeheuerliche Weise aufgebauscht. Zum einen kamen die Elektroschock-Pistolen, mit denen Polizei und Sicherheitsdienste gefährliche Subjekte bändigen sollen, mit allen möglichen Test-Zertifikaten. Die ließen sich zwar seitenweise darüber aus, dass die nicht tödliche Waffe langfristig vollkommen ungefährlich sei – waren aber alle gefälscht.

Wirkliche Studien, so der Vorwurf der Behörden, sollen nie stattgefunden haben. Und zahlreiche Klagen, in denen Todesfälle auf die Elektroschocks aus der Taser-Pistole zurückgeführt werden, könnten das Unternehmen Millionen kosten. Der Menschenrechtsverband Amnesty International spricht von siebzig Toten im Zusammenhang mit Taser-Schocks.

Zum anderen waren längst nicht alle Behörden so einfach von dem Elektro-Schocker begeistert. Vielmehr mussten sich die Smiths gehörig anstrengen, den Taser beliebt zu machen – und schossen auch hier über das Ziel hinaus:

So stolperte Amerikas Top-Cop Bernie Kerik kürzlich über seine Verbindungen zum Konzern: Taser hatte den ehemaligen Chef der New Yorker Polizei und Helden des 11. September dafür bezahlt, dass der seinen guten Ruf bei Kollegen für Taser einsetzte. Sechs Millionen Dollar, die Kerik an Aktienoptionen erhielt, waren für die Bush-Regierung sechs Millionen Gründe, den im Grunde qualifizierten Mann als neuen Chef der Heimatschutz-Behörde abzulehnen.

Kerik war indes nicht der einzige Polizist auf Tasers Gehaltsliste: Nur zögerlich rückt das Management damit heraus, dass vier aktive Cops aus Minneapolis im Aufsichtsrat sitzen und neben ihnen „noch drei andere“ aus dem öffentlichen Dienst.

Bei all den Ungereimtheiten, die seit Tagen tröpfchenweise aufs Parkett kommen, überraschen Insider-Verkäufe eigentlich nicht mehr. Umso mehr beunruhigte Anleger zu Wochenbeginn, dass die Smith-Familie tatsächlich Aktien im großen Stil verkauft hat.

Die Auswirkungen zeigen sich im Taser-Chart eindeutig: Seit Jahresbeginn hat das Papier sechzig Prozent an Wert verloren.

Zum günstigen Preis – und mit einer neuen Sicherheitsstudie im Rücken – steigen Aktionäre am Donnerstag wieder bei Taser ein. Doch sie haben (hoffentlich) gelernt: Als Momentum-Aktie kann Taser Geld machen, langfristig ist aber zu bedenken, dass Familienbande im Unternehmen nicht immer dem Ergebnis zuträglich ist.

Nach den Skandalen um die Familie Rigas beim einstigen Kabel-Giganten Adelphia und um den Greenberg-Clan im jüngsten Versicherungs-Coup der New Yorker Staatsanwaltschaft hätte man allerdings schon eher gewarnt sein können.

© Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 15-01-2005 23:17

Start in Bilanzsaison an Wall Street gemischt

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http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...t-1210255.html

Starlight 18-01-2005 19:17

Die Lobbyisten walzern nach Washington, D.C.

In dieser Woche blickt die Wall Street nach Washington, wo ab Donnerstag George W. Bush erneut als Präsident der USA vereidigt werden wird. 40 Millionen Dollar wird die viertägige Sause kosten, die größtenteils von amerikanischen Unternehmen bezahlt wird. Für die soll sich die Investition lohnen – die Inauguration ist Pflicht für die Lobbyisten.

Man mag es „Vitamin B“ nennen oder den Faktor „Beziehungen“ ganz einfach mit „Bestechung“ gleichsetzen, jedenfalls geht in Washington nichts ohne persönlichen Kontakt an die Regierungsspitze. Vor allem seit George W. Bush im Weißen Haus das Ruder übernommen hat, fallen wichtige Entscheidungen über Gesetzgebung, Steuern, Freihandel in einem kleinen Kreis, zu dem ein Ticket zu lösen manches Unternehmen tief in die Tasche zu greifen bereit ist.

Da können Kritiker lange mäkeln, dass 40 Millionen Dollar zurzeit besser an die Soldaten im Irak oder gar an die Opfer des Tsunami fließen sollten. Um „W“ eine rauschende Ballnacht samt Rahmenprogramm mit Rockkonzert, Gala-Dinners und dreistündiger Parade auf der Pennsylvania Avenue zu ermöglichen, kann dem klugen CEO kein Kritiker zu laut und kein Scheck zu teuer sein.

Die meisten edlen Spender werden ihre Agenda schon ausgearbeitet und fertige Konzepte in der Tasche haben, wenn sie in den nächsten Tagen auf Bush und seinen Vize Cheney, auf Hintergrund-Genie Karl Rove und auf alle möglichen Minister, Senatoren und Kongressabgeordnete treffen werden. Die bekommt zwar nut zu Gesicht, wer zur Inauguration den Höchstbetrag von 250 000 Dollar spendet – mindestens 53 Unternehmen haben das aber bereits getan.

Zu den großzügigsten Spendern mit jeweils einer viertel Million Dollar gehören mit Altria Group, ExxonMobil, Pfizer, Home Depot und United Technologies immerhin fünf Dow-notierte Firmen – wobei vor allem die Ziele der drei erstgenannten weithin bekannt sein dürften. Kleinere Spenden kommen von JP Morgan und Microsoft, von SBC Communications, Boeing und Coca-Cola und auch außerhalb des Dow fließen die Geldströme reichlich: Kein Sektor zwischen Banken und Versicherungen, Automobil und Medien, der sich nicht jetzt die Gunst der Regierung sichern will.

Während die meisten der Unternehmen ihre eigenen Ziele verfolgen – weniger Regulierung im Kommunikationssektor, beispielsweise, oder weniger harte Auflagen für Emissionswerte – so teilen die großen Unternehmen aus Corporate America einen Wunsch, der sich durch alle Branchen zieht: Man will den jüngst eingeführten Sarbanes-Oxley-Act entschärfen, der nach zahlreichen Bilanzskandalen wieder Ordnung an die Wall Street bringen sollte und der manchem CEO dabei viel zu weit geht.

Mehr als verfünffachen sollen sich beispielsweise die Buchführungskosten beim Software-Hersteller National Instruments, klagt Finanzchef Alex Davern. Dabei habe man in 27 Jahren nie einen Fehler gemacht und nie einen Anleger übers Ohr gehauen. Das mag nun sein, gilt aber einerseits nicht für jeden amerikanischen Konzern. Und andererseits sind an den teilweise wirklich exorbitant gestiegenen Buchhaltungskosten weniger die Gesetzgeber schuld als die Buchprüfer, die sich in ihrem Oligopol eine goldene Nase verdienen.

Umso bizarrer ist, dass die Attacken der Unternehmen der ganzen „Sektion 404“ aus dem Sarbanes-Oxley-Act gelten. In diese Passage wird unter anderem gefordert, dass Bilanzen intern und extern genauer geprüft werden und CEO und Finanzchef für deren Richtigkeit gerade stehen müssen. Außerdem sollten Informanten, die illegale Machenschaften ans Licht bringen, gesetzlich geschützt und mit Job-Garantien ausgestattet werden. Eigentliches Ziel des Gesetzes: Dramen wie bei Enron und WorldCom künftig zu verhindern, bei denen in der Vergangenheit Anleger um Milliarden-Beträge gebracht worden waren.

Über den Sarbanes-Oxley-Act hinaus geht es zahlreichen Unternehmern auch um die Zukunft der SEC und deren Chef, William Donaldson. Der war erst vor zwei Jahren unter allgemeinem Jubel gekommen, um die lange gelähmte Börsenaufsichtsbehörde wieder auf Trab zu bringen – jetzt möchte ihn mancher gerne wieder loswerden. Vor allem Donaldsons Ansichten über die Managergehälter sind vielen ein Dorn im Auge.

Donaldsons Name wird in dieser Woche häufig fallen, wenn sich die Lobbyisten in Washington drängeln. Bleibt zu hoffen, dass dann bei aller Politik das Tanzvergnügen nicht ganz vergessen wird – sechs Bälle immerhin werden auf dem rutschigen Parkett in der Hauptstadt abgehalten.

© Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 19-01-2005 19:09

Die US-Firmen sind der Konjunktur davongeeilt

Am Ende landet man doch immer wieder bei Ford. Bei Henry Ford, wohlgemerkt. Vor etwa hundert Jahren stutzte dieser die Arbeitszeit seiner Angestellten auf fünf mal acht Stunden pro Woche und verdoppelte den Lohn. Das kurbelte den Auto-Absatz an – und ist in etwa das Gegenteil dessen, was die Märkte dieser Tage bewegt.

Der gute Henry Ford wäre wohl schockiert, wenn er die letzten paar Börsenjahre analysieren müsste. Kurzsichtig wurde da gedacht, und die Gier auf den schnellen Dollar hat jedem stabilen Wachstum die Basis entzogen. Die aktuelle Quartalssaison belegt das wieder einmal.

Abgesehen von ein paar guten Hightech-Zahlen – die Chip- und Internetwerte laufen wirklich stark, sind aber wenig konjunkturrelevant – fallen die Zahlen zum abgelaufenen vierten Quartal eher schwach aus. General Motors, um einmal branchennahe an Ford zu bleiben, hat zwar die Erwartungen geschlagen, blickt aber erneut auf dramatische Umsatz- und Gewinneinbrüche, und für das angebrochene erste Quartal stellt man gerade einmal einen Breakeven in Aussicht. Bei den Banken lassen die Geschäfte zu wünschen übrig, der Pharmasektor wankt… alles in allem ist die Lage in Corporate America flau.

