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Starlight 15-11-2004 17:35

Bush dreht weiter am Personalkarussell

Eine wirkliche Überraschung war es nicht, doch kocht es nun in den Redaktionen der Meinungsmacher und auch auf dem Parkett der New Yorker Börse. Als fünfter Minister der Regierung Bush ist am Montagmorgen Außenminister Colin Powell zurückgetreten. Wer ihn ersetzen wird, sagt viel aus über den Weg, den Bush und Co. in Zukunft einschlagen werden.

Colin Powell war eine Schlüsselfigur im ersten Bush-Kabinett, und zwar eine tragische. Der gemäßigte Außenminister besorgte dem US-Präsidenten das bisschen internationaler Unterstützung, das er überhaupt bekommen konnte. Dass er sich vor den Vereinten Nationen auf lückenhaftes und teilweise sogar gefälschtes Material der US-Geheimdienste stützen musste, kostete Powell international zwar an Glaubwürdigkeit, doch behielt er seinen Status bei als einer, der das Spiel der Falken in Washington nicht bedingungslos weiterspielen würde.

Umso bedenklicher scheint am Montag der Rückzug Powells. Sofort nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses, das Bush vor zwei Wochen als klaren Sieger auswies, diskutierte Amerika darüber, wie der Präsident seine zweite Amtszeit gestalten wird – es halten sich zwei Szenarien:

Einerseits könnte Bush seinen radikalen Kurs weiter fahren, da er in weiteren vier Jahren ohnehin nicht mehr antreten kann. Bush könnte seine Steuersenkungen zugunsten der Oberschicht ebenso ausbauen wie den Abbau der Grundrechte für alle Bürger, die sozialen Gräben tiefer buddeln und sich als Weltpolizist nach dem Irak auch im Iran und in Nordkorea einschalten.

Bush könnte aber auch – dafür gibt es Beispiele in der Geschichte – einen sanfteren Kurs fahren. Wie sein großes Idol Ronald Reagan könnte er nach einer radikalen ersten Amtszeit die zweite Periode nutzen, um seinen Fußabdruck in der Geschichte zu setzen. Soziale Reformen, eine weniger radikale Haltung, die Besetzung des Supreme Courts durch überparteilich angesehene Richter… Bush hätte viele Möglichkeiten, einen Kurswechsel einzuleiten. Und dazu bewegen könnte ihn ebenfalls die Tatsache, dass er in vier Jahren nicht mehr antreten wird, denn nun muss Bush auch nicht mehr so konsequent einer radikal konservativen Basis zuarbeiten.

Welchen Weg Bush einschlagen wird, sollte sich nun in der Umbesetzung des Kabinetts zeigen, und da sieht es schlecht aus. Trotz zahlreicher Gerüchte um einen möglichen Rücktritt von Colin Powell haben viele Amerikaner doch gehofft, dass der gemäßigte Außenminister weiterhin eine Stimme in Bushs Umfeld sein würde. Dass eine zweite Amtszeit für die Republikaner etwas mehr Powell und etwas weniger Rumsfeld sein würde.

Das hat sich nun erledigt. Powell geht und Rumsfeld sitzt (noch) im Pentagon. Allerdings wackelt auch sein Stuhl, denn Rumsfeld sind nicht nur die Fehlplanung des Irakkrieges zuzuschreiben, sondern auch der Folterskandal von Abu Ghraib und die skandalöse Behandlung von Kriegsgefangenen im kubanischen Gefängnis in Quantanamo.

Einen Erfolg können die Fans einer etwas liberaleren Bush-Politik indes verbuchen: Bereits in der vergangenen Woche ist Generalstaatsanwalt Ashcroft zurückgetreten. Ebenfalls nicht mehr im Kabinett sind Handelsminister Evans und Energieminister Abrahams, und auch die Ressorts Landwirtschaft und Erziehung werden neu besetzt. Bei so zahlreichen Umbesetzungen dürften Amerika, die Welt – und natürlich auch die Wall Street – spätestens im Januar wissen, wohin die Reise gehen wird. Denn bis dahin soll Bushs Kabinett wieder vollständig besetzt sein, zum Jahreswechsel beginnt seine zweite Periode.

Lars Halter - © Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 16-11-2004 22:20

Charttechnik
Die Aktienindizes in Amerika dürften weiter marschieren


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http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...n-1191295.html

Starlight 17-11-2004 19:59

Gewinner und Verlierer hinter dem Sears/Kmart-Merger

Zu den überraschenden Gewinnern im Mittwochshandel gehört die Aktie von Target. Nicht dass irgendjemand auf dem Parkett über das halbe Prozent sprechen würde, um dass sich das Papier verbessert, doch hat der Einzelhändler heute eigentlich wenig Grund zur Freude.

US-weit gibt es zurzeit 1275 Läden mit der stilisierten roten Zielscheibe, die Kunden nach Target lockt. Mit einer derartigen Verbreitung und einem Jahresumsatz von 47 Milliarden Dollar war Target bisher die Nummer Drei im amerikanischen Einzelhandel – doch das ist nun Vergangenheit.

Das Unternehmen nimmt die Bronzemedaille ab und reicht sie kleinlaut an die Sears Holding Corp. weiter, die ab sofort die Ketten Sears und Kmart vereint und damit auf 3500 Läden mit einem Jahresumsatz von 56 Milliarden Dollar kommt. „Wenn ich Target wäre, würde mir ganz schön die Muffe gehen“, kommentiert am Morgen Kurt Barnard, der Einzelhandels-Guru der Wall Street. Den so sehr Konsolidierung gut für einzelne Unternehmen ist, so schlecht ist es für einen Marktteilnehmer, vom Konkurrenten überholt zu werden.

Je nach Lesart hätten Sears und Kmart übrigens auch noch die aktuelle Nummer Zwei im US-Einzelhandel überholen können. Zwar hat die Heimwerkerkette Home Depot mit 65 Milliarden Dollar mehr Umsatz als die beiden Konkurrenten zusammen, doch verfügt man mit 1750 Filialen gerade einmal über die Hälfte dessen, was Sears und Kmart gemeinsam vorzeigen können.

Ist das wichtig für Home Depot? – Wahrscheinlich schon. Denn der bis vor vielen Jahren im Dow-Jones-Index notierte Einzelhändler Sears verkauft nicht nur Mode, sondern auch Rasenmäher und Schneefräsen, Bohrmaschinen und Schleifpapier, Schrauben und Dübel – also genau das, was Kunden bisher beim Baumarkt erstanden haben, wenn keine Sears-Filiale in der Nähe war. Der Flächengewinn für das Unternehmen könnte Home Depot – und den kleineren, aber wachsenden Wettbewerber Lowe’s – Kunden kosten.

Home-Depot-Aktionäre scheinen das zu ahnen, die Dow-notierte Aktie notiert mehr als ein Prozent im Minus.

Gänzlich unberührt von dem größten Einzelhandelsmerger seit vielen Jahren ist der Branchenführer Wal-Mart. Mit einem Jahresumsatz von 288 Milliarden Dollar in 4800 Geschäften weltweit steht der Konzern aus Betonville, Arkansas, in seiner eigenen Kategorie. Sears und Kmart sind gemeinsam keine größere Konkurrenz als alleine.

Außerhalb des Einzelhandelssektors bewegt sich vor allem eine Aktie nach dem Merger: Martha Stewart Omnimedia klettert um dicke 15 Prozent. Die einstige TV-Diva, die zurzeit ihre Gefängnisstrafe nach Insiderhandel absitzt, hat ihre Produktlinie „Everyday“ bis dato exklusiv bei Kmart vertrieben. Da die Tisch- und Handtücher und einige Deko-Artikel besser ankommen als ähnliche Produkte bei Sears, soll Stewarts Linie auf alle Läden ausgeweitet werden. Man dealt nicht länger mit einem Einzelhändler, der vor kurzem noch am Rande des Ruin stand, sondern mit dem drittgrößten Unternehmen im Sektor.

Für die Kunden dürfte sich durch den Zusammenschluss der beiden Unternehmen nicht allzu viel ändern. Die jeweiligen Läden werden weiter unter den bisherigen Namen operieren, Sortiment und Preise dürften gleich bleiben. Die neue Sears Holding Corp. wird allerdings Millionen sparen, da Zulieferer noch größerer Warenmengen loswerden. Es ist indes unwahrscheinlich, dass diese Ersparnisse in absehbarer Zeit an den Kunden weitergegeben werden.

Markus Koch - © Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 18-11-2004 18:16

Die Börse hat Angst vor Rinderwahn

Man scheint sich ja gerne zu fürchten an der Wall Street. Und wenn es nicht der internationale Terrorismus ist oder der nächste Weltkrieg unter Präsident Bush, dann muss im Notfall wieder mal eine Kuh herhalten: Irgendwo in Amerika könnte unter Umständen ein Fall von BSE aufgetreten sein – und die Börse reagiert panisch.

Dabei ist noch überhaupt nicht klar, ob und wo ein Tier wirklich an Rinderwahn erkrankt ist. Seriöse Anleger müssen also nicht zu Telefon und Computer hetzen und massenweise Aktien von McDonald’s und Tyson Foods abstoßen. Am Donnerstagvormittag hat zunächst lediglich das Landwirtschaftsministerium in Washington bekannt gegeben, dass es bei einem untersuchten Tier Verdachtsmomente gebe, die man noch näher erwägen müsse.

Die Presseerklärung des Ministeriums als einen Aufruf zum „aggressiv verkaufen“ zu verstehen ist umso unsinniger, als die Verfasser eigens darauf hinweisen, dass die Proben unschlüssig sind und dies wiederum bei der Untersuchung hunderttausender Rinder nun hin und wieder vorkommt.

Egal, die Wall Street verkauft bereits alles, was irgendwie mit Rindfleisch zu tun haben könnte. So rot wie ein blutiges Stück Steak notiert die Aktie von Smith & Wollensky, dem bekannten New Yorker Steakhaus, dessen Ableger mittlerweile in ganz Amerika frequentiert werden können. Nicht viel besser sieht es bei den Fleischvertreibern Tyson Foods und ConAgra aus.

Das indes die Aktie von McDonald’s im Minus steht, ist fast schon lachhaft. Der Fastfood-Riese, dessen Börsenwert sich in den letzten Monaten dramatisch erholt hat, macht mittlerweile mit allen möglichen Nicht-Rindfleisch-Produkten mehr Geld als mit dem herkömmlichen Burger. Vor allem die Salate haben das Unternehmen jüngst auf die Gewinnstrecke gebracht. Dass eine kranke Kuh in Iowa oder sonstwo allzuviele Fastfood-Jünger in Scharen in die Gemüseläden treibt, ist nicht zu befürchten.

Trotzdem steht neben McDonald’s auch die Konkurrenz im Minus: Wendy’s verliert ebenso wie Jack in a Box.

Dass die Reaktion der Börse verfrüht kommt, zeigt ein Blick auf die letzten beiden BSE-Fälle in den USA. Vor etwa einem Jahr wurde die Erkrankung auf eine Kuh aus Kanada zurückgeführt, amerikanische Herden waren gar nicht betroffen. Und ein weiterer Fall im Juni diesen Jahres entpuppte sich gänzlich als Fehlalarm.

Lars Halter - © Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 22-11-2004 19:26

Bushs Wahlsieg macht der Wall Street keine Freude

Ende November sollten die jüngsten Präsidentschaftswahlen eigentlich schon Geschichte sein, zumal an der stets nach vorne blickenden Wall Street. Das Gegenteil ist der Fall: Eine neue Studie vom Gallup-Institut sorgt dafür, dass auch zu Beginn der neuen Woche wieder über Bush und Kerry und die Wahl vor drei Wochen diskutiert wird.

Anlass zu einer näheren Untersuchung der Umstände war ein Blick auf das Anlegervertrauen, das in den letzten Wochen deutlich unter den Erwartungen notiert. Der interne Stimmungsindex der Wall Street notiert nach der Wahl nur minimal über dem Stand der Vormonate und deutlich unter den Vorjahreswerten. Dabei, so sollte man annehmen, hat die mehrheitlich pro Bush gestimmte Börse doch ihren Willen bekommen.

Auf den zweiten Blick stellt sich die Situation nicht so klar dar. Unter den politisch interessierten Wall-Street’lern – neun von zehn haben gewählt – haben sich 52 Prozent für George W. Bush entschieden und 41 Prozent für John F. Kerry. Im Nachhinein bereut man das vielleicht, wie die Umfragen von Gallup zeigen:

Danach glauben nur 47 Prozent der Befragten an der Wall Street, dass der Wahlsieg der Republikaner einen positiven Effekt auf die konjunkturelle Entwicklung habe. 35 Prozent glauben, dass sich das ganze negativ, 17 Prozent glauben, dass es sich gar nicht auswirken werde. Auch in Bezug auf das Anlageklima glauben nur 49 Prozent und damit weniger als die Hälfte an positive Auswirkungen des Bush-Sieges.

Ganz und gar nicht überraschend sind die fünf wichtigsten Punkte, die man an der Wall Street für „schlecht für Konjunktur und Aktien“ hält. Da steht allem voran der hohe Ölpreis, den 62 Prozent als gravierend bezeichnen. 57 Prozent sorgen sich um die Arbeitsmarktpolitik und deren Auswirkungen auf die Konjunktur, und jeweils knapp unter 50 Prozent sorgen sich um das Defizit, den Irakkrieg und den fast vergessenen Dauerbrenner der Finanz- und Bilanzskandale.

Die Studie lässt sich nun wie folgt zusammenfassen und interpretieren: Die Wall Street hat Bush gewählt, da dessen Steuerpolitik den Unternehmen – und damit den Aktien – hilft. Darüber hinaus hat die Mehrheit alles ausgeblendet, was eine konjunkturelle Erholung und einen wirtschaftlich gesunden Staat auszeichnen würde.

