HAMBURG (dpa-AFX) - Die Hamburger Vereins- und Westbank (VuW) hat nach fast
150 Jahren ihr letztes Kapitel geschrieben und setzt ihre Zukunft in der HypoVereinsbank <HVM.ETR> (HVB) fort. Das Abfindungsangebot der Münchner Großbank von 25 Euro je Aktie an die Minderheitsaktionäre bestimmte bei der außerordentlichen Hauptversammlung am Donnerstag in Hamburg die Debatte, bei der Kleinaktionäre von "Zwangsabfindung" oder "legalem Betrugsmanöver" sprachen. Sie sollen gegen ihren Willen gemäß Aktiengesetz aus der Gesellschaft herausgedrängt werden (Squeeze-out). Die HVB, die das Angebot als fair und attraktiv ansieht, besitzt 95,2 Prozent der Anteile. Der aktuelle VuW-Kurs lag am Donnerstagnachmittag bei 25,60 Euro. "Ob wir Ja oder Nein stimmen, nützt gar nichts, die Entscheidung ist gefallen", sagte Hansgeorg Martius von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger. Dennoch müsse über die Höhe der Abfindung und deren Berechnung diskutiert werden. Die Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young ermittelten für die Vereins- und Westbank (VuW) als Bewertungsgrundlage einen Unternehmenswert von 1,42 Milliarden Euro. "Die 25 Euro schlagen dem Fass den Boden aus, darauf kann man nur kommen, wenn man keine ordnungsgemäßen Unterlagen hat", meinte Manfred Klein aus Saarbrücken, der den Großteil der Aussprache für sich in Anspruch nahm und für Unmut sorgte. Er kündigte - wie andere auch - Widerspruch gegen die Abfindung an in der Hoffnung, durch eine gerichtliche Überprüfung eine Erhöhung durchzusetzen zu können. Andere Anteilseigner verwiesen auf den "ideellen Wert" der Aktie: "Vereins- und Westbank-Aktien werden nicht nur gekauft, sondern vererbt", sagte eine betagte Aktionärin, deren vom Großvater geerbte Papiere Weltkriege und Weltwirtschaftskrise des vorherigen Jahrhunderts überlebten. Die Geschichte des Hamburger Instituts kam auch bei den beiden Spitzenvertretern der Banken nicht zu kurz: "Dieser Hauptversammlung bleibt es vorbehalten, die Grundlagen dafür zu schaffen, im Buch der nunmehr fast 150-jährigen Unternehmensgeschichte ein neues Kapitel aufzuschlagen", sagte VuW-Vorstandssprecher Stefan Schmittmann. Die VuW sei selbst das Ergebnis vieler Zusammenschlüsse von Banken, mehr als 30 seien in ihr aufgegangen, darunter die Westholsteinische Bank in Heide oder die Schleibank in Kappeln, erinnerte Schmittmann. Vor 30 Jahren verschmolzen die Vereinsbank in Hamburg und die Westbank. Schmittmann bekräftigte, dass "integrationsbedingt keine Standorte" geschlossen werden. Von den rund 4000 Arbeitsplätzen werden etwa 600 gestrichen. Der Standort Hamburg soll aufgewertet werden, indem er neben Norddeutschland und dem Ostseeraum auch für Nordrhein-Westfalen und die übrigen ostdeutschen Länder mit Berlin zuständig sein wird. Den Ausbau der norddeutschen Präsenz bekräftigte der HVB-Finanzvorstand, Wolfgang Sprißler, der den Aktionären den Zusammenschluss begründete: Damit wolle man den veränderten Wettbewerbsbedingungen Rechnung tragen, die Vertriebskraft und Effizienz der HVB-Gruppe erhöhen und letztlich eine bessere Bewertung der HVB-Aktie am Kapitalmarkt erreichen. Sie notierte bei 14 Euro./ak/DP/sit Quelle: News (c) dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH Vielen Dank für Ihr Abonnement |
nun klingelts aber nicht bei mir
Nachrichten: SCI: Spruchverfahren Vereins- und Westbank Mit Beschluss vom 2.3.2006, der SCI AG am heutigen Tage zugegangen, hat das Landgericht Hamburg im Spruchverfahren beschlossen, dass die Abfindung für die Aktien der Vereins- und Westbank, die im Wege des Squeeze-Out auf den Hauptaktionär übergegangen sind von 26,65 EUR auf 37,20 EUR erhöht wird. Das Landgericht hat insbesondere die vom Hauptaktionär geltend gemachte Notwendigkeit einer Thesaurierung zur Erreichung einer Kernkapitalquote von 7% und die daraus resultiernde Verringerung der ausschüttungsfähigen Überschüsse korrigiert und die Diskontierungsparameter angepasst. Die Erhöhung beträgt knapp 40% und liegt deutlich über dem Wertansatz von 20%, welchendie SCI AG ihrem nachbesserungsfähig eingereichten Volumen bei der NAV-Ermittlung insgesamt beimisst. Zudem ist die Abfindung seit 13.11.2004 mit jährlich 2% über dem Basiszinssatz zu verzinsen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Antragsteller und Antragsgegner können gegen dieses Urteil Beschwerde einlegen. Die Vereins- und Westbank bildet nach der Phoenix AG den zweitgrößten Einzelposten bei den Einreichungen der SCI AG. Das Spruchverfahren in Sachen Phoenix ist beim Landgericht Hamburg bei der gleichen Kammer für Handelssachen anhängig. Sofern der Beschluss i.S. Vereins- und Westbank Rechtskraft erlangt oder in nächster Instanz bestätigt wird, würde der SCI AG eine Nachbesserung von rd. 116 TEUR zzgl. Zinsen zufließen. |
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leider nicht, bin schon im Juni 2004 mit 25,90 ausgestiegen und habe somit kein Anrecht auf die erhöhte Abfindung im Spruchstellenverfahren. Darf aber nochmal auf die Erfolgsquote hinweisen. Von 10 Spruchstellenverfahren enden 9 mit einer Erhöhung. Man muß nur warten können. Das eingesetzte Kapital hat man aber schon mit der Eintragung des Squeeze out oder BuG-Vetrags zurück.
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