Bei näherem Hinsehen indes ist das kein Wunder. Seit Beginn der aktuellen Erholungsphase vor immerhin drei Jahren ging es mit den Unternehmensgewinnen steil bergauf – viel steiler, als es das konjunkturelle Umfeld unter normalen Umständen zugelassen hätte. Mit Gewinnsteigerungen im zweistelligen Prozentbereich kam so mancher wirtschaftlich übergeordnete Indikator nicht mehr mit.

Was nutzt es beispielsweise, wenn Produktivitätssteigerungen vor allem auf Kosten der Arbeitnehmerschaft gehen. Den Produktausstoß zu halten und immer mehr Mitarbeiter zu entlassen mag einem Unternehmen – wie beispielsweise GM – eine Zeit lang starke Zahlen bescheren. Doch mehr und mehr Arbeitslose können sich weniger und weniger Autos leisten. Mittlerweile kann GM trotz gigantischer Rabatte kaum noch Wagen absetzen.

Zur Erinnerung: In den Achtziger- und Neunzigerjahren waren steile Produktivitätszuwächse vor allem auf technische Neuerungen zurückzuführen und nicht bloß auf radikale Kostensenkungen.

Auch andere Probleme belasten Corporate America: Die Produktionskosten steigen für zahlreiche Unternehmen. Der schwache Dollar wirkt sich auf den Import von Rohstoffen verheerend aus, und die steigenden Zinsen tragen zu der Tendenz ein Übriges bei.

Für die Wall Street kommt erschwerend dazu, dass die meisten Anleger recht einseitig auf Quartalszahlen blicken. Zahlreiche auch von Analysten oft herangezogene Vergleiche hinken und ergeben nicht gerade ein optimistisches Bild: Das Umsatz- und Gewinnwachstum beispielsweise, das in den vergangenen beiden Jahren recht stark war, kann nicht auf diesem Niveau bleiben. Denn die Vergleichszahlen werden immer schwerer zu schlagen sein. Ein Umsatzplus von zehn Prozent nach einem verheerenden Jahr 2000 mag für manchen Konzern ein Leichtes gewesen sein; ein Umsatzplus von zehn Prozent auf ein deutlich besseres Jahr 2004 ist eine andere Herausforderung.

Markus Koch © Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 19-01-2005 19:25

S&P-Analyse
Warnsignale für die Aktienmärkte

Von Mark Arbeter, technischer Chefanalyst für S&P

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http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...e-1208708.html

Starlight 20-01-2005 20:25

Bushs zweite Amtseinführung lässt die Wall Street kalt

In Washington nichts Neues, so könnte die Bilanz nach der Inauguration von George W. Bush lauten: Nachdem Bush und sein Vize Dick Cheney ihre Amtseide abgelegt hatten, referierte der alte und neue Präsident kurz über die Agenda der nächsten vier Jahre – in denen sich augenscheinlich gar nichts ändern wird.

Viele Länder werden mit Schrecken sehen, dass „Nummer 43“ wohl noch bis 2008 am alten Kurs festhalten will. In einer Umfrage in 21 Ländern haben sich 60 Prozent der befragten bedorgt über die nächsten vier Bush-Jahre geäußert. Erste Stellungnahmen von Bush und Co. zum Iran und der sehr heimlich vollzogene Abbruch der Suche nach Massenvernichtungswaffen im Irak dürften dazu beigetragen haben.

Unter den Ländern, die Bushs zweiter Amtszeit am kritischsten gegenüberstehen, sind neben Deutschland und Frankreich auf der Irak-Verbündete Großbritannien und im weiteren Russland, China und Mexiko.

Allein in den USA hat sich der Protest gegen Bush beruhigt. Sicher, erst in der vergangenen Woche haben erneut 52 Prozent der von Gallup befragten Bürger den Irak-Krieg als falsch kritisiert, während sich nur noch eine Minderheit für den militärischen Einsatz ausgesprochen hat. Doch haben die Amerikaner weitgehend anerkannt, dass Bush – anders als noch vor vier Jahren – diesmal wirklich die Mehrheit der Stimmen auf sich vereinen konnte. Entsprechend verlief die (noch nicht abgeschlossene) Inaugurations-Zeremonie bislang ohne nennenswerte Zwischenfälle.

Auch die Wall Street verhält sich ruhig. Auf den Fernsehschirmen am Parkett zeigen CNN und der zu General Electric gehörende Börsensender CNBC die Live-Bilder aus der Hauptstadt, doch schauen nur wenige Händler zu. Den Tageshandel bestimmen Ebay und Citigroup sowie der Ölpreis.

Dabei hätte die Wall Street durchaus Grund, sich über den Kurs der Regierung auszulassen. Denn schließlich wird nicht allein die Außenpolitik die Zukunft des Landes bestimen. Innenpolitisch steht Bush vor riesigen Problemen, und die zuletzt häufig diskutierten Reformen in der Sozialversicherung sind nur ein Teil davon.

Auffällig an der Amtseinführungsrede des Präsidenten war nun, dass der weiterhin an einer extrem beschönigenden Darstellung der Lage festzuhalten scheint. Sicher, die Rede am Donnerstagmittag war – in Länge und Inhalt – kein Bericht zur Lage der Nation, wie er im nächsten Monat ansteht. Doch hätte Bush nicht ohne Not an den Halbwahrheiten über die konjunkturelle Lage im Land und die neue „Eigentümer“-Rolle der Amerikaner festhalten müssen.

Denn der durchschnittliche Amerikaner besitzt unter Bush nicht mehr als unter früheren Präsidenten. Das wird umso deutlicher am Beispiel des Immobilienmarktes, der als Boom-Indikator der vom Präsidenten am liebsten zitierte Konjunkturindex geworden ist. Mehr Menschen denn je besäßen dieser Tage ihr eigenes Haus, lobt Bush immer wieder. Doch das ist nur zum Teil wahr. Nie zuvor nämlich gehörte den Amerikanern ein so kleiner Teil an ihrem Haus wie zurzeit.

Die Amerikaner sind verschuldet bis zum Hals. Immer mehr Konsumausgaben – die nicht von irgendwo so stark zulegen konnten – gehen auf Kredit. Wo Kreditkarten gesperrt werden beleihen Jane und John Doe ihr Haus. Die Zahl der persönlichen Konkurse hat ein Rekordniveau erreicht. Ändert sich dieser Politik nicht auf absehbare Zeit, dann wird der US-Verbraucher bald unter der Last von Schulden und Zinsen zusammenbrechen.

Mitten in der Ertragssaison muss die Wall Street indes vielleicht nicht reagieren, weil sich die allgemeine Entwicklung in einigen Quartalszahlen niederschlägt – so beispielsweise im Automobil-, im Einzelhandels- und nicht zuletzt im Transportsektor. Diese Zahlen haben den Markt bereits bewegt und halten ihn weiter auf Trab. Die Feierlichheiten in Washington sind hingegen für eine dramatische Entwicklung nicht mehr als ein Symbol.

© Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 22-01-2005 04:11

Dividendenzahler haben langfristig die Nase vorne

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http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...e-1209794.html




Telekom-Aktien haben am meisten Luft für höhere Dividenden

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http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...n-1208340.html

Starlight 22-01-2005 04:24

US-Verbrauchervertrauen: Schlechter Start ins neue Jahr


Die Märkte hatten einen Anstieg auf 98,0 Punkte erwartet. Doch es kam anders: Der von der Universität Michigan ermittelte Index des Verbrauchervertrauens sank auf 95,8 Punkte im Januar von 97,1 im Dezember.

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http://www.boerse-online.de/maerkte/...ur/263124.html

Starlight 22-01-2005 13:37

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January 21, 2004

die neuesten Sentimentdaten, leider ist der Bullenanteil immer noch viel zu hoch :rolleyes:


Market Sentiment

Bullish Advisors: 55.9% Bearish Advisors: 24.7%

Starlight 22-01-2005 14:17

hier nochmals zur Erinnerung eine kleine Monatsstatistik2004 / 2005 von Dow Jones und Nasdaq Composite , die Zahlen richten sich nach dem Eröffnungs- bzw Schlusskurs von Anfang bis Ende eines jeden Monats und die uns aufzeigen das jetzt mal die Gewinne der starken letzten 2 Monate im Jahr 2004 schön langsam wieder abgegeben werden , wobei sich der DAX im Gegensatz zu den Amibörsen bislang noch sehr gut hält




Dow Jones 2004


Januar 10 452 ----- 10 488 :top:

Februar 10 487 ----- 10 583 :top:

März 10 582 ----- 10 357 :flop:

April 10 357 ----- 10 225 :flop:

Mai 10 227 ----- 10 188 :flop:

Juni 10 187 ----- 10 435 :top:

Juli 10 434 ----- 10 139 :flop:

August 10 138 ----- 10173 :top:

September 10 170 ----- 10 080 :flop:

Oktober 10 082 ----- 10 027 :flop:

November 10 028 ----- 10 428 :top:

Dezember 10 425 ----- 10 783 :top:


2005

Januar 10 783 ----- aktuell 10 392 :flop: :flop:

Starlight 22-01-2005 14:20

Nasdaq Composite 2004


Januar 2011 ----- 2066 :top:

Februar 2072 ----- 2029 :flop:

März 2036 ----- 1994 :flop:

April 1996 ----- 1920 :flop:

Mai 1928 ----- 1986 :top:

Juni 1978 ----- 2047 :top:

Juli 2045 ----- 1887 :flop:

August 1874 ----- 1838 :flop:

September 1833 ----- 1896 :top:

Oktober 1909 ----- 1974 :top:

November 1975 ----- 2096 :top:

Dezember 2104 ----- 2175 :top:



2005

Januar 2184 ----- aktuell 2034 :flop: :flop:

Starlight 22-01-2005 14:22

DAX 2004


Januar 4059 ----- 4058

Februar 4062 ----- 4018 :flop:

März 4026 ----- 3856 :flop:

April 3858 ----- 3985 :top:

Mai 3972 ----- 3921 :flop:

Juni 3924 ----- 4052 :top:

Juli 4078 ----- 3889 :flop:

August 3891 ----- 3785 :flop:

September 3794 ----- 3892 :top:

Oktober 3895 ----- 3960 :top:

November 3961 ----- 4126 :top:

Dezember 4108 ----- 4256 :top:



2005

Januar 4260 ----- aktuell 4213 :flop:

Starlight 24-01-2005 20:43

Quartalszahlen prägen weiter den Wall-Street-Handel

Die Wall Street hat eine spannende Woche begonnen. Auf der einen Seite wollen Anleger die Indizes so steil klettern sehen, dass bestenfalls die bisherigen Januar-Verluste ausgeglichen werden – was unwahrscheinlich ist. Auf der anderen Seite steht eine Flut von Quartalszahlen, die den Handel über das Monatsende hinaus bestimmen dürfte.