Dass die Bush-Doktrin mit Steuersenkungen für die Oberschicht und anderen Maßnahmen zugunsten der Konzerne und zu Lasten der Allgemeinheit die Schwierigkeiten erhöht, in denen man zurzeit steckt, scheinen viele erst jetzt zu realisieren. Den Arbeitsmarkt erwartet man auch künftig schwach, die Durchschnittsgehälter niedrig – damit ist das zuletzt häufig beschworene Problem offensichtlich: Der Markt kann dauerhaft nur gesunden, wenn es auch dem Verbraucher gut geht. Denn der steht letztlich hinter der Nachfrage nach US-Gütern und -Dienstleistungen.

Die Bush-Rallye der letzten Wochen dürfte man damit ad acta legen, sie ist Geschichte.

Markus Koch © Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 24-11-2004 08:23

Donald Trump: Kein As im Ärmel

Der Wolkenkratzer „40 Wall Street“ ragt nur einen halben Block von der Börse 282 Meter hoch in den New Yorker Himmel. Über seinem Eingang dehnt sich etwa zwanzig Meter breit ein Name, der New York geprägt hat: „Trump Building“ steht da auf einem der Vorzeige-Objekte Donald Trumps an der Wall Street, dem einzigen heutzutage.

In Donald Trumps Immobilien-Imperium hatte „40 Wall Street“ schon immer einen besonderen Platz. Vielleicht liegt das daran, dass das Gebäude 1929 in der rekordverdächtigen Bauzeit von nur zehn Monaten entstand und im Rahmen des damaligen Wolkenkratzer-Wettrennens auch einmal das höchste Gebäude der Welt war. Dieser kompetitive Aspekt in der Geschichte dürfte Trump eher begeistert haben als „die hypnotisierende Schönheit und Pracht“ des Wolkenkratzers, die der gescheitelte Milliardär in seiner Biographie lobt.

Wie auch immer, als der junge Donald Trump erstmald auf die Immobilie im Finanzdistrikt aufmerksam wurde, war sie voll vermietet und unerschwinglich. Trump behielt sein Ziel im Auge, sah nach mehreren Eigentümerwechseln und einem gescheiterten Renovierungs-Versuch durch ein Unternehmen aus Hongkong seine Chance: Er kaufte „40 Wall Street“ im rechten Moment für 1 Million Dollar und festigte seinen Ruf als einer der größten Deal-Maker an der Wall Street.

Wenn die New Yorker Broker heute auf dem Weg zum und vom Parkett an „40 Wall Street“ vorbeigehen, dann sehen sie ein einsames Zeugnis von Trumps großer Vergangenheit an der Südspitze Manhattans. Sicher, auch auf dem Parkett kursieren immer wieder Geschichten um seine Erfolgs-Fernsehshow „The Apprentice“, und die neuerliche Superpromimenz von „The Donald“.

Doch um das einzige börsennotierte Unternehmen aus der schwer überschaubaren Trump-Gruppe scheint es nicht gut bestellt. Erst vor wenigen Monaten hatten Trump und ein Komnsortium unter Führung der Credit Suisse First Boston versucht, über Millionen-Kredite und eine Umstrukturierung einen Konkurs der Trump Hotel & Casino Resorts Inc. zu vermeiden. Allein, es hat nicht geholfen: An diesem Montag hat das Unternehmen Gläubigerschutz nach Chapter 11 gesucht.

Das muss nicht das Aus für das Unternehmen bedeuten. Nach einem neuerlichen Zuschuss von 400 Millionen Dollar von beiden Seiten wird der Immobilien-Guru seinen Mehrheitsanteil an der Gruppe verlieren, die ein Kasinoschiff auf dem Lake Michigan und die drei Trup-Kasinos Taj Mahal, Marina und Plaza in Atlantic City umfasst. Künftig gehören nur noch 25 Prozent der Anteile dem Namensgeber Trump, der sein Signum aber auch weiterhin auf jedem Spielchip und jedem Hotelzimmerschlüssel finden wird – die Marke ist nach wie vor Gold wert.

Mit einer Mischung aus Bewunderund und Schadenfreude verfolgt die Wall Street dieser Tage jede Äußerung von Donald Trump zur Zukunft seines Unternehmens: Der posaunt am Dienstag gewohnt selbstbewusst, dass das Unternehmen durch den Gläubigerschutz gestärkt würde und wie Phönix aus der Asche den Spielbetrieb im Zockerparadies an der Ostküste weiter dominieren werde.

Vorher könnte sachliche Zurückhaltung von Nöten sein. Denn vor der Lösung aller Probleme steht Einsicht, und mit der hapert es b ei „The Donald“ traditionell. So sieht er auch heute die Ursachen für seine Wall-Street-Pleite in der schwachen Konjunktur, die den Spielbetrieb in den Kasinos dramatisch gebremst habe.

Das ist natürlich nicht ganz richtig: Denn während Trump in Atlantic City Millionen verlor, baute ihm die Konkurrenz das „Borgata“ vor die Tür. Das jetzt größte Casino im Küstenstädtchen scheint zu boomen, eine etwa eine Milliarde Dollar teure Kooperation von MGM Mirage und Boys Gaming zahlt sich aus.

Auch aus Las Vegas hört man wenig Klage, aber immer neue Erfolgsmeldungen. MGM Mirage hat gerade für 4 Milliarden Dollar eine Erweiterung des berühmten „Strip“ um 25 Hektar angekündigt, der Casino-Mogul Steve Wynn baut derweil ein 1500-Zimmer-Hotel samt Spielhölle und Show-Tempel für 2,5 Milliarden Dollar. Und wer sich gar nicht so sehr vor Ort umhört, findet auf dem M&A-Markt Beweise dafür, dass es nicht allen Casino-Unternehmen schlechte geht: Im Juni übnernahm MGM Mirage für 4,8 Milliarden Dollar die Mandalay-Gruppe, und wenige Wochen später folgte Harrah’s mit der 5,2 Milliarden Dollar schweren Übernahme von Caesar’s.

An der Börse ist es eben wie im Casino: Der eine hat gute Karten und der andere schlechte. Doch, gottseidank, wird wieder wird neu gegeben.

Lars Halter - © Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 24-11-2004 17:47

S&P-Chartanalyse
Eine Atempause für die Bullen

Von Mark Arbeter, technischer Chefanalyst bei S&P

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http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...n-1194224.html

Starlight 29-11-2004 18:51

Einzelhandel
Wall Street rechnet mit Konsolidierung im Einzelhandel


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http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...l-1192419.html

Starlight 29-11-2004 18:55

Sturm am Freitag, Ödnis am Samstag und Sonntag

“Hallo, hier ist Heidi”, haucht es aus dem Telefon. „Sorry, dass ich dich aus deinen Träumen reißen muss, aber es ist Zeit einkaufen zu gehen.“ Na, wenn Heidi Klum das sagt, dann mal los. Am „Schwarzen Freitag“ wurden tausende Amerikaner von dem deutschen Supermodel geweckt, andere von dem Rapper Ice-T oder von Darth Vader, dem Fürsten der Finsternis.

Den Promis ging es indes weniger darum, die Konsumenten zu günstigen Schnäppchen zu bringen, als darum, sie in einen bestimmten Laden zu locken: Die Kaufhauskette Target – größter Konkurrent von Wal-Mart und Sears – hatte die Telefon-Aktion vorbereitet und freute sich am wichtigsten Einkaufs-Freitag des Jahres über einen Riesen-Erfolg, der sich auch früh abzeichnete.

So lieblich geweckt standen Kunden US-weit nämlich schon Stunden vor Ladenöffnung in langen Schlagen – als gäbe es zum Fest irgendetwas umsonst. Weit gefehlt: Der Einzelhandel hat, wie Analysten vorausgesagt haben, mehr Preiskraft als im letzten jahr und verzichtet entsprechend (noch) auf Sonderangebote. Die Kunden trampelten dennoch, wie Fernsehbilder am Freitagvormittag und Kassenbelege später am Abend bestätigten.

Ein Blick auf die ganze Branche zeigt, dass Kunden allein am Freitag etwa 8 Milliarden Dollar in die Läden getragen haben, das sind satte zehn Prozent mehr als vor einem Jahr. Zu denken gibt allerdings, dass einerseits jeder zweite und nicht nur jeder vierte Amerikaner shoppen war, und dass andererseits die Nachfrage auch entsprechend schnell zurückging: Bereits am Samstag und Sonntag blieben die Umsätze um 6,5 Prozent hinter den Vorjahreszahlen zurück, und in den nächsten Wochen bis Weihnachten droht vor allem diese Abwärtsbewegung zum Trend zu werden.

Von Target speziell kommt zum Wochenauftakt indes kein Klagelied. Das ist insofern nicht überraschend als der Einzelhändler mit dem roten Zielscheiben-Logo in den letzten Jahren stets besser abschnitt als die Konkurrenz. Die indes jammert: Bei Wal-Mart und anderen Branchenriesen sind die Umsätze nur enttäuschend schwache gestiegen, hier und da korrigiert man bereits Umsatz- und Gewinnerwartungen für den ganzen Monat nach unten.

Solche Schritte, so sehr eine gewisse Vosicht langfristig dem Erfolg der Aktie zuträglich sein kann, sind allerdings nicht leicht zu rechtfertigen – zu jung ist das Weihnachtsgeschäft, zu wenig Informationen über Nachfrage und Kaufkraft liegen vor. Denkbar sind zurzeit zwei Szenarien:

Der Ansturm kommt rechtzeitig vor dem Fest zurück und führt zu den durchschnittlichen Weihnachsausgaben von prognostizierten 476 Dollar pro Person – was der Branche durchaus gefallen würde. Oder der Ansturm bleibt aus und ein schwaches Weihnachtsgeschäft bringt wieder einmal den Beweis, dass sich die Situation des amerikanischen Verbrauchers doch nicht so deutlich erholt hat wie die an der Wall Street gehandelten Daten glauben machen.

Für die Amerikaner mag Santa Claus am Weihnachsmorgen Geschenke bringen, für die Wall Street hingegen die Wahrheit über Konjunktur und Konsum.

Lars Halter - © Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 30-11-2004 21:33

Einige Gedanken zur Zinspolitik

Den Markt bewegen zurzeit nur einige wenige Themen, und entsprechend einfach scheint es, sich dieser Tage ein Bild zu machen: Der Ölpreis schwankt nach Lagerbeständen und Opec-Plänen, der Einzelhandel steht und fällt mit dem Weihnachtsgeschäft – und hinter allem und mehr steht der Dollar, der sich an die Zinspolitik der Fed klammert.

Über den Dollar gibt es dieser Tage zwei Ansichten, die auf dem Parkett rege diskutiert werden. Dass die US-Währung seit ihrem jüngsten Hoch ganze 30 Prozent an Wert verloren habe, bejammern die einen – dass der Greenback seit Einführung des Euro nur 13 Prozent an Wert eingebüßt habe, halten die Optimisten dagegen. Die Wahrheit liegt natürlich wieder einmal irgendwo in der Mitte:

Sicherlich ist der Dollar-Einbruch der letzten Monate nicht ganz so dramatisch für die US- und die globale Konjunktur, wie aus der düsteren 30-Prozent-Lesart hervorginge. Denn die US-Währung war auf ihrem Höchststand zu teuer und ganz und gar nicht auf einem langfristig tragbaren Niveau. Die 13 Prozent der Optimisten hingegen können nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Greenback schwach ist und Amerika vor einem Problem steht.

Dieses Problem liegt vor allem in der hohen Verschuldung des Landes, das nicht nur nachfolgenden Generationen Schwierigkeiten bereiten könnte, sondern das sich schon jetzt dramatische auf die US-Wirtschaft auswirken könnte, wenn das Ausland den Appetit auf US-Investitionen verliert. Vor allem die asiatischen Geldgeber Japan und China machen der Wall Street Sorgen – gemeinsam halten sie fast die Hälfte der US-Sicherheiten im Ausland.

Deren Unterstüzung nicht zu verlieren dürfte für die für die Wirtschaftspolitik der Regierung oberste Priorität haben und damit auch die Diskussionen der Notenbank bestimmen. Die wird wohl weiter die Zinsen anheben, zumal nicht nur mit Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Wertigkeit des Dollars zu kämpfen hat. Auch Corporate America dürfte bei einem anhaltenden Wirtschaftsaufschwung wieder verstärkt Fremdkapital aufnehmen – ansonsten würden die Unternehmen ihr eigenes Wachstumspotenzial einschränken.

Unternehmen dürften also zunächst kurzfristige Kredite in langfristige Darlehen umwandeln, und folglich dürften die Zinsen in diesem Bereich steigen. Zuletzt warteten Beobachter vergeblich auf diesen Trend: Trotz steigender Tagesraten, die die Fed in den letzten Sitzungen regelmäßig durchdrückte, gaben die langfristigen Zinssätze – zum Beispiel auf dem Hypothekenmarkt – weiter nach.

Diese Bewegung dürfte schon bald ein Ende finden, in Washington arbeitet man eindeutig in diese Richtung. Das liegt nicht zuletzt an den neuen Wahlversprechen von George W. Bush. Wenn der die Sozialversicherung reformieren will, müssen die USA erneut Dollar-Milliarden leihen… der Trend ist eindeutig.

Umso spannender ist, was die Fed bei ihrer Sitzung Mitte des Monats beschließt. Die Futures deuten nach wie vor darauf hin, dass man bei den Zinsanhebungen kurz vor Weihnachten noch einmal aussetzt – die Zins-Treppe würde dann im neuen Jahr umso trittfester gebaut werden müssen.

Markus Koch - © Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 01-12-2004 17:56

Anleger warten (vielleicht umsonst) auf eine Weihnachts-Rallye

Noch ein Monat, oder genauer: noch 22 Handelstage, bis zum Jahresende. Die Wall Street zieht schon einmal Bilanz, und sei es auch nur, um die Aufwärts- und Abwärtstrends für den noch ausstehenden Dezember besser einschätzen zu können. Anleger hoffen auf eine Weihnachts-Rallye – allzu gut sieht es aber nicht aus.