Hunderte bedeutender Unternehmen legen in diesen Tagen die Bilanzen vor, mit denen das Geschäftsjahr ein für allemal der Vergangenheit übergeben wird. Es ist die letzte Chance für Anleger und Analysten, noch einmal das Jahr Drei nach Ende der Rezession zu betrachten, und möglicherweise den Trend für die Zukunft abzulesen.

Bislang ist die Lage nicht sehr vielversprechend. Zahlreiche Dow- und Hightech-Werte haben enttäuschende Zahlen geliefert. Und wo ein Unternehmen die Erwartungen des Marktes trifft oder übertrifft, da verderben oft konjunkturelle Zweifel den Tag. Die Unternehmen seien der Konjunktur davongeeilt, munkelt man auf dem Parkett. Sobald der Verbraucher an seiner Schuldenlast gänzlich zu ersticken drohe, brächen die Gewinne in Corporate America wieder ein – langsamer ist das Gewinnwachstum indes schon geworden, was manchem Zocker graue Haare wachsen ließ.

Gute Nachrichten stehen in den nächsten Tagen seitens der Öl-Industrie an. Dass der Ölpreis zuletzt für ein paar Tage etwas nachgegeben hat, dürfte Anleger nicht kümmern. Vielmehr freut man sich angesichts eines dauerhaft hohen Preises für das Schwarze Gold auf sensationelle Zahlen. ConocoPhilips beispielsweise soll allein für das abgelaufene Quartal einen höheren Gewinn melden als für das gesamte Jahr 2002, und auch andere Branchenriesen wie ChevronTexaco sollen sich laut Analystenmeinung im Jahresvergleich locker verdoppelt haben.

Während teures Öl aber den Öl-Förderern eine Goldgrube ist, so kann es dem Verbraucher ein Grab sein. Denn John und Jane Doe müssen nicht nur ihre ein bis zwei Autos betanken, sie müssen auch im jüngsten Schneesturm ihr Haus warm halten und dazu auf fast alle Güter höhere Transportkosten mittragen. Der Verbraucher ächzt bereits unter der Last, und umso spannender wird der Ausblick sein, den einige Konsumartikler in dieser Woche an ihre Bilanzberichte anhängen.

Zu den verbrauchernahen Unternehmen gehören neben Großkonzernen wie Altria Group und Colgate-Palmolive auch unbekanntere Namen, die dennoch als Konjunkturindikatoren ernst zu nehmen sind: Der Preisschilddrucker und Folienspezialist Avery-Dennison gehört dazu oder Alberto-Culver, ein Unternehmen hinter Hautcremes und Shampoo.

Losgelöst vom Schatten der Öl-Industrie haben sich aller Voraussicht nach die Chemie-Konzerne. Unternehmen wie Dow Chemical oder der Dow-Wert DuPont sollen in den Augen der Analysten starke Zahlen vorlegen, da sie ihrerseits bessere Preise erzielen und andererseits starkes Wachstum auf dem chinesischen Markt durchsetzen konnten.

Vor den ersten Bilanzkonferenzen indes sind alle Berichte Spekulation. Was den Markt auch bei guten Zahlen immer mehr aus dem Konzept zu bringen droht, ist der immer weiter klaffende Unterschied zwischen Pro-forma- und wirklichen Zahlen. Wenngleich die Bilanzskandale der letzten drei Jahre noch jedem im Kopf sein dürften, nehmen sich CEOs und CFOs wieder mehr Freiheit in der Gestaltung der Geschäftsberichte. Zurzeit beträgt der Unterschied zwischen den GAAP-Zahlen und dem wirklichen Ergebnis nach Abzug von Sonderposten satte 18 Prozent – Tendenz steigend.

So steht jeder Kursgewinn an den US-Börsen nach wie vor auf einem wackligen Fundament. – Nur gut, dass mittlerweile auch die Mehrheit der Wall-Street-Experten dem ominösen Januar-Indikator abgeschworen hat.

© Wall Street Correspondents Inc.

crazy_coco 25-01-2005 12:34

Charttechnik
Warnsignale für Aktien
Von Mark Arbeter, Charttechniker bei Standard&Poor´s

...

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...n-1212758.html

Starlight 25-01-2005 17:32

Auch dicke Dienstagsgewinne machen nur wenig Hoffnung

Was für ein Sprung: In fast olympischer Form katapultiert sich der Dow-Jones-Index am Dienstag um mehr als 125 Punkte in die Höhe – gemessen am Handel der letzten Wochen ist das nicht Hochsprung, sondern Stabhochsprung. Die fundamentalen Probleme der US-Börsen sind indes nicht vergessen, streng genommen ist nicht einmal der Trend gebrochen.

Als Börsenlegende Art Cashin vom Investmenthaus Piper Jaffray jüngst auf dem Parkett von der „Head and Shoulder“-Formation im Dow sprach, da sprach er etwas Schockierendes aus. Das genannte Chartmuster gehört zu den gefürchtetsten an der Wall Street, weil es oft steil abfallende Kurse ankündigt.

Die aktuelle „Head and Shoulder“-Formation lässt sich angesichts eines Dow-Charts leicht ablesen, aber mit ein paar Daten und Zahlen auch beschreiben. Eine November-Rallye brachte den Dow in eine etwa zwei Wochen lange Handelsspanne zwischen 10 400 und 10 600 Punkten – im Bild wäre das die linke „Schulter“. Die Rallye Ende Dezember setzte den Blue Chips bei 10 900 Punkten einen „Kopf“ auf, bevor es so steil wie präzise spiegelverkehrt wieder abwärts ging. Zurzeit bildet der Index die rechte „Schulter“ wieder in einer Handelsspanne von 10 400 bis 10 600 Punkten.

Dass der Dow über das zurückliegende Wochenende und bis am Montagabend nach unten aus der Spanne ausgebrochen ist und deutlich unter den magischen 10 400 Punkten handelte, macht die Sache nicht besser.

Auch verblasst selbst ein an und für sich respektabler Tagesgewinn von 125 Punkten vor dem Hintergrund, dass der Dow im Januar bereits etwa 520 Punkte verloren hat. Es ist recht unwahrscheinlich, dass sich der Standardindex noch weitere drei Mal in dieser Woche dreistellig verbessern und damit den Januar retten kann – zumal auch die Dienstagsgewinne längst nicht eingefahren sind. In der letzten Handelsstunde einbrechende Kurse haben Anlegern zuletzt mehr als einmal den Tag verdorben.

Auch tut man sich auf dem Parkett schwer, den dreistelligen Gewinn am Dienstag als Zeichen wahren Optimismusses zu feiern. Im Gegenteil: Wo schon der vorsichtig freundliche Handelsauftakt am Montag Schnäppchenjägern zugeschrieben wurde, wird der Dienstagshandel ebenso auf das Konto der Zocker und Daytrader geschrieben. Einige wirklich gute Quartalszahlen können daran nichts ändern, zumal zumindest ein Teil der bisherigen Tagesgewinne erneut dem fallenden Ölpreis zugeschrieben werden muss.

Ein starker Tag in dieser Woche macht also keinen Trend. Die Wall Street hofft weiter auf ein einigermaßen erträgliches Januar-Ergebnis, zumindest notfalls aber darauf, dass ein schwacher Januar keineswegs den Trend für das Jahr angeben muss.

Markus Koch © Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 26-01-2005 18:07

Der frühe Händler fängt den Wurm

Ölpreis, Konjunktur, Bullen, Bären … das alles ist den Händlern am Mittwoch egal, ein viel wichtigeres Thema bestimmt das Gespräch auf dem Parkett: Wer künftig in New York Geld verdienen will, muss unter Umständen früh aufstehen. Die Wall Street könnte künftig bis zu zwei Stunden früher öffnen. Doch bis dahin wäre es ein langer Weg.

Zur Wochenmitte ist nicht mehr als „eine von vielen Ideen“ bekannt, mit denen der Vorstand der altehrwürdigen Börse die Umsätze verbessern und seine Vormachtstellung auf dem amerikanischen Markt verteidigen will.

Handlungsbedarf gibt es auf jeden Fall. Nicht nur die Nasdaq, sondern auch andere elektronische Händler haben dem Parkett über die letzten Jahre Marktanteile abgeknöpft. Händler und Spezialisten müssen sich mit deutlich geschrumpftem Salär zufriedengeben, und die Aussichten für die Wall Street – immerhin 1792 gegründet und damit eine amerikanische Institution – sind alles andere als rosig: Sitze in dem ehrwürdigen Haus wurden zuletzt für unter einer Million Dollar verkauft, vor drei Jahren kostete die Lizenz zum Dealen fast das Dreifache.

Da ist es nur normal, dass Börsen-CEO John Thain über mögliche Verbesserungen nachdenkt. Und die Handelszeiten – zur Zeit von 9.30 bis 16 Uhr Ostküsten-Zeit – auszuweiten ist nicht weit hergeholt. Zum einen haben bereits Thains Vorgänger William Donaldson, der heutige SEC-Chef, und der inzwischen in Ungnade gefallene Dick Grasso darüber nachgedacht. Und zum anderen hat mit Frankfurt ja auch die wichtigste europäische Börse den Handel vor nicht allzu langer Zeit in die frühen Abendstunden verlängert.

Um noch näher an Europa zu sein, wo viele NYSE-Listings beheimatet sind, will die Wall Street nun handeln. Frühere Öffnungszeiten sollen mehr Europa-Geschäft nach New York holen. Auch glaubt man, die manchmal starke Diskrepanz zwischen Schluss- und Eröffnungskurs verringern zu können, wenn man den Handel früher eröffnet – und damit mehr Nachrichten (Quartalszahlen, Konjunkturdaten …) in die Zeit nach der Glocke fallen.

Doch so leicht ist das alles nicht. Obwohl der Börse etwas mehr Geschäft sicher sein dürfte, ist überhaupt nicht klar, um wieviel es sich handelt. Zudem wäre ein um ein oder gar zwei Stunden früherer Börsenstart geradezu katastrophal für Händler an der Westküste. Wer in Los Angeles und San Francisco Kapital an der Börse managt, der muss jetzt schon um fünf Uhr früh im Büro sein.

So stellt man sich selbst an der vordergründig so kalt berechnenden und finanzregierten Börse die Frage, ob die neuen Zeiten menschlich tragbar wären. Wer früher aufsteht müsse früher ins Bett, viele Händler müssten weitgehend auf ihr Familienleben verzichten – und wüssten dabei nicht, wie viel Mehr-Umsatz ihnen ein solcher Schritt bescheren würde. Ein Börsenstart um 7.30 Uhr hat auf dem Parkett entsprechend gar keine Unterstützung, für einen Glockenschlag um 8.30 Uhr sähe die Lage schon etwas besser aus.

Die Entscheidung über die Handelszeiten liegt indes weder bei den Händlern noch bei den Mitgliedern der Institution, sie ist allein Sache der Geschäftsführung.

Dort denkt man auch über einen Kompromiss nach: Die Börse, so heißt es, könne um 7.30 Uhr für den elektronischen Handel öffnen, während der herkömmliche Parketthandel nach wie vor um 9.30 Uhr beginnen würde. Dieser Weg würde indes eine ganz neue Gefahr bergen: Der elektronische Handel würde stark an Bedeutung gewinnen, und das langsame Ende des Parketthandels wäre eingeläutet. Mit diesem jedoch begründet die Wall Street bis heute ihre internationale Vormachtstellung.

© Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 28-01-2005 16:38

Im Netz lassen sich noch "Werte" finden
Von Timothy J. Mullaney, BusinessWeek Online

...

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...n-1214020.html

Starlight 28-01-2005 21:20

Die Revolution im Supermarkt

Die geplante Übernahme von Procter & Gamble und Gillette – immerhin ein 57 Milliarden Dollar teures Unterfangen – beherrscht zum Wochenschluss das Gespräch auf dem Parkett. Doch ist auch Otto Normalverbraucher betroffen, und zwar dank der Produktpalette der beiden Konsum-Riesen so deutlich wie selten zuvor.

Es gibt nämlich wenige Unternehmen im Verbrauchersektor, denen der Konsument irgendwie entkommen könnte. Sicher, es gibt einen ganzen Haufen Kunden, die Wal-Mart boykottieren und statt zum nächsten Super-Center lieber ein paar Meilen weiter fahren. Auch kann man um McDonald’s einen großen Bogen machen und um Coca-Cola. Schwieriger wird es schon bei Altria Group, denn zu dem Konzern gehört neben der Tabaksparte Philip Morris ja noch eine nur schwer zu überschauende Gruppe von Lebensmittel- und sonstigen Marken.

Völlig unmöglich hingegen ist ein Leben ohne Procter & Gamble. Das zeigt ein Spaziergang durch einen imaginären P&G-Supermarkt, in dem die Regale bis unter die Decke gefüllt sind.

Da stehen: die Waschmittel Ariel, Dash, Lenor und Tide, das Putzmittel Meister Proper, die Zahnpasten Blend-A-Med und Crest, Klopapier von Charmin’, Küchentücher von Bounty und das Papiertaschentuch Tempo, die Hygiene-Artikel Always, Alldays und Tampax, die Haarpflegeserien Pantene, Head & Shoulders sowie Herbal Essences, ferner die Windeln Pampers und Luvs und die Swiffer-Putztücher. Da stehen weiter die Kosmetik-Produkte von CoverGirl und Olay, der Deostift Secret und das Rasierwasser Old Spice sowie die Ivory-Seife. Die Duftwasser von Hugo Boss, Helmut Lang, Ellen Betrix und Laura Biagotti reihen sich an, und im Lebensmittelregal stehen Pringels-Chips und Folgers-Kaffee, dann noch Iams für Katze und Hund und wer sich nicht wohlfühlt, greift vielleicht zum Erkältungstrunk NyQuill aus der Wick-Gruppe oder zu Prilosec gegen Sodbrennen.

Die Einkaufstour könnte sich locker auf einen ganzen Tag ausdehnen, wäre unser imaginärer Supermarkt außer mit den US- und Europa-Produkten auch noch mit den zig Marken bestückt, die ausschließlich für die Märkte in Asien, Australien oder Mittel- und Südamerika hergestellt werden.

Wer nahe eines P&G-Marktes wohnen würde, der müsste nun bald nirgends sonst mehr einkaufen: Denn durch die Übernahme von Gillette kommen auch die gleichnamigen Rasierer und Rasiercremes ins Regal, samt der weiblichen Variante Venus und den Trockenrasierern von Braun. Die Duracell-Batterien gibt es gleich dazu, und ferner mehr Zahnpflegeprodukte aus der Oral-B-Serie.

Kein Wunder eigentlich, dass Warren Buffett – wieder einmal einer der größten Aktionäre in dem Deal – von einer „traumhaften Paarung“ spricht. „Hier entsteht der weltgrößte Konsumartikel-Konzern“, freut sich die Investment-Legende von Berkshire Hathaway. Doch gibt es auch manchen, dem der neue Konzern gehörig das Geschäft vermiest: namentlich ist das die gesamte Konkurrenz.

Ganze 21 Marken in dem neuen Konzern haben einen Jahresumsatz von jeweils mehr als einer Milliarde Dollar. Die werden über ein einmaliges Vertriebs- und Marketingnetz eingeholt, das die Konkurrenz nun in die Ecke zu drängen droht. Zahnpasta und Geschirrspülmittel von Colgate-Palmolive werden es angesichts durchaus bekannter Absprachen zwischen Herstellern und Einzelhändlern sehr schwer haben, sich einen prominenten Regalplatz zu sichern – auf Augenhöhe wird künftig P&G alleine herrschen.

Umschauen muss sich nun selbst Unilever. Der britisch-holländische Konzern verliert seine internationale Marktführerschaft an das neue Procter & Gamble und reiht sich auf den Plätzen ein, wo bislang Kimberley-Clark und Clorox standen.

Damit steht das europäische Unternehmen wohlgemerkt immer noch besser da als einige bislang namhafte Konkurrenten, denen angesichts der gestärkten Konkurrenz das Aus droht: Das sind vor allem die Batterie-Hersteller Energizer und Rayovac, die weder mit der Marketingmaschine von P&G noch im Bereich Forschung und Entwicklung mithalten können.

Wirklich ändern dürfte sich für den Verbraucher nach dem gigantischen Konsum-Merger indes nichts. Mit einigen neuen Produkten ist immer zu rechnen, wenn die kreative Energie zweier Unternehmen gebündelt wird. Preisanstiege dürfte es trotz der absoluten Marktdominanz des neuen Konzerns indes nicht geben, denn das wäre gegen die Philosophie von Procter & Gamble als Massen-Ausrüster. Auf Preisnachlässe wird man indes auch vergebens warten: Auf Kosten der Gewinnmargen die Konkurrenz auszuschalten, würde sich für P&G kaum lohnen. Weitere Übernahmen dürften nämlich kartellrechtlich schwierig bis unmöglich werden.

Markus Koch © Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 28-01-2005 22:09

DOW Jones - Hier die Tradingmarken

Wann wieder einsteigen?


DOW Jones: 10.463,x Punkte

Aktueller Tageschart (log) seit dem 18.06.2004 (1 Kerze = 1 Tag) als Kurzupdate:

Am 27.12.2004 markierte der Index bei 10.868 Punkten sein Bewegungshoch. Seitdem fällt der Index in einem steilen Abwärtstrend ab. Seit dem 05.01.04 zeigt der Abwärtstrend divergierende Begrenzungslinien im Sinne eines "Broadening wedges". Bei 10.353 Punkten liegt eine solide Unterstützung, bei 10.323 Punkten verläuft die im November vergangenen Jahres überwundene dominante Abwärtstrendslinie, bei 10.286,50 Punkten ist ein wichtiges Retracementlevel lokalisiert und bei 10.300 Punkten verläuft der EMA200 auf Tagesbasis. Der Bereich von 10.286-10.323 Punkten stellt einen ausgezeichneten potentiellen antizyklischen Einstiegspunkt dar. Ausgehend von diesem Bereich ist mit sehr großer Wahrscheinlichkeit mit einer saftigen Gegenreaktion bis zunächst 10.530 Punkten zu rechnen. Als prozyklische BUY Triggermarke ist die 10.545 zu nennen. Wird sie auf Tagesschluß nach oben passiert, wird ein Kaufsignal bis 10.673, 10.776 und 10.820 Punkte ausgelöst.

http://img.wallstreet-online.de/news/030/84/91

Quelle: Godmode-Trader.de



Der Dow schloss heute bei 10 427 Punkten -40P. -0,4%

Starlight 31-01-2005 07:24

Big Tech wird alt (EuramS)

"Setz auf Hightech-Aktien und streiche Jahr für Jahr zweistellige Kursgewinne ein." So einfach war die Börsenwelt in den 90er Jahren. Doch die Wachstumsphantasie ist längst raus aus den Oldtimern. Anleger sollten deshalb ihre Depots bereinigen und sie vom Tech-Ballast befreien.

von Hartmut Conrad und Klaus Schachinger

Bill Gates? Nie gehört." So dürften Pisa-optimierte deutsche Schüler in einigen Jahrzehnten auf den Namen des derzeit reichsten Mannes der Welt reagieren. Kennen werden sie dann wohl eher die Vor- und Nachnamen chinesischer Milliardäre.