Dazu vorab eine historische Einordnung: In fünf der letzten sechs Jahre hat die Wall Street eine Weihnachts-Rallye gesehen. Vor einem Jahr kletterten allein die Blue Chips im Dezember um satte 5,5 Prozent, obwohl die Jahresbilanz ohnehin schon deutlich war: Nach drei Jahren im freien Fall hatte sich die Wall Street wieder gefangen. Über’s Jahr hatten zehn Monate dem Dow ein Plus beschert, nur zweimal färbte sich ein Kalenderblatt rot.

Für 2004 fällt die Bilanz nicht so gut aus – und vor allem nicht so klar. Vom ersten Handelstag an gerechnet fällt die Bilanz zwar positiv aus, doch sind vor allem die Blue Chips noch nicht gerettet. Das Standardbarometer der dreißig wichtigsten amerikanischen Industriewerte verzeichnet gerade einmal ein Plus von 0,9 Prozent. Etwas besser sieht es da für den breiten Markt aus: Der S&P-500-Index hat seit Jahresbeginn um 6,7 Prozent zugelegt, die überwiegend von Hightechs getriebene Nasdaq steht mit 6,1 Prozent im Plus.

Die Gründe für das stärkere Abschneiden von Nasdaq und S&P-500 sind klar: Der stärkste Wachstumssektor des Jahres – Öl- und Gaswerte haben um mehr als 50 Prozent zugelegt – ist im Dow unterrepräsentiert. Und das gilt auch für die Energieversorger und die Transportwerte mit einem Plus von 28 Prozent sowie die Internetwerte, deren Plus von fast 30 Prozent vor allem der Nasdaq gut tat. Unternehmen wie Yahoo und Ebay haben in diesem Sektor kräftig zugelegt, vom Börsen-Novizen und Shooting-Star Google einmal ganz zu schweigen.

Zurück aber zum Dow, denn der zeigt am deutlichsten die Problematik der Wall Street im Dezember. Auf eine Weihnachts-Rallye könne sich Anleger nämlich angesichts teurer Öl- und Gaspreise, schwacher Umsätze im Weihnachtsgeschäft und eines sinkenden Verbrauchervertrauens keineswegs verlassen. Da indes viele Fonds das Jahr gerne positiv beenden müssen – schon um 2003 nicht als „Ausrutscher nach oben“ abhaken zu müssen, sondern vielmehr eine Trendwende verbuchen zu können – haben viele die Bücher vorzeitig geschlossen.

Mit Recht, wie ein Blick auf den jüngsten Jahres-Chart zeigt: 2004 zeichnete sich nämlich kein zuverlässiger Trend ab. Auf zwei gute Monate zu Jahresbeginn folgten drei schwache Monate, der Juni war gut, der Juli schlecht, der August war besser und September und Oktober wieder schlechter… auf einen positiven November (Dow: +4 Prozent, Nasdaq: +6 Prozent) muss kein guter Dezember folgen.

Diese Angst vor einem labilen Markt und einem schwachen Jahresende könnte indes zu einer Prophezeihung werden, die sich am Ende selbst erfüllt. Wenn Anleger risikoscheu werden und nicht mehr kaufen, dann sind fallende Kurse vorprogrammiert – der Weihnachtsmann kann dann auch nicht mehr helfen.

Stellvertretend für die Unlust der Fonds, zum Jahresende noch einmal aktiv zu werden, äußert sich zum Monatsersten Bill Miller, der Manager des Legg Mason Value Trust Fonds. Der hat zuletzt dreizehn Jahre in Folde den S&P-500 geschlagen und gilt damit als Legende im Anlagegeschäft. Für 2004 liegt er erstmals zurück, und jetzt vertraut er sich dem Schicksal an: „Das Portfolio steht“, sagt er über seinen 14,8 Milliarden Dollar schweren Topf. „Jetzt warten wir einfach ab.“

Markus Koch © Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 02-12-2004 17:50

Schenkt sich die Börse ihre eigene Rallye?

„Juppheidi und Tralala“ ist dieser Tage das Motto der Wall Street. Die Bären haben sich zum Winterschlaf in ihre Höhlen verkrochen, und die Bullen laufen Sturm, dass dem Bürgermeister von Pamplona schwindlig werden könnte. Woher die Börse einen so gewaltigen Optimismus hat, ist unklar – allein, er steckt in jeder Faser des Marktes.

Den Stimmungswandel auf dem Parkett illustrieren zwei Umfragen von CNBC. Als der Dow vor ein paar Wochen – wieder einmal – die 10 000-Punkte-Hürde genommen hatte, fragte der Börsensender seine Zuschauer nach der nächsten Marke: Eine Mehrheit fürchtete damals noch, dass der Dow eher auf die 9000 als auf die 11 000 zuhalten würde.

An diesem Donnerstagmorgen ist das anders: 52 Prozent der Befragten sehen den Dow noch in diesem Jahr über 11 000 Punkte klettern, und der Rest zweifelt wohl auch nicht mehr am Trend, sondern allenfalls noch am Tempo.

Das Schöne an der Börse ist, dass Prophezeihungen normalerweise in Erfüllung gehen, wenn nur genügend Anleger daran glauben. Denn es ist ja der Optimismus, der Käufer schafft und den Markt anheizt. Angesichts zweier Studien zur Wochenmitte muss sich an der Wall Street keiner Sorgen um die rosarote Stimmung machen.

Der Business Roundtable, ein Manager-Gremium, das auch den US-Präsidenten berät, hat herausgefunden, dass die CEOs in Corporate America „sehr optimistisch gegenüber der Konjunktur“ sind. Zwar machen sich die Chefs Sorgen um steigende Kosten für Energie und Gesundheitsvorsorge, doch gibt man sich unter’m Strich gelassen: Mit einem Index-Stand von 98,9 im vierten und 101,7 im dritten Quartal herrscht eine Stimmung wie seit Beginn der Umfage vor mehr als zwei Jahren nicht.

Nach dem robusten Wachstum im Jahr 2004, das natürlich vor allem aufgrund der schwachen Vergleichwerte glänzen konnte, rechnet man “weiterhin mit solidem Wachstum“. „Die Investitionen von Corporate America dürften das BIP-Wachstum noch über einige Monate hinweg antreiben“, erklärt Hank McKinnell, CEO des Pharnazeuten Pfizer und Vorsitzender am Business Roundtable.

Am Runden Tisch glauben 85 Prozent der CEOs an Umsatzwachstum bei ihren Firmen, während 13 Prozent eine flache Entwicklung sehen. Nur 2 Prozent der Top-Manager gehen von einem Umsatzrückgang aus. Etwas schwächer als der allgemeine Optimismus fällt interessanterweise der Tatendrang der Unternehmen aus: 43 Prozent der Unternehmen wollen ihre Investitionen erhöhen, 40 Prozent planen Neueinstellungen.

Ebenso rosarot wie die CEOs blickt der Einzelhandel in die Zukunft – das will jedenfalls der Branchenverband NRF glauben machen. Dabei stolpert man indes ein wenig durch die Argumentation. So lobt der Verband, dass der Performance-Index für November mit 54,6 Punkten notiert und damit stabil gegenüber dem Vormonat. Ein Blick auf den Jahreschart verrät allerdings, dass der Index zu Beginn des Jahres einmal bei 65 Punkten stand, und dass 54,6 die schwächste Notierung seit zwölf Monaten ist, von zwei Ausrutschern im Sommer einmal abgesehen.

Auch der Blick nach vorne fällt mit einer Einschätzung von 55 Punkten nur ein kleines bisschen besser aus als vor einem Monat, als die Branche die Aussichten mit 52,3 bewertete. Doch zeigt der Trend: Der Einzelhandel ist optimistisch, obwohl die jüngsten Zahlen zum Weihnachtsgeschäft nun wirklich nicht zu Freudentänzen animieren sollten.

Wie auch immer, die Wall Street hofft auf eine Weihnachts-Rallye. Man ist notfalls gerne bereit, sich eine solche selbst zu schenken. Danach sieht es dieser Tage aus.


Markus Koch © Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 04-12-2004 21:06

Wie Microsoft Börse und Verbraucher stärkt

An einem bescheidenen Plus von weniger als einem Prozent am Freitag oder gar einem Minus im Donnerstagshandel sieht man der Microsoft-Aktie gar nicht an, was für einen Anteil sie am grünen Trend der Hightechs hat. Und doch: Wenn Computer-, Chip- und Onlinewerte in den nächsten Tagen klettern, dann dank des Software-Riesen.

Ein Blick auf den November-Chart der Aktie offenbart auf einen Blick, dass Microsoft etwas besonderes ist – oder war, respektive hatte. Zur Monatsmitte nämlich verlor das Papier etwa zehn Prozent an Wert, was ganz genau drei Dollar entsprach. Was war geschehen? Microsoft hatte Aktionären eine Sonderdividende in eben dieser Höhe versprochen, deren Stichtag ausgelaufen war.

Mittlerweile sind die Schecks an die Aktionäre in der Post, und darüber freuen sich nicht nur Microsoft-Eigner. Sicher, die profitieren zunächst einmal von der Ausschüttung. Allen voran Firmengründer Bill Gates, der fast 3 Milliarden Dollar kassiert. Da der Multimillionär die Kohle aber vor Weihnachten nicht wirklich selbst braucht, hat er den ganzen Betrag ohne Umweg in seine Stiftung gesteckt.

Von anderen privaten Anteilseignern, darunter CEO Steve Ballmer, ist nicht bekannt, wie sie ihre Sonderdividende verwenden.

Umso mehr offenbart ein Blick auf die institutionellen Anleger. Ganze 1350 Anlagefonds haben Microsoft im Portfolio, darunter namhafte Großinvestoren wie Fidelity, Putnam Investors oder T. Rowe Price. Deren Manager dürften die Sonderausschüttung direkt wieder in den Markt stecken. Nun kann es durchaus sein, dass mancher Microsoft nachkaufen wird, die Regel ist das aber nicht.

„Unser Fond ist breit diversifiziert, und wir wollen neues Kapital ebenso breit streuen“ erklärt Kevin Divney, der Manager des New Opportunity Fund by Putnam. Und Tom McManus, der Aktienstratege der Bank of America, meint: „Andere Fonds dürften das neue Kapital sogar aus dem Hightech-Sektor heraus in andere Branchen verlegen.“

Damit spielt McManus zwar nur auf eine kleine Zahl von Fonds an, da die meisten Microsoft-Großaktionäre sehr wohl Hightech-orientiert sind. Doch ist eine Tendenz klar: Die Microsoft-Dividende wird größtenteils in Aktien anderer Software- und Hardwarefirmen fließen, in Aktien von Peoplesoft und Siebel Systems, beispielsweise, oder in Adobe Systems und BEA Systems.

Auch Online-Riesen wie Yahoo und Ebay, vor allem aber der trotz seines hohen Kurses immer noch interessante Börsenneuling Google rücken durch den Geldsegen wieder ins Blickfeld manches Anlegers.

Allerdings wird sich die Dividendenzahlung von Microsoft keineswegs nur auf den Aktienmarkt auswirken. Zwar halten Fonds den Löwenanteil der Papiere, doch entfallen von insgesamt 32 Milliarden Dollar immerhin ganze 9 Milliarden Dollar auf private Aktionäre. Diese Größenordnung verlangt einen politischen Vergleich: Das Kindergeld, das Präsident Bush im Wahlkampf als Segen für die US-Verbraucher dargestellt hat, macht 14 Milliarden Dollar aus.

Markus Koch - © Wall Street Correspondents Inc.

OMI 04-12-2004 21:09

Der Größenvergleich zum Kindergeld ist heftig! :eek: :)

Starlight 07-12-2004 07:14

Das Geschäft mit dem Weihnachtsmann

Vor Weihnachten rieselt nicht nur leise der Schnee, auch größere Batzen Geld scheinen Jahr für Jahr vom Himmel zu fallen – manche Unternehmen machen Millionen, und zwar völlig unabhängig davon, ob das Fest der Feste in einen guten oder schlechten Konjunkturzyklus fällt.

Das liegt zumindest zu einem guten Teil an dem typisch amerikanischen Hang zur Selbstdarstellung. Da mag es der christlichen Tradition widersprechen, doch rüsten Nachbarn in den ganzen USA jedes Jahr nach Thanksgiving zu einem fast schon unheimlichen Wettbewerb. Kaum steht in einem Neubaugebiet ein drei Meter hoher aufblasbarer Schneemann, setzt der Nachbar einen vier Meter hohen Weihnachtsmann dagegen. Dann kommt ein sechs Meter hoher Kollege flankiert von zwei Rentieren, letztere blinken aus hunderten kleiner Lichter und wackeln mit dem Kopf.

Unter den weiteren Weihnachtsgästen in amerikanischen Vorgängen: Der allseits beliebte Pinguin – schließlich wohnt Santa am Nordpol! – oder Pooh-Bär als Weihnachtsmann, Minnie Maus als Elfe und natürlich Rudolf, das Rentier mit der roten Nase, das mal alleine im Garten leuchtet und mal von den acht Kollegen (Donner, Blitzen, Cupid…) begleitet wird.

An den Häusern hängen dazu hunderte und tausender kleiner Lichter, und die Weihnachtsschmuck-Industrie lacht sich ins Fäustchen. Die Wachstumsraten für die Industrie lassen sich höchstens mit dem einstigen Erfolg der Internet-Startups vergleichen. Wenngleich Weihnachten ein sehr altes Fest ist, so ist der Drang zum Lichterprotz nämlich eher neu. Der kleine Weihnachtsschmuck-Hersteller Christmas Decor aus Texas hat seinen Kundenstamm zuletzt von 300 vor acht Jahren auf mittlerweile 32 000 anwachsen sehen. Christmas Done Bright, ein Unternehmen aus Tennessee, schätzt den diesjährigen Umsatz auf mehr als eine Million Dollar, vor zehn Jahren kamen gerade einmal 42 000 Dollar rein.