Vielleicht geraten Hightech-Pioniere wie Gates bald in Vergessenheit. Wie die Eisenbahn-Könige der vorletzten Jahrhundertwende. Cornelius Vanderbildt - nie gehört? Der Mann war mal fast doppelt so reich wie Bill Gates heute. Die Nasdaq, die US-Börse für Wachstumswerte, hat 2005 den schlechtesten Jahresbeginn ihrer Geschichte hingelegt. Ein Minus von sechs Prozent in den ersten drei Wochen. Eigentlich kein Anlaß zur Aufregung, doch da steckt mehr dahinter: Offenbar sehen immer mehr Investoren einen Grund, die Hightechs heute grundsätzlich anders zu beurteilen als in der Vergangenheit.

Die Branche ist schnell gealtert. Die Zukunft von Microsoft, Nokia und Co wurde überschätzt. Und die Kurse des Boomjahrs 2000 werden die Titel kaum jemals wieder erreichen - im Durchschnitt müßten sie um 311 Prozent zulegen. Grund genug auch für die treuesten Privatanleger, ihre Depots jetzt zu bereinigen.

Wall-Street-Strategen haben den Tech-Sektor runtergestuft: Morgan-Stanley-Analyst Henry H. McVey erwartet 2005 im gesamten Tech-Sektor sinkende Margen - und das in einer wachstumsstarken US-Wirtschaft und in einer Zeit eines Mega-Booms in Asien. Eindeutiger kann man den Druck auf die Hightech-Branchen nicht illustrieren: "Die Tech-Industrien sind zyklische Industrien, die an der Börse lange Zeit so gehandelt wurden, als seien sie insgesamt immer noch Wachstumsbranchen", sagt McVey.

Die These, an die viele Anleger bis heute glauben, lautet: Technologieaktien bringen langfristig mehr Wachstum und höhere Kurszuwächse als Aktien aus anderen Sektoren. Spätestens seit dem Jahr 2000, dem Höhepunkt des Börsenbooms, gehörten die Aktien von Cisco, Ericsson und Nokia deshalb auch in Deutschland in das Depot jedes aufgeklärten Anlegers.

Und da liegen sie immer noch. Nokia ist nach wie vor die beliebteste ausländische Aktie der Deutschen. Dabei ist der Wert längst kein Selbstläufer mehr. Aber deshalb gleich die Trennung? Andreas Beck, Vorstand beim Marktforscher Tetralog in München, analysiert regelmäßig die Depots deutscher Privatanleger. Sein Urteil: "Zwar haben die Anleger nach dem Beginn des Absturzes im Jahr 2000 nicht noch mehr Hightech-Titel nachgekauft. Aber die meisten halten Aktien wie Nokia oder Deutsche Telekom immer noch - in der Hoffnung auf das Erreichen einstiger Höchstkurse."

Doch bisher ist wenig geschehen. Seit Jahren laufen die Titel seitwärts. Im schlechteren Fall, wie bei Sun und Lucent, geht es selbst nach dem Big Bang von 2000 noch weiter abwärts. Und wer darauf wartet, daß der einfache Mechanismus aus den 90er Jahren wieder anspringt und Hightech-Aktien wieder regelmäßig zweistellige Kurszuwäche bringen, der "könnte ziemlich lange warten", sagt Joseph Battipaglia, der Chef-Analyst beim US-Vermögenverwalter Ryan Beck & Co.

Das Ende vieler Kurshoffnungen? Ja. Die Erklärung liefert Professor Jochen Röpke, Wachstumsforscher aus Marburg: "Die Informationstechnologie war eine Basisinnovation, vergleichbar mit der Erfindung des Autos. Ihre Produkte haben nun alle Lebensbereiche durchdrungen. Der Wachstumseffekt läuft deshalb in den nächsten zehn Jahren langsam aus." Laut Röpke sind die Anzeichen eindeutig. Es entstehen nur wenige echte neue Märkte. Die IT-Produkte gelangen in einen gnadenlosen Preiswettbewerb. Nachahmer reißen das Massengeschäft an sich. Produktion und neuerdings auch die Weiterentwicklung wandern ab in Billiglohnländer wie Indien und China. Geld verdienen in einzelnen Märkten nur noch der Marktführer und Nischenanbieter.

Ist denn alles schlecht? Über haupt nicht. Nur - was nicht schlecht ist, kann trotzdem langweilig sein. Die Aktien der profitablen Marktführer wie Dell oder Microsoft sind gemessen am Kur/Gewinn-Verhältnis zwar nicht mehr teuer, doch es fehlt die Wachstumsstory.Doch derzeit liefern Hightech-Titel eine ganze Bandbreite an Gefühlen: Apple ist die reine Freude, verfünffachte den Gewinn, brachte Anlegern in einem Jahr ein Kursplus von 150 Prozent. Das Unternehmen ist das Musterbeispiel für den Überflieger in der Nische. Mit dem MP3-Player iPod hat Apple den Markt neuerfunden und mit einem Musikladen im Internet der Branche gezeigt, wie Musik über das Web legal und erfolgreich verkauft werden kann.

Infineon ist das Gegenbeispiel und ein Dauerdesaster. Nicht Marktführer, nicht Nische. Der finanzstarke Marktführer Samsung schafft es als einziges Unternehmen, in guten Zeiten ausreichend zu verdienen, um die Perioden mit Verlust im zyklischen Geschäft zu überstehen. Und mit dem SMIC-Konzern sind seit kurzem auch die Chinesen im Spiel. Bitter für Infineon.

Und der Markt könnte schrumpfen. Nach einem Umsatz von 217 Milliarden Dollar auf dem Weltmarkt halten die Marktforscher von Semico Research einen Rückgang auf 207 Milliarden für möglich. Das ist nicht gut für die Branche, für die Marktführer Intel und Samsung, aber immer noch besser als für die Mitläufer.

Die Aussichten für das klassische Geschäft mit Computern? Durchwachsen. Von einer Wachstumsbranche kann keine Rede mehr sein. Im November fiel der Computerumsatz, bei bestem Konsumklima, in den USA um 5,7 Prozent. Merrill Lynch erwartet für 2005 maximal einen Umsatzzuwachs von 3,9 Prozent auf dem US-IT-Markt. Marktführer wie Dell und Microsoft können auch in einer solchen Situation an Macht gewinnen und gute Zahlen präsentieren, wie Microsoft am vergangenen Donnerstag.

Wer die Nummer 2 oder 3 in einem Markt ist, kann bei den Preiskämpfen viel Kraft verlieren. Beispiel Hewlett-Packard (HP). Carleton Fiorina, Chefin des Computer- und Druckerkonzerns, kann das Tempo von Dell und IBM nicht halten. Bei IT-Dienstleistungen, dem Kerngeschäft von IBM, konnte HP bislang nicht, wie von Fiorina versprochen, Marktanteile erobern. Und die PC-Sparte, wo Dell mit Gewinnmargen von rund sechs Prozent vormacht, wie Geld verdient wird, schafft HP magere 0,9 Prozent Marge. Geld verdient HP heute eigentlich nur mit Druckern. Jetzt bekommt Fiorina drei Aufpasser an die Seite gestellt.

Im Handy-Markt gerät selbst Marktführer Nokia unter Druck. Immerhin überraschten die Finnen am Mittwoch mit guten Zahlen und optimistischem Ausblick. Doch in Nokias Markt tummelt sich mit Samsung der härteste Angreifer der Hightech-Branche.

Wer Hightech-Wachstum sucht, der muß nach Osten schauen. Dort entstehen neue Weltkonzerne. Wie etwa der chinesische Telekom- und Netzwerkausrüster Huawei, der vor kurzem auch ein UMTS-Handy vorstellte. Huawei wächst pro Jahr um 20 bis 30 Prozent. 2004 schaffte der nicht börsennotierte Konzern fünf Milliarden Dollar Umsatz, 40 Prozent davon in den USA und Europa. Ericsson und Cisco beobachten Huawei mit Argwohn. Bill Gates könnte es noch erleben, daß der reichste Unternehmer der Welt bald ein Chinese sein wird. Der allerdings dürfte aus der Biotech-Branche kommen.

Quelle: (EuramS)

Starlight 31-01-2005 18:46

Gute Nachricht: Im Nahen Osten nichts Neues

Keine Nachrichten sind gute Nachrichten an diesem letzten Handelstag im Januar. Denn nicht nur die großen Übernahmen machen dem Markt Beine – wenngleich deren Rekordvolumen auf dem Parkett für Jubel sorgt. Auch Öl und Irak bestimmen den Montagshandel, wenngleich etwas hintergründiger.

Gerade dass über den Irak am Montag so gut wie gar nicht gesprochen wird, kann als gutes Zeichen gewertet werden. Nachdem erst vor einer Woche 36 amerikanische Soldaten bei einem Hubschrauber-Absturz umd Leben gekommen waren und weitere Dutzende von Einheimischen bei Bombenattentaten ihr Leben ließen, hatte man für die Wahlen am Sonntag nur das Schrecklichste erwartet – und zum Teil auch in die Aktien eingepreist.

Die Wahllokale schlossen indes am Sonntag pünktlich und ohne dass es allzuviele Zwischenfälle gegeben hätte. Trotz einiger Selbstmordanschläge und verzweifelter Terrorakte wurden selbst in Bagdad eine Wahlbeteiligung von 60 Prozent und in manchen Teilen des Landes von bis zu 95 Prozent gemessen. Das ist ein sensationelles Ergebnis für einen Irak auf dem Weg zur Demokratie – und für Amerika unter der Regierung von George W. Bush.

Der darf zwar noch nicht allzu früh feiern. Schließlich sind bisher weder Stimmen ausgezählt noch eine neue Regierung installiert, instruiert und mit ausreichenden Staatsmitteln versorgt. Dennoch kann der US-Präsident einen Punkt verbuchen, zumal zahlreiche Drittländer der neuen irakischen Regierung Hilfe angeboten haben, darunter auch Länder, die sich bislang von der USA Kurs in Sachen Irak distanziert hatten.

Weitere gute Nachrichten aus Nahost wurden am Wochenende in der Schweiz vermittelt. Bei Gesprächen in Davos gab der Präsident der Opec bekannt, das man aller Voraussicht nach zunächst an den bestehenden Förderquoten festhalten werde – der Ölpreis, der bereits am Freitag in den Sinkflug getreten ist, gibt am Montag weiter nach und notiert bei 46,60 Dollar auf einem neuen Zwischentief.

Diese Faktoren kombiniert mit den Kursverlusten der letzten Wochen lassen die Wall Street nach oben ausschlagen, wenngleich die frühe Kursspitze nicht gehalten werden kann. Anleger können aus dem Trend machen was sie wollen, ein wenig Optimismus ist aber wohl angemessen: Über den Januar-Indikator – nachdem der schlechte Handel im ersten Monat die Jahrestendenz vorwegnehmen müsste – sollte man sich zunächst einmal keine grauen Haare wachsen lassen.

Markus Koch © Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 31-01-2005 19:08

Dow-Jones-Chartanalyse


Von Stefan Mayriedl
Seit Dienstag voriger Woche sind beim Dow Jones Stabilisierungstendenzen auszumachen, die bisher aber noch keine entscheidenden charttechnischen Terraingewinne zeitigten.

Kurzfristige Analyse
Es sind vor allem zwei massive Barrieren, die einem Anstieg in Richtung 11.000er-Marke im Wege stehen. So wartet zwischen 10.565 und 10.630 Zählern ein Widerstandsbündel, das von einer horizontalen Zone sowie von den Gleitenden Durchschnitten der letzten 21 und 55 Börsentage herrührt. Bei 10.850/10.868 Punkten wiederum liegen die langjährigen Höchststände, die im Dezember und auch im Januar wiederholt angetestet wurden.

Dagegen hat auf der Unterseite der Bereich bei 10.360/10.370 Punkten zunächst einmal gehalten. Robuster erscheint allerdings der Zone bei 10.280 Zählern, wo sich nicht nur die 200-Tage-Linie, sondern auch ein wichtiges Fibonacci-Retracement befindet: 50 Prozent der Aufwärtsbewegung von 9708 (Zwischentief vom 25. Oktober) auf 10.868 Punkte (Zwischenhoch vom 28. Dezember) wären auf dem Niveau wieder eingebüßt.

http://www.boerse-online.de/bilder/c.../dj050131a.gif




Mittelfristige Analyse


Betrachtet man den Langfristchart, zeigt sich eine flaggenförmige Konsolidierung, die fast das ganze vorige Jahr dauerte und als bestätigende Zwischenkorrektur des im März 2003 gestarteten Aufwärtstrends zu werten ist. Nach der jüngsten Korrektur muss sich noch erweisen, ob sich der tendenziell für 2005 zu erwartende Kursanstieg durchsetzen kann.

Dabei kommt es vor allem auf den bereits auf Seite 1 angesprochenen Bereich bei 10.280 Punkten an. Hält diese Unterstützung nicht, wäre das als deutlicher Warnschuss zu sehen. Den Bullen bliebe dann nur noch ein Sicherheitsnetz bei 10.150 Punkten, also dem 61,8-Prozent-Retracement der letzten starken Aufwärtswelle. Darunter würde der horizontale Unterstützungsbereich zwischen 9600 und 9700 Zählern erneut in den Mittelpunkt rücken. Kommt es dagegen zu neuen Jahreshöchstständen, ist tendenziell Luft bis 11.350/11.400 Punkten.



Der Blick auf den Langfristchart zeigt eine flaggenförmige Konsolidierung, die fast das ganze vorige Jahr dauerte und als bestätigende Zwischenkorrektur des im März 2003 gestarteten Aufwärtstrends zu werten ist. Nach der jüngsten Korrektur muss sich noch erweisen, ob sich der tendenziell für 2005 zu erwartende Kursanstieg durchsetzen kann.

Dabei kommt es vor allem auf den bereits auf Seite 1 angesprochenen Bereich bei 10.280 Punkten an. Hält diese Unterstützung nicht, wäre das als deutlicher Warnschuss für die Bullen zu werten. Ihnen bliebe dann nur noch ein Sicherheitsnetz: Das 61,8-Prozent-Retracement der letzten starken Aufwärtswelle bei 10.150 Punkten. Darunter würde der horizontale Unterstützungsbereich zwischen 9600 und 9700 Punkten erneut in den Mittelpunkt rücken. Kommt es dagegen zu neuen Jahreshöchstständen, ist tendenziell Luft bis 11.350/11.400 Punkten.

http://www.boerse-online.de/bilder/c.../dj050131b.gif

Folgende, auf Wochenbasis berechnete Indikatoren sind im Chart zu sehen (von oben nach unten):

1) grau: Relative-Stärke-Index (RSI-Wilder), 14
2) orange: Double-Smoothed-Stochastics (DSS-Bressert), 10/3
3) schwarz/blau: MACD, 12/26/9
4) türkis: Relative-Momentum-Index (RMI), 13/5
5) rosa: Average-Directional-Movement-Index (ADX), 14
6) grün/rot: Aroon Up-Down, 14



Zusammenfassung der Unterstützungen und Widerstände


Widerstand 2: 10.850 18.868 (horizontaler Bereich)
Widerstand 1: 10.565 10.630 (horizontaler Bereich, GD21+55)


Dow Jones: 10.482 Punkte (Kurs zum Analysezeitpunkt)

Unterstützung 1: 10.360/10.370 (horizontaler Bereich)
Unterstützung 2: 10.280/10.290 (200-Tage-Linie, Fibonacci-Retracement)



Quelle: BörseOnline

Starlight 01-02-2005 18:09

Starbucks und Al-Jazeera überholen Coca-Cola

Als Starbucks-Gründer Howard Schultz vor ein paar Jahren erklärte, er wolle seinen Kaffeeladen zu einer globalen Marke machen „so bekannt wie Coca-Cola“, taten das viele als Spinnerei ab und als arrogantes Geschwätz. Immerhin: Coca-Cola ist eine der traditionsreichsten Marken der USA, während der Starbucks gerade erst begonnen hat.

Umso mehr scheint Schultz mit seiner Firma auf dem rechten Weg zu sein. Dass der „Spiegel“ jüngst ein deutsches Pärchen im Amerika-Urlaub mit den Worten zitierte: „Schau mal, die haben hier auch Starbucks“, ist ebenso lächerlich wie beeindruckend. Zeigt es doch nicht nur das Unwissen der beiden Touristen auf, sondern einen Trend, nachdem Einwohner anderer Staaten Starbucks nicht mehr als amerikanische Marke ansehen, sondern als ihre eigene. – Schließlich gibt es den frisch gebrauten Kaffee und den Frappuccino unter dem grün-schwarzen Logo auch zuhause um die Ecke.

Während aber Starbucks rund um den Globus täglich neue Läden eröffnet, sieht es bei Coca-Cola längst nicht mehr so gut aus wie dereinst. Ein Blick auf die Aktie zeigt das auf einen Blick, und bei näherer Betrachtung fallen gleich mehrere Schwachpunkte auf: Vor allem ein richtungsloses Management, schwache neue Produkte wie der Low-Carb-Drink „C2“ und der verpasste Einstieg in das Geschäft mit nicht sprudelnden Drinks wie Wasser, Saft und Tee haben die einst großartige Marke aus Atlanta geschwächt. Der Konkurrent PepsiCo hat zuletzt an Marktanteilen gewonnen.

Mit der jüngsten Performance hat auch der Name Coca-Cola an Strahlkraft eingebüßt. Zwar ist das Unternehmen noch immer allgegenwärtig bei Konzerten und Sportveranstaltungen, im Fernsehen und auf Plakatwänden und Kühlschränken in aller Welt. Doch Experten messen dem keinen großen Einfluss mehr bei. In einer aktuellen Umfrage unter zweitausend Marken-Experten landet Coca-Cola nur noch auf dem siebten Platz unter den einflussreichen Namen, noch hinter Ikea und dem Mini.

Auf dem vierten Platz hat sich unterdessen Starbucks etabliert. Wenngleich die Experten darauf bestehen, dass die Umfrage nichts mit dem finanziellen Wert der Marke zu tun hat – da liegt Coca-Cola immer noch weit vor der Kaffeekette –, so scheint CEO Howard Schultz doch einen Schritt näher an seinem globalen Firmenziel zu sein.