Über solche Zahlen vergisst der Unternehmer gerne einmal, dass die aufwändigen Dekorationen US-weit für mehr Streit als Weihnachtsfreude sorgen: In Kalifornien musste ein Ehepaar seine 150 000 Dollar teure Deko auf Drängen der Nachbarn abstellen, denen der Touri-Verkehr zuviel wurde. In Arkansas setzte sich sogar der Supreme Court dafür ein, dass ein Weihnachts-Fan eine Beleuchtung mit mehr als drei Millionen kleinen Lichtern entfernen musste – auch hier hatten Nachbarn geklagt, die in tagheller Nacht keinen Schlaf mehr finden konnten.

Weihnachtsgeld lässt sich indes nicht nur mit beleuchteten Weihnachtsmännern machen, der echte Santa bringt ja viel mehr. Zwischen neun und dreißig Dollar nämlich zahlen stolze Eltern, um ihre Kids auf dem Schoß des Bärtigen fotografiert zu haben – keine Einkaufsmeile in Amerika lässt sich diesen lukrativen Spaß entgehen. Anhand von Zahlen aus dem letzten Jahr schätzt der Einzelhandelsverband ISCS, dass in 1800 Malls in den USA jeweils 7720 Kinder den Weihnachtsmann besuchen – satte 35 Millionen Dollar kommen so pro Saison zusammen.

Auswirkungen hat das natürlich auch auf den Arbeitsmarkt. Cherry Hill, einer der größten Santa-Vermittler im Land, hält 75 ganzjährig angestellte und hat in dieser Saison mehr als tausend Zeitarbeiter in den roten Anzug gesteckt. Die machen jeweils zwischen 15 000 und 20 000 Dollar – und wo sie schon den ganzen Tag in der Mall sitzen, werden sie auch ein wenig davon wieder in den Einzelhandel pumpen.

Darüber freuen sich Mall-Betreiber ebenso wie die eingemieteten Einzelhändler von Macy’s über Best Buy bis hin zu Victoria’s Secret, dem Walt-Disney-Store und Barnes & Noble. Deren Wunsch nach einem starken Geschäft in den nächsten drei Wochen kann ihnen indes auch der fotogenste Weihnachtsmann nicht erfüllen.

Lars Halter - © Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 07-12-2004 21:21

Der Schrecken der Wall Street will nach Albany

Was sind die fünf schlimmsten Worte an der Wall Street? – „Elliot Spitzer auf Leitung eins.“ Dieser recht aktuelle Wall-Street-Witz lässt längst nur noch ein paar wenige Komiker schmunzeln, denn bei den meisten Brokern, Händlern, Analysten, Konzernlenkern und Börsenchefs weckst der Name Spitzer schlimme Erinnerungen.

Da mag es mancher gerne hören, dass Spitzer nun langsam mit Wall Street abgeschlossen zu haben scheint. Am Dienstagmorgen hat der New Yorker Generalstaatsanwalt offiziell gemacht, was viele längst erwartet hatten: Spitzer wird 2006 als Gouverneur für den Bundesstaats New York kandidieren. Der resolute Demokrat will den seit zwölf Jahren amtierenden Republikaner George E. Pataki aus der Amtsvilla in der Hauptstadt Albany vertreiben.

Seine Chancen dafür stehen gut. Das zeigt einerseits die Geschichte, denn vor nicht allzu langer Zeit schaffte schon einmal ein Generalstaatsanwalt den Sprung aus seinem nicht allzu illustren Job auf die ganz große Bühne: Rudy Giuliani, der seinerzeit ebenfalls an der Wall Street aufgeräumt und Investmentbanker verfolgt hatte, wurde alsbald Bürgermeister von New York City. Und er kehrte mit weiter mit eisernem Besen: Binnen weniger Monate waren die gefürchteten „Scheibenwischer“-Bettler von New Yorks Straßen verschwunden, während seiner achtjährigen Amtszeit sank die Verbrachensrate drastisch und New York wandelte sich zu einer der sichersten Städte Amerikas.

Während Giuliani nun – seit den Terror-Attackeb des 11. September ein Volksheld für ganz Amerika – seine Lehre in die Welt trägt und höhere Ämter bis hin zum Präsidenten nach George W. Bush anstrebt, tritt nun Spitzer in dessen Fußstapfen.

Und bisher hat er alles richtig gemacht. Spitzer ist es gelungen, ein weitgehend unbekanntes und vor allem bisher eher verbraucherorientiertes Amt auszuweiten und Unrecht allerorten prominent zu bekämpfen. Spätestens seit Spitzers erstem Schlag gegen betrügerische Analysten, deren Interessenskonflikte mit dem angeschlossenen Investmentbanking Anleger Millionen kosteten, gerieten Pressekonferenzen in der Generalstaatsanwaltschaft zu den heißesten Events für New Yorker Journalisten.

Denen wurde einiges geboten: Spitzer legte sich nach den Analysten mit Fond-Managern an, die er zu Schadenersatzzahlungen von mehr als 800 Millionen Dollar verdonnerte. Er nahm sich die Versicherungen vor, die hinter dem Rücken der Kunden ihr profitables Spielchen betrieben. Und er legte sich mit der größten Reizfigur im Finanzdistrikt an: Von dem ehemaligen NYSE-Chef Dick Grasso verlangt Spitzer bis heute, dass er den größten Teil seiner Millionen-Abfindung zurückzahlt.

Da die meisten von Spitzers Angeklagten ihr Geld auf Kosten des kleinen Mannes machten, haftete Elliott Spitzer schon bald der Ruf eines edlen Ritters an. Und das ist die beste Basis, auf der er nun seinen Wahlkampf um das höchste Amt im Staate New York aufbauen kann.

Wie lange der aufstrebende Jurist in Albany bleiben will, ist nicht bekannt. Sicher ist aber, dass sich Spitzer mit der Pataki-Nachfolge ein Amt ausgesucht hat, das wiederum historisch als gutes Sprungbrett gilt: Die Erfahrung zeigt, dass Präsidentschaftskandidaten überwiegend aus den Reihen der Gouverneure gewählt werden. Die aktuelle Wahl war nur ein weiteres Kapitel in einer langen Serie von Niederlagen für Senatoren (Kerry), die im direkten Rennen gegen einen ehemaligen Landes-Chef (Bush) den kürzeren zogen.

Lars Halter - © Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 07-12-2004 21:26

Rohstoffe
Kohleaktien gehören in Amerika zu den großen Gewinnern

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http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...n-1191664.html

Starlight 10-12-2004 07:21

Volle Öl-Lager könnten die Opec auf den Plan rufen

Wochenlang war die Börse der Diktatur des Ölpreises unterworfen – verteuerte sich das Schwarze Gold, ging es mit den Aktien bergab. Seit wenigen Tagen scheint der Bann gebrochen: Die US-Lager sind voll, und Corporate America macht sich keine Sorgen mehr. Eine Opec-Sitzung an diesem Freitag könnte das wieder ändern.

Das Problem der Amerikaner mit dem Öl ist ein altes: Die Vereinigten Staaten verbrauchen soviel des wichtigsten Rohstoffs wie kein anderes Land der Erde. Die eigenen Vorräte oder Förderkapazitäten reichen längst nicht aus. Ein paar Ölfelder in Texas, dazu die – hoffentlich für immer versiegelten – Vorräte im Naturschutzgebiet von Alaska würden weder die Maschinen in Corporate America betreiben noch die Millionen Autos und SUVs auf US-Straßen.

Die Industrie verarbeitet Rohöl zudem zu allen möglichen Chemikalien und Materialien, die Computerindustrie hätte ohne Öl weder Chips noch Gehäuse, die Plastikpuppen in amerikanischen Kinderzimmern keine Körper und das Gemüse in den Supermärkten wäre weder eingeschweißt noch ließe es sich in Plastiktüten nach Hause tragen.

Amerika lebt vom Öl, und eine solche Abhängigkeit kam das Land zuletzt teuer zu stehen. Konflikte in den Fördernationen Saudi-Arabien und Irak, Venezuela und Nigeria, eine Riesenpleite in Russland und ein Streik im ansonsten recht friedlichen Norwegen haben die tägliche Produktion belastet – wer Öl wollte, der musste tief in die Tasche greifen.

Zuletzt hat sich der Ölmarkt nun wieder entspannt. Dass US-Präsident George W. Bush die Lager trotz hoher Preise stetig aufgefüllt hat, hat zwar vor allem seinen Freunden in der Öl-Industrie Millionen zugeführt. Gleichzeitig hat die Taktik des Texaners aber auch dazu geführt, dass die Lagerbestände zu Winterbeginn so hoch sind wie schon lange nicht mehr, und das sorgt für eine gewisse Beruhigung an der Rohstoff- und an der Aktienbörse.

Dazu kommt, dass der Winter in weiten Teilen des Landes bislang nicht so merklich begonnen hat, wie das für Anfang Dezember zu befürchten gewesen wäre. Die Heizkosten der Amerikaner sind zurzeit unerwartet niedrig.

Nun ändert sich der Wert des Rohstoffes auf einem hoch spekulativen Markt mit der allgemeinen Einschätzung des Verhältnisses zwischen Angebot und Nachfrage. Das deutet nicht mehr direkt auf eine bevorstehende Krise hin, und entsprechend hat der Preis für ein Fass des Schwarzen Goldes zuletzt um fast 20 Prozent auf nur noch 42 Dollar verloren. Im historischen Vergleich ist das zwar immer noch hoch, doch sieht der Markt den Ölpreis auf dem niedrigsten Stand sei vier Monaten.

Wie lange der jüngste Trend anhält, ist indes offen – schon am Freitag könnte alles wieder vorbei sein. Dann treten in Kairo die Vertreter der Opec-Staaten zusammen, um über ihre künftige Strategie zu beraten. Und da alle Mitgliedsländer zurzeit an der obersten Kapazitätsgrenze arbeiten, ist eine Senkung der Förderquoten mehr als wahrscheinlich. Da können einzelne Öl-Minister noch so lange abwinken. „So lange ihr Öl braucht, werden wir es fördern“, erklärte einer erst an diesem Mittwochmorgen.

Doch da könnten Worte nichts sein als Schall und Rauch. Die Opec ist kein gemeinnütziger Verein, der die Welt mit günstigem Öl versorgt. Und die zuletzt hohen Preise haben den Förderstaaten deutlich gezeigt, was die Welt für den Rohstoff zu zahlen bereit ist. Eine anhaltende Knappheit ist also im Interesse des Kartells – und der Markt bezieht diese Lesart in die aktuelle Preisfindung mit ein:




Der Schneemann ist fast geschmolzen


Es ist Mitte Dezember, doch in den USA fällt noch kein Schnee – und auch kein Snow. Der Finanzminister, denn Wall Street und Presse längst in Rente vermutet hatten, darf in Präsident George W. Bushs zweitem Kabinett noch einmal mitspielen. Doch geht John Snow aus den Diskussionen der letzten Wochen geschwächt hervor. Und das drückt auch den Dollar.

Die Diskussionen um John Snow über die vergangenen Wochen waren ein bizarres Theater. Während in Washington ein Kabinettsmitglied nach dem anderen den Hut nahm – prominenteste Opfer waren Außenminister Colin Powell und Heimatschutz-Minister Tom Ridge – widmeten sich Beobachter fast ausschließlich dem Finanz-Chef. Wen interessierte auch, ob ein Landwirtschaftsminister ausgewechselt oder der Chefposten im Ministerium für Veteranen-Angelegenheiten neu besetzt würde.

Umso erstaunlicher scheint rückblickend, wie schlecht informiert sämtliche Medien waren – und wie zögerlich das Weiße Haus kommunizierte. Ausgerechnet von George W. Bush, für den es nichts wichtigeres geben soll als bedingungslose Loyalität, hätte man erwartet, dass er einen Finanzminister nicht zwei Wochen lang zappeln lassen würde. Auf wiederholte Fragen von Reportern nach der Zukunft von Snow dementierten weder Bush noch dessen Sprecher Scott McClellan die Abschiedgerüchte.

Experten zwischen New York und Washington ziehen am Donnerstag einen gemeinsamen Schluss: Bush wollte Snow los werden, konnte aber keinen angemessenen Ersatzmann finden. Bush soll sich eine härtere Hand gewünscht, aber Absagen aus der Finanzbranche kassiert haben. Eine besonders gute Empfehlung für den Finanzminister ist das nicht – Branchenkenner Dan Mitchell, Ökonom bei der Heritage Foundation in Washington, sieht Snow „mit einem blauen Auge“ in die zweite Amtszeit starten.

Das ist umso dramatischer als die Regierung Snow vor zwei immense Aufgaben stellt. Der Finanzminister muss sich in den nächsten Jahren für eine umstrittene Teil-Privatisierung der bisher staatlichen Sozialversicherungen einsetzen, zudem muss er die noch viel umstrittenere Steuerreform kommunizieren. Experte Mitchell sieht Snow schon zu stark gehandicapt, allein ein persönlicher Einsatz von Bush könne den Projekten eine überzeugende Mehrheit bringen.

Andere Experten sehen die Situation indes noch nicht verloren: So dicke Projekte wie die beiden geplanten hätten einen persönlichen Einsatz des Präsidenten ohnehin erfordert, meinen sie – und ob der Präsident sich durch den Fast-Abbau eines Alliierten die Sache wirklich erschwert hat, sei nicht sicher.

Erleichtert hat sich Bush den Weg indes mit Sicherheit nicht, auf ihn und Snow kommen vier harte Jahre zu – wenn es für letzteren denn vier Jahre werden.


Markus Koch © Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 13-12-2004 07:21

Zinskurven und Rezessionen
Von Robert Rethfeld

In der nächsten Woche wird Alan Greenspan – der im Januar 2006 als Fed-Chairman zurücktreten wird – eine weitere Zinserhöhung verkünden, die voraussichtlich 25 Basispunkte betragen wird. Es wäre die fünfte Erhöhung in diesem Jahr; sie würde den kurzfristigen Zinssatz („Fed Funds Target Rate“) auf 2,25% festlegen.
Der Zinssatz der 10jährigen US-Staatsanleihen befindet sich aktuell bei 4,16%. Die Differenz zwischen dem kurz- und langfristigen Zinssatz beträgt somit ab der kommenden Woche voraussichtlich weniger als 2 Prozentpunkte.

Auf dem folgenden Chart lässt sich erkennen, warum diese Zinsdifferenz in der Branche als wichtiger Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung angesehen wird.

http://mdb.instock.de/files/3350.jpg



Befindet sich die Spanne unterhalb von null, so steigt die Gefahr einer Rezession rapide. Man spricht in diesem Fall auch von einer „invertierten“ (umgedrehten) Zinskurve. Das bedeutet, dass der Zinssatz der Fed-Funds-Target-Rate höher ist als derjenige der 10-jährigen Staatsanleihen. In den letzten 15 Jahren folgte invertierten Zinskurven in zwei von drei Fällen eine Rezession (1991 und 2001). Im Jahr 1998 reagierte Greenspan auf die Asienkrise schnell und erfolgreich mit einer Zinssenkung und rettete damit auch die Börsen.

Ein Kerngeschäft der Geschäftsbanken ist es, sich bei den Zentralbanken kurzfristiges Geld zu besorgen und es langfristig an ihre Kunden auszuleihen. Je höher die Spanne zwischen beiden Zinssätzen, desto profitabler das Geschäft. Falls die Spanne null oder sogar mit einem Minuszeichen behaftet ist, verspüren Banken wenig Lust, Kredite zu vergeben. Wenn die Banken dies nicht tun, stockt die Wirtschaft und das hat negative Auswirkungen auf Unternehmensgewinne und Aktienmärkte.

Wie wahrscheinlich ist es, dass sich die Zinskurve in der nächsten Zeit invertiert? Gegenwärtig scheint sich die Spanne noch komfortabel oberhalb von Null zu bewegen. Dennoch: Mit einem Wert von unter 2 Basispunkten hat sie sich seit Mitte des Jahres bereits halbiert.

Hebt die Fed die kurzfristigen Zinsen Anfang Februar um weitere 0,25 Prozent-punkte an – was die Fed Funds Futures signalisieren –, so würde sich die Differenz bei angenommenem konstanten 10jährigen Zins nochmals verringern. Doch für eine tatsächlich invertierte Yield-Kurve – also eine Spanne von unter null Prozentpunkten – müssten die kurzfristigen Zinsen sehr viel deutlicher steigen, wie der historische Verlauf der beiden Zinssätze auf dem folgenden Chart verdeutlicht.


http://mdb.instock.de/files/3351.jpg


In der Regel ist es nicht der fallende Langfristzins, der zu einer invertierten Zinskurve führt, sondern der „überfallartig“ steigende Kurzfristzins, der den trägen Langfristzins überholt (siehe Pfeile).

Ein solches Szenario könnte dann eintreten, wenn der Ölpreis im nächsten Jahr an Fahrt gewinnt und den Preisdruck erhöht. Ein Vergleich mit dem Jahr 1969 drängt sich auf, als der Ölpreis einen Sprung machte und die Inflation von 2,5 auf 6 Prozent anstieg: Es folgte eine Rezession. Die Fed war damals gezwungen, die kurzfristigen Zinsen zu erhöhen, um der Inflation die Schärfe zu nehmen.

Noch erscheint die aktuelle Differenz zwischen kurz- und langfristiger Rate historisch betrachtet zu groß, um einen unmittelbaren Rezessionsalarm aufkommen zu lassen. Die Entwicklung des Ölpreises wird auch im kommenden Jahr eine der wichtigsten Rollen auf der Schaubühne der Ökonomie spielen.

Quelle: Instock

Starlight 13-12-2004 20:58

CEO-Rangliste: Kaffee top, Donut flop

Eigentlich sind die Beiden ein gutes Paar: Wenn sie sich treffen, bringt der eine Kaffee mit und der andere Donuts. Es dürfte indes kein freundliches Meeting sein: Denn während Starbucks-Chef Howard Schultz von CBS Marketwatch zum besten CEO des Jahres gekürt worden ist, gilt Scott Livengood von Krispy Kreme als der schlechteste.

Die Aufstellung der jeweiligen Ranglisten ist Teil des alljährlichen Rückblicks, der die Wall Street genau so im Griff hat wie jeden anderen Teil der Gesellschaft. Doch sind die Experten beim Börsendienst bei ihrer Beurteilung auch über die letzten zwölf Monate hinausgegangen und beurteilen kompetent Führungsstil und Erfolg aller möglichen Legenden aus Corporate America.

Unter diesen sind Disney-Chef Michael Eisner und Merck-CEO Ray Gilmartin, die Scott Livengood um ein Haar den Titel des schlechtesten Chefs streitig gemacht hätten. Unter ihnen sind aber auch Computer-Guru Michael Dell und Apple-Chef Steve Jobs, die mit dem Kaffeeröster Schultz um die Krone des besten CEO kämpften.

Über die Rangfolge entschieden zuletzt nackte Zahlen – und die sind eindeutig: Starbucks steht mit einem Umsatzwachstum von zuletzt 29,9 Prozent besser da als jede andere Restaurantkette in der Geschichte. Die Margen sind mit 53,2 Prozent so hoch wie bei keinem Konkurrenten. In acht von zwölf Quartalen hat man zuletzt die Erwartungen der Analysten geschlagen.

In letzterem sieht CBS-Juror Herb Greenberg den Schlüssel zum Erfolg: „Schultz hat Entscheidungen getroffen, weil sie gut für das Geschäft waren und nicht weil sie gut für die Aktie waren.“ Diese Konzentration auf das Wesentliche habe dazu geführt, dass Starbucks seit dem Börsengang vor mehr als zehn Jahren nicht nur auf dem Parkett immer mehr gefragt war. „Die Läden sind schöner geworden, das Personal freundlicher“, fasst Greenberg zusammen. Starbucks als das perfekt geführte Unternehmen.

Der Donut-Bäcker Krispy Kreme steht dazu in krassem Widerspruch. Analyst Greenberg sieht in der krisengeplagten Kette einen klassischen Fall von Missmanagement im Namen der Aktie. CEO Livengoods Versuche, das Unternehmen allein mit Blick auf eine gute Aktien-Performance zu führen, habe zur größten Kapitalvernichtung in diesem Jahr geführt. Offensichtliche Ignoranz und Betriebsblindheit trugen ein übriges dazu bei.

Man erinnert sich: Den Umsatzverlust der vergangenen Monate begründete Krispy Kreme stets mit dem Diät-Wahn der Amerikaner, die sich in den vergangenen zwei Jahren ganz dem Zählen böser Kohlenhydrate verschrieben hatten. Auffallend dabei war indes, dass die Konkurrenz dieselben Einbußen ganze sechs Monate vor Krispy Kreme erkannte – und keinen entsprechenden Schaden nahm.

Auch das Management der Firma kritisieren die Experten. So habe der CEO ganz offensichtlich kaum Einblick in die eigenen Finanzen gehabt, wie ein Interview nach dem Rausschmiss des Finanzchefs zeigte. Er habe erst spät gemerkt, so Livengood verschlafen, dass sich höhere Umsätze nicht mehr auf die Gewinne umlegen würden. Die vielen Filialen seien eben nicht so leicht zu kontrollieren.

Genau da kann Livengood vom Kollegen Schultz lernen: Denn während der Donut-Bäcker magere 387 Häuser managt, prangt der Name Starbucks unlängst über 4500 Filialen – die allesamt straff organisiert sind. Vielleicht greift Livengood doch demnächst einmal zum Telefon, denn eine Preisverleihung mit den Geehrten will CBS nicht organisieren.

Lars Halter - © Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 14-12-2004 23:29

Der Dow spiegelt die Börsenstimmung nicht wider

Dass die Indizes an den amerikanischen Börsen im Dienstagshandel nicht in die Gänge kommen, hat nichts zu bedeuten. Die Stimmung auf dem Parkett ist fantastisch, wozu vor allem die zahlreichen Übernahmen der letzten Wochen beitragen. Analysten jubeln, dass sich das Umfeld für Corporate America deutlich gebessert hat.

Die allgemein gute Laune ist angesichts weniger Zahlen recht einfach nachzuvollziehen. Die Mobilfunk-Spezialisten Sprint und Nextel wollen für 36 Milliarden Dollar zusammengehen, die lange Schlacht zwischen Oracle und PeopleSoft führte in einen 10,3 Milliarden Dollar schweren Merger. Johnson & Johnson will Guidant für 24 Milliarden Dollar übernehmen, und die Ehe von Symantec und Veritas im Software-Sektor soll für 13 Millionen Dollar geschlossen werden.

Unvergessen – weil auch in zahlreichen Jahresrückblicken erwähnt – sind zudem die 41 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Cingular und AT&T Wireless im Mobilfunk-Sektor sowie die beiden großen Banken-Hochzeiten zwischen J.P. Morgan und Bank One für 58 Milliarden Dollar sowie Bank of America und Fleet Boston für 48 Milliarden Dollar.

Zusammen haben alleine diese sieben Übernahmen ein Volumen von fast einer viertel Billion Dollar. Dazu kommen zahlreiche kleinere Merger und unzählige IPOs – allein in dieser Woche gehen acht Unternehmen an der NYSE an den Start.

Erstaunlich simpel klingt die Begründung einiger Experten auf dem Parkett für den neuen Boom, der eine dreijährige Durststrecke zu einem Ende bringt. Eine Rezession und zwei Kriege waren nur der Anfang, eine allgemein schwache Börse, zahlreiche Bilanzskandale… wer mochte da groß investieren. Mit einer immer stabiler werdenden Konjunktur, höheren Aktienkursen und zuletzt sogar sinkenden Energiepreisen scheint für viele Manager der richtige Zeitpunkt zur Expansion gekommen zu sein.

Wie gut das Jahr wirklich lief – vor allem die letzten paar Wochen – wird in wenigen Tagen beleuchtet, wenn sich die Experten über die großen Indizes beugen und Jahresveränderungen ausrechnen. Sie werden eine Überraschung erleben. Denn statt der sechs oder sieben Prozent Wachstum, die der marktbreite S&P-500-Index oder auch die Hightech-lastige Nasdaq gemessen haben, weist gerade der Leitindex ein geradezu mickriges Plus auf: Lediglich um anderthalb Prozent hat sich der Dow in (fast) zwölf Monaten verbessert.

Das soll aber niemanden erschrecken, der Dow hatte im letzten Jahr wirklich Pech. Ein näherer Blick auf die Komponenten bestätigt das: Die größten Verlierer unter den Blue Chips litten nämlich nicht an struktureller Schwäche, sondern vielmehr am eigenen Management. Der Pharmazeut Merck belastet die Statistik mit einem Minus von 35 Prozent, nachdem man mit Vioxx gepatzt und sonst nicht viel entwickelt hat. Pfizer rutschte dem Kollegen auf ein Minus von 23 Prozent hinterher. Steil abwärts fährt der völlig fehlgeleitete Wagen von General Motors, der zurzeit ein Jahresminus von 27 Prozent ausweist und damit mit Intel auf einer Stufe steht. Um 18 Prozent verschlechterte sich Coca-Cola, wo ein zielloses Management kein Mittel findet, die Umsatzeinbußen der braunen Brause durch Innovation und Diversifikation wieder wett zu machen.

Durchweg konjunkturell bedingt sind unterdessen die Erfolge der Dow-Gewinner – abgesehen vielleicht von McDonald’s, wo ein starkes Management eine vor einem Jahr strauchelnde Marke auf den rechten Weg zurückbrachte. Doch Boeing, ExxonMobil, General Electric und Home Depot stehen mit Gewinnen von jeweils mehr als 20 Prozent da und haben eine marktbreite allgemeine Erholung angeführt.

So empfiehlt es sich zum Jahresschluss, einmal nicht so sehr auf den Standardindex zu achten, der sonst die US-Börsen so gerne vertritt. Der S&P-500-Index erklärt die Erholung besser, deren Auswirkungen – eben die Merger und IPOs der letzten Zeit – für gute Stimmung zum Jahresausklang sorgen.

Markus Koch © Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 15-12-2004 20:18

US-Dollar: Greenback unter Beschuss

Der US-Dollar gerät zur Wochenmitte gleich an mehreren Fronten unter Beschuss. Das ausländische Interesse an US-Wertpapieren hat im Oktober merklich nachgelassen.

Statt den erwarteten Käufe von 63 bis 65 Milliarden Dollar wurden lediglich Anleihen und Aktien im Wert von 48 Milliarden Dollar durch ausländische Investoren aufgesammelt. Die Quote liegt damit weit unter den 67 Milliarden Dollar vom Vormonat und erreicht das niedrigeste Niveau seit Oktober letzen Jahres.
Und damit nicht genug der schlechten Nachrichten.

Wie bereits am Dienstag verkündet wurde, expandierte das Handelsbilanzdefizit im Oktober auf ein Rekordniveau von 55,5 Milliarden Dollar. Da Importe im Oktober überraschend stark zugelegt haben, reduziert Morgan Stanley die Erwartungen für das BIP. Statt 4,4 Prozent sei im laufenden Quartal nur noch mit einer Wachstumsrate von 3,9 Prozent zu rechnen. Weitaus wichtiger ist jedoch ein ganz anderer Faktor: Ausländische Investoren haben nicht genügend Staatsanleihen gekauft, um das Defizit vollends zu finanzieren. Eine für den Dollar schlechte Nachricht.

Für den Greenback kündigt sich schon der nächste Schlag in die Magengrube an. An der Wall Street warten Marktteilnehmer auf die Bekanntgabe des Leistungsbilanz-Defizits. Die Finanzlücke soll im dritten Quartal auf knapp 170 Milliarden Dollar gewachsen sein.