Auf Platz fünf übrigens hat sich unerwartet Al-Jazeera gesetzt. Der Irak-Krieg und die zunehmende Bedeutung von Nachrichten aus dem Nahen Osten auf Ölpreis und Politik, Krieg und Frieden hätten Zuschauer immer mehr auf das unabhängige arabische Netzwerk schalten lassen. Al-Jazeera, so heißt es, sei schließlich die einzige als zuverlässig geltende Quelle aus einem Teil der Welt, in dem man eine andere Perspektive habe als in den USA und anderen Industriestaaten.

Die Spitze der Einfluss-Charts belegen übrigens zwei Hightech-Unternehmen. Der iPod-Hersteller Apple krönt mit einem ersten Platz seinen ohnehin beeindruckenden Run der letzten Jahre, während auf Platz zwei die Suchmaschine Google notiert. Ein weiteres Internet-Unternehmen hat indes an Glanz verloren: Ebay landet auf Platz neun und damit noch hinter Coca-Cola.

© Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 02-02-2005 20:47

Fed zieht Zinsschraube weiter an

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http://www.faz.net/aktuell/wirtschaf...n-1212801.html

Starlight 03-02-2005 20:32

Der Webb-Report: 142 Seiten gegen Dick Grasso

Man hat lange nichts gehört von Dick Grasso. Der kleine Mann mit der schimmernden Glatze, der bis vor einem Jahr die ehrwürdige New York Stock Exchange durchschritt wie der Sonnenkönig persönlich, hat sich zurückgezogen und wartet auf seinen Prozess. Vorab gibt es in dieser Woche Einzelheiten, die wohl eher seinen Gegnern nutzen.

Der Webb-Report ist ein 142 Seiten starkes Schriftstück, dem Grasso aus gutem Grund seit Monaten entgegenzitterte. Mit ihm zitterte Ken Langone, der Chef des Gehalts-Komitees an der Börse, das Chairman Grasso über die Jahre sein umstrittenes Millionen-Paket schnürte. Mit ihm – allerdings auf der anderen Seite – zitterte auch Eliot Spitzer, der New Yorker Generalstaatsanwalt, der Grasso und Langone verklagt hat.

Spitzer scheint der Webb-Report genau das zu liefern, was er gehofft hat. Für Grasso und Langone sieht das Dokument etwas schlechter aus, das aus der Feder des früheren US-Staatsanwalts Daniel Webb stammt. Den hatte der amtierende NYSE-Chef John Thain ins Haus geholt, auf dass er die Hintergründe des Grasso-Skandals aufkläre. Das ist jetzt geschehen.

Zur Erinnerung: Dass Dick Grasso für 2001 ein Gehalt von 30,5 Millionen Dollar kassierte, brachte den Stein ins Rollen. Niemand hatte erwartet, dass der Chef einer regulierenden Behörde und einer Not-for-Profit-Organisation derartig abkassieren könnte. Selbst NYSE-Insider hatten eher auf 3 Millionen Dollar getippt, wobei auch ein solcher Betrag gut fünfundzwanzigfach über der Kompensation von Notenbanker Alan Greenspan oder SEC-Chef William Donaldson gelegen hätte.

Details zu Grassos Gehaltsabmachungen offenbarten bei näherem Hinsehen, dass Grasso die Börse mit einem goldenen Fallschirm verlassen würde: 187 Millionen Dollar hatte sich der CEO in den letzten Jahren genehmigen lassen, dazu hatte ihm die Börse einen Privat-Jet gestellt, einem Assistenten ein Gehalt von einer Viertelmillion Dollar und allein zwei Chaffeuren jeweils 130 000 Dollar gezahlt.

Das war zuviel, nicht nur für Eliot Spitzer. An der Börse, wo Händlern über Jahre hinweg immer höhere Gebühren aufgebürdet worden waren, war Grasso von einem Tag auf den anderen eine persona non grata – er trat schließlich im Herbst 2003 zurück.

Die Untersuchungen von Daniel Webb im Umfeld der NYSE haben nun erklärt, was die meisten Kritiger von vorne herein befürchtet hatten: Grasso hatte ungebührenden Einfluss auf das Gehalts-Komitee. Nicht nur regulierte er als Börsen-Chef die Firmen der Vorstandsmitglieder, er wählte auch die Komitee-Mitglieder einzeln aus – und gab ihnen vor den jährlichen Treffen jeweils eine genaue Zahl, die er als Chairman-Bonus für angemessen hielt.

Dem Komitee reichte das meist: Unabhängige Gehaltsexperten oder Berater von außen wurden so gut wie nie eingeschaltet. Dass an den Millionen-Paketen für Grasso etwas faul war, wusste man aber wohl. Nicht umsonst verschleierte man zahlreiche Details gegenüber dem Gesamtvorstand, der sich deshalb auch über Jahre hinweg nicht wehrte.

Von den Absprachen wollen Grasso und Langone nach wie vor nichts wissen, sie fühlen sich sicher. Hätte Webb recht, meint Grassos Sprecher ironisch, müsse man ja am Verstand der klügsten Männer und Frauen in der Finanzwelt zweifeln, die das Gehalt für den Chef abgesegnet hätten. Darüber indes ist einfach zu urteilen: Am Verstand derselben muss wohl nicht gezweifelt werden, an deren Integrität aber schon.

Ein Termin für den Prozess gegen Grasso und Langone steht noch nicht fest, die Schadenssumme hingegen schon: Von 187 Millionen wollen Generalstaatsanwalt Spitzer und die NYSE mindestens 100 Millionen Dollar zurück.

© Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 03-02-2005 20:34

Internet-Aktien sind wie Roulette



Von Willi Weber
Wie unberechenbar Internet-Aktien mittlerweile sind, haben die vergangenen Tage eindrucksvoll bewiesen. Während bei Google alle Engel singen, wird Amazon in die Hölle geschickt. Die Erklärungsversuche wirken hilflos.

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http://www.boerse-online.de/aktie/na...nd/263375.html

Starlight 07-02-2005 20:35

Haushalt: Rüstung rauf, soziale Programme runter

Die Zahl des Tages lautet 2,57 Billionen. So viele Dollar nämlich stecken in dem Haushaltsplan, den US-Präsident George W. Bush am Montagmorgen dem Kongress geschickt hat. Sein müder Gesichtsausdruck dabei könnte auf eine lange Super-Bowl-Nacht hindeuten – oder auf ein schlechtes Gewissen.

Denn das mehrere Kilo schwere Zahlenwerk ist wieder einmal höchst umstritten. Bushs Haushalt für 2006 endet mit einem Defizit von 427 Milliarden Dollar, und das ist das dritte Rekorddefizit in Folge. Doch damit nicht genug: In der Vorlage fehlen die Ausgaben für den Irak-Krieg und für die Aufbauarbeiten in Afghanistan ebenso wie die Folgen der jüngsten Steuersenkungen und die Milliarden-Kosten, die Bushs Sozialversicherungsreform verursachen würde.

Während diese Fakten schon im Vorfeld weitgehend bekannt waren und bereits für Entsetzen besonders im Lager der Demokraten gesorgt haben, kommen nun weitere Details ans Licht:

Bleiben wir beim Defizit: Dass will Bush zwar – wie in zahlreichen Reden angekündigt – bis in fünf Jahren halbiert haben. Doch stimmt schon Bushs Ausgangszahl nicht. Statt eines 2004-Defizits von 412 Milliarden Dollar geht der Präsident von einer längst überholten internen Schätzung aus, die einmal eine Haushaltslücke von 521 Milliarden Dollar gesehen hatte. Diese Zahl soll nun halbiert werden, was der Regierung Kürzungen von fast 55,5 Milliarden Dollar erspart.

Apropos Kürzungen: Erstmals seit Bushs Amtsantritt werden die Ausgaben tatsächlich in einzelnen Bereichen zurückgefahren. Ganze 150 bisher von der Regierung subventionierte Programme werden abgestellt – die meisten davon in den Bereichen Bildungs- und Gesundheitspolitik. Weitere Einsparungen wird es im Umweltschutz geben und in der Landwirtschaft.

Nur minimal gesteigert werden die frei verfügbaren Ausgaben, mit denen der Kongress zweckgebunden einzelne Projekte unterstützen kann. Bushs Haushaltsplan bleibt unter den bisher angekündigten 2,3 Prozent und auch unter der Inflationsgrenze.

Deutlich großzügiger ist Bush indes – wen überrascht es – im Bereich der Rüstung. Nach einem Haushaltsplus von 7 Prozent in 2005 sollen 2006 noch einmal 4,8 Prozent draufgelegt werden. Die 80 Milliarden Dollar, die Bush erst vor wenigen Tagen dem Kongress abzutrotzen versprach, sind da nicht eingerechnet.

Angesichts dieser Steigerungen verzweifeln Bush-Kritiker, und zwar zurecht. Während der Präsident die wirklich teuren Etats weiter aufstockt, wird in Bereichen gespart, die kaum Gewicht haben. Die frei verfügbaren Ausgaben belaufen sich bereits nur auf weniger als ein Drittel des Haushalts, erneut die Hälfte davon hat um ein oder zwei Ecken mit dem Militär zu tun.

So reicht es fast ein wenig nach Schikane, wenn Bush Programme beschneidet, die den unteren Einkommensschichten bislang ohnehin nur unzureichend nutzten. Deren Signifikanz auf die Bilanz sei klein, schimpfen Kritiker in Washington. „Die Schere zwischen Arm und Reich geht mit dem 2006er-Haushalt noch weiter auf“, meint Isaac Shapiro, der Direktor des Center for Budget and Policy Priorities.

Und auch beim eigentlich regierungsfreundlichen Thinktank Cato Institute hofft man auf einen Sinneswandel. Bush, so heißt es dort, müsse schleunigst „den Veto-Stift abstauben“ und teure Projekte durch seine rechtmäßige Gegenstimme stoppen.