Bleibt es bei diesem Tempo im vierten Quartal, erreicht die Schieflage in der Leistungsbilanz in diesem Jahr etwa 700 Milliarden Dollar. Sollen ausländische Investoren das Defizit weiter finanzieren, müssen täglich über 2 Milliarden Dollar aus Übersee angekarrt werden. Die USA absorbieren mittlerweile fast 80 Prozent der jährlich bei Seite gelegten Ersparnisse.

US Finanzminister John Snow entpuppt sich für den Dollar auch nicht als sonderlich große Hilfe. Laut Snow liege es in der Natur der Währungsmärkte, sich selbst zu korrigieren. Damit gibt anscheinend auch die amerikanische Regierung grünes Licht für eine voranschreitende Abwertung des Dollar.

Die Europäer und Japaner halten die Turbulenzen an den Währungsmärkten zwar für nachteilig, können den Trend aber ohne Unterstützung der USA nicht stoppen. Presseberichten zu Folge ist die Bush Regierung erst bei einem Dollar von unter 1,45 zum Euro bereit zu intervenieren.


Markus Koch - © Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 15-12-2004 21:01

Der Aufwärstrend an der Wall Street erweist sich als stur
Von Mark Arbeter, technischer Chefanalyst bei Standard & Poor's

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http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...r-1197072.html

Starlight 16-12-2004 20:14

Das Zeitalter des Durchwurstelns

Zwischen zwei Stühlen zu sitzen, ist bekanntlich unbequem. So betrachtet geht für die Bullen und Bären an der Wall Street ein gleichermaßen frustrierendes Börsenjahr zu Ende. Weder die Schwarzmaler noch die Sonnenanbeter sollten Recht bekommen. Trotz rückläufiger Sparrate und hoher Benzinpreise liess sich der Konsum kaum bremsen, geschweige denn der Immobilienmarkt. Wie geschmiert lief er, der Wirtschaftsmotor USA.

Im ewigen Wettlauf zwischen Gut und Böse wurde unlängst auch so manch schwer zu nehmende Hürde aus dem Weg geräumt: der klare Wahlsieg der Bush Regierung, der sich aufhellende Arbeitsmarkt oder der rasante Rückgang des Ölpreises. Corporate Amerika darf sich wiederum am schwachen Dollar und den verbesserten Exportaussichten erfreuen.
Bleibt der Sinkflug des Greenback unter Kontrolle, ohne zu merklich höheren Zinsen zu führen, wäre dies ein durchaus begrüßenswerter Trend. So stellt sich zwangsläufig die Frage, warum der S&P 500 Index trotz der auf allen Zylindern feuernden Konjunktur kaum profitieren konnte.

Stets auf der Suche nach Antworten führen die Denker der Wall Street ein ganzes Arsenal an Gründen auf. Ob falsch oder richtig ist zweitrangig. Man denke nur an den Strumpfversuch der Psychologen Nisbett und Wilson. Die Versuchspersonen sollten zahlreiche Strümpfe auf ihre Unterschiede prüfen und dann entscheiden, welche ihnen am besten gefielen -- eine Auswahl, die mit den wundersamsten Erklärungen einhergingen: die Strümpfe fühlten sich gut an, sie seien hauchdünn, urteilten sie. Die Damen wussten nicht, dass alle von der gleichen Machart waren.

Der Wall Street geht es oft ähnlich. In Erklärungsnot geratend wird fieberhaft nach einem Grund für den schwachen Dollar gesucht. In diesem Fall ist das US-Handelsbilanzdefizit der Lückenbüßer. Doch warum schenkte man dem wachsenden Defizit nicht schon zu Beginn des Jahrtausends mehr Beachtung? Womöglich, weil sich der Dollar zwischen 1995 und 2000 trotzdem verteuerte. Das Argument mit dem Defizit zog damals noch nicht. So ändern sich also die Zeiten, und mit ihr die Auffassung von dem was richtig oder falsch ist. Die Interpretation von Fakten passt sich stets den aktuellen Bedürfnissen an.

Die Börsianer müssen sich womöglich auf magere Zeiten vorbereiten. Denn der Trend zur Niedriginflation, der Anfang der 80er Jahre durch Notenbanker Paul Volcker eingeleitet wurde, hat sein Ende gefunden. Nun, wo das Ziel erreicht und die Zinsen auf Tiefstniveau gefallen sind, fehlt dem Aktienmarkt der nötige Rückenwind. Erschwerend kommt hinzu, dass das Ertragswachstum fortan an Schwung verlieren dürfte. Corporate Amerika geniesst die höchste Profitabilität der letzten vierzig Jahre und die niedrigste Steuerlast der Nachkriegszeit. Laut den aktuellen Schätzungen sollen die operativen Gewinne der Firmen im S&P 500 Index in 2005 um 11 Prozent zulegen -- eine Messlatte, die trotz des schwachen Dollars unrealistisch hoch hängt. Um kaum mehr als sieben Prozent dürften die Gewinne expandieren.

Corporate Amerika steckt in der Zwickmühle: Gewinnt der Arbeitsmarkt an Schwung, und die Löhne ziehen an, leiden die Gewinnmargen. Bleiben Neueinstellungen aber aus, droht der Verbaucher auf die Konsumbremse zu treten. Nicht zuletzt wegen des schleppenden Aktienmarktes steigt die Notwendigkeit, die Sparrate von mageren 0,2 Prozent auszuweiten. Über die Hälfte der zwischen 1982 und 2000 gestiegenen Netto-Vermögen gingen schliesslich auf das Konto der boomenden Wall Street.

Kühlt zudem noch der Immobilienmarkt ab, und auch diese Geldquelle versiegt, muss ein größerer Anteil der Einkommen auf die hohe Kante gelegt werden. Solange das Exportwachstum durch den schwachen Dollar angespornt wird, wäre dies für die US-Konjunktur kein Beinbruch. Und doch wird sich die Wirtschaft binnen der nächsten 12 Monate abkühlen, mit einem BIP von vorraussichtlich 3 bis 3,5 Prozent. Leicht über dem Wachstumspotential, mehr aber auch nicht. Man wurstelt sich so durch in den USA. Nicht zu heiss, und nicht zu kalt. Uncle Sam steht weder eine Rezession, noch ein Crash ins Haus.

Gerade wir Europäer tendieren dazu die amerikanische Wirtschaft zu unterschätzen. Sollte die Produktivität an Schwung gewinnen und das Inflationsrisiko sinken, könnte die Profitabilität der Unternehmenswelt auf dem hohem Niveau verharren. Das Handelsbilanzdefizit könnte im Fall einer anhaltenden Dollarschwäche durchaus schneller als erwartet schrumpfen. Langer Rede, kurzer Sinn: So robust die Konjunktur auch ausfallen mag, sind die Chancen der Wall Street doch begrenzt. Im Bestfall bleibt der moderate Aufwärtstrend in Takt.


WSC - © Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 17-12-2004 22:03

An der Wall Street heisst es Deja-Vu!

Das Jahr 2004 wird mit einigen unbeantworteten Fragen verlassen. Fragen, die bereits Ende 2003 gestellt wurden. Was die klaffenden Defizite in den USA betrifft, wurden keinerlei Erfolge erzielt. Mit Ausnahme von den Vereinigten Staaten fiel die Verbrauchernachfrage in vielen Teilen dieser Welt enttäuschend aus. Obwohl die Zinsen global entweder die Wende eingeleitet haben oder kurz davor stehen, verharren die Renditen an den globalen Anleihemärkten auf einem ungewöhnlich niedrigen Niveau.

So wird wohl auch das Jahr 2005 ganz im Zeichen längst bekannter Fragen stehen: Werden die US-Verbraucher mehr sparen und weniger konsumieren? Kann George W. Bush die versprochene Reduzierung der Defizite realisieren? Wird der Dollar seine Talfahrt fortsetzen?

Gerade weil die Defizite in den USA keinen Boden gefunden haben, liegt mehr Last auf den Schultern des Auslands. Während Europa die Binnennachfrage anfachen muss, wird sich China im Versuch einer weichen Wirtschaftslandung üben. Obwohl ich fest davon überzeugt bin, dass das dortige BIP auch in 2005 um mindestens 9 Prozent expandieren wird.

Ganz unabhängig von all den wirtschaftlichen Fragen, gibt es eine noch ganz andere Form von „Deja-Vu“. Ende 2003 geriet der Dollar verstärkt unter Druck, begleitet von einer kräftigen Erholung des Aktienmarktes. Die Renditen der US-Staatsanleihen verharrten auf einem erstaunlich niedrigen Niveau. Was die internationalen Aktienmärkte betrifft, schneidet Europa besser ab als der japanische Nikkei Index.

Allesamt Entwicklungen, die sich auch Ende letzten Jahres abzeichneten. Wäre da ein großer Unterschied: Das globale Wirtschaftsumfeld ist aktuell zwar recht gesund, aber bei weitem nicht so robust wie im Vorjahr.

Die leitenden Konjunkturindikatoren haben an Schwung verloren, vor allem was das Wachstum außerhalb der USA betrifft. Gleichzeitig ziehen viele Notenbanken zunehmend die Daumenschrauben bei der Zinspolitik an. Wie Mark Twain einst sagte: „Die Vergangenheit wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich“. Die Erwartungshaltung schiesst nicht zuletzt wegen der unlängst robusten Wall Street über das Ziel hinaus.

Das Maß an Optimismus der amerikanischen Privatinvestoren ist mittlerweile auf dem höchsten Niveau seit Anfang 1987. Je höher die Erwartungshaltung, desto wackliger dürfte das Frühjahr verlaufen.


Markus Koch - © Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 17-12-2004 23:25

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S&P 500
Today's High: 1,207.97 Low: 1,198.41 Close: 1,203.21 Change: -2.51
5-Day RSI: 70.0 - Overbought
5-Week RSI: 77.7 - Overbought




Nasdaq Composite
Today's High: 2,164.80 Low: 2,138.81 Close: 2,146.15 Change: -16.40
5-Day RSI: 54.5 - Neutral
5-Week RSI: 79.3 - Overbought






Zitat:

Das Maß an Optimismus der amerikanischen Privatinvestoren ist mittlerweile auf dem höchsten Niveau seit Anfang 1987. Je höher die Erwartungshaltung, desto wackliger dürfte das Frühjahr verlaufen.



Market Sentiment

Bullish Advisors: 62.1% !!!!! Bearish Advisors: 21.1%



:eek: :eek: :eek:

Starlight 20-12-2004 00:16

Dow Jones Industrial (Dow)


Top Ten KGV
Name- Kurs -Gewinn -KGV

General Motors 39,23-- 5,03-- 7,8
Merck & Co 31,79 --3,15-- 10,1
Eastman Kodak 31,54 --2,80 --11,3
Altria 59,96 --4,90-- 12,2
Procter & Gamble 56,10-- 4,38 --12,8
SBC Communications 25,70 --2,00 --12,9
Citigroup 47,05 --3,33-- 14,1
AT&T 19,11 --1,35-- 14,2
Alcoa 30,85 --1,95 --15,8
JP Morgan Chase 38,93-- 2,44 --15,9




Top Ten Div. rendite

Name- Kurs- Dividende- Div Rendite


General Motors 39,23 -- 1,95-- 4,97 %
SBC Communications 25,70 -- 1,25 -- 4,86 %
Merck & Co 31,79 -- 1,50 -- 4,72 %
AT&T 19,11 -- 0,89 -- 4,66 %
JP Morgan Chase 38,93 -- 1,40 --3,60 %
Citigroup 47,05 --1,52 -- 3,23 %
Procter & Gamble 56,10 --1,80 --3,21 %
Coca-Cola 41,11 --1,00 --2,43 %
International Paper 41,63 --0,96 --2,31 %
General Electric 37,11 --0,82 --2,21 %

Starlight 20-12-2004 23:12

Börsenzyklen
Analysten setzen bei amerikanischen Aktien auf den Januar-Effekt

...

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...t-1194779.html

Starlight 22-12-2004 20:11

Pharma im Schatten der Schmerzmittel

Rotwein ist gesund, heißt es jedenfalls. Oder ist Weißwein möglicherweise viel gesünder? Fällt die Dosierung des alkoholischen Nektars wiederum zu reichhaltig aus, droht der Leber ein Infarkt; ob Rot- oder Weißwein spielt keine Rolle. Was die Sicherheit von Schmerzmitteln betrifft, dürften Verbraucher mittlerweile ähnlich verwirrt sein.

Während Merck das Arthritis-Medikament Vioxx vom Markt nehmen musste, stellt Pfizer vorerst die Vermarktung von Celebrex ein. Zwei COX-2-Inhibatoren, die einst als besonders sicher galten. Nun wird sich eine Expertenkommission der US-Gesundheitsbehörde Anfang des Jahres mit der Frage der Sicherheit aller Cox-2-Inhibitoren beschäftigen.

Obwohl Pfizer die Zulassung für Celebrex nicht verlieren dürfte, verlor der Pharma-Konzern binnen nur zwei Handelstagen einen Marktwert von rund 30 Milliarden Dollar. Panikartig ergreifen Investoren die Flucht, ungeachtet der fundamentalen Fakten. Muss sich der Dow Jones-Wert von dem Medikament verabschieden, dürfte der Ertrag pro Aktie in 2005 um voraussichtlich 15 Prozent sinken. Daran gemessen ist ein Großteil der schlechten Nachrichten im Kurs längst reflektiert.

Erschwerend kommt hinzu, dass auf dem Parkett der New Yorker Aktienbörse nur wenige Ärzte und Mediziner vertreten sind. Kaum jemand versteht den Unterschied zwischen einem COX-2-Inhibatoren oder einem auf Ibuprofen oder Naproxen basierenden Medikament. Statt blind ins Messer zu laufen, trennen sich Investoren voreilig von den ins Visier der Gesundheitsbehörde geratenen Unternehmen.

Kaum ist ein Tag vergangen, schon steht das nächste Schmerzmittel im Mittelpunkt. Die Einnahme des Bayer-Medikaments „Aleve“ habe bei einigen Patienten zu erhöhten Herzbeschwerden geführt. Wer das in den USA nicht verschreibungspflichtige Medikament nimmt, soll die vorgeschriebene Dosierung nicht überschreiten. Wie auch beim Weiß- oder Rotwein drohen ansonsten gesundheitliche Schwierigkeiten. Nur unter ärztlicher Aufsicht sei eine Einnahme über einen längeren Zeitraum ratenswert. Eine Warnung die neu klingt, aber schon seit Jahren auf der Verpackung zu lesen ist. Was Aleve betrifft, sollten Investoren einen kühlen Kopf behalten. Das zu Grunde liegende Mittel Naproxen ist bereits seit 1976 auf dem US-Markt zugelassen.

Statt übereilt sämtliche Schmerzmittel über einen Kamm zu scheren, müssen Unterschiede gemacht werden. Bei Vioxx hat sich das Risiko von Herzproblemen mehr als vervierfacht und bei Celebrex mehr als verdoppelt; Aleve erhöht das Risko um rund 50 Prozent. In der Welt der Medizin, klaffend große Unterschiede.

Mit Ausnahme von Vioxx, kommt es bei all den anderen Medikamenten stark auf die Dosierung an. Zuviel des Guten ist schlichtweg ungesund – nicht nur bei der Einnahme von Schmerzmitteln


© Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 23-12-2004 08:12

Merger-Mania an Wall Street

"Unser Unternehmen wird 18 Millionen Menschen im Winter Wärme schenken und im Sommer dafür sorgen, dass sie einen kühlen Kopf bewahren", äußerte sich Exelon-Vorstandschef John W. Rowe zuversichtlich zu den weiteren Aussichten. Exelon bietet für den Konkurrenten Public Service Enterprise Group (PSEG) rund zwölf Milliarden Dollar in Aktien.

Das gemeinsame Unternehmen wäre mit einem Jahresumsatz von etwa 27 Milliarden Dollar und einem Gewinn von 3,2 Milliarden Dollar der größte Versorger in den Vereinigten Staaten mit Kunden in Illinois, New Jersey und Pennsylvania. Die Maßnahme muss erst noch durch die Kartellbehörden abgesegnet werden.

Weitere Deals möglich

An Wall Street ist offenbar wieder Merger-Mania ausgebrochen: Zuvor hatte schon Kmart (Supermarktkette) die Verschmelzung mit dem Kaufhausbetreiber Sears (für elf Milliarden Dollar) angekündigt. Es folgten Oracle und PeopleSoft (13 Milliarden), Sprint und Nextel (35 Milliarden), Johnson & Johnson und Guidant (zwölf Milliarden) sowie Symantec und Veritas (ursprünglich 13,5 Milliarden).

Und die Chancen auf weitere Deals im kommenden Jahr stehen nicht schlecht. Die Großkonzerne, begierig darauf ihre Umsätze weiter zu steigern, sitzen auf prall gefüllten Kassen und können sich die Filetstücke im Markt raussuchen. Wenn die Erlöse intern nicht mehr gesteigert werden können, sind Zukäufe wegen ihrer schnellen Auswirkungen auf die Bilanz ein probater Wachstumsbeschleuniger.

Fusionen nicht immer gut für die Investoren

Über den Nutzen von Megadeals für die Aktionäre lässt es sich streiten: Die Übernahmen im Ölsektor im letzten Jahrzehnt haben sich durchaus ausgezahlt. Demgegenüber gehören die Multimilliarden-Deals im Technologiesektor zu den größten Flops in der Geschichte des Kapitalmarkts. Man erinnere sich nur an den 186-Milliarden-Dollar-Deal zwischen dem Internetprovider AOL mit dem Medienriesen Time Warner. Man erinnert sich wohl lieber doch nicht.



Die größten Deals an Wall Street


AOL Time Warner Jan. 2000 186,2 $
Pfizer Warner Lambert Nov. 1999 87,3
Exxon Mobil Dez. 1998 80,3
Comcast Comcast Cable (AT&T) Jul. 2001 76,1
Verizon GTE Jul. 1998 71,1
Citigroup Citicorp Apr. 1998 69,8
SBC Comms Ameritech Mai 1998 68,2
Pfizer Pharmacia Jul. 2002 64,2
Banc o.A. Bankamerica Apr. 1998 57,5
Vodafone Vodafone A.A. Jan. 1999 57,4


*Wert bei Ankündigung; Quelle: Bloomberg


DER AKTIONÄR - (c)

Starlight 23-12-2004 20:22

Die Dow-Theorie läßt die Anleger an Wall Street hoffen

...

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...n-1195059.html

Starlight 27-12-2004 20:33

Wall Street: Im Sog der Tsunamis

Die verheerende Naturkatastrophe in Asien wirkt sich auf die Stimmung an der Wall Street kaum belastend aus. Inzwischen heißt es, annähernd 23 000 Menschen seien durch das Seebeben und die anschließenden Tsunamis ums Leben gekommen. Es werden noch immer Tausende Menschen vermisst.

Fischerei-Städtchen sind dem Erdboden gleich gemacht, und die geldsprudelnden Touristen-Resorts großenteils zerstört. Und doch ist der mit Abstand größte Verlust nicht wirtschaftlicher Natur, sondern der schmerzlich hohe Verlust an Menschenleben.

Der aus den seismischen Wellen resultierende Schaden dürfte vor allem die Konjunktur in Sri Lanka und Thailand hart treffen. Kaum hat sich der Tourismus in Thailand von den politischen Unruhen und dem SARS-Virus erholt, kommt der für das Land wichtige Sektor nun erneut zum Erliegen.

Was die Konjunktur und Aktienmärkte der gesamten asiatischen Region betrifft, rechnen Analysten mit keinen nachhaltigen Folgen. „Die tragischen Ereignisse werden sich kurzfristig zwar auswirken, trotzdem sehen wir keinen Anlass die Wirtschaftsprognosen zu senken“, zieht J.P. Morgan Bilanz. Die Ausgaben für den Aufbau der beschädigten Resorts und die Infrastruktur dürften die geringeren Einnahmen durch den ausbleibenden Tourismus auffangen.

An der Wall Street halten sich die Reaktionen in Grenzen. Laut Hilton seien fünf Hotels durch die Tsunamis leicht beschädigt worden. Auch wenn sich der Schaden derzeit nur schwer übersehen lässt, rechnet das Management mit keinen einschneidenden Finanzfolgen.

Geht es nach dem Brokerhaus Smith Barney, dürfte der Schaden bei dem Konkurrenten Four Seasons größer ausfallen. Die operativen Gewinne der Region dürften unter Druck geraten, mahnt der Analyst. Acht der fünfzehn dort betriebenen Hotels seien durch die Katastrophe getroffen worden. Gegen einen kurzfristigen Ausfall der Managementgebühren sei die Hotel-Gruppe wohlgemerkt versichert.

Was die anfallenden Versicherungsschäden betrifft, scheint die Branche dennoch ziemlich ungeschoren davon zu kommen. Die meisten US-Versicherungen sind in der Region kaum vertreten und haben daher ein nur geringes Finanzrisiko. Viele haben sich außerdem durch Rückversicherungen abgesichert.

Obwohl der Schaden voraussichtlich mehrere Milliarden Dollar übersteigt, dürften Versicherungen kaum zur Kasse gebeten werden, schätzen die Analysten von Prudential Equity. Die besonders hart getroffenen Regionen waren gegen derartige Eregnisse kaum versichert. Die Versicherungsschäden dürften folglich nur moderat ausfallen. Laut ersten Schätzungen dürfte die American International Group und der Rückversicherer Ace Ltd. die größten Versicherungsschäden aufweisen. Beide Aktien geraten minimal unter Abgabedruck. Mögliche Schieflagen könnte ebenfalls bei RenaissanceRe und XL Capital anfallen.

Gemessen an dem weiterhin sinkenden Ölpreis scheint auch der Öl- und Gas-Industrie kein größerer Schaden zu drohen. So hat ExxonMobil bereits mitgeteilt, dass eine Gasbohrinsel in der Region durch die Ereignisse nicht beschädigt wurde.

Es gibt sogar einen großen Gewinner: die Aktien von Taylor Devices profitieren von dem tragischen Seebeben. Der Kurs legt im frühen New Yorker Handel über 80 Prozent zu. Die Technologie des Unternehmens dient in weltweit über 130 Gebäuden und Brücken als Erdbeben-Frühwarnsystem.


© Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 28-12-2004 20:40

Wall Street: Wo bleibt die Ethik?

Kapitalmärkte können unmenschlich und brutal sein. Ungeachtet der tragischen Naturkatastrophe in Südost-Asien, geht es an der Wall Street weiter aufwärts. Auf den heiligen Planken der New Yorker Finanzmeile werden die über 44 000 Flutopfer der Tsunamis zwar beklagt, und doch geht es hier vorrangig um ein ganz anderes Thema: das liebe Geld.

Die kühlen Rechner haben ihre Bleistifte gespitzt und den Taschenrechner vor sich liegen. So groß der finanzielle Schaden in der betroffenen Region auch sein mag, kommt Corporate Amerika doch ziemlich ungeschoren davon. Die mit Abstand größte Naturkatastrophe in über vierzig Jahren hinterlässt in den USA nur kleine Schrammen.

Welche Branche wird durch die tragische Katastrophe in Südost-Asien besonders hart getroffen? Weder den Versicherungen noch den Hotels und Fluggesellschaften drohen große Schieflagen. Während Hilton fünf beschädigte Hotels verbucht und Four Seasons acht, kommt Starwood Hotels & Resorts ungeschoren davon. Die Tsunamis haben bei den Sheraton Hotels in Phuket, Krabi und Langkawi keine strukturellen Schäden angerichtet, erklärte das Management. Die Aufräumarbeiten und Reparaturen haben bereits begonnen, mit einem nahezu normalen Betrieb der Resorts.

Auch der Chip-Branche drohen nur minimale Schäden, schätzt das Brokerhaus Smith Barney. Von den weltweit 906 Produktionsstandorten sind nur 7 Prozent der Kapazitäten in den besonders stark betroffenen Regionen angesiedelt. Laut Schätzungen von Intel und Micron Technology liegt der branchenweit drohende Produktionsausfall bei schätzungsweise unter 5 Prozent.

Was die Umsätze und Produktionskapazitäten der großen Konsumgüter-Konzerne betrifft, könnte die Lage schon etwas anders aussehen, mahnt das Brokerhaus A.G. Edwards. Im Vergleich zu Procter&Gamble scheint das Risiko von Umsatzausfällen bei Colgate-Palmolive und Kimberly-Clark ausgeprägter zu sein. Die Produktionsstandorte dieser beiden Konzerne liegen in den besonders hart getroffenen Regionen. Südost-Asien trägt zwar weniger als 10 Prozent zu den Gesamtumsätzen bei, gehört aber zu den Wachstumsmotoren der Konzerne. Wie groß der Finanzschaden letztendlich sein wird, hängt maßgeblich von den Schäden der Fabriken ab.

Ob Geräte zur Qualitätsprüfung von Trinkwasser, Mittel zur Reinigung von Wasser, Stromgeneratoren oder Erdbeben-Frühwarnsystemen, die Nachfrage nach diesen Produkten dürfte in Folge der Tsunamis sogar steigen. Die an der Wall Street gehandelten Aktien der EuroTech Holdings, ein auf die Wasserbehandlung spezialisiertes Unternehmen, legen über 40 Prozent zu. Die Kurse des Abwasser-Spezialisten Analytical Surveys klettern wiederum um rund 30 Prozent.

Auch Unternehmen aus dem Bereich der Lebensmittelprüfgeräte verbuchen nachhaltige Kursgewinne. Investoren hoffen bei Benthos und Strategic Diagnostics auf größere Auftragseingänge.

Der mit Abstand größte Gewinner aber bleibt Taylor Devices. Seit Wochenbeginn legte die Aktie des Herstellers von Erdbeben-Frühwarnsystemen über 180 Prozent zu.

Bei all dem Reichtum im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, stellt sich zwangsläufig eine Frage: warum stellen die USA vorerst nur 15 Millionen Dollar für die zerstörten Regionen in Südost-Asien zur Verfügung?

„Wenn die Gerechtigkeit untergeht, hat es keinen Wert mehr, dass Menschen auf Erden leben“, so Immanuel Kant.

Markus Koch - © Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 29-12-2004 21:00

Übermut tut selten gut

So blau war der Himmel über der Wall Street schon lange nicht mehr. Während der Dow-Jones-Index von Jahreshoch zu Jahreshoch pendelt und die Investment-Strategen ein erfreuliches 2005 ankündigen, feiert Corporate Amerika eine Hochzeit nach der anderen. Über 750 Milliarden Dollar liegen in den Kriegskassen amerikanischer Firmen herum, nur darauf wartend in Dividenden, Aktienrückkäufen oder Übernahmen investiert zu werden.

„Life is great“, sprach der Verbraucher und rennt in die Einkaufshalle. Dass das Verbrauchervertrauen im Dezember deutlich zulegen konnte, kommt sicher nicht von ungefähr. „Die anhaltende Konjunkturerholung und der expandierende Arbeitsmarkt halten das Volk bei Laune“, erklärt ein Sprecher des staatlichen Marktforschers Conference Board. Mit einem Ende der Partystimmung rechnen immer weniger Verbraucher. Fast 22 Prozent der befragten Personen rechnen auf Sicht der nächsten sechs Monate mit einer Verbesserung des Geschäftsumfelds; auf eine Verschlechterung stellen sich hingegen nur noch 7,7 Prozent ein. Daran gemessen dürfte der Konsum im kommenden Jahr wohl kaum abkühlen. Egal wie niedrig die Sparquote auch sein mag.