Seit seinem Amtsantritt vor mehr als vier Jahren hat Bush keine einzige Ausgabe verhindert. Sein Wahlversprechen von konservativer Haushaltsführung hat er ein ums andere Mal gebrochen, und ein Kurswechsel ist an dem neuen Haushalt nicht zu erkennen.

© Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 07-02-2005 20:40

S&P-Musterdepot
44 Aktien, ausgewählt nach der Buffett-Methode

Von David Braverman, S&P Portfolio Advisors

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http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...e-1210206.html

Starlight 08-02-2005 19:59

Vertrauensfragen belasten den Aktienhandel

Die Wall Street kommt in dieser Woche nicht in die Gänge. Das mag an einem breiten Gefühl liegen, wie es erst am Morgen die Analysten von Morgan Stanley zusammengefasst haben. Die trauen der Rallye der letzten Woche nicht, und rechnen eher mit weiterer Schwäche an den US-Aktienmärkten.

Es ist eine Vertrauensfrage, die da im Vordergrund steht. Die Ergebnissaison hat sich an der Wall Street in vier Abwärts- und danach einer einzigen Aufwärts-Woche niedergeschlagen. Ein Befreiungsschlag steht aus und könnte noch eine Zeit lang auf sich warten lassen. Denn die USA steht – konjunkturell wie politisch – noch vor zahlreichen Aufgaben, die zu lösen nicht einfach sein wird.

Da wäre – das ist nicht neu – der Arbeitsmarkt, der weiter zu wünschen übrig lässt. Der Januar hat weniger neue Stellen gebracht als erwartet, und langfristig ist es die Zahl der Erwerbslosen, die das Schiksal der Konjunktur weitgehend bestimmen wird. Da kann Washington angesichts neuer Statistiken noch so lange jubeln, man sei „nahe an der Vollbeschäftigung“. Es stimmt einfach nicht, die Arbeitslosenquote ist niedrig, weil hunderttausende Amerikaner einfach frustriert aufgehört haben, nach Arbeit zu suchen.

Denen wird es auch in Zukunft immer schwerer fallen, an Amerika zu glauben. Die jüngste Vertrauenskrise zeichnet sich über den zu Wochenbeginn vorgestellten Haushaltsplan für 2006 ab. Das mehrere tausend Seiten dicke Werk wird zur Stunde im Kongress diskutiert und es dürfte eine Zeit lang dauern, bis selbst ein republikanisch dominiertes Gremium das Werk abgesegnet hat.

Zu groß ist einfach die soziale Ungerechtigkeit in einem Haushalt, der erneut die Reichen bevorzugt und die Armen benachteiligt. Und der noch nicht einmal den Anschein macht, ein faires Bild von der finanziellen Lage der Nation zu zeichnen. Dass teuere Posten wie Irak, Afghanistan und Sozialversicherungsreform in der Vorlage nicht enthalten sind und auch die Kosten für die längst beschlossene Weiterführung der Bush’schen Steuersenkungen vernachlässigt wurden, widerlegt deutlich was Finanzminister John Snow erst am Dienstagmorgen erklärte.

„Das Budget zeigt unseren Bürgern und der Welt, das Amerika sparsam wirtschaftet und sein Defizit abbauen will“, erklärte Snow – seine Worte sind nach genauer Betrachtung völlig haltlos. Gespart wird nicht nur in einem sozial wichtigen Teil, sondern vor allem in einem so kleinen Bereich, dass das herrschende Defizit nicht wirklich beeinträchtigt würde. Dabei schält die Regierung so manch teures Programm aus, vor allem im Bildungs- und im Sozialbereich, nicht zuletzt auch bei der Betreuung der Veteranen.

Denen speziall dürfte der Haushalt gehörig gegen den Strich gehen. Nur über eine kurze Zeit hinweg dürften sich Amerikas Soldaten davon beeindrucken lassen, dass Präsident Bush sämtliche Bezüge für Verwundete und für die Familien gefallener Kämpfer erhöhen will. Irgendwann werden Meldungen die Oberhand gewinnen, wie der Nachrichtendienst von AOL am Dienstag aus dem Christian Science Monitor verbreitet. Danach kommen immer mehr Soldaten aus dem Krieg zurück, um zuhause in ein soziales Loch zu fallen. Immer mehr Veteranen sind nac ihrem Abschied aus der Armee zunächst arbeits- und später obdachlos.

Nicht nur den Analysten von Goldman Sachs fällt es nun schwer, den Haushalt der Regierung Bush irgendwie positiv zu betrachten. Selbst unter Berücksichtigung lediglich des Irak-Krieges sei ein rückläufiges Defizit nicht vor 2007 abzusehen. Weitere Investitionen im Rahmen von Bushs aggressiver Agenda düfrften indes auch dies verhindern.

Im Währungshandel spiegelt sich die Problematik wieder. Nachdem der Dollar zum Wochenbeginn kurz auf ein Zwischenhoch geklettert war, notier er am Dienstagmittag zumindest gegenüber dem Euro wieder schwächer.

Markus Koch © Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 08-02-2005 20:10

S&P-Chartanalyse
Börsen auf dem Weg zum Comeback

Von Mark Arbeter, technischer Chefanalyst bei S&P

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http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...k-1212007.html

Starlight 09-02-2005 20:38

Der Abschied einer CEO

Sie war die mächtigste Frau in Corporate America. Sie war die einzige Frau an der Spitze eines Dow-Unternehmens. Sie war Vorbild für eine ganze Generation von Business-Frauen. Doch vor allem war Carly Fiorina bei Hewlett-Packard eines: CEO. Diese Bezeichnung ist geschlechtsneutral, und so sollte man den Abschied der Chefin auf behandeln.

Schließlich ist es völlig egal, ob Carly Fiorina – deren ausgeschriebener Vorname Carlton ohnehin nicht sehr weiblich klingt – eine Frau ist oder nicht. Als CEO sie wie niemand sonst dem Erfolg ihres Unternehmens verpflichtet. Und dieser Erfolg blieb in den letzten Jahren aus.

Die schwache Performance von HP spiegelt sich zunächst einmal im Aktienkurs wieder: Der lag im Jahre 2000 einmal bei fast 70 Dollar, fiel dann mit dem Platzen der Hightech-Blase ebenso steil ab wie alle verwandten Aktien. Was HP hingegen nicht gelang: mit den anderen Aktien wieder aufzusteigen. Seit drei Jahren dümpelt das Papier in einer festen Spanne zwischen 13 und 23 Dollar – es gab keinen einzigen Ausrutscher, schon gar nicht nach oben.

Anlasten muss man das ganz direkt Carly Fiorina. Die hatte sich als CEO von HP in den Kopf gesetzt, den Computerhersteller Compaq zu übernehmen. Es gab seinerzeit durchaus Gegenstimmen, unter anderem seitens der Gründerfamilie Hewlett. Vor allem Enkel Walter Hewlett wusste um die satten Margen, die den Druckerhersteller über die Jahre zu einem der stärksten Unternehmen im Hightech-Sektor gemacht hatten. Die Margen in der Computersparte hingegen schienen immer mehr unter Druck zu geraten, zumal mit Dell, IBM und Gateway starke Konkurrenz lauerte.

Die Kritiker sollten am Ende Recht behalten. Die Compaq-Sparte verwässerte das Ergebnis von Hewlett-Packard stark, die Aktie verlor an Beliebtheit. Die Bilanz für Fiorina fällt entsprechend bitter aus: Die Aktie hat seit ihrem Amtsantritt im Jahre 1999 ganze 32 Prozent an Wert verloren, beim Konkurrenten Dell blickt man in derselben Zeit auf ein Minus von gerade einmal 5 Prozent.

Auf die Frage eines amerikanischen Börsenreporters, ob Carly Fiorina als Opferlamm herhalten müsse, gibt sich Frank Gillett vom Analystenhaus Forrester entsprechend überrascht. „Wenn ein Unternehmen schlecht gemanagt ist und sich keine Erfolge abzeichnen, dann muss man an der Spitze anfangen“, rechtfertigt er das Aus für Fiorina, das natürlich nur vordergründig als freiwillige Kündigung dargestellt wird. In Wahrheit hatte die Chefin zuletzt einfach keinen Rückhalt mehr im Vorstandsgremium und wurde daher aufgefordert, den Hut zu nehmen.

Die Reaktion der Börse lässt am Mittwoch auch keinen Zweifel daran, dass Fiorinas Abschied bei HP überfällig war. Kaum war die Personalie über den Ticker, kletterte die Aktie um satte 12 Prozent. „Niemand mochte ihren Führungsstil“, meint Robert Cihra von Fulcrum Global Partners.

Inwiefern sich der Stil im Hause ändert, ist indes offen. Immerhin hat HP mit dem bisherigen Finanzchef Robert Wayman nur einen Interim-Chef verpflichtet. Doch wird das Management einen CEO suchen, der sich von vorneherein nicht gegen radikale Maßnahmen wehrt. Die Zukunft von HP, da ist sich die Wall Street einig, könnte durchaus in einem Splitting bestehen. Einerseits könnte die profitable Druckersparte ausgegliedert werden, raten Experten, andererseits könnten sich zwei unabhängige Unternehmen künftig getrennt um die Verbraucher- und um die Geschäftskunden kümmern.

Allzu schnell rechnet man indes nicht mit großen Veränderungen. So ist Merrill Lynch am Mittwoch auch das einzige große Brokerhaus, dass mit einer Aufstufung auf „Kaufen“ auf die HP-Nachrichten reagiert. Die anderen Brokerhäuser lassen den Dow-Wert auf „Halten“.

Halten können wird sich indes auch Carly Fiorina. Die Chefin verlässt die Konzernzentrale in Palo Alto mit einer Abfindung von 21 Millionen Dollar plus Aktienoptionen.

Markus Koch © Wall Street Correspondents Inc.


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