Sorgten die enttäuschenden Verkaufszahlen von neuen Immobilien in der vergangenen Woche noch für Angst und Schrecken, darf nun auch an dieser Front aufgeatmet werden. Die Verkäufe von schon länger existierenden Häusern stiegen im November um 2,7 Prozent. Ein Rekordvolumen von über 6,9 Millionen Immobilien wurden im abgelaufenen Monat umgesetzt. Obwohl die Hypotheken-Zinsen seit geraumer Zeit steigen, scheint sich das Preisumfeld kaum abzukühlen.

Dass das BIP im kommenden Jahr nur um 3,5 Prozent expandieren soll, interessiert im Land der unbegrenzten Möglichkeiten nur wenige. Solange die Erholung nur andauert, und die Unternehmensgewinne expandieren, bleibt der Himmel über der Wall Street wolkenfrei. Und genau an dieser Stelle liegt der Hund begraben: Übermut tut selten gut. Investoren sind so optimistisch wie schon seit 18 Jahren nicht mehr. Laut den jüngsten Daten von Investor Intelligence befinden sich mittlerweile 62,9 Prozent der Anleger im Lager der Bullen. Eine deutliche Erholung seit dem 39,6 Prozent-Tief im August. Kurz nach den Präsidentschaftswahlen lag das Maß an Optimismus bereits bei 57 Prozent.

Ein Blick in die Vergangenheit bereitet wenig Freude. Dem damals ähnlich hohen Niveau folgte der Crash des Jahres 1987. Aktuell befinden sich nur noch 19,6 Prozent der Investoren im Lager der Bären und Pessimisten. Selbst wenn sich der Aufwärtstrend im Januar und Februar halten kann, kein gutes Omen für die Zukunft! Spätstens im März müssen sich Börsianer auf herbe Kursverluste einstellen.


© Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 29-12-2004 21:17

Investor Intelligence: Optimismus extrem hoch :eek:

Investoren an der Wall Street sind so optimistisch wie schon seit 18 Jahren nicht mehr. Laut den jüngsten Daten von Investor Intelligence, befinden sich mittlerweile 62,9 Prozent der Anleger im Lager der Bullen. Eine deutliche Erholung seit dem 39,6 Prozent-Tief m August. Kurz nach den Präsidentschaftswahlen lag das Maß an Optimismus bereits bei 57 Prozent.

Ein Blick in die Vergangenheit bereitet wenig Freude. Dem damals ähnlich hohen Niveau folgte der Crash des Jahres 1987. Aktuell befinden sich nur noch 19,6 Prozent der Investoren im Lager des Bären und Pessimisten. Kein gutes Omen für die Zukunft!


© Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 31-12-2004 07:53

2004: Erfolgreich durchgewurstelt

Wenn’s um die Konjunktur geht, gibt es auf Sicht des ablaufenden Jahres nicht viel auszusetzen. Das reale Wirtschaftswachstum lag in den vergangenen vier Quartalen bei immerhin über 4 Prozent.

Obwohl einige Volkswirte vor einer drohenden Abkühlung warnen, rechnet die Mehrheit doch mit einer Fortsetzung des überdurchschnittlich hohen Wachstums. Während die unbelehrbaren Optimisten ein BIP-Wachstum von bis zu 4,5 Prozent für realistisch halten, peilt die Bush-Regierung eine Steigerungsrate von ebenso gesunden 3,5 Prozent an.

Die Inflation hat zwar an Schwung gewonnen, dürfte aber zu keinem ernsthaften Problem führen. Nach 2,4 Prozent im ersten Halbjahr liegt die Preissteigerung bei nun knapp 3 Prozent. Nicht zuletzt wegen den deutlich gesunkenden Energiepreisen dürfte die Kernrate im Dezember um nur 0,2 Prozent gestiegen sein.

Für Corporate Amerika ist ein gewisses Maß an „Pricing Power“ durchaus wünschenswert. Können Preisanhebungen erfolgreich durchgesetzt werden, und die Gewinnmargen expandieren, profitiert letztendlich auch der Arbeistmarkt. Die dortige Erholung mag sicher nicht sonderlich robust ausgefallen sein, und doch ist die Arbeitslosenquote seit Mitte 2003 von 6,3 auf nur noch 5,4 Prozent gesunken.

Ein Konjunkturumfeld, das generell eher für als gegen Aktien spricht. Und trotzdem traten die Kurse für ein Großteil des Jahres auf der Stelle. Warum stagnierte die Wall Street und was können Investoren daraus lernen? Psychologie spielt eine durchaus große Rolle. Aktien sind langfristig an das Ertragswachstum von Corporate Amerika und das Bewertungsniveau gekoppelt.

In den vergangenen ein bis zwei Jahren wurden fundamentale Fakten durch die Psyche der Anleger überschattet. Ob die Angst vor Terroranschlägen, der noch immer tobende Irakkrieg oder die abwartende Haltung vor den Präsidendschaftswahlen – Investoren blieben bis zum Herbst am sicheren Ufer. Trotz einer robusten Konjunktur, sinkender Arbeitslosenzahlen und einer stabilen Inflation stagnierte die Wall Street.

Wäre da noch die Saga mit dem Ölpreis. Neben der Nachfrage spiegeln sich im Kurs des schwarzen Goldes auch der schwache Dollar, die Inflation und die Nahost-Politik wider. Wirklich ausschlaggebend ist letztendlich aber das Angebotsumfeld. Wie viel Öl kann gefördert werden und wie hoch ist die Auslastung der globalen Kapazitäten?

Das Risiko drohender Angebotsengpässe dürfte im Laufe des kommenden Jahres nachlassen, schätzt das Brokerhaus Lehman Brothers. Die dortigen Analysten senken das für 2005 angepeilte Nachfragewachstum um täglich 200 000 Barrel. Will die Opec den Ölpreis über 40 Dollar halten und die Förderquoten werden gesenkt, droht ein weiterer Rückgang der Benzin-Nachfrage in den USA. Eine gute Nachricht für die Konjunktur.

Als weiterer Bremsklotz am Bein des Aktienmarktes entpuppte sich die hohe Bewertung der Wall Street. Die KGVs der großen Blue Chips lagen Anfang 2000 noch bei bis zu 75 und sind schrittweise auf das aktuell Niveau von rund 21 zurückgekehrt. Der historische Durchschnitt von 25 wurde erst in diesem Jahr wieder unterschritten.

Wer in 2004 auf die „besonders sicheren“ Aktien setzte, erlebte sein blaues Wunder. Aktien mit nahezu unverwüstlich robusten Ergebnissen, wie Pfizer und AIG, fielen aus dem Bett. Besonders preiswerte Aktien wie Alcoa und Washington Mutual wurden zur Überraschung der Investoren im Jahresverlauf noch preiswerter.

Wenn sich eine Lehre aus all den Ereignissen ziehen lässt, dann die Unberechenbarkeit der Investoren und Aktienmärkte. Ob die Konjunkturvorhersage nun aufging oder nicht, ist zweitrangig.


Markus Koch - © Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 03-01-2005 21:06

Wall Street: Der Januar hat's in sich

Von Anfang November bis Ende Januar regnet es an der Wall Street für gewöhnlich Geld, verspricht eine alte Börsenweisheit. Die drei Monate gelten in Sachen Perfomance als unschlagbar. So rosig insbesondere der Januar historisch betrachtet auch sein mag, birgt der erste Monat des neuen Jahres doch große Tücken.

Geht es in den ersten fünf Handelstagen des neuen Jahres an der Wall Street abwärts, bringt auch das Gesamtjahr den Börsianern keine Freude. Schliesst gleich der ganze Januar mit Kursverlusten ab, kündigt sich für den S&P-500-Index entweder die Fortsetzung oder der Beginn eines Bärenmarktes an. Einem schwachen Jahresauftakt folgte seit 1971 immer ein ebenso schwaches Gesamtjahr.

Der Bullenmarkt der vergangenen zwei Jahre ist mit den Boomjahren der End-90er sicher nicht zu vergleichen. Was das aktuelle Marktumfeld betrifft, gibt es trotzdem interessante Parallelen. Damals wie heute stehen insbesondere die HighTechs hoch im Kurs. Fast 400 Prozent legte der Internet HOLDRS Index in den letzten zwei Jahren zu.

So scheint es dann auch kaum erstaunlich, dass Google zum erfolgreichsten Börsengang des Jahres 2004 aufsteigt. Über 130 Prozent legten die Aktien seit dem Startschuss zu. Geht es nach Goldman Sachs, ist das Ende der Fahnenstange nicht erreicht. Die Investment-Bank hebt die Gewinn- und Umsatzziele für das vierte Quartal an. Angefacht wird das Wachstum durch die erholten Werbeeinnahmen.

Dass sich Euphorie breit macht, zeigt nicht nur das auflebende Interesse an Börsengängen, auch die boomenden „Pfennig-Aktien“, die unter fünf Dollar notieren, signalisieren ein ungesundes Maß an Optimismus. Die Partylaune der Börsenbriefe kennt anscheinend keine Grenzen. Was die Stimmung der Herausgeber betrifft, werden selbst die hohen Niveaus von Anfang 2000 übertroffen.

Einer der Gründe, weshalb Byron Wien von Morgan Stanley zur Vorsicht mahnt. Übertrieben hoher Optimismus, steigende Zinsen und überhöhte Lagerbestände dürften dem Aktienmarkt in diesem Jahr schwer im Magen liegen.

Geht es nach dem Investment-Strategen, wird die Wall Street in 2005 auf der Stelle treten. Anhaltende internationale Spannungen, der schwache Dollar und die überschuldeten Verbraucher dürften das relativ robuste Konjunkturumfeld überschatten. Wer auf moderate Zinsanhebungen hofft und einen nur langsamen Rückgang des Dollars erwartet, setzt auf das falsche Pferd.

Auf Wiens Liste der zehn möglichen Überraschungen des Jahres 2005 steht die amerikanische Währung oben an. Obwohl die Bush Administration an der Politik eines festen Dollars festhält, sackt der Greenback gegenüber dem Euro auf 1,50 ab. Zur großen Überraschung der Börsianer weitet China die Handelsspanne des Yuan nicht aus.

Schlechte Karten werden auch Vladimir Putin prognostiziert. Der russische Präsident fügt sich dem Druck des Volkes und dankt ab. Ausgelöst durch einen schwachen Rubel und eine abrutschtende Konjunktur verliert der russische Aktienmarkt im Jahresverlauf 25 Prozent.

Byron Wien hängt sich mit all diesen düsteren Prognosen weit aus dem Fenster. Die Trefferquote der berüchtigten Liste liegt wohlgemerkt bei nur 33 Prozent. Warum sich also Sorgen machen? Schon seit 1885 schlossen Börsenjahre mit einer fünf am Ende immer freundlich.


Markus Koch - © Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 04-01-2005 19:14

Uncle Sam muss sparen

Uncle Sam legt dem Rüstungssektor Daumenschrauben an. Um die wachsenden Defizite in den USA zu reduzieren, sollen die militärischen Ausgaben im Zuge der nächsten sechs Jahre um 30 Milliarden Dollar reduziert werden.

Was sich nach drastischen Kürzungen anhört, liegt dennoch weit unter den Ewartungen der Analysten. „Wir rechneten mit Einsparungen von jährlich bis zu 10 Milliarden Dollar“, zieht Goldman Sachs Bilanz. Die Bush-Administration scheint mit den ursprünglich weitaus größeren Kürzungs-vorschlägen auf regen Widerstand im Kongress gestossen zu sein.

Presseberichten zur Folge plant das Pentagon nun einen der insgesamt zwölf Flugzeugträger auszumustern. Es sollen außerdem weniger Landungsschiffe gekauft und die Entwicklung eines neuen Hightech-Kampfsystems vertagt werden.

Keine frohe Botschaft für das Management von Lockheed Martin. Uncle Sams größter Rüstungslieferant wird besonders hart getroffen. Laut ersten Schätzungen entfallen 18 Milliarden Dollar der geplanten Einsparungen einzig und allein auf diesen Rüstungsgiganten.

Während der Erwerb von weiteren Lockheed C-130J Transportflugzeugen auf Eis gelegt werden soll, plant das Pentagon auch weniger F/A-22 Jets zu kaufen. Die Air Force wird auf 97 der geplanten 277 Neukäufe verzichten. Die Produktion der für den Radar nicht sichtbaren Kampfflieger soll ab 2008 sogar eingestellt werden.

Das Raketenprogramm von Lockheed Martin landet ebenfalls auf dem Schlachthof. Um 2,3 Milliarden Dollar zu sparen, soll die Entwicklung des Projekts nach dem Erwerb von knapp 2100 Raketen beendet werden.

Der Wettbewerber Northrop Grumman kommt auch nicht ungeschoren davon. Der für 2009 geplante Bau einer neuen Generation von U-Booten soll auf 2011 verschoben werden. Das Umsatzpotential von rund 5,3 Milliarden Dollar rückt damit in weite Zukunft.

Geringere Investitionen in die Raketenabwehr werden Boeing rund 5 Milliarden Dollar kosten. Ein für den Aerospace-Konzern durchaus verdaubares Volumen, schätzt die LA Times Bilanz.
So schlecht all die Nachrichten zum Jahresauftakt auch sein mögen, ziehen sich die Einsparungen doch über viele Jahre hinweg. Die Geschäftsentwicklung wird durch die ergriffenen Maßnahmen unmittelbar kaum belastet.

Das branchenweite Umsatzwachstum wird in den kommenden Jahren trotzdem zwischen 2 bis 3 Prozent liegen, prognostiziert Goldman Sachs.


© Wall Street Correspondents Inc.

Starlight 04-01-2005 19:28

Aktien
McDonald's ist der Jahresgewinner im Dow-Jones-Index

...

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...x-1211536.html

Starlight 05-01-2005 07:14

Stagnierende Aktienkurse und stark schwankende Ölpreise

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http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...e-1212304.html